Allmacht oder Ohnmacht?

Besitzt der Gott der Bibel folgende Eigenschaften?

Allmacht
9
33%
Allwissenheit
9
33%
keine von beiden
9
33%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 27

Pluto
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#91 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Beitrag von Pluto » Sa 15. Nov 2014, 22:33

Catholic hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Gottes Allmacht wird ja auch an vielen Stellen der Bibel eingeschränkt.....

Auch ohne auf Bibelstellen zurück zu greifen kann ich noch manches nennen,was Gott nicht kann.
Er kann
- keine gelbes Rot erschaffen.
- keinen viereckigen Kreis erschaffen.
- keine kurvige Gerade erschaffen.
und manches mehr.
Naja...
Das ist eine philosophische Frage über die klassische Logik. Es gibt da zwei gegensätzliche Thesen.
Die eine sagt, Gott vermag alles zu tun außer widersprüchlichem Handeln (so wie du es beschreibst). Die zweite These lautet, Gott kann wirklich alles; also auch unlogisches, wie einen eckigen Kreis erschaffen.

An der zweiten These hat auch Rene Decartes herumgedacht. Er verwarf sie dann, weil er erkannte, dass dann selbst seine Erkenntis "cogito ergo sum" ins Wanken gekommen wäre.
Die Allmacht Gottes bleibt ein philosphisches Paradoxon.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#92 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Beitrag von sven23 » Sa 15. Nov 2014, 22:34

Catholic hat geschrieben:
Auch ohne auf Bibelstellen zurück zu greifen kann ich noch manches nennen,was Gott nicht kann.
Er kann
- keine gelbes Rot erschaffen.

Das kann sogar ich, nennt man Orange in Fachkreisen. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#93 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Beitrag von closs » Sa 15. Nov 2014, 23:55

sven23 hat geschrieben:Gott hat ja auch gewisse Entscheidungen bereut
Urtextnah übersetzt steht da: "Es was ihm Leid" (staat "es reute ihn"). - Davon abgesehen darf man nie Offenbarungen dem Menschen gegenüber als Wesens-Bestandteil Gottes missinterpretieren - konkret: WÜRDE Gott sagen "Ich bereue", dann nicht, weil er es vorher nicht gewusst hätte, sondern um dem Menschen ein dem Menschen verständliches Zeichen zu senden - davon abgesehen: Urtextnah heisst es anders.

sven23 hat geschrieben: er hat andere lügen lassen (ihnen einen "Lügengeist" geschickt)
Das ist ein Instrument - sonst nichts. - Wie fügt man etwas zum richtigen Ziel - auch wieder so, dass es dem Menschen verständlich ist.

sven23 hat geschrieben: er hat sich im Falle Hiob vom Teufel zum Bösen provozieren lassen
Auch nicht wirklich - das klingt bei Dir so, als wäre Gott außer sich und zeigt's jetzt provoziert und wutentbrannt dem Satan - so ist es nicht. - Auch das ist alles vorher gewusst.

Das hat alles zu tun mit einem Gottesbild a priori - wenn das nicht stimmt, bastelt man sich Gott aus Mosaik-Steinchen zusammen.

Pluto hat geschrieben:Die Allmacht Gottes bleibt ein philosphisches Paradoxon.
Aber nur im Menschenmaß - aus meiner Sicht ist die Sache klar und wird nur verkompliziert.

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#94 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Beitrag von closs » Sa 15. Nov 2014, 23:55

sven23 hat geschrieben:Das kann sogar ich, nennt man Orange in Fachkreisen.
Kann man sogar essen. :geek:

Pluto
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#95 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Beitrag von Pluto » So 16. Nov 2014, 00:00

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Die Allmacht Gottes bleibt ein philosphisches Paradoxon.
Aber nur im Menschenmaß - aus meiner Sicht ist die Sache klar und wird nur verkompliziert.
Was ist deine Lösung für das Paradoxon der Allmacht?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#96 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Beitrag von closs » So 16. Nov 2014, 00:25

Pluto hat geschrieben:Was ist deine Lösung für das Paradoxon der Allmacht?
Aus über-zeitlicher Fügungs-Sicht kann ich kein Paradoxon erkennen.

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#97 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Beitrag von Pluto » So 16. Nov 2014, 00:50

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was ist deine Lösung für das Paradoxon der Allmacht?
Aus über-zeitlicher Fügungs-Sicht kann ich kein Paradoxon erkennen.
Überzeitliche was? :o
Was ist das denn schon wieder?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#98 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Beitrag von sven23 » So 16. Nov 2014, 08:00

closs hat geschrieben:Urtextnah übersetzt steht da: "Es was ihm Leid" (staat "es reute ihn"). - Davon abgesehen darf man nie Offenbarungen dem Menschen gegenüber als Wesens-Bestandteil Gottes missinterpretieren - konkret: WÜRDE Gott sagen "Ich bereue", dann nicht, weil er es vorher nicht gewusst hätte, sondern um dem Menschen ein dem Menschen verständliches Zeichen zu senden - davon abgesehen: Urtextnah heisst es anders.

Warum sollten alle Übersetzer Urtext fern übersetzen? Ob es nun reuen, bereuen oder Leid zu heißt, ändert doch nichts daran, daß Gott Entscheidungen getroffen hat, die hinterher anders beurteilt oder sich sogar umentscheidet, wie hier:


"Und Gott sandte den Engel nach Jerusalem, es zu verderben. Aber während des Verderbens sah der HERR darein und es reute ihn das Übel. Und er sprach zum Engel, der das Verderben anrichtete: Es ist genug; lass deine Hand ab! Der Engel des HERRN aber stand bei der Tenne Araunas, des Jebusiters."
1Chr 21,15

" Da reute den HERRN das auch und Gott der HERR sprach: Es soll auch nicht geschehen."
Am 7,6

closs hat geschrieben: Das ist ein Instrument - sonst nichts. - Wie fügt man etwas zum richtigen Ziel - auch wieder so, dass es dem Menschen verständlich ist.

Wenn man andere zum Lügen verleitet, ist man dann nicht auch ein Stück weit selbst ein Lügner?


closs hat geschrieben: Auch nicht wirklich - das klingt bei Dir so, als wäre Gott außer sich und zeigt's jetzt provoziert und wutentbrannt dem Satan - so ist es nicht. - Auch das ist alles vorher gewusst.

Er muß gar nicht wutentbrannt sein. Er hat sich jedenfalls zum Bösen verleiten lassen, nachdem er selbst den Teufel auf Hiob aufmerksam gemacht hatte. Ein dummer Fehler. Wenn er es vorher gewußt hat, daß die Kinder Hiobs alle ermordet werden, dann ist die Sache um so schlimmer.

closs hat geschrieben: Das hat alles zu tun mit einem Gottesbild a priori - wenn das nicht stimmt, bastelt man sich Gott aus Mosaik-Steinchen zusammen.

Ist das nicht der Standard bei allen Gläubigen? Jeder bastelt sich seinen eigenen Gott zusammen, wie man auch hier im Forum ständig vorgeführt bekommt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Samantha

#99 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Beitrag von Samantha » So 16. Nov 2014, 08:58

sven23 hat geschrieben:Ist das nicht der Standard bei allen Gläubigen? Jeder bastelt sich seinen eigenen Gott zusammen, wie man auch hier im Forum ständig vorgeführt bekommt.
Wer sich einen Gott zusammenbastelt, lügt sich etwas vor. Wer versucht, ihn zu erkennen, puzzelt oder entfernt das Drangebastelte langsam. Beim Puzzeln nimmt man als Gläubiger immer mehr wahr, während die, die nicht glauben wollen, natürlich kein Interesse daran haben, etwas zusammenzubauen, und es wird jede Mühe einfach verdrängend abgetan. Aber gerade bei so manchen Gläubigen gibt es wertvolle Erkenntnisse, die einen anderen Gott zeigen, als zuvor angenommen oder befürchtet.

Samantha

#100 Re: Allmacht oder Ohnmacht?

Beitrag von Samantha » So 16. Nov 2014, 09:13

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Die Allmacht Gottes bleibt ein philosphisches Paradoxon.
Aber nur im Menschenmaß - aus meiner Sicht ist die Sache klar und wird nur verkompliziert.
Was ist deine Lösung für das Paradoxon der Allmacht?
Es gibt nur ein scheinbares Paradoxon. Wenn Gott die Menschen schafft und sie auch liebt, muss er Grenzen schaffen, die er logischerweise auch einhält. Auch kann er sich nicht selbst negieren, indem er lügt oder hasst, was er schafft.

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