Pluto hat geschrieben:Ich würde eine wissenschaftliche Betrachtung von Geist am ehesten in den Neurowissenschaften (Geist- und Gehirnforschung) oder in der Psychologie ansiedeln.
Diese beiden Disziplinen rücken ohnehin (meinen Beobachtungen zufolge) immer enger zusammen.
Der Grund, Pluto, warum ich diese Disziplinen alle aufgelistet habe, war folgende Behauptung von Dir:
Pluto hat geschrieben:closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Darum kann man Subjektives grundsätzlich nicht als "intersubjektiv" bezeichnen.
Im ursprünglichen Sinne, dass "ein (komplexerer) Sachverhalt für mehrere Betrachter gleichermaßen erkennbar und nachvollziehbar ist", schon.
Im urspringlichen Wortsinn mag das anders gewesen sein, doch das ist Schnee von gestern.
Ich sprach von Intersubjektivität in unserem heutigen Verständnis.
Dein von mir hier gefettetes Argument habe ich als Trick 17 entlarvt, was Du ja offenbar auch eingesehen hast.
Sich innerhalb einer redlichen Argumentation auf ein pauschales "unser heutiges Verständnis" zu berufen,
muss belegt werden.
Das ist aber nicht belegbar, weil man genauso gut als Herleitung dessen, was "Intersubjektivität" ist, sagen kann: "Das sagt doch jeder" usw. Darum benutzen ja viele unredlichen Argumentierer so gerne dieses Un-Argument, in der Hoffnung, dass das keiner merkt.
Daraufhin habe ich "Intersubjektivität" erst einmal selber umrissen, dann mit Bezug auf Wipedia vorläufig bestätigt - immer nur als erste Anlaufstelle, selbstverständlich - und belegt, dass es auch andere Ansichten als Deine gibt.
Das hast Du eingeräumt, dann aber Folgendes behauptet:
Pluto hat geschrieben:Wissenschaftstheoretisch ist allerdings die Intersubjektivität die Methode der Wahl zur Bestimmung von objektiv Gültigem.
Das hast Du ebenfalls nicht belegt.
Darum habe ich nachgeschaut, "was
die Wissenschaftstheorie" zu "Intersubjektivität" sagt.
Und siehe da: "Wissenschaftstheorie" ist ein Sammelbegriff von sehr, sehr vielen Theorien, mit sehr unterschiedlichen Prämissen und Folgerungen.
Deine Behauptung ist also erneut - wissentlich oder unwissentlich - nur ein Trick.
Da mir sehr an einer redlichen Argumentation liegt - wenn Naturwissenschaftler ihre Behauptungen nur mittels rhetorischer Tricks aufrecht erhalten können, wären ihre Behauptungen sowieso erledigt -, möchte ich nachprüfen, was die einzelnen Wissenschaftstheorien über "Intersubjektivität" sagen.
Ich möchte unter anderem auch die naturwissenschaftliche Methode vor unsachlichen Tricks retten.
Um also einem Fachidiotiismus und der Verengung auf persönliche Lieblingsdefinitionen Marke Eigenbau entgegenzuwirken, habe ich als erste Anlaufstelle Wikipedia benutzt, wobei jeder dortige Satz ebenfalls überprüft werden muss.
Und da steht in dem Artikel "Intersubjektivität":
Das ist schon mal wichtig, damit ist die Behauptung, "Wissenschaftstheoretisch ist allerdings die Intersubjektivität die Methode der Wahl zur Bestimmung von objektiv Gültigem" erst mal widerlegt.
Natürlich könnte Wikipedia lügen, und es gibt in Wirklichkeit nur eine einzige Definition, nämlich die von Pluto - aber das kann man nur feststellen, indem man schaut, ob es mehrere Theorien darüber tatsächlich gibt.
Außerdem fände ich es komisch, dass es innerhalb wissenschaftlicher Theorien nur eine einzige festgesurrte Wahrheit geben solle.
Jedenfalls sind in dem Wiki-Artikel über Intersubjektivität folgende real existierende Blickwinkel aufgelistet:
Wikipedia hat geschrieben:1 Intersubjektivität als erkenntnis- und wissenschaftstheoretisches Kriterium
2 Intersubjektivität in der Ethik
3 Intersubjektivität statt „Egozentrik“
4 Intersubjektivität als Begriff der Soziologie
Gestern Abend habe ich nur den ersten Punkt verfolgt, und da nur das wissenschaftstheoretische Kriterium angeklickt, an dem Pluto ja lag.
Und dann eben lag mir die ganze Breite der wissenschaftstheoretischen Theorien vor mir.
Ich hatte zitiert:
Wikipedia hat geschrieben:Sie [die Wissenschaftstheorie] stützt sich auf die Ergebnisse von Untersuchungen zur Wissenschaft, die aus der Sicht der einzelnen Disziplinen gewonnen werden, z. B. Ökonomie, Soziologie, Psychologie u. a., erarbeitet – davon ausgehend – ihr eigenständiges Begriffssystem, verallgemeinert auf dieser Grundlage die disziplinären Erkenntnisse und versucht so ihrerseits zum einheitlichen theoretischen Fundament aller einzelner Forschungsdisziplinen zu werden.
Das heißt, es wird gesagt:
a. Wissenschaftstheorie sei eine Teildiszplin der Philosophie - habe ich hier nicht zitiert, steht ganz am Anfang, müsste naatürlich auch überprüft werden.
b. Jede einzelne Disziplin erstellt ihr eigenständiges Begriffssystem, und auf diese eigenständige Begriffssysteme stütze sich die Wissenschaftstheorie.
Punkt b scheint mir besonders wichtig. Denn keineswegs stützt sich die Wissenschaftstheorie auf nur eine einzige Disziplin. Das zu behaupten ist falsch. Es sei denn, Wikipedia hat da den Durchblick nicht - was man aber mühelos nachprüfen kann.
Darum habe ich gestern Abend alle Diszplinen aufgelistet, damit man die heraussuchen kann, die für die Frage: Wer behandelt das Thema "Geist" überhaupt relevant sind.
Elf Disziplinen sind aufgelistet, mit all ihren Unterbereichen, und ich denke, "Ingenieurwissenschaften" und "Agrarwissenschaften" kann man ausgliedern. Sie haben vermutlich nicht das Thema "Geist" in irgendeiner ihrer Unterrubriken.
"Rechtswissenschaften" und "Wirtschaftswissenschaften" kann man wahrscheinlich auch weglassen, dann bleiben noch sieben übrig:
Geisteswissenschaften (Kulturwissenschaften)
Humanwissenschaften
Naturwissenschaften
Philosophie
Sozialwissenschaften
Strukturwissenschaften
(Christliche) Theologie