closs hat geschrieben:Im Sinne von Augustinus und Descartes ist die einzige prämisse-freie Aussage das "Cogito ergo sum" (bzw. "Si enim fallor, sum"), weil dies die einzige Aussage ist, bei der Subjekt (= Ich= Wahrnehmung) und das Objekt (= das Beobachtete/die Realität/das Sein) identisch sind (Descartes macht da zwar noch eine Einschränkung, die ich allerdings für irrig und somit überflüssig halte)
In diesem Forum wurde dies lange diskutiert - mit dem Ergebnis, dass Pluto es als Fortschritt sieht, diese Erkenntnis mit der Philosophie des 20./21. Jh. überwunden zu haben - eben dieses ist aus meiner Sicht ein Rückschritt.
Das ist so nicht ganz richtig.
Das
cogito ergo sum stand bei mir nie zur Diskussion, denn es ist egal ob man das dualistisch oder monistisch sieht. Descartes ging von einem wohlwollenden Gott aus. Wenn Gott missgünstig wäre, könnte er seine Allmacht dau benutzen, um Descartes zu täuschen; dann wäre das "cogito" nicht gesichert.
Was ich aber beanstandet habe, it der Geist/Körper Dualismus, der IMO nicht haltbar ist, wenn man im Körper kein Interface auffinden kann, worüber Geist und Körper mitenander kommunizieren.
Man hat die Nerven untersucht, und sellbst namhafte Wissenschaftler (z. Bsp. der Nobelpreisträger Roger Penrose) haben Vermutungen angestellt und Modelle vorgeschlagen, wo sich diese Schnittstellen befinden könnten. Alle bisherigen Vermutungen wurden widerlegt. Leider ist bis heute keine solche Schnittstelle bekannt geworden, was natürlich nicht heißen will, dass es sie nicht geben
kann. Andererseits hat man Hinweise und Indizien gefunden, die auf andere, konkurrierende Mechanismen weisen, die besagen, dass Geist eine emergente Erscheinung unseres komplexen Gehirns ist. Und diese Modelle lassen sich empirisch bestätigen.