Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

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sven23
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#31 Re: Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

Beitrag von sven23 » Mo 17. Nov 2014, 07:25

Catholic hat geschrieben:Closs,ich kenne nichtreligiöse Jugendliche,die bewusst (!) keinen Geschlechtsverkehr vor der Ehe möchten.
Sie möchten sich diese intimste Vereinigung zweier Menschen für den Menschen aufbewahren,den sie heiraten möchten.

Das kann ja jeder halten wie er will, aber man sollte auch akzeptieren, daß das für die meisten kein praktikables Modell ist.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#32 Re: Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

Beitrag von closs » Mo 17. Nov 2014, 09:11

Salome23 hat geschrieben:Die Scham der Schimpansen
Danke für den Artikel - klingt aber mehr nach Unterwerfungs-Geste, gell. - "Scham" im biblischen Sinne ist etwas kategorial anderes . also Richtung Typus 2: "Der Evolutionsanthropologe erkennt allerdings zwei Formen der Scham – zum einen eine simple Form, assoziiert mit sozialer Hierarchie, zum andern die komplexe Form, verbunden mit Moral".

Für beide Varianten gilt die gängige psychologische Definition: „Versagen vor einer Idealnorm“.

closs
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#33 Re: Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

Beitrag von closs » Mo 17. Nov 2014, 09:14

sven23 hat geschrieben:Das kann ja jeder halten wie er will, aber man sollte auch akzeptieren, daß das für die meisten kein praktikables Modell ist.
Das wird auch akzeptiert - der Punkt ist eigentlich, rüberzubringen, dass es sich hier nicht um ein Gängel-Verbot oder um Verklemmtheit geht, sondern um ein tieferes Verständnis der Verbindung zwischen Geist und Körper.

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Janina
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#34 Re: Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

Beitrag von Janina » Mo 17. Nov 2014, 09:38

closs hat geschrieben:"Scham" im biblischen Sinne ist etwas kategorial anderes .
Ja, ich vermute mal, das Rezept für eine versaute Hochzeitsnacht:
Angst vor der eigenen Ahnungslosigkeit, Licht aus machen, Augen zukneifen, ans Vaterland denken, und bluten wenn's vorbei ist. :clap:

JackSparrow
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#35 Re: Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

Beitrag von JackSparrow » Mo 17. Nov 2014, 09:40

closs hat geschrieben:"Scham" oder "Unterwerfungsgeste"?
Die Unterwerfungsgeste, die Scham heißt, wenn sie beim Menschen auftritt. Rangniedere Tiere stehen für gewöhnlich unter Stress, wenn ein ranghöheres Tier in der Nähe ist. Da macht man eben manchmal komische Sachen oder wird bei der kleinsten Verfehlung rot im Gesicht.

Die menschliche Unterwerfung lässt sich durch Religion noch weiter fördern. Christen schämen sich ganz pauschal für ihre Sünden, ohne dass sie dafür noch einen konkreten Auslöser nötig hätten. Behaupten sie zumindest, wenn andere Christen in der Nähe sind.

closs
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#36 Re: Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

Beitrag von closs » Mo 17. Nov 2014, 09:50

JackSparrow hat geschrieben:Die menschliche Unterwerfung lässt sich durch Religion noch weiter fördern.
Kann passieren, wenn man Christentum falsch versteht. - Der Sinn ist hier aber ein anderer.

Janina hat geschrieben:Angst vor der eigenen Ahnungslosigkeit, Licht aus machen, Augen zukneifen, ans Vaterland denken, und bluten wenn's vorbei ist.
Mit Christentum hat das ebenfalls nichts zu tun - jedoch: Insbesondere im 19. Jh. waren Religion und Verklemmtheit eng verbunden - eine Fehlentwicklung, für die es sicherlich Gründe gibt, die Sozialhistoriker erklären können.

Auch ich kann mich noch eine alte Frau erinnern, die mal gesagt hat: "Mir hömm 8 Kinner, aber mir maches immer no im Dunkle". :lol: - Wenn man weiterhin Film-Dokumente der frühen 60er Jahre anschaut, erkennt man, wie verklemmt man damals war - zwei 80jährige Professoren, die dem Publikum erklären, dass Sexualität "an sich" nichts Schlechtes sei - aber eben nur "an sich".

Trotzdem: Mit Christentum hat das nichts zu tun. - Auch hat Verklemmtheit mit Scham im Sinne der Genesis etwas zu tun. - Aber warum sollte es nur Fehlentwicklungen in der Gegenwart geben - natürlich gab es das auch früher.

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Janina
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#37 Re: Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

Beitrag von Janina » Mo 17. Nov 2014, 10:17

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Angst vor der eigenen Ahnungslosigkeit, Licht aus machen, Augen zukneifen, ans Vaterland denken, und bluten wenn's vorbei ist.
Mit Christentum hat das ebenfalls nichts zu tun - jedoch: Insbesondere im 19. Jh. waren Religion und Verklemmtheit eng verbunden - eine Fehlentwicklung, für die es sicherlich Gründe gibt, die Sozialhistoriker erklären können.
Tja, leider ist die Fehlentwicklung sehr hartnäckig, und ich weiß von keinem Priester, der mal was für eine Entspannung getan hätte. Und dass Oswalt Kolle oder Alfred Kinsey ein Sprecher der Kirche war, wäre mir auch neu.

closs hat geschrieben:zwei 80jährige Professoren, die dem Publikum erklären, dass Sexualität "an sich" nichts Schlechtes sei - aber eben nur "an sich".
"An sich" macht's ja jeder. Man verpetzt sich ja nicht selbst. :lol:

closs hat geschrieben:Aber warum sollte es nur Fehlentwicklungen in der Gegenwart geben - natürlich gab es das auch früher.
Natürlich. Nur sind wir als Individuen nunmal an unsere Lebenszeit gefesselt, und sind deshalb bestrebt, uns darin so gut wie möglich einzurichten. Eine Verbesserung hinauszuzögern bringt mir nichts.

Catholic
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#38 Re: Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

Beitrag von Catholic » Mo 17. Nov 2014, 11:08

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das kann ja jeder halten wie er will, aber man sollte auch akzeptieren, daß das für die meisten kein praktikables Modell ist.
...der Punkt ist eigentlich, rüberzubringen, dass es sich hier nicht um ein Gängel-Verbot oder um Verklemmtheit geht,....

oder um Prüderie.
Verklemmt sind meines Erachtens nicht wenige US-Amerikaner sowie die Filmemacher,die darauf Rücksicht nehmen indem Szenen entstehen,in denen der Filmheld mit Boxers bekleidet ins Bett geht,mit selbigen bekleidet wieder aus dem Bett steigt und sie warscheinlich auch anhatte,als er Geschlechtsverkehr mit seiner Frau hatte :lol: .
Das ist das eine Extrem,das andere ist es,in Spielfilmen den/die Hauptdarsteller(in) auf jeden Fall mindestens in einer Szene nackt zu zeigen,am Besten frontal in der Totalen.

Hemul
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#39 Re: Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

Beitrag von Hemul » Mo 17. Nov 2014, 11:29

Janina hat geschrieben: Ja, ich vermute mal, das Rezept für eine versaute Hochzeitsnacht:
Angst vor der eigenen Ahnungslosigkeit, Licht aus machen, Augen zukneifen, ans Vaterland denken, und bluten wenn's vorbei ist. :clap:
Und bluten wenn es vorbei ist? :o Und wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch heute-gell? ;) Eine heutige Frau wird eher
vom Blitz getroffen als das sie in der Hochzeitsnacht noch blutet. Außer natürlich sie hat sich vor dem zu Bett gehen beim rasieren geschnitten. :lol:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Catholic
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#40 Re: Keuschheit,Schamhaftigkeit--nur Begriffe oder mehr?

Beitrag von Catholic » Mo 17. Nov 2014, 11:47

Hemul hat geschrieben:Eine heutige Frau wird eher
vom Blitz getroffen als das sie in der Hochzeitsnacht noch blutet.

Hemul,da gibt es ja einen Witz zu der Thematik.
"Heute fällt es schwer,eine Jungfrau vor dem Drachen zu retten.
warum?
Ganz einfach:Man findet kaum noch Jungfrauen!"
Aber ganz im Ernst:
Viele junge Menschen hierzulande meinen doch,sie müssten erstmal testen,ob sie zusammenbleiben können,sozusagen "Liebe in der Testphase!".

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