Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

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Salome23
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#101 Re: Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

Beitrag von Salome23 » Mo 17. Nov 2014, 16:19

"Hasch-mich ich bin der Frühling" Spielen hinter heutigen Klostermauern.
:lol:

closs
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#102 Re: Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

Beitrag von closs » Mo 17. Nov 2014, 16:21

Hemul hat geschrieben: Früher schämten sich Frauen wenn sie unverheiratet schwanger wurden. Heute schämen sich schon 13 jährige Mädchen wenn sie immer noch Jungfrau sind.
Geschlechts-fähige Menschen wollten schon immer schnell zu Potte kommen - und das ist mindestens normal. - Der Unterschied ist ein anderer:

In AT-Zeiten war der Zeitraum zwischen Geschlechtsfähigkeit und Ehe (= Geschlechtsverkehr und Zusammenleben in derselben Hütte) minimal - meinetwegen 2 Jahre. - Heute sind es 20 Jahre - erstens, weil junge Frauen und Männer eher geschlechtsfähig werden (könnte etwas mit der Ernährung zu tun haben) - zweitens, weil unsere gesellschaftlichen Rahmenbedingungen frontal gegen die Natur ausgerichtet sind (erst Karriere, dann Kinder). - Insofern tun heutige junge Menschen nichts anderes als damalige - nur dass die gesellschaftlichen und familiären Rahmenbedingungen anders sind. - Einer 13Jährigen, die Geschlechtsverkehr hat, würde ich keinen moralischen Vorwurf machen - man handelt als "neuer" Mensch (was sind 13 Jahre?) gemäß den Bedingungen, die man vorfindet.

Hemul
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#103 Re: Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

Beitrag von Hemul » Mo 17. Nov 2014, 16:23

Salome23 hat geschrieben:
"Hasch-mich ich bin der Frühling" Spielen hinter heutigen Klostermauern.
:lol:
So kann man auch mit kleinen Sachen den Menschen eine Freude machen-gell? :lol:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#104 Re: Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

Beitrag von closs » Mo 17. Nov 2014, 16:23

Janina hat geschrieben:Hallo closs, sagtest du nicht eben noch, Christentum hätte nichts mit Prüderie zu tun?.
Ja - so wie es gemeint ist, stimmt es auch. - Das Christentum ist auf Orgasmus mit EINEM Gegenüber eingerichtet - und da soll es ein kräftiger Orgasmus sein. - Wäre das prüde?

Catholic
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#105 Re: Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

Beitrag von Catholic » Mo 17. Nov 2014, 16:26

Janina hat geschrieben:Es gibt erwachsene Frauen, die erst masturbieren lernen müssen, um zu merken, was sie zuhause vermissen.

weil sie in ihrer Ehe/Beziehung keine erfüllende und erfüllte Sexualität kennenlernten?
Schade,ja geradezu tragisch,wenn eine Frau so etwas erleben muss.
Leider wird genau das ("Sexualität ist schlecht,sündhaft!") oft der Katholischen Kirche vorgeworfen und sie würde genau das den Gläubigen vermitteln.
Ich hege keinen Zweifel,dass es leider Zeiten gab,in denen mancher Priester und sogar der Papst den Geist über den Leib stellte und somit die Sexualität des Menschen als etwas Negatives,ja sogar Sündhaftes ansah.
Katholisch im eigentlichen Sinne oder gar biblisch ist diese Haltung aber nicht.
Keusch leben heisst übrigens nicht (!) keinen Geschlechtsverkehr zu haben-auch wenn ein weitverbreitetes Vorurteil das annimmt.

Hemul
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#106 Re: Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

Beitrag von Hemul » Mo 17. Nov 2014, 16:35

closs hat geschrieben: Ja - so wie es gemeint ist, stimmt es auch. - Das Christentum ist auf Orgasmus mit EINEM Gegenüber eingerichtet - und da soll es ein kräftiger Orgasmus sein.
Aber nicht jeder kräftige Orgasmus ist gem. 1.Mose 38:6-10 in den Augen Gottes auch in Ordnung:
6 Als der Älteste erwachsen war, verheiratete Juda ihn mit einem Mädchen namens Tamar. 7 Aber der Herr verabscheute, wie dieser sein Leben führte, darum ließ er ihn sterben. 8 Da ging Juda zu seinem Sohn Onan. "Du musst Tamar heiraten!", forderte er ihn auf. "Das ist deine Pflicht als ihr Schwager, damit sie noch einen Sohn bekommt. Er soll als der Sohn deines Bruders gelten!" 9 Aber Onan wollte keinen Sohn zeugen, der nicht ihm gehörte. Jedes Mal, wenn er mit Tamar schlief, ließ er seinen Samen zu Boden fallen. 10 Aber das missfiel dem Herrn, und er ließ auch ihn sterben.
:wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#107 Re: Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

Beitrag von Catholic » Mo 17. Nov 2014, 16:43

Hemul hat geschrieben: Aber nicht jeder kräftige Orgasmus ist gem. 1.Mose 38:6-10 in den Augen Gottes auch in Ordnung:

Nicht nur gemäss 1.Mose,sondern auch nach Überzeugung der Katholischen Kirche.
Innerhalb der ehelichen Gemeinschaft erfährt der Geschlechtsverkehr - verdient diese intimste,innigste Vereinigung,die es zwischen Mann und Frau geben kann - den schützenden Raum,den sie verdient hat.
Und dort kann und darf es so manches geben,warum auch nicht?
Ich habe mal einen Satz gelesen,der sinngemäss so ging
"Warum haben Mann und Frau Körper,die sich vereinen,Beine,die sich umeinanderschlingen können und warum dauert der Geschlechtsakt länger und nicht nur wenige Sekunden?Weil beide- Mann und Frau- Freude daran haben sollen!"

closs
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#108 Re: Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

Beitrag von closs » Mo 17. Nov 2014, 16:44

Janina hat geschrieben:nämlich ob wir Erwachsenen in der Lage sind, Kindern Orientierung zu geben
Vielleicht sollte man zwischen medialer Kommunikation und Realität unterscheiden.

Laut medialer Kommunikation ist es "in", wenn man sich als Mann zur Frau umoperieren lässt, dann ein Verhältnis zu einer Frau hat, die eigentlich ein Mann ist, und sich dann noch Kinder adoptiert, weil man aus Selbst-Verwirklichungsgründen nicht selber dazu kommt. :devil: :devil: - Das ist aber nicht die Realität.

Da wir a) vier Kinder haben und b) wir ein offenes Haus sind, in dem sich seit 20 Jahren sämtliche Freunde unserer Kinder getummelt haben, haben wir etwas Überblick, wie es läuft.

So scheint es viel seltener als bei uns früher Trophäen-Sex zu geben ("hey - die/den habe ich rumgekriegt") - man sieht das heute viel lockerer - man kann mit sowas nicht mehr Eindruck schinden.

Weiterhin werden Beziehungen wirklich ernst genommen - allerdings auch: Die Toleranz-Schwelle ist niedriger als sie sein sollte - man verlässt sich eher zu früh, wenn es nicht mehr läuft.

Trennungen werden ganz und gar nicht locker hingenommen, sondern als persönliche schmerzhafte Niederlage - also nichts mit "flachen Beziehungen". - Diese Beziehungen sind schon tief, aber die Beziehungskraft ist relativ niedrig - wie ein ausgeleierter Gummi, der nicht ziehen kann, obwohl er will.

An Familie denkt man erst mal nicht (selbst wenn man sie erhofft) - hier (das wird sehr, sehr deutlich) steht der materielle Überlebenskampf im Vordergrund - man plant für ein Alter von 28 Jahren plus x.

Welche Sex-Techniken bei den jungen Menschen, die wir kennen, genutzt werden, wissen wir natürlich nicht (wir würde auf Fragen auch keine Antworten bekommen - da gibt es also schon ein starkes Bewusstsein für Intimität). - Wir haben auch gehört, dass solche Themen en detail untereinander NICHT besprochen werden (lassen wir mal die ganz persönlichen Freundinnen-Gespräche außen vor).

Mit anderen Worten: Man darf die Medien-Verwahrlosung nicht auf die Menschen übertragen, über die berichtet wird. - Unsere Tochter übrigens hat ihren Freund mit 15 kennengelernt und ihn nach 8 Jahren geheiratet - und sicherlich nicht aus Frömmelei, sondern weil "er" der Richtige war. - Auch das gibt es noch.

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#109 Re: Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

Beitrag von Catholic » Mo 17. Nov 2014, 16:55

closs hat geschrieben: Mit anderen Worten: Man darf die Medien-Verwahrlosung nicht auf die Menschen übertragen, über die berichtet wird. - Unsere Tochter übrigens hat ihren Freund mit 15 kennengelernt und ihn nach 8 Jahren geheiratet - und sicherlich nicht aus Frömmelei, sondern weil "er" der Richtige war. - Auch das gibt es noch.

Das Problem ist auch weniger die Realität als vielmehr einerseits das Bild,dass die Medien gerne vermitteln möchten--kaum eine Daily Soap,kaum ein Spielfilm,wo nicht Ehebruch oder noch Übleres vorkommt --und die Tatsache,dass die Gender-Ideologie immer mehr bei offiziellen Stellen Fuss fasst.

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#110 Re: Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

Beitrag von Rembremerding » Mo 17. Nov 2014, 16:59

Catholic hat geschrieben: Da sind wir ganz einer Meinung,aber dann stellt sich auch die Frage ob "Kindern Orientierung geben" gleichbedeutend ist mit "Alles ist gleichgültig,gleichermassen o.k.,lebt wie ihr wollt,macht,was immer euch gerade Spass macht!" ?
Heutzutage schaffen es viele Eltern nicht Kindern Orientierung zu geben, weil sie sie als Erwachsene behandeln und der Sexualisierung der Welt nichts entgegenzusetzen vermögen. Bevor man Kindern erklärt, wie Sex geht, sollte man erst einmal Grundlagen schaffen, warum und wozu es Sex gibt.

Auch hier in einigen Beiträgen klingt es an: Zu einem tieferen Verständnis und einer tieferen Auseinandersetzung mit dem Thema ist man gar nicht mehr fähig. Körperliche Liebe wird mit Lust verwechselt, eine Aufklärung über die menschliche Fortpflanzung und dem Geschenk des Lebens muss einer Aufklärung über Sexpraktiken weichen. Liebe wird zu einem perfiden Gebrauch des anderen Körpers degradiert. Der Mensch endet mit seinem Leib, seine Persönlichkeit, sein Charakter wird zweitrangig. Solcherart Aufklärung macht das Kind als Erwachsener zum Konsumenten von Liebe, anstatt zum Spender von Liebe.

Es ist im übrigen schade, dass es im deutschen Wortschatz nur ein Wort für Liebe gibt. Im Griechischen gibt es für Liebe wertvolle Nuancen der Unterscheidung im Wortschatz. So kommt solchermaßen Aufklärung, wie sie heute Kindern geboten wird, kaum über den Aspekt des Eros hinaus.

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