theologie ohne satan

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Salome23
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#211 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Salome23 » Sa 15. Nov 2014, 15:39

closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:Also gab es wahrscheinlich gut und böse schon vor der Erschaffung des Menschen.
Wenn man "gut" und "böse" grundsätzlich definiert, dann konnte es Sünde vor der Schöpfung nicht geben.
Ich schrieb doch vor der Erschaffung des Menschen und nicht Schöpfung..
Wie erklärst du die Existenz von Dämonen? Haben sie als Engel gesündigt und wurden dadurch zu Dämonen?

closs
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#212 Re: theologie ohne satan

Beitrag von closs » Sa 15. Nov 2014, 16:03

Salome23 hat geschrieben:Ich schrieb doch vor der Erschaffung des Menschen und nicht Schöpfung..
Würdest Du einen kategorialen Unterschied zwischen "Tag 1" und "Tag 6" machen? - Unabhängig davon wäre (in Deinem Sinne?) die richtige Formulierung: "Vor der Schaffung bewusstseins-fähiger Wesen" - egal ob Menschen oder Engel o.ä.

Salome23 hat geschrieben:Wie erklärst du die Existenz von Dämonen? Haben sie als Engel gesündigt und wurden dadurch zu Dämonen?
No idea - es sind eh Chiffren (was deren "Realität" nicht notwendigerweise in Frage stellt).

Folgt man der Bibel, müsste man vermutlich unterscheiden zwischen
a) "Engel", die abfallen können. Dabei wäre die Frage, ob "abgefallene Engel" als "Dämonen" zu bezeichnen wären.
b) Geist-Wesen, die von vorneherein dämonischen Charakter haben - siehe bspw. 1.Kön. 22,21f: "Zuletzt trat der Geist vor, stellt sich vor den Herrn und sagte: Ich werde ihn <Ahab> betören. … Ich werde … zu einem Lügengeist im Mund aller seiner Propheten werden. Da sagte der Herr: Du wirst ihn betören … So hat der Herr jetzt einen Geist der Lüge in den Mund all Deiner <Ahabs> Propheten gelegt."

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#213 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Catholic » Sa 15. Nov 2014, 16:06

michaelit hat geschrieben:Es ist komisch daß das Wissen um Gut und Böse eine Sünde ist,....

Nun,ich kann nicht sagen,ob es stimmt- das wissen sicher des Hebräischen kundige Menschen besser- aber ich habe mal von einem jüdischen Zeitgenossen gehört,dass
"erkennen von Gut und Böse" im Hebräischen eine Umschreibung ist für "Allwissen".
Wenn dem so ist,dann wäre die Aussage über die ersten Menschen laut Genesis einleuchtend,dass die Sünde darin bestand,dass sie wie Gott sein wollten--und ihm nicht mehr vertrauen,sondern selber wie er (allwissend und allmächtig) sein wollten.

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Münek
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#214 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Münek » Sa 15. Nov 2014, 16:06

Salome23 hat geschrieben:
Wo gab es denn die Sünde "vor" dem Sündenfall?
Manche Gläubige behaupten, die erste Sünde hat Satan begangen, weil er sich gegen Gott erhob und ihm gleich sein wollte. Ist das biblisch nachweisbar?

Nein, der Satan tritt im "Alten Testament" an KEINER Stelle als Feind
Gottes, als Abtrünniger, als Rebell auf.

Zwar brachte er die Kinder Hiobs um. Da er diese Tat jedoch mit aus-
drücklicher Billigung Gottes ausführte, handelte er nicht sündhaft.

Pluto
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#215 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Pluto » Sa 15. Nov 2014, 17:17

Catholic hat geschrieben:Dazu habe ich in dem Buch "Theologie des Leibes für Anfänger" eine gute und wie ich finde einleuchtende Erklärung gefunden.
Demnach ist an der Stelle nicht gemeint,dass man eine Frau nicht attraktiv finden soll,sondern dass man sie nicht sexuell begehren soll.
Was heisst das?
Nun,wenn ich sie einfach attraktiv finde,dass sehe ich die Frau immer noch als Individuum mit den entsprechenden Werten,ich sehe in ihr den Menschen in einem umfassenden Sinne.
Wenn ich sie begehre- da steckt das Wort Begierde drin - dann meint das,dass ich sie objektiv betrachte (im Wortessinn) und dass ich mit ihr meine Begierde (die nach Sex) befriedigen möchte.
Lieber Catholic,
Da finde ich, denkt der Autor sehr, sehr theoretisch und oberflächlich. Ich frage mich dann, ob er Liebe wirklich selbst erlebt hat.

  • Attraktiv = anziehend!!

Wenn man eine Frau auf der Straße sieht, kennt man sie (wahrscheinlich) nicht. Wenn man sie auf den ersten Blick attraktiv findet, so kann das NUR im körperlichen (sexuellen) Sinn verstanden werden. Solche Regungen entstehen aber im Körper und werden dann geistig als Begierde empfunden. Das sind aber spontane Gedanken, die man selbst gar nicht kontrollieren kann. Spirituell (christlich) ist jeder solche Gedanke eine Art Prüfung des Geistes; eine Prüfung der eigenen Liebe. Deshalb argumentiere ich, dass erst die Handlung, die Erfüllung der Begierde durch den Akt mit einer fremden Frau zur "Sünde" wird. Liebe zu eine Menschen besteht eben nicht nur aus Sex, sondern ist sehr vielfältiger. Liebe bedeutet Anziehung in einem ganzheitlichen Sinn, Anziehung zur Person als Ganzes. Darin besteht für mich der Sinn der Verführung durch Attraktivität: Die Prüfung der Liebe zur Person, der man sein "Herz" versprochen hat.

Darum meine ich, ist eine rein körperliche Regung (die Begierde) nicht wirklich gleichzusetzen mit dem Betrug der Liebe. Liebe ist für mich sehr viel mehr als das biblische "Erkennen" zwischen Mann und Frau.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#216 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Catholic » Sa 15. Nov 2014, 17:21

Pluto hat geschrieben: Liebe zu eine Menschen besteht eben nicht nur aus Sex, sondern ist sehr vielfältiger. Liebe bedeutet Anziehung in einem ganzheitlichen Sinn, Anziehung zur Person als Ganzes. Darin besteht für mich der Sinn der Verführung durch Attraktivität: Die Prüfung der Liebe zur Person, der man sein "Herz" versprochen hat.
Darum meine ich, ist eine rein körperliche Regung (die Begierde) nicht wirklich gleichzusetzen mit dem Betrug der Liebe. Liebe ist für mich sehr viel mehr als das biblische "Erkennen" zwischen Mann und Frau.

Volle Zustimmung!
Was das andere Thema (die Aussage des Autoren betrifft) schaue ich noch nach,was er genau geschrieben hat.

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#217 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Hemul » Sa 15. Nov 2014, 17:40

Pluto hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben:Der Abfall Satans - also seine Abkehr von Gott - war insofern schon Sünde (sage ich als Nichttheologe,berichtigt mich,falls ich danebenliege),weil er bewusst (!) handelte.
Er wollte (!) wie Gott sein.
Die "Sünde in Gedanken" hat Jesus auch in der Bergpedigt angeprangert. Bestes Beispiel: Matthäus 5,28
Weil die Übergänge gem. Jakobus 1:13-15 oft fließend sind:
13 Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden vom Bösen, er selbst aber versucht niemand. 14 Ein jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. 15 Danach, wenn die Begierde empfangen hat, bringt sie Sünde hervor; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#218 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Pluto » Sa 15. Nov 2014, 17:45

Hemul hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben:Der Abfall Satans - also seine Abkehr von Gott - war insofern schon Sünde (sage ich als Nichttheologe,berichtigt mich,falls ich danebenliege),weil er bewusst (!) handelte.
Er wollte (!) wie Gott sein.
Die "Sünde in Gedanken" hat Jesus auch in der Bergpedigt angeprangert. Bestes Beispiel: Matthäus 5,28
Weil die Übergänge gem. Jakobus 1:13-15 oft fließend sind:
Der Punkt den du vielleicht ncht verstehst, ist, dass Begerde in Gedanken noch lange Sünde sein muss.
Sie ist für mich nur die Verführung der ich, angesichts meiner wirklichen Liebe, standhaft widerstehen kann oder auch nicht. Erst wenn man dem Gedanken nicht widersteht, wird aus dem Gedanken Sünde.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#219 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Hemul » Sa 15. Nov 2014, 17:46

Münek hat geschrieben: Nein, der Satan tritt im "Alten Testament" an KEINER Stelle als Feind
Gottes, als Abtrünniger, als Rebell auf.
Zwar brachte er die Kinder Hiobs um. Da er diese Tat jedoch mit aus-
drücklicher Billigung Gottes ausführte, handelte er nicht sündhaft.
Und warum bezeichnete Jesus diesen furchtbar "NETTEN KERL" als einen Lügner und Menschen Mörder? :roll:
44 Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#220 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Pluto » Sa 15. Nov 2014, 17:49

Hemul hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Nein, der Satan tritt im "Alten Testament" an KEINER Stelle als Feind
Gottes, als Abtrünniger, als Rebell auf.
Zwar brachte er die Kinder Hiobs um. Da er diese Tat jedoch mit aus-
drücklicher Billigung Gottes ausführte, handelte er nicht sündhaft.
Und warum bezeichnet Jesus diesen furchtbar "NETTEN KERL" als eine Lügner und Menschen Mörder?
Definierst du so einen "furchtbar NETTEN KERL" der im Auftrag Gottes unschuldige Menschen umbringt? :roll:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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