Catholic hat geschrieben:Dazu habe ich in dem Buch "Theologie des Leibes für Anfänger" eine gute und wie ich finde einleuchtende Erklärung gefunden.
Demnach ist an der Stelle nicht gemeint,dass man eine Frau nicht attraktiv finden soll,sondern dass man sie nicht sexuell begehren soll.
Was heisst das?
Nun,wenn ich sie einfach attraktiv finde,dass sehe ich die Frau immer noch als Individuum mit den entsprechenden Werten,ich sehe in ihr den Menschen in einem umfassenden Sinne.
Wenn ich sie begehre- da steckt das Wort Begierde drin - dann meint das,dass ich sie objektiv betrachte (im Wortessinn) und dass ich mit ihr meine Begierde (die nach Sex) befriedigen möchte.
Lieber Catholic,
Da finde ich, denkt der Autor sehr, sehr theoretisch und oberflächlich. Ich frage mich dann, ob er Liebe wirklich selbst erlebt hat.
Wenn man eine Frau auf der Straße sieht, kennt man sie (wahrscheinlich) nicht. Wenn man sie auf den ersten Blick attraktiv findet, so kann das NUR im körperlichen (sexuellen) Sinn verstanden werden. Solche Regungen entstehen aber im Körper und werden dann geistig als
Begierde empfunden. Das sind aber spontane Gedanken, die man selbst gar nicht kontrollieren
kann. Spirituell (christlich) ist jeder solche Gedanke eine Art Prüfung des Geistes; eine Prüfung der eigenen Liebe. Deshalb argumentiere ich, dass erst die Handlung, die Erfüllung der Begierde durch den Akt mit einer fremden Frau zur "Sünde" wird. Liebe zu eine Menschen besteht eben nicht nur aus Sex, sondern ist sehr vielfältiger. Liebe bedeutet Anziehung in einem ganzheitlichen Sinn, Anziehung zur Person als Ganzes. Darin besteht für mich der Sinn der Verführung durch Attraktivität: Die Prüfung der Liebe zur Person, der man sein "Herz" versprochen hat.
Darum meine ich, ist eine rein körperliche Regung (die Begierde) nicht wirklich gleichzusetzen mit dem Betrug der Liebe. Liebe ist für mich sehr viel mehr als das biblische "Erkennen" zwischen Mann und Frau.