Sophismen und logische Fehlschlüsse

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#31 Re: Sophismen und logische Fehlschlüsse

Beitrag von Pluto » Mi 12. Apr 2017, 20:28

Hemul hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Dann kannst Du uns ja auch sagen welche Macht o Pardon :shock: welche Kraft für die Dunkle Energie verantwortlich ist-gelle? ;)
Pluto kann oder will mir (bisher) meine einfache Frage nicht beantworten-leider. Ich gehe doch recht in der Annahme, dass Du hier bedeutend mehr Mumm hast-und deine Finger wie gewohnt auch diesmal wieder fliegen lässt-gelle? :wave:
Lieber Hemul,
Immer wieder kommt diese Frage von dir. :yawn:
Wird es dir nicht langsam peinlich?

Der Name "Dunkle Energie" sagt eigentlich schon, dass man das Phänomen nicht kennt und nicht versteht. Um was es sich handelt wird sich zeigen. Mehr ist dazu eigentlich nichts zu sagen, als das was man dazu auch in den Medien lesen kann. Ein solcher Vorgang ist allerdings an der Grenze zwwischen Bekanntem und Unbekannten nichts Außergewöhnliches.

Was das allerdings mit dem hier diskutierten Thema zu tun hat, verstehe ich nicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#32 Re: Sophismen und logische Fehlschlüsse

Beitrag von closs » Mi 12. Apr 2017, 21:48

Opa Klaus hat geschrieben:Das reine Denken (die Existenz) des höheren Wesens läßt sich nicht als Bewegung und auch nicht als Zeit interpretieren oder messen. Es fehlt die Relation.
Also, VOR Raum, Bewegung und Zeit gab es nach meiner Ansicht EINE alleinige Entität, ein höheres denkendes, kreatives, intelligentes Wesen.
Erst in dem Moment, wo es Bezugspunkte schafft, beginnt Raum und Zeit.
Wie lange (Zeit) dieses Wesen ganz allein mit seinen Gedanken und Plänen war, ist irrelevant, weil es kein DAVOR, KEINE ZEIT gab.
Das möchte ich von der Richtung her ausdrücklich unterstreichen - SO muss man denken, wenn man überhaupt ansatzweise verstehen will, was "Gott" eigentlich ist.

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Opa Klaus
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#33 Re: Sophismen und logische Fehlschlüsse

Beitrag von Opa Klaus » Mi 12. Apr 2017, 21:53

Danke closs :oops: :D
-----------------------------------------------------------
Zum Threadthema hier:
Die Anhänger des Determinismus und des mechanistischen Weltbildes
können Geist (Verstand, Intelligenz, Kreativität) ohne Materie nicht akzeptieren.
Für sie MUSS Materie am Anfang stehen, das ist ihre "Setzung". Somit haben sie mit dem Begriff "Denken" große Probleme,
wo sie das unterbringen sollen. Sie bringen es unter in mechanischen, festverzahnten "Funktionen".

Darüber wird schon Jahrtausende diskutiert.

Es ist sehr verwunderlich, dass Menschen 'denken', man könnte nicht "denken", denn
alles wäre nur die Funktion eines großen festverzahnten materiellen "Getriebes" in dem es keine Wahl/Entscheidungen (mit deren evtl. Fehlern) gibt.
Also ein "Getriebe", in dem es keine freie Kreativität, nicht mal Liebe (Agape, Selbstlosigkeit) gibt.
Ist das nicht ein verheerender "Zirkelschluss" (Fehlschluss) auf Grund falscher "Setzung"? Ist es etwa ein verzerrtes Selbstportrait solcher Menschen?

Logik: wenn WIR instinktgesteuerte Tiere wären, entbehrte man jegliches "Denken" sowie Geist / Vernunft und gleichtTieren als Programmgesteuerte, mechanische "Roboter". Bleibt aber die Frage, woher das breite, umfangreiche Verhaltens/Reaktions-Programm kommt.
-------------------------------------------------------
Im Rahmen von Gesellschaftskritik können viele Denkrichtungen und Weltbilder massiv in Frage gestellt, hinterfragt und als absurd erkannt werden.

Damit rückt etwas in den Fokus von Kritik: die Irrtümer von menschlichem "Denken", die in sehr schädliche Fantasiegebilde (Lug und Trug) ausarten und dem Menschen Leid und Elend bescheren.
Vor was/warum flüchten Menschen in ihre federleichten, leichtsinnigen Fantasiegebilde/Einbildungen?
Sie flüchten vor der teils sehr mühsamen Auseinandersetzung mit oft schmerzlichen REALITÄTEN.
Sie flüchten in Ihre vorsätzlichen (z.T. fahrlässigen) IRRTÜMER, Irrungen, Fantasiegebilde, als Betäubungsmittel/Schmerzlinderungsmittel.
Das ist aber ein Zirkelschluss, ein "Teufelskreis", weil die Probleme der Realität nicht gelöst, sondern verschlimmert werden und die Betäubungsdosis weiter erhöht werden muss. Das hat Ähnlichkeit mit den "Problem-Trinkern"/-Alkoholikern.
--------------------------------------------------------
Diese Überlegungen stelle ich NUR zum Vergleich hier ein und um auf eigene Irrtümer aufmerksam gemacht zu werden.
Zuletzt geändert von Opa Klaus am Mi 12. Apr 2017, 23:20, insgesamt 1-mal geändert.
Wohltätig ist des Geistes macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht. Wer die Vernunft ausschaltet, findet im Dunkeln den Schalter zum Wiedereinschalten nicht mehr. http://www.prueter.eu

Hemul
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#34 Re: Sophismen und logische Fehlschlüsse

Beitrag von Hemul » Mi 12. Apr 2017, 22:25

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Dann kannst Du uns ja auch sagen welche Macht o Pardon :shock: welche Kraft für die Dunkle Energie verantwortlich ist-gelle? ;)
Pluto kann oder will mir (bisher) meine einfache Frage nicht beantworten-leider. Ich gehe doch recht in der Annahme, dass Du hier bedeutend mehr Mumm hast-und deine Finger wie gewohnt auch diesmal wieder fliegen lässt-gelle? :wave:
Lieber Hemul,
Immer wieder kommt diese Frage von dir. :yawn:
Wird es dir nicht langsam peinlich?

Der Name "Dunkle Energie" sagt eigentlich schon, dass man das Phänomen nicht kennt und nicht versteht. Um was es sich handelt wird sich zeigen. Mehr ist dazu eigentlich nichts zu sagen,.........
Wie bitte? Du verstehst u. kennst das Phänomen Dunkle Energie überhaupt gar nicht? :shock:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Halman
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#35 Re: Sophismen und logische Fehlschlüsse

Beitrag von Halman » Mi 12. Apr 2017, 22:53

Anton B. hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Besonders bemerkenswert scheint mir Dein letzter Satz zu sein, gem. dem das Verfahren für die "Untersuchungsklasse empirischer Phänomene" die derzeit beste bekannte ist. Gehe ich recht in der Annahme, dass diese Methodik für nicht empirisch Phänomene ungeeignet ist? Wie soll man mit diesen umgehen?
Mein Vorschlag ist, dass man sie gem. den Regeln der formalen Logik behandelt. Wie wäre es mit einem epistemologischern Ansatz?
Die Wissenschaftstheorie untersucht doch, wie Wissen generiert werden kann, nachdem die Erkenntnistheorie sich der Frage "Was kann man Wissen?" angenommen hatte. Die logisch-formalen "Phänomene" der Mathematik müssen anders als die empirischen Phänomene der Natur- und anderer Wissenschaften untersucht werden. Die "eine" Methodik ist nicht gefunden. Welche Methodik nun im speziellen Fall gut und geeignet ist, muss selber wissenschaftlich erarbeitet werden. Ist das denn kein "epistemologischer Ansatz"?
Doch, ich denke schon.

Dies bedeutet ja, dass wir hier im Forum erkennen müssen, welche Methodik im Rahmen einer Diskussion geeignet ist. Dabei beziehe ich mich nur auf die Teilmenge der Diskussionen, bei denen User einen wissenschaftlichen Anspruch erheben, sei es im Unterforen für naturwissenschaftliche Themen (da wäre z.B. der kritische Rationalismus geeignet), oder sei es in theologischen Diskussionen die Bezugnahme auf die historisch-kritische Methode. Hier greifen literaturwissenschaftliche Methoden, erweitert durch die historische "Dimension".

Anton B. hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Im Rahmen wissenschaftlicher Theoriebildung gelten die Annahmen einer Theorie aber nunmal nichts um ihrer selbst willen. Eine Theorie muss, ob logisch-fundamental auf der Basis von etwas anderem, durch die Bewertung der Übereinstimmung der Vorhersagen und der tatsächlichen Beobachtungen oder sei es sonstwie "vernünftig begründet" sein. Setzungen und Grundnahmen in einer Theorie begründen aber nicht vernünftig.
Gilt dies für alle Wissenschaften, oder nur für die Naturwissenschaften? Ich frage deshalb, weil wir hier im Religionsforum ja oftmals geistes- und literaturwissenschaftliche Fragen berühren.
Die "vernünftige Begründung" ist per Definition der zentrale Anspruch von "Wissen". Was aber ist eine "vernünftige Begründung" denn überhaupt? Die "Ausführungsbestimmungen" müssen selber aus dem Begriff "Wissen" abgeleitet werden. Es müssen vernünftige Ansätze für die verschiedenen Klassen von Untersuchungsgenständen gefunden werden. Alles unter dem Oberhütchen "vernünftige Begründung" für alles, was den Stempel "Wissen" tragen soll.
Gemäß der Logik der Philosophie (Seiten 21-22 im PDF-Dokument, im Fachbuch auf den Seiten 23-24) wird erklärt:
8. Logik und gedankliche Autonomie

Das philosophische Denken und die logische Analyse haben ebenfalls eine personale, individuelle Dimension. Wenn wir bestimmte Meinungen haben, so haben wir Gründe für diese Meinungen, genauer gesagt: Meinungen, die als Gründe für andere Meinungen fungieren. Diese Tatsache ist dann von besonderer Bedeutung, wenn wir den Anspruch erheben, etwas zu wissen. Die Meinungen, die wir als Wissen auszeichnen, sind Meinungen, die sich auf Gründe, also andere Meinungen, stützen, die uns besonders sicher und zuverlässig zu sein scheinen.
Wenn wir etwas wissen, dann haben wir uns eine bestimmte Meinung unter den jeweils bestmöglichen Bedingungen gebildet. Meinungen, die wir uns auf eine jeweils bestmögliche Weise gebildet haben, nennen wir auch dann Wissen, wenn wir uns durchaus vorstellen können, dass wir solche Meinungen unter noch besseren Bedingungen des Nachdenkens gegebenenfalls korrigieren würden. Solange wir etwas zu wissen glauben, sind wir der Meinung, dass wir uns eine bestimmte Meinung unter den jeweils bestmöglichen Bedingungen gebildet haben. Wir wissen, dass sich aus der Addition der Zahlen 7 und 5 die Zahl 12 ergibt, wenn wir unsere einmal erlernten elementaren arithmetischen Fähigkeiten erfolgreich anzuwenden vermögen. Wenn wir wissen, dass die Gleichung 5 + 7 = 12 das Ergebnis der korrekten Anwendung der Additionsregel ist, so wissen wir auch, dass wir uns die Meinung, dass es sich so verhält, unter den bestmöglichen (in diesem Falle sogar idealen) Bedingungen gebildet haben. Zu den jeweils bestmöglichen Bedingungen des Nachdenkens gehört nun in jedem Fall das logisch korrekte Nachdenken, dessen Ergebnisse sich in die Form logisch gültiger Argumente gießen lassen.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Halman
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#36 Re: Sophismen und logische Fehlschlüsse

Beitrag von Halman » Mi 12. Apr 2017, 22:54

Anton B. hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Die ET hat, um mit Dir und closs zu sprechen, die Setzungen und Grundannahmen von Mutation und Selektion. Die ET ist aber als Theorie nicht deshalb etabliert, weil deren "Grundannahmen" und "Setzungen" Grundannahmen und Setzungen wären, sondern weil die Beobachtungsvorhersagen der ET eben beobachtet werden. Auch die "Grundannahme" und "Setzung" des von Einstein mathematisch verbrämten Gummituches hat die Wissenschaftler nicht als Grundannahme und Setzung überzeugt. Überzeugt haben die Beobachtungen dazu.
Ja.

Wie schneiden diesbezüglich die Superstringtheorien und die M-Theorie ab?
Welchen Status haben denn die genannten Theorien in der Physik?
Leider reicht mein Wissen nicht aus, um diese Frage beanworten zu können. Ich habe zwar eine Meinung dazu, aber diese Meinung wurde nicht unter bestmöglichen Bedingungen gebildet und ist somit kein Wissen.
Meiner Meinung nach handelt es sich um umstrittene Theorien, die aufgrund ihres spekulativen Charakters und dem Umstand, dass sie schwerlich empirisch überprüfbar, vermutlich von vielen Fachleuten eher als Hypothesen eingestuft werden.
Auf etwas Wissen kann ich allerding doch verweisen. In meinem Posting vom Mo 3. Okt 2016, 22:08 verwies ich auf zwei Blog-Artikel des Physikers Martin Bäker. Besteht damit eine hinreichende Falsifizierbarkeit der Supersymmetrie oder somit der genannten Theorien?

Anton B. hat geschrieben:Als gültige Beschreibung bestimmter Erscheinungen etabliert?
Vermutlich sehen dies nicht einmal optimistische Stringtheoretiker so. Sie setzen eher Hoffungen in ihre Theorien. Dies ist aber nur meine Meinung, noch kein Wissen.

Anton B. hat geschrieben:Und überzeugen die "Annahmen zum Wirkmechanismus" die Physiker aus sich selber heraus oder erkennt der Physiker ein bestimmtes Potential, möchte aber trotzdem gerne die Möglichkeit sehen, dereinst durch Bewährungen einzigartiger abgeleiteter Beobachtungsvorhersagen überzeugt zu werden?
Diesbezüglich kenne ich das Beispiel der Physikerin Lisa Randall. Sie wünscht sich eine Bewährung durch Beobachtung.

Anton B. hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Und im Falle der Peano-Axiome wurden dieselben auch nicht einfach so als Setzungen und Grundannahmen in den Raum gestellt. Statt dessen wurde das bekannte mathematische "Universum" einem Analyseprozess unterworfen und zum Schluss blieben die Axiome als nicht weiter Auflösbares zurück.
Leider überfordert mich diese Kurzerklärung fachlich.
Die Peano-Axiome der Mathematik sind keine Setzungen, weil die Axiome in der Rückbetrachtung zur formalisierten Beschreibung der Mathematik abgeleitet wurden. Oder von mir aus sind es Setzungen, aber eben keine "wahlfreien". Sie sind das Produkt einer logischen Betrachtung eines Systems und werden damit "vernünftig begründet".
Danke für die Erklärung.

Anton B. hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Auch der Popper hätte sich ja all die logischen Ausarbeitungen und Darlegungen ganz ersparen können, wenn er einfach nur ganz lässig auf ein paar wenige Grundannahmen und Setzungen hätte verweisen können und die seine philosophischen Freunde überzeugt hätten. Aber nein, die wollten ja wieder vernünftige Begründungen.
In meinem letzten Antwort-Posting an SilverBullet hatte ich aus meinem philosophischen Fachbuch zitiert und den Schlussteil davon zitiere ich hier noch mals.
... Wenn man versuchte, jede Prämisse durch ein Argument mit neuen Prämissen zu begründen, geriete man in einen infiniten Regress, d.h. in eine unabschließbare Serie von Argumenten. Jede Prämisse ihrerseits durch weitere Argumente zu begründen ist unmöglich und auch gar nicht erforderlich. Am besten wäre es, wenn die Prämissen der (Unter-) Argumente intuitiv so einleuchtend wären, dass auch die anderen Philosophen sie akzeptieren.
Bedeutet dies nicht, dass am Anfang immer zumindest eine Prämisse "gesetzt" werden muss?
Wenn ausschließlich der logisch-formale Weg vom Quell bis zur Mündung gegangen werden soll, ist das so. Manches, wie die Grundlagen bestimmter Logiken, sind ja auch relativ "einsichtig" aufstellbar.
Hast Du dafür ein Beispiel?

Anton B. hat geschrieben:Für die empirischen Untersuchungsgegstände der Naturwissenschaften wiederum ist das in toto nicht so.
Auch in der Naturwissenschaft werden Postulate gesetzt. Als Beispiel verweise ich auf die Postulate der SRT:
Das Relativitätsprinzip: Die physikalischen Gesetze haben in allen Inertialsystemen dieselbe Form ("alle Inertialsysteme sind glechberechtigt" oder "es gibt kein ausgezeichnetes Inertialsystem"). Jede Geschwindigkeit (eines Objekts oder Inertialsystems) ist immer nur Relativgeschwindigkeit und macht daher nur Sinn, wenn sie in Bezug auf ein Inertialsystem angegeben ist.

Die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit: Die (Vakuum-)Lichtgeschwindigkeit c hat in jedem Inertialsystem denselben Wert (299 792.458 km/s), ist also vom Bewegungszustand der Quelle ebenso unabhängig wie von dem des Beobachters.

Anton B. hat geschrieben:Welche Grundprämisse haben wir da? Richtig: Eigentlich gar keine! Wir haben den Wissensbegriff aber der rechtfertigt doch an sich nichts. "Vernünftige Begründung" hört sich toll an, aber wenn "vernünftig begründet" nur Mumpitz rauskommt, der für nichts brauchbar ist, dann hilft auch die beste "vernünftige Begründung" nichts.
Wie kann es sein, dass Vernunft zu Mumpitz führt?

Anton B. hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Also ist der KR ungeignet zur Prüfung von philosphischen Theorien, wie der Wissenschaftstheorie und der Erkenntnistheorie.
Wüsste jetzt aus der seriösen Literatur niemanden, der den KR da bemühen wollte.
Mir geht es darum, den Begriff des KR zu verstehen. Darum stelle ich Verständnisfragen, mit dem Ziel zu lernen.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Halman
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#37 Re: Sophismen und logische Fehlschlüsse

Beitrag von Halman » Do 13. Apr 2017, 00:22

SilverBullet hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:welche Prämissen wären geignet und welche nicht?
Grundsätzlich würde ich sagen, dass Voraussetzungen keinen Anlass zum Aufstellen einer Frage bieten dürfen, für die bisher keine Antwort gefunden wurde.
Hängt dies nicht von der Qualität der Voraussetzungen ab? Wenn es sich hierbei um Vermutungen handelt, greift der Fragesteller nicht auf Wissen zurück. Handelt es sich aber um gesichertes Wissen, dann hat er eine solide Grundlage.
Als Beispiel verweise ich auf die 2. Postulate der Speziellen Relativitätstheorie.

SilverBullet hat geschrieben:Dies widerspricht bereits deiner Feststellung, dass Gläubige mit dem Wort "Gott" eher ihre Voraussetzung nennen würden, als "Atheisten", denn exakt für das Wort "Gott" kann nicht beantwortet werden, um was es gehen soll
=> als Voraussetzung nicht verwendbar.
Ich sehe den Glauben an Gott auch eher als Konklussion, denn als Prämisse.

SilverBullet hat geschrieben:Analog verhält es sich auch, wenn man die "gesamte materielle Welt" ausschliesst und einfach eine "Intelligenz" als Ausgangspunkt für "die Erschaffung der Welt" postuliert.
- Was soll „Intelligenz“ sein und wie kann "sie" ohne materielle Grundlage vorkommen?
- Worum geht es beim "Erschaffen der Welt" - wird Materie überhaupt "erschaffen" - was ist Materie?
=> als Voraussetzung nicht verwendbar.
Auch hier liegt der Fehler meiner Meinung nach darin, dass die Konklussion mit den Prämissen verwechselt wird. Die "Intelligenz" sollte als Konklussion aus Prämissen folgen.
Unter Materie versteht man alles, was Raum ausfüllt und Masse besitzt.

Da wir uns hier auf die Welt und Materie beziehen, also beobachtbare Phänomene, empfielt es sich, empirische Daten zu erheben und daraus Prämissen für die Bildung einer Klonkussion abzuleiten. So lässt sich die zunehmende Rotverschiebung der Galaxien beobachten.
Setzt man die Allgemeine Relativitätstheorie (ART) als Prämisse (natürlich wurde die ART logisch hergeleitet), dann kann man auf die Expansion des Raumes und somit einem Anfang des Universums schließen.
Physikalische Daten legen eine extreme Feinabstimmung der Naturkonstanten nahe. Diese Feinabstimmung empfehle ich als Prämisse zu setzen.
Die nächste Prämisse ist die, dass das Universum gem. den Messdaten der Weltraumsonde PLANCK vor ~ 13,82 Milliarden Jahren anfing.

Um zu ergründen, worum es beim Erschaffen der Welt geht, ist zu klären, was der Begriff Erschaffen bedeutet. Die Frage lautet: Was ist Erschaffen. Damit wird der Begriff Erschaffen zum Phänomen.
Damit ist offenbar ein Handeln gemeint, welches die schöpferische Tätigkeit einer Person voraussetzt, bspw. eines Künstlers. Der Begriff impliziert bereits Intelligenz.
Wenn also ausgesagt wird, dass die Welt erschaffen wurde, drückt dies aus, dass die Welt von mindestens einem intelligenten Erschaffer erzeugt wurde. Dies impliziert bereits die Idee eine machtvollen Intelligenz (mächtig und intelligent genug, um Schöpfer des Universums sein zu können), welche unabhängig vom Universum existiert (da sie sonst nicht Schöpfer des Universums sein könnte).
Mit "Welt" ist in diesem Zusammenhang nach meiner Kenntnis das ganze Universum gemeint. (Es könnte sich aber auch lediglich auf die Erdenwelt beziehen. Dies müsste ggf. geklärt werden.)

Ich stimme Dir darin zu, dass ein Weltenschöpfer nicht einfach als Prämisse/Postulat gesetzt werden darf, weil sich dann logischerweise die Frage erhebt, warum man dies tut. Ein Schöpfergott sollte meines Erachtens als Konklussion aus Prämissen folgen.

SilverBullet hat geschrieben:Du hast auf "closs" verwiesen. Wie steht es um die Überlegung, dass "Geist" eine Art „Grundlage“ sein soll, weil „es ja generell möglich sein soll“, dass ein Mensch etwas ist, das sich komplett täuscht und nur beim Sich-Selbst-Erkennen unmissverständlich richtig liegen kann, wobei der Körper als "handelndes Subjekt" ausgenommen werden darf.
- Was soll dabei "Geist" sein?
- Zum Durchführen der Relativierung von "Welt" und "Körper" wird eine Überblicksposition vorausgesetzt („closs“ nennt dies „Vogelschau“). Wo ist abgeklärt, ob diese "Position" überhaupt einnehmbar ist?
=> als Voraussetzung nicht verwendbar, schon gar nicht für ein Weltbild. (Trotzdem wurde fleissig an der Metaphysik gestrickt)
Folgert man, dass unser Universum eine Schöpfung ist, dann muss es sich beim Schöpfer um eine Entität handelt, die mit nichts vergleichbar ist, was wir bereits kennen. Denn sie muss ja "vor" der Schöpfung und somit unabhängig von ihr bestanden haben. Dieses unbekannte Phänomen könnte man "Geist" nennen.

Die Idee, dass der Mensch dualistisch aus Geist und Körper, geschaffen ist, lässt sich meiner Meinung nach daraus nicht logisch herleiten. Die Empirie spricht dafür, dass wir Menschen Körper sind, die Raum einnehmen und Masse besitzen und somit aus Materie bestehen. Hier sehe ich keine Notwendigkeit "Geist" im supernaturalistischen Sinne einzubeziehen.
Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass es sich beim Wort Geist um ein Polysem handelt.

SilverBullet hat geschrieben:Generell verwendet die Philosophie gerne die Formulierung "es ist denkbar dass...".
Da sie darauf viele Folgerungen aufbaut, bedeutet dies, dass eine umfassende "Gültigkeit des Denkens" vorausgesetzt wird.
Wie soll das funktionieren können und wo, wann, wie und durch wen, wurde abgeklärt, dass dies auch so ist?
Es ist denkbar, dass im Jahre 1947 Außerirdische in Roswell gelandet sind. Daraus folgt nicht, dass dem auch so ist.

Wie kommst Du auf die Idee, dass die Philosophie so wäre, wie Du es beschreibst?

SilverBullet hat geschrieben:Tatsächlich handelt es sich hierbei um einen Taschenspielertrick, denn "es ist denkbar dass..." ist keine Formulierung eines Fachexperten, der quasi sofort mit der Realisierung beginnen könnte, sondern die Aussage von Menschen, die keinerlei Einblick haben und eigentlich gar keine "Vermutungsrichtung" angeben dürften.
Philosophen arbeiten ganz sicher nicht mit dem von Dir beschriebenen Taschenspielertrick.

SilverBullet hat geschrieben:Das interessiert die Philosophie aber immer nur sekundär: die "fehlerhaften Voraussetzungen" werden erst sehr spät "korrigiert", wobei es keine wirkliche Korrektur ist, sondern eher nur ein Nicht-Mehr-Für-Ganz-So-Relevant-Halten.
Wie kommst Du darauf?

SilverBullet hat geschrieben:Auf dieser Basis hat sich die "offizielle" Philosophie sehr stark an die Resultate der Naturwissenschaften anpassen müssen, wobei es aber immer noch Vertreter der anderen "Richtungen" gibt.
Natürlich orientieren sich Philosophen an die Erkenntnisse anderer Fachgebiete. Allerdings erfordert jede wissenschaftliche Arbeit auch eine erkenntnistheoretische Systematik (oftmals eine Methodik, wie die naturwissenschaftliche und die literaturwissenschaftliche) und die Erkenntnistheorie ist ein Zweig der Philosophie. Ebenso die Wissenschaftestheorie. Auch die formale Logik ist Teil der Philosophie.
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#38 Re: Sophismen und logische Fehlschlüsse

Beitrag von Halman » Do 13. Apr 2017, 00:24

SilverBullet hat geschrieben:Hier nun als Beispiel „meine Voraussetzungen“:

Ich habe schon einmal drei Punkte vorgestellt, die ich als Wissensfundament ansehe, also Aussagen, die ein Mensch quasi "aus sich selbst heraus, über sich selbst und die Welt" (Wahrnehmung) aufstellen kann und zwar nicht durch Interpretation, sondern als Quintessenz seiner Fähigkeiten, ohne auf die "Gegenstände", also die Inhalte dieser Fähigkeiten zurückgreifen zu müssen:

1. Es finden Reaktionen statt ("Abläufe" - Veränderungen über die Zeit hinweg)
2. Es muss etwas geben, das diese Reaktionen durchführt ("Reaktionssystem")
3. Es liegt eine Reaktionsfixierung vor (z.B. "schräge Linien")
Den dritten Punkt verstehe ich nicht. Darf ich Dich bitten, mir diesen zu erkären?

SilverBullet hat geschrieben:All diese Aussagen kann jeder an sich selbst feststellen (es gibt unzählige Fallbeispiele), ohne dass er sich dabei schon festlegen muss, "was" er ist, "wie" er funktioniert und/oder "womit" er umgeht.
Okay, bezüglich der Punkte 1. und 2. kann ich dem folgen.

SilverBullet hat geschrieben:Sollten diese Aussagen falsch sein, dann können wir rein gar nichts aussagen - dann sind wir quasi "aus dem Spiel", denn wir liegen dann ja sogar darin falsch, dass es um "ein Spiel" geht.
Richtig, das was wir von der Welt wahrnehmen ist essentiel für unsere Erkenntnis. Allerdings können Erkenntnisse auch logisch abgeleitet werden.

SilverBullet hat geschrieben:Diese drei Punkte sind (für mich) als Voraussetzungen geeignet, um ein grundlegendes Weltbild aufzustellen.
Motto: "ich kann dies an mir innerhalb von konkreten Fallbeispielen feststellen, und ich gehe davon aus, dass es korrekt ist"
Danke für Deine Erläuterung deiner Methodik.

SilverBullet hat geschrieben:Hierzu kann man zwar auch Fragen stellen, z.B. was ist "Zeit" ("zeit" wird für Reaktionen benötigt - siehe oben), aber man kann diese Fragen mit unseren Fähigkeiten beantworten:
"Zeit" ergibt sich aus der Fähigkeit "eine Veränderung als Veränderung identifizieren zu können" ("Erinnerung"), was wiederum eine Reaktion darstellt.
(Damit ist noch kein Entwurf durchgeführt, sondern nur ein Zusammenhang zu den Voraussetzungen hergestellt, quasi eine Absicherung, dass es sich um "erlaubte" Voraussetzungen handelt.)
Das ist ein möglicher Ansatz.

SilverBullet hat geschrieben:Wenn es nun um ein Weltbild geht, das "erklären soll", was ein Mensch ist, dann sollte dies auf diesen Punkten aufbauen und hierbei keine unbeantworteten Fragen als Voraussetzung verwenden.
Wer also irgendwelche "Wesen" ins Spiel bringt, erfindet eine "Hintergrundgeschichte", die nicht feststellbar ist => ungeeignet.
Diese "Wesen" mit ihrer "Hintergrundgeschichte" sollten auch nicht als Voraussetzungen verwendet werden.

SilverBullet hat geschrieben:Aus Punkt 3 ergibt sich die Möglichkeit der Naturwissenschaften.
Indem sie versuchen, die Reaktionsfixierung inhaltlich zu identifizieren und zu validieren (=> die "schrägen Linien" sind z.B. eine nicht korrekte Reaktionsfixierung), können Zusammenhänge einer "Realität" aufgestellt werden, die nicht den Voraussetzungen widersprechen.
Da diese Zusammenhänge ein "geschlossenes System" (im Sinne von "Funktion") zu bilden scheinen, ist es vernünftig, insgesamt von einer "Wirklichkeit" zu sprechen.
Wenn ich Dich recht verstehe, setzt Du auf Evidenz.

In diesem Zusammenhang verstehe ich nicht, was die "schrägen Linien" bedeuten.

SilverBullet hat geschrieben:Wenn nun aus diesem "geschlossenen System" (also inhaltlich) eine Begründung für "das Vorhandensein/Zustandekommen der inhaltsneutralen Voraussetzungen" aufgestellt werden kann, dann ist es vernünftig diese Begründung als „qualitativ hoch“ einzuschätzen.
Das ist sehr abstrakt. Hast Du dafür ein Beispiel, um es zu konkretisieren, damit ich mir besser etwas darunter vorstellen kann?

SilverBullet hat geschrieben:Man kann leicht erkennen, dass hierbei nicht darauf abgezielt wird "dass Materie die einzig erlaubte Grundlage sein soll" (es ist ja unbekannt, was "Materie" ist - genauso ist unbekannt, was "Existenz" ist), sondern dass eine Offenheit gegenüber allen Zusammenhängen (entsprechend der inhaltsneutralen Voraussetzungen) besteht (nur nicht für "Fragezeichen-Zusammenhänge").
Damit wählst Du meiner Auffassung nach eine philosophische Herangehensweise.

SilverBullet hat geschrieben:Bei "Weltbildern", die aus meiner Sicht mit ungeeigneten Voraussetzungen arbeiten, fällt mir auf, dass sie regelrechte Schwierigkeiten mit Punkt 3 haben.
Die Reaktionsfixierung wird hierbei in der Regel als "unangenehme Verstrickung", als "temporäre Anhaftung" oder Ähnliches angesehen (Stichwort: "körperliche Hülle"), wobei die "Hintergrundgeschichte" auf die "eigentliche Realität" hindeuten können soll.
=> dies kann nur ungeeignet sein, weil damit zwangsläufig alles "ins Reich der Fragezeichen-Zusammenhänge" ausgelagert wird - Fallbeispiele für direkte Einblicke können offensichtlich nicht mehr geliefert werden.
=> dies wird dann oft als "intersubjektiv nicht vermittelbar" bezeichnet.
Motto: "nur wer sich dafür entscheidet, die Fragezeichen zu übersehen, ist letztlich geeignet"
Offenkundig beziehst Du dich hier auf Deine Diskussionen mit closs. Ihr zwei seid sehr unterschiedliche Personen, welche die Welt aus sehr verschiedenen Perspektiven zu ergründen versuchen.

SilverBullet hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:allgemein gültig anerkannte Grundannahmen:
=> „Spinat hat viel Eisen“ -> falsch
=> „ein Mensch nutzt nur 10% der Gehirnkapazität“ -> falsch
Aus philosphischer Sicht sind dies keine allgemein anerkannten Grundannahmen, sondern widerlegte Behauptungen.
Nachdem andere die Arbeit gemacht haben, wäre es auch zu peinlich dies dennoch zu behaupten.
Trotzdem würde es nicht deiner „Grundsatzaussage“ widersprechen, wodurch die „Grundsatzaussage“ in Bedrängnis kommt.
Als Prämissen sollte man wahre Aussagen verwenden. Ggf. sind diese durch Unterargumente zu begründen.

In meinem Fachbuch geht es darum, logisch gültig zu argumentieren. Es geht also nicht um ein Thema, wie die Frage nach Gott usw., sondern darum, wie man überhaupt argumentiert. Darum hatte ich auch diesen Thread "Sophismen und logische Fehlschlüsse" eröffnet. Es geht mir darum, dergleichen zu vermeiden und zu erkennen.
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#39 Re: Sophismen und logische Fehlschlüsse

Beitrag von Halman » Do 13. Apr 2017, 00:25

SilverBullet hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:„Geist“, „Seele“, „Gott“ sind als „gültig“ anerkannt, ...
Aus philosphischer Sicht sind dies keine allgemein anerkannten Prämissen. Und wenn das Problem besteht, dass die Bedeutung der Begriffe unklar ist, muss zunächst eine Begriffsanalyse erfolgen.
Und wie sieht das Resultat der selbsternannten „Geisteswissenschaftler“ für „Geist“ aus, so dass sie sich immer noch „Geisteswissenschaftler“ nennen dürfen?
Schauen wir uns die Aktuelle Bestimmung der Geisteswissenschaften an:
Geisteswissenschaften, u. a.:
Geschichtswissenschaften
Kunstgeschichte
Musikwissenschaft
Literaturwissenschaften
Religionswissenschaften
Sprachwissenschaften
'Deine Kritik kann ich nicht nachvollziehen.

SilverBullet hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: (im Fachbuch steht es auf Seite 29).
Prämissen, ...
Am besten wäre es, wenn die Prämissen der (Unter-) Argumente intuitiv so einleuchtend wären, dass auch die anderen Philosophen sie akzeptieren.
Also gut, nehmen wir uns gleich „das Beste“ zur Brust:
„Argumente“ sollen intuitiv so einleuchtend sein, dass die anderen Philosophen sie akzeptieren.

Ich hoffe dir fällt auf, dass dies sogar noch eine Abschwächung des „Publikumsjokers“ ist.
Nein, da bist Du im Irrtum.

SilverBullet hat geschrieben:Wenn also die „fröhliche Bande der Philosophen“ der Meinung ist, dass das Denken über allem stehen soll, dann wird dies plötzlich „zum Argument“. Wenn also einer suggeriert, dass „man etwas denken können soll“, dann fangen „die anderen aus der philosophischen Legebatterie“ zu nicken an, „weil sie es halt auch so wollen“.
Du kritisierst einen Strohmann, der mit Philosphie so viel zu tun hat wie Unlogik mit Logik.

SilverBullet hat geschrieben:Ob das „Ergebnis“ dadurch letztlich stimmt, werden diese Leute nicht gerade vor allen anderen erfahren können. Sie haben sich ja quasi „aus Strategie“ den Schädel „verbrettert“.
Ich empfehle Dir das von mir verlinkte PDF-Dokument sorgfältig zu studieren.

SilverBullet hat geschrieben:Besonderes gefällt mir das „intuitiv“. Damit ist im Grunde vorgesorgt, dass der leistungsferne Philosoph sich noch nicht einmal anstrengen muss, denn wenn es ihm nicht „zuflattert“ ist es kein Argument und tatsächlich wird ja auch sehr viel gestritten (sofern eine Aussage nicht aus dem eigenen „philosophischen Schulstall“ stammt)
An diese Stelle sollte ich Dir mitteilen, dass ich der Philosophien Thaddäus, sofern es um Logik geht, zustimme. Vielleicht erinnerst Du dich.

SilverBullet hat geschrieben:Wenn das die Grundlage für Qualität in der Philosophie ist (wo sind eigentlich die Resultate?), dann stelle ich die Frage, ob wir das Geld nicht besser einsetzen können, indem jedem Bürger ein „leckerer Lutscher“ gekauft wird.
Wird die Philosophie unterschätzt? Von Dir offenkundig, ja. Du missverstehst sie sogar.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Pluto
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#40 Re: Sophismen und logische Fehlschlüsse

Beitrag von Pluto » Do 13. Apr 2017, 08:44

Halman hat geschrieben:Schauen wir uns die Aktuelle Bestimmung der Geisteswissenschaften an:
Geisteswissenschaften, u. a.:
Geschichtswissenschaften
Kunstgeschichte
Musikwissenschaft
Literaturwissenschaften
Religionswissenschaften
Sprachwissenschaften
Ich bin mit dieser Einteilung nicht einverstanden!

Erstens sind Religionswissenschaften, nur aus Tradition, dem Namen nach, Wissenschaften. Sie sind keine echte Wissenschaften, weil sie nicht ergbnisoffen arbeiten (sie setzen die Existenz von Göttern voraus).
Zweitens ist die Sprachwissenschaft seit mindestens 100 Jahren eine Unterdisziplin der Philosophie.
Drittens gehören Geschichtswissenschaften gemeinsam mit Archäologie, Paläontologie, Geologie, Evolutionsbiologie und Kosmologie zusammen in eine Gruppe die ich als geschichtliche Wissenschaften bezeichne.
Es bleiben also die Künste und die Experimentalwissenschaften (Physik, Chemie, Radiologie, Pharmachemie) übrig.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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