Den Inhalten dieser Behauptungen muss man nun wirklich nicht folgen - aber man kann nicht sagen, diese Behauptungen seien falsch, nur weil sie nicht objektiv nachgewiesen sind. - Man hält es einfach für möglich und gut ist.Pluto hat geschrieben:Du meints also, man könne im Brustton der Überzeugung und mit viel Armefuchteln etwas behaupten, und andere haben das zu akzeptieren, weil es sich schließlich um "ge-offenbarte" Wahrheiten handelt?
Nicht alles, was man noch nicht oder noch nicht nachweisen kann, ist eine Teekanne zwischen Erde und Mars. - Die Umkehrfrage wäre: Meinst Du, dass man den zufälligen Forschungsstand zu einer Sache zum Maßstab dafür machen kann, was "ist" und was "nicht-ist"?Pluto hat geschrieben:Ich kann die Existenz einer orbitale Teekanne zwischen Erde und Mars postulieren
In technischen Dingen sollte man in der Tat NICHT so verfahren - aber bei geistigen Dingen hat man keine andere Wahl, wenn man individual-empirische Erkenntnisse miteinbeziehen will. - Materialistische (= Natur) und geistige Dinge sind methodologisch unterschiedlich zu behandeln.Pluto hat geschrieben:Wohin kämen wir denn in der Welt, wenn alles war wir sagen, so einfach wäre?
Nein - ganz und gar nicht. - Meinst Du wirklich, man käme in allen Bereichen der Erkenntis mit Methoden weiter, die zur Objektivierung fähig sind?Pluto hat geschrieben:Und es bereitet dir wirklich keine Bauchschmerzen, so was zu sagen?
Was macht den Popper anders? Er fragt doch auch, welche Art der Wahrnehmung zu objektiven Ergebnissen führt. - Diesselbe Frage stellt sich in geistigen Bereich auch - allerdings mit anderen Antworten als bei Popper, weil seine Methode (wirklich: leider!) nicht überall anwendbar ist.Pluto hat geschrieben:Seit wann hat das Nachdenken über Perzeptionen irgend etwas mit Sein und Realität zu tun?
Man kann persönliche Erkenntnisse nur bedingt methodisch per Denken kontrollieren - anders gesagt: Es kann doch nicht sein, dass persönliche Erkenntnis irrelevant ist, nur weil sie methodisch nicht abbildbar ist.Pluto hat geschrieben: Dieser Prozess sollte immer eingesetzt werden, selbst wenn einem das Gefühl noch so überzegend erscheint, sonst drohen wir auf dem breiten Pfad der Willkür abzugleiten.
Trotzdem weist Du zurecht auf die große Gefahr hin, dass persönliche Wahrnehmungen kein Freibrief sein dürfen für "Wahrheit" (oft genug "spinnt" einer wirklich) - ABER: Der "gute" Fall (reale Vision) ist methodisch (im Sinne einer Objektivierung) schwer oder nicht vom "schlechten" Fall (spinnerte Einbildung) unterscheidbar. - Das ist der Grund, warum sich zur realen Präkognitionen und zu realen Visionen Befähigte meistens still verhalten.