Janina hat geschrieben:nämlich ob wir Erwachsenen in der Lage sind, Kindern Orientierung zu geben
Vielleicht sollte man zwischen medialer Kommunikation und Realität unterscheiden.
Laut medialer Kommunikation ist es "in", wenn man sich als Mann zur Frau umoperieren lässt, dann ein Verhältnis zu einer Frau hat, die eigentlich ein Mann ist, und sich dann noch Kinder adoptiert, weil man aus Selbst-Verwirklichungsgründen nicht selber dazu kommt.

- Das ist aber nicht die Realität.
Da wir a) vier Kinder haben und b) wir ein offenes Haus sind, in dem sich seit 20 Jahren sämtliche Freunde unserer Kinder getummelt haben, haben wir etwas Überblick, wie es läuft.
So scheint es viel seltener als bei uns früher Trophäen-Sex zu geben ("hey - die/den habe ich rumgekriegt") - man sieht das heute viel lockerer - man kann mit sowas nicht mehr Eindruck schinden.
Weiterhin werden Beziehungen wirklich ernst genommen - allerdings auch: Die Toleranz-Schwelle ist niedriger als sie sein sollte - man verlässt sich eher zu früh, wenn es nicht mehr läuft.
Trennungen werden ganz und gar nicht locker hingenommen, sondern als persönliche schmerzhafte Niederlage - also nichts mit "flachen Beziehungen". - Diese Beziehungen sind schon tief, aber die Beziehungskraft ist relativ niedrig - wie ein ausgeleierter Gummi, der nicht ziehen kann, obwohl er will.
An Familie denkt man erst mal nicht (selbst wenn man sie erhofft) - hier (das wird sehr, sehr deutlich) steht der materielle Überlebenskampf im Vordergrund - man plant für ein Alter von 28 Jahren plus x.
Welche Sex-Techniken bei den jungen Menschen, die wir kennen, genutzt werden, wissen wir natürlich nicht (wir würde auf Fragen auch keine Antworten bekommen - da gibt es also schon ein starkes Bewusstsein für Intimität). - Wir haben auch gehört, dass solche Themen en detail untereinander NICHT besprochen werden (lassen wir mal die ganz persönlichen Freundinnen-Gespräche außen vor).
Mit anderen Worten: Man darf die Medien-Verwahrlosung nicht auf die Menschen übertragen, über die berichtet wird. - Unsere Tochter übrigens hat ihren Freund mit 15 kennengelernt und ihn nach 8 Jahren geheiratet - und sicherlich nicht aus Frömmelei, sondern weil "er" der Richtige war. - Auch das gibt es noch.