Der totalitäre Gott.

Säkularismus
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ThomasM
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#91 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von ThomasM » Di 2. Dez 2014, 10:29

R.F. hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Ich hätte da mal eine Frage an Sven:
Erkennst du eigentlich den Unterschied zwischen AT und NT? Siehst du wirklich nicht, wie weit sich das menschliche Gottesbild von dem "totalitär" mit dem Doppelgebot der Liebe wegentwickelt hat. Immerhin eine Entwicklung, die der Islam noch nicht durchgemacht hat.

Es ist natürlich recht bequem, sich die Verse herauszupicken, die einem am Besten in das eigene Antibild passen, aber es ist einfach nicht sachgerecht.
- - -
Das gilt aber für beide Seiten. Dein Gottesbild entspricht nämlich nicht dem neutestamentlichen, das übrigens identisch mit dem des Alten Testaments ist.
Selbstverständlich gilt meine Aussage für alle Seiten und selbstverständlich habe auch ich mein Gottesbild, das sich aus meinen Erfahrungen mit Gott und meinem Verständnis der Schrift ableitet Daher sage ich auch "ich erlebe Gott als..." oder "ich sehe in Gott ...".

Aber ich versuche möglichst einen Ausspruch der Form "Gott ist ..." zu vermeiden. Denn das steht mir nicht zu.

Und genau diesen Fehler macht Sven. Er hat eine selektive Wahrnehmung, eine vorgefasste Meinung und betreibt Bibelstellen Picking.
Und reist Maximalaussagen wie "Gott ist totalitär" heraus (das war doch das Thema des threads, oder?)

Gruß
Thomas
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Savonlinna
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#92 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von Savonlinna » Di 2. Dez 2014, 11:16

Er hat seine Aussagen aber inzwischen insofern korrigiert, als es für ihn lediglich menschliche Projektionen auf Gott wären.

ThomasM
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#93 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von ThomasM » Di 2. Dez 2014, 11:30

Savonlinna hat geschrieben:Er hat seine Aussagen aber inzwischen insofern korrigiert, als es für ihn lediglich menschliche Projektionen auf Gott wären.
Ich würde zwar den Begriff "Gottesbild" nehmen, aber seis drum.

Seine Aussage wäre dann auch noch korrekt, wenn er dazufügen würde "eine Projektion der Menschen des Altertums".
Heutzutage sehen die Gottesbilder zu großen Teilen ganz anders und völlig nicht-totalitär aus.

Gruß
Thomas
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sven23
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#94 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von sven23 » Di 2. Dez 2014, 12:25

ThomasM hat geschrieben:Ich hätte da mal eine Frage an Sven:
Erkennst du eigentlich den Unterschied zwischen AT und NT? Siehst du wirklich nicht, wie weit sich das menschliche Gottesbild von dem "totalitär" mit dem Doppelgebot der Liebe wegentwickelt hat. Immerhin eine Entwicklung, die der Islam noch nicht durchgemacht hat.

Natürlich sehe ich einen Unterschied zwischen AT und NT. Also hätte auch Gott eine Enwicklung durchgemacht, was aber laut Bibel gar nicht möglich ist, da er sich nicht ändert. Hinzu kommt, daß selbst Jesus sich nicht vom AT distanziert.
Der totaliltäre Gott ist ja nicht meine eigene Erfindung, so präsentiert er sich im AT, bzw. so präsentieren ihn uns die Bibelschreiber. Wenn man aber erkannt hat, daß diese Sichtweise nur eine Projektion ist, dann verstehe ich nicht, warum man diesen grausamen und totalitären Gott auch noch rechtfertigt, oder man hat es eben nicht erkannt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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ThomasM
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#95 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von ThomasM » Di 2. Dez 2014, 13:17

sven23 hat geschrieben: Natürlich sehe ich einen Unterschied zwischen AT und NT. Also hätte auch Gott eine Enwicklung durchgemacht, was aber laut Bibel gar nicht möglich ist, da er sich nicht ändert. Hinzu kommt, daß selbst Jesus sich nicht vom AT distanziert.
Und kannst du dir auch vorstellen, warum? Wenn du dich mit biblischen Texten beschäftigst, dann mach doch auch mal Exegese.
sven23 hat geschrieben: Der totaliltäre Gott ist ja nicht meine eigene Erfindung, so präsentiert er sich im AT, bzw. so präsentieren ihn uns die Bibelschreiber. Wenn man aber erkannt hat, daß diese Sichtweise nur eine Projektion ist, dann verstehe ich nicht, warum man diesen grausamen und totalitären Gott auch noch rechtfertigt, oder man hat es eben nicht erkannt.
In diesem einen Satz führst du gleich zwei Mal einen Perspektivwechsel durch. Du bist es letztendlich, der den totalitären Gott übernimmt, um ihn ablehnen zu können.

Menschen können Gott nicht vollständig erkennen, auch die Schreiber der Bibel haben das nie getan. Sie haben immer eine eingeschränkte Sicht der Dinge und im Altertum war die totalitäre Sicht die normale. Wie auch anders? Demokratie, Freiheit, Menschenwürde waren noch gar nicht erfunden.

Du lebst nicht mehr im Altertum. Du musst dir die Sicht der Menschen von damals nicht zu eigen machen. Du darfst Gott auf deine eigene Weise ansehen, als Vater, als Schöpfer, als Liebender, als Helfer, als Freund. Du kannst natürlich auch deine negativen Ansichten auf Gott projizieren. Gott der Strafende, der Einengende, der Zerstörer, der Herzlose, der totalitäre Faschist.

Das ist möglich, weil Gott eben alles umfasst, jede menschliche Erkenntnis übersteigt und die Basis für alles Denken und Leben bildet. Eben auch, wenn du ein Hassobjekt und ein Antibild benötigst. Und dass du das benötigst, sieht man daran, dass du dieses Bild mit solcher Konstanz in diesem Forum hinausposaunst.

Positiv wäre eine solche Haltung, wenn sie dich dazu bringen würde, dein Selbst zu reflektieren. Das sehe ich aber bei dir bislang nicht. Damit bleibt deine Motivation zweifelhaft und deine Absichten dunkel.

Gruß
Thomas
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#96 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von Pluto » Di 2. Dez 2014, 18:50

Thema abgetrennt: Verleumdung
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sven23
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#97 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von sven23 » Fr 5. Dez 2014, 12:49

ThomasM hat geschrieben: Und kannst du dir auch vorstellen, warum? Wenn du dich mit biblischen Texten beschäftigst, dann mach doch auch mal Exegese.

Wenn der Auftrag lautet, aus dem AT etwas Positives heraus zu exigieren, dann muß ich passen. Das ist hier noch keinem gelungen und endet regelmäßig in Eisegese. (Erlebnispädagogik (O-Ton) und ähnliche angebliche Liebesbeweise Gottes)

ThomasM hat geschrieben: In diesem einen Satz führst du gleich zwei Mal einen Perspektivwechsel durch.

Logisch. Wenn man verstehen will, wie der andere tickt, muß man die Perspektive wechseln. Das ist aber nichts neues, sondern auch Vorraussetzung für Emphatie.

ThomasM hat geschrieben: Du bist es letztendlich, der den totalitären Gott übernimmt, um ihn ablehnen zu können.

Das ist Quatsch mit Soße. Wer den totalitären Gott der Bibel zitiert und beschreibt, ist doch nicht sein Erfinder. Du verwechselst den Boten mit der Botschaft.

ThomasM hat geschrieben: Du lebst nicht mehr im Altertum.

Dessen bin ich mir durchaus bewußt. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß es im Altertum Gott gefällig war, kleine Kinder am Felsen zu zerschmettern.

ThomasM hat geschrieben: Und dass du das benötigst, sieht man daran, dass du dieses Bild mit solcher Konstanz in diesem Forum hinausposaunst.

Sollte es nicht zu denken geben, daß allein schon das Zitieren der Bibel als Antibibelpropaganda gesehen wird? Ist das die Schuld des Zitators oder die der merkwürdigen Texte selbst?
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#98 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von ThomasM » Fr 5. Dez 2014, 13:02

sven23 hat geschrieben: Sollte es nicht zu denken geben, daß allein schon das Zitieren der Bibel als Antibibelpropaganda gesehen wird? Ist das die Schuld des Zitators oder die der merkwürdigen Texte selbst?
Klar gibt das zu denken.
Nämlich ein darüber Nachdenken, was die Bibel für einen eigentlich ist und warum man diese Zitate bringt. Ist dir schon einmal aufgefallen, dass ich extrem wenige Zitate bringe?

Du stehst hier auf einer Stufe mit Hemul. Das wortlose hineinwerfen geschickt geschnittener Bibelzitate ist auch seine Spezialität. Ihr habt beide bestimmte Absichten, warum ihr das tut. Diese Methode ist tatsächlich die Schuld des Zitators. Und es ist eine zerstörende Methode. Was natürlich ganz in deinem Sinn ist.

Und es ist eine falsche Methode.

Gruß
Thomas
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#99 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von Andreas » Fr 5. Dez 2014, 13:13

Ich teile diese Auffassung. Ich schreibe das, damit es keine Einzelmeinung bleibt.

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#100 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von sven23 » Fr 5. Dez 2014, 13:18

ThomasM hat geschrieben: Du stehst hier auf einer Stufe mit Hemul.

Dagegen muß ich mich auf das Entschiedenste verwahren. :lol:


ThomasM hat geschrieben: Das wortlose hineinwerfen geschickt geschnittener Bibelzitate ist auch seine Spezialität. Ihr habt beide bestimmte Absichten, warum ihr das tut. Diese Methode ist tatsächlich die Schuld des Zitators. Und es ist eine zerstörende Methode. Was natürlich ganz in deinem Sinn ist.

Ist das nicht ein Oxymoron: wortloses Zitieren? ;)

Spaß beiseite.
Wenn schon das Zitieren der sog. heiligen Schriften eine zerstörende Methode ist, dann kann etwas mit diesen Schriften nicht stimmen.
Irgendwie kann ich ja auch die Fundamentalisten verstehen. Sie sehen die Bibel als Verfassung/Grundgesetz ihres Glaubens. Und etwas anderes steht ja nicht zu Verfügung. Jesus, der angebliche Sohn Gottes, hat ja offensichtlich nicht einen schriftlichen Satz hinterlassen. Woran sollen Gläubige sich also halten?
Die Muslime haben das gleiche Problem mit ihren Texten, die von Gewalt nur so strotzen. Wenn die Religion trotzdem friedlich gelebt wird, dann weil man sich eben nicht an die alten Vorschriften hält.
Dieses Dilemma und die offensichtliche Diskrepanz wird aber nur von wenigen zugegeben. Alle scheinen davor zurück zuschrecken, daß auch sehr viel Müll in den alten Schriften steht.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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