Von einer Jungfrau geboren?

SilverBullet
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#411 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von SilverBullet » Do 21. Jan 2016, 17:59

closs hat geschrieben:Ontologie" ist ein - je nach Philosophie - unterschiedlich definierter Begriff - es gibt heutzutage sogar eine Ontologie INNERHALB des Materialismus. - Damit kommen wir nicht weiter.
Den Begriff hast du eingeführt.

Wenn er unterschiedlich benutzt wird, kannst du ihn nur als sinnvollen Begriff verwenden, wenn du den Hintergrund aufzeigst, d.h. die Fallbeispiele, die Behauptungen und die Argumente (Experimente wird es wohl keine geben – es handelt sich ja nur um Philosophie)

closs hat geschrieben:Ich meine hier mit "Ontologie" diejenige Disziplin, die "Sein"/Realität als unabhängig von Wahrnehmung betrachtet.
Auf mich wirkt es so, dass du mit Absicht, nur den Teil der Ontologie verwendest, der explizit nichts mit „Gott“ zu tun haben will, um eine Möglichkeit zu suggerieren, dass bei einer „denkerisch erschlossenen“ Unabhängigkeit von Existenz und Wahrnehmung, ja auch „Gott“ möglich wäre.

Warum machst du das?

closs hat geschrieben:Die Ontologie sagt: "Beides ist keine Begründung: Etwas "ist" oder "ist-nicht" unabhängig von unseren Wahrnehmungs-Systemen - seien dies kritischer Rationalismus oder Theologie
Ich kann aus dem Wiki-Text keine Aussage der Ontologie zur Theologie erkennen, sondern eher eine explizite Abgrenzung – „andere Baustelle“.

Das was du zu einer Erkenntnis vereinigen möchtest, kannst du daraus (aus meiner Sicht) nicht herleiten.

closs hat geschrieben:Ist dies verstanden, muss man den Begriff "Ontologie" nicht weiter bemühen.
Klar, weil in diesem Fall die absichtlich gesetzte Suggestion erfolgreich war.
Das ist ein durchaus „überschaubares Manöver“.

Novas
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#412 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Novas » Do 21. Jan 2016, 18:58

SilverBullet hat geschrieben:Das ist ein durchaus „überschaubares Manöver“.

Womit sich die hier anwesenden Materialismus-Gläubigen bestens auskennen. ;) Zu dem leicht durchschaubaren Manöver gehören die vielen rhetorischen Tricksereien, um im Gespräch Recht zu behalten.

Euphemistisch gesprochen "Eristische Dialektik"
Eristische Dialektik griechisch ἐριστικὴ τέχνη, eristiké téchne ist der Name eines um 1830 entstandenen Manuskripts von Arthur Schopenhauer, in dem er als Eristik oder Eristische Dialektik eine Kunstlehre beschreibt, um in einem Disput „per fas et nefas“ (lat.; mit erlaubten und unerlaubten Mitteln) als derjenige zu erscheinen, der sich im Recht befindet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Eristische_Dialektik

Da muss sich natürlich jeder selbstkritisch fragen ob Recht haben wirklich das höchste Ziel ist oder die gemeinsame Wahrheitssuche wichtiger ist.

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#413 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Novas » Do 21. Jan 2016, 19:19

Thaddäus hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:Wer von den Normalgläubigen glaubt denn bitteschön noch daran, dass Maria eine Jungfrau war, als sie Jesus gebar?
Das bspw. hat KEINE historische Qualität - wie wollte man dies historisch-kritisch widerlegen?
1. Durch den gesunden Menschenverstand aufgrund der biologischen Unmöglichkeit. Jungfrauen haben noch niemals in der Menschheitsgeschichte Kinder geboren. Insofern ist es eine unbelegbare Behauptung christlicher Autoren, dass dies möglich sei.

Das gesamte apostolische Glaubensbekenntnis (wozu auch die "Jungfrau Maria" gehört) vermittelt ein dichterisches Bild (wobei da gilt: Dichtung ist keine Lüge, sondern verdichtete Wahrheit) Wer dabei an Gynäkologie denkt, der muss bei einem Satz wie "Ich schenke Dir mein Herz" auch an Herztransplantation denken. :D
Was "historisch gesichert" ist, spielt deshalb eine untergeordnete Rolle. Entscheidend ist das, was geistig mitgeteilt werden soll.

Willigis Jäger schreibt dazu:

Als ich zum ersten Mal nach Japan kam, staunte ich über Bilder von der Jungfrauengeburt von Siddharta, Shakyamuni Buddha. Seine Mutter hält sich in graziöser Haltung am Zweig eines Sandelholzbaumes fest und der kleine Shakyamuni tritt aus ihrer rechten Seite heraus. Seine Mutter soll geträumt haben, ein Bodhisattva (eine Gottheit) gehe in ihren Leib ein. Ihr Schoß blieb unverletzt. Nach der Geburt kam ein alter Mann und weissagte, aus diesem Kind werde eine erlösende Gestalt für die Menschheit erwachsen.
http://www.benediktushof-holzkirchen.de ... nacht.html

... das Bild von der Jungfrau, die einen Gottessohn zur Welt bringt, das göttliche Kind, welches dann zu einer erlösenden Gestalt heran reift, ist ein bekannter Mythos. Horus von Isis, Shakyamuni von Mayedevi und Jesus von Maria.

Diese Bilder
wollen uns eine tiefere Wahrheit über uns selbst vermitteln. Es geht an Weihnachten nicht darum, die Geschichtlichkeit der Geburt Jesu zu beweisen. Wer in der Historie stecken bleibt, tötet das Lebendige der Heilsbotschaft. Meister Eckhart fragt daher: „Was hülfe es mir, wenn Jesus Christus aus Gott geboren wäre und ich nicht?“ – Jesus Christus ist der Typus, an dem ich ablesen kann, wer ich bin: Sohn, Tochter dieses Seinsgrundes, den die Christen Gott nennen.

Die biologische Jungfrauenschaft wäre ein gynäkologisches Wunder (und eine Offenheit für die Möglichkeit von "Wundern" gehört zum christlichen Weltbild). Das ist aber gar nicht entscheidend, denn das kann man nicht beweisen.

Entscheidend ist die geistige Wahrheit, die das Bild mitteilt.
Zuletzt geändert von Novas am Do 21. Jan 2016, 20:05, insgesamt 1-mal geändert.

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#414 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Thaddäus » Do 21. Jan 2016, 20:03

SilverBullet hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:Wenn du auf meine Texte mit dieser deiner hier zitierten Aussage erklärend eingehst und auch offenkundig in der Lage bist, von mir rot gesetzte Aussagen als rot-gesetzte zu erkennen, dann liest und verstehst du ganz offensichtlich meine Texte und bist auch in der Lage, Röte wahrzunehmen und also auch die rote Farbe der rot-gesetzten Aussagen.
Ich denke hinter deiner Aussage steht eine Alltagsanalyse, die nicht mit dem Gehirn in Einklang zu bringen ist.
Das ist keine Alltagsanalyse, sondern die Feststellung einer Tatsache.
Du antwortest auf meine Beiträge und kannst darin rot-gesetzte Sätze als rot-hervorgehoben erkennen (Beweis ist die hier zitierte Aussage von mir, auf die du eingehst, was du nicht könntest, wenn du sie nicht erkennen kannst).
Oder willst du das bestreiten?
Ich erwarte auf diese Frage eine Ja- oder Nein-Antwort.
Stimmst du zu, dass du meine Texte lesen und die hervorgehobenen Sätze als rot-farbig erkennst, dann können wir weiter diskutieren. Bestreitest du es, bricht die Diskussion hier ab, denn dann liegt bei dir offenbar ein mentales Handicap vor, welches eine lückenhafte Realitätswahrnehmung bzw. eine verzerrte Realitätswahrnehmung verursacht. Ich empfehle dir dann einen Besuch beim Neurologen, denn es liegt ein erheblicher neurologischer Schaden vor.

SilverBullet hat geschrieben: Du behauptest hier, dass ich etwas sei, das die „Röte“ wahrnimmt.
Ich vermute beides, also die „Röte“ und auch „Ich“, sollen dabei immaterielle Existenzen sein („natürlich“ durch das Gehirn „erzeugt“ – wir wollen ja nicht der Neurowissenschaft widersprechen)

Es ist mir völlig gleichgültig, ob du das mit der Neurowissenschaft in Einklang bringen kannst. Es geht darum, ob in deinem Gehirn ein neurologischer Schaden vorliegt oder nicht, da du zwar auf meine Beiträge und rot-gesetzte Sätze eingehst, aber gleichzeitig leugnest, es zu tun.

SilverBullet hat geschrieben: Die behauptete „Wahrnehmung der Röte“ soll dann vermutlich auch ein immaterieller Vorgang sein.

Behaupte ich nicht und ist eine Spekulation von dir.

SilverBullet hat geschrieben: Ich soll also eine immaterielle Existenz sein, die allerdings keine Analyse, rund um ihre Wahrnehmungsaktivität durchführen kann.

Behaupte ich nicht und ist eine Spekulation von dir.

SilverBullet hat geschrieben: Auch wenn ich mich noch so darauf konzentriere, erkenne ich den behauptetet Vorgang nicht als Vorgang – ich kann nicht sagen, was ich da mache – ich kann nicht einmal sagen, dass ich überhaupt etwas mache.

Das deutet wiederum auf einen neurologischen Schaden bei dir hin.

SilverBullet hat geschrieben: Ich nehme „Röte“ wahr ohne zu wissen, was „das andere“ sein soll, allerdings verstehe ich, ohne es gelernt zu haben, ohne Fehler zu machen, dass es sich um „Röte“, ausserhalb meines Körpers, handelt.

Es existiert keine "Röte" außerhalb deiner Wahrnehmung. Die Welt der physischen Objekte ist farblos.

SilverBullet hat geschrieben: Ich soll zudem eine immaterielle Existenz sein, die sich sogar selbst dabei beobachten kann, wie sie „Röte“ wahrnimmt.

Sollst du nicht, sondern bist du. Du bist eine Person, die rot-gesetzte Sätze als rot und als Sätze wahrnimmt. Ob du darüber hinaus eine immaterielle Existenz bist, kann ich nicht beurteilen, vermute aber, dass du es nicht bist.

SilverBullet hat geschrieben: Wie man „immateriell wahrnimmt“, kann ich dabei gar nicht sagen. Wie ich diese unbekannte Aktivität anwende, während ich eigentlich eine andere Aktivität durchführe, kann ich nicht sagen. Offensichtlich bin ich ein „immaterielles Multitasking-Genie“.

Nein, du bist entweder ernsthaft krank oder ein Witzbold. Ich hoffe für dich, du bist letzteres.

SilverBullet hat geschrieben: „Ich“, die immaterielle Subjektexistenz, habe also, trotz aktiver Selbstbeobachtungshandlung, kein Verständnis von der Selbstbeobachtungshandlung, von der „Röte“-Wahrnehmhandlung und auch nicht von mir, aber das macht nichts, denn aus der Alltagssprache, die sich auf Basis dieser Unwissenheit geformt hat, kann ich es ja exakt so entnehmen.

Wie das Gehirn diese immateriellen Existenzen produziert, sollte mich dabei nicht sonderlich interessieren, denn die Philosophen haben es, dank der Alltagssprache und der messerscharf durchgeführten Denkanalyse (die ja offensichtlich gar nicht möglich ist -> Qualia) als irreduziebel deklariert.


Ist das in etwa dein Ansatz?
Mein Ansatz ist, einfachste phänomenale Tatsachen festzustellen, von denen du ausgehst, was du dadurch beweits, dass du mir antwortest und auf diese Tatsachen eingehst.

SilverBullet hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:Genau das sind die phänomenalen Tatsachen, von denen ich spreche und von denen auch du ausgehen musst, um mir überhaupt antworten zu können. Die Tatsache, dass du mir antwortest und auf meine Aussagen und rot-gesetzten Sätze eingehst beweist(!), dass du phänomenale Erlebnisse hast, die an meine anknüpfen, denn ansonsten könnten wir unsere Aussagen hier nicht diskutieren.
Du hast offensichtlich keine Ahnung von Beweisen.
:lol:
Tut mir Leid: mir kommt es an dieser Stelle eher so vor, dass ich hier die einzige bin, die von Beweisen überhaupt irgendeine Ahnung hat.

SilverBullet hat geschrieben: Für die Formulierung „phänomenale Erlebnisse“ musst du beweisen, dass es ein „Etwas“, eine Existenz gibt, auf die eingewirkt wird (wobei du auch das „Einwirkende“ beweisen musst) und dies zu einer phänomenalen Wirkreaktion kommt.
Keineswegs. Ich muss nicht beweisen, dass „phänomenale Erlebnisse“ existieren und ich, du und alle anderen sie haben, denn es ist unmöglich zu bestreiten, dass man phänomenale Erlebnisse hat. Du hast sie, weil du oben von "Röte" sprichst, WEIL ich Sätze von dir rot-gesetzt habe. Du könntest es nicht, wenn du kein Rot-Erlebnis in deinem Bewusstsein gehabt hättest. Du hast dich auch nicht in der Farbe vertan, bist also nicht farbblind. Damit siehst du Farben und hast also qualitative Farberlebnisse als phänomenale Erlebnisse in deinem Bewusstsein.
Streitest du ab, ein Bewusstsein zu haben, empfehle ich wiederum dringend den Gang zum Neurologen.

SilverBullet hat geschrieben: Wo hast du diese Zusammenhänge bewiesen?
Direkt über dieser Frage.

SilverBullet hat geschrieben: Tatsache ist, du findest die Existenzen nicht, du weisst noch nicht einmal nach was du suchen müsstest. Du hast keine Ahnung, wie „phänomenales Erleben“ ablaufen soll und wie das mit einem aktiven Gehirn, also einem neuronalen Netzwerk mit elektrischen Impulsen zustande kommen soll, ist dir ein undurchdringliches Rätsel.
Aber selbstverständlich weiß ich, wie phänomenales Erleben abläuft. Ich habe es gerade beschrieben.

SilverBullet hat geschrieben: Was soll das „phänomenale Erleben“ sein, eine „immaterielle Verformung“ oder eine „immaterielle Phasenänderung“?
Keine Ahnung, ich bin kein Radio- oder Fernsehtechniker.

SilverBullet hat geschrieben: Du benutzt lediglich die Alltagssprache, um beliebige Abstraktionen als „existenziell“ anzunehmen.
Die Alttagssprache ist unsere alltägliche Kommunikationsform. Da sie in der Regel sehr gut funktioniert, ist das der praktische Beweis dafür, dass sie die Ausgangsbasis aller unserer erfolgreichen Kommunikation ist, - und damit auch für die Analyse eines beliebigen Problems beliebiger wissenschaftlicher Aussagen. Oder willst du bestreiten, dass alle deine Antworten hier alltagssprachlich formuliert sind. Daneben gibt es natürlich die Fachsprachen, die die fachsprachliche Kommunikation erleichtern.

SilverBullet hat geschrieben: Das mag philosophisch Spass machen, aber es führt nirgendwo hin.
Nein. Allein deine wirren Antworten führen nirgendwo hin.


Also, um das Kasperletheater hier abzukürzen, SilverBullet. Dein Versuch, dich einfach dumm zu stellen und dich damit einer philosophischen Diskussion zu entziehen, wird von mir nicht mehr toleriert. Entweder du hörst auf, wie ein Depp zu antworten oder ich breche diesen unwürdigen Unsinn hier ab.
Ich philosophiere sehr gerne, - aber nicht mit Witzbolden, die glauben, auf vernünftige Argumente nicht eingehen zu müssen. Danach steht mir weder der Sinn, noch habe ich dafür Zeit. Ich habe viel Geduld bewiesen, da ich dachte, dass du als Nicht-Philosoph bestimmte Dinge einfach nicht raffst. Du willst offenbar aber nur herumblödeln.
Wenn deine nächste Antwort genauso ein Blödsinn ist, wie deine obige Antwort, werde ich nie wieder auf einen Beitrag von dir reagieren.

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#415 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Do 21. Jan 2016, 20:43

SilverBullet hat geschrieben:Wenn er unterschiedlich benutzt wird, kannst du ihn nur als sinnvollen Begriff verwenden, wenn du den Hintergrund
closs hat geschrieben:Ich meine hier mit "Ontologie" diejenige Disziplin, die "Sein"/Realität als unabhängig von Wahrnehmung betrachtet. - Es wäre also keine ontologische Aussage zu sagen "Ich träume und somit ist es 'Sein'", sondern was "ist" unabhängig von meiner Wahrnehmung.
aufzeigst

SilverBullet hat geschrieben:um eine Möglichkeit zu suggerieren, dass bei einer „denkerisch erschlossenen“ Unabhängigkeit von Existenz und Wahrnehmung, ja auch „Gott“ möglich wäre.
Korrekt. - Wie könnte man das Gegenteil suggerieren? - Dann würde man bspw. suggerieren, dass "Sein"/"Realität" eine abhängige Größe von Wahrnehmung wäre - genau dem will ich entgegentreten.

SilverBullet hat geschrieben:Ich kann aus dem Wiki-Text keine Aussage der Ontologie zur Theologie erkennen
Ich glaube nicht, dass es eine Ontologie innerhalb irgendeiner Methodik darf, da sie die Grundlage jeglicher Methodik sein müsste: Jeder müsste sich innerhalb einer Methodik (egal ob kritisch-rational oder theologisch) die Frage stellen (lassen), wie mann inner-methodisch mit dem Verhältnis von "Sein"/"Realität" und Wahrnehmung umgeht. - Ontologie ist eine Meta-Disziplin über den einzelnen Wahrnehmungs-Methoden.

SilverBullet hat geschrieben:Klar, weil in diesem Fall die absichtlich gesetzte Suggestion erfolgreich war.
Das ist keine Suggestion, sondern eine Grundlagen-Erkenntnis.

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#416 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von SilverBullet » Do 21. Jan 2016, 20:45

Novalis hat geschrieben:Da muss sich natürlich jeder selbstkritisch fragen ob Recht haben wirklich das höchste Ziel ist oder die gemeinsame Wahrheitssuche wichtiger ist.
Auf was möchtest du hinaus oder was gefällt dir nicht?

Dass ich den Begriff „Ontologie“ genauer betrachte?
Mein Argument hierfür wäre, dass er mir als Gegenargument genannt wurde – reicht das nicht?

____________________________________________

Thaddäus hat geschrieben:Das ist keine Alltagsanalyse, sondern die Feststellung einer Tatsache.
Du antwortest auf meine Beiträge und kannst darin rot-gesetzte Sätze als rot-hervorgehoben erkennen (Beweis ist die hier zitierte Aussage von mir, auf die du eingehst, was du nicht könntest, wenn du sie nicht erkennen kannst).
Oder willst du das bestreiten?
Ich erwarte auf diese Frage eine Ja- oder Nein-Antwort.
Langsam, ich habe noch nie die Wahrnehmungsfähigkeiten bestritten.
Selbstverständlich spielt innerhalb meines Verstehens das „Sehen von Röte“ eine Rolle.

Aber:
Ich nehme nicht „die Röte“ wahr, sondern „Röte“ ist eine Form des Verstehens.
Meine Begründung hierfür:
Ich kann „Röte“ nicht analysieren und weiss nicht, was es ist, aber ich bin mir über die Bedeutung vollkommen sicher, wobei mir die Bedeutung nicht extra einfällt, sondern die "gesehene Röte" ist bereits die "Erkenntnis".

Mein Lösungsvorschlag für diese eigenartige Situation ist, dass „Röte“ keine Existenz darstellt und „Röte“ nicht wahrgenommen wird, sondern dass es sich insgesamt um einen Verstehvorgang handelt, in dem das „Sehen der Röte“ in Form von Bedeutungszusammenhängen „abläuft“.

Ich stimme also vollkommen zu, dass ich deine Texte lesen kann, aber ich nehme keine „Röte“ wahr, sondern in dem Verstehvorgang, den mein Gehirn ablaufen lässt, findet die Überzeugung des „Sehens von Röte“ statt (die Realisierung erfolgt dabei nur über Bedeutungszusammenhänge – keine Existenzen).

Thaddäus hat geschrieben:Es existiert keine "Röte" außerhalb deiner Wahrnehmung.
Und innerhalb existiert sie?

Thaddäus hat geschrieben:Mein Ansatz ist, einfachste phänomenale Tatsachen festzustellen, von denen du ausgehst, was du dadurch beweits, dass du mir antwortest und auf diese Tatsachen eingehst.
Du stellst sie aber (aus meiner Sicht) auf eine Art fest, dass dein gewünschtes Ergebnis bereits eingearbeitet ist.

Thaddäus hat geschrieben:Keineswegs. Ich muss nicht beweisen, dass „phänomenale Erlebnisse“ existieren und ich, du und alle anderen sie haben, denn es ist unmöglich zu bestreiten, dass man phänomenale Erlebnisse hat.
Ich bestreite nicht, dass die Funktionalitäten ablaufen, aber ich bestreite, dass es sich um Existenzen handelt.

Eine sensorische Wahrnehmung kommt nicht 1:1 an Existenz heran. Das geht nicht, weil es immer "nur" Daten sind, die interpretiert werden müssen.

Vor diesem Hintergrund ist Existenz ein Bedeutungszusammenhang der innerhalb des Verstehens eine Rolle spielt.

Was „Existieren“ tatsächlich ist, kann im Verstehen keine Rolle spielen. Auf dieser Basis kann der Bedeutungszusammenhang „Existiert hier und jetzt“ jederzeit in einem Verstehzwang vorliegen und im Ablauf des Verstehens gibt es keine Chance daran zu zweifeln.

Ich vermute, dass dies abläuft, wenn "Röte" verstanden wird.

Thaddäus hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben: Was soll das „phänomenale Erleben“ sein, eine „immaterielle Verformung“ oder eine „immaterielle Phasenänderung“?
Keine Ahnung, ich bin kein Radio- oder Fernsehtechniker.
Im Gegensatz zu dir, liefere ich sehr konkrete Angaben.
Zwar kann ich es genauso wenig herstellen, aber der Umgang mit Bedeutungszusammenhängen ist in jedem Ablauf vorhanden und dass Gehirne (im Grunde schon bei kleinsten Würmern) erstaunliche Leistungen auf neuronaler Schaltbasis vollbringen, ist bekannt. Ich halte meinen Ansatz somit für plausibel.

Thaddäus hat geschrieben:Die Alttagssprache ist unsere alltägliche Kommunikationsform. Da sie in der Regel sehr gut funktioniert, ist das der praktische Beweis dafür, dass sie die Ausgangsbasis aller unserer erfolgreichen Kommunikation ist, - und damit auch für die Analyse eines beliebigen Problems in beliebiger wissenschaftlicher Aussagen.
Falsch.

Die Alltagssprache hat sich rein über die Wahrnehmung der Aussenwelt und der Körperwelt gebildet, d.h. über die Bedeutungszusammenhänge, die sich im „Denken ohne Sprache“ evolutionär in einer Interaktion gebildet haben (viele Blickwinkel bei der Aussenwelt).
Eine Analyse der Bedeutungszusammenhänge aus denen das „Denken ohne Sprache“ besteht (bzw. über die es stattfindet), ist damit aber noch lange nicht möglich.

Es gibt keine Wahrnehmung, die sich über ihren eigenen Verlauf, selbst analysieren kann.

Thaddäus hat geschrieben:Entweder du hörst auf, wie ein Depp zu antworten oder ich breche diesen unwürdigen Unsinn hier ab.
Wow, vielen Dank.

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#417 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Thaddäus » Do 21. Jan 2016, 21:13

Novalis hat geschrieben: Entscheidend ist die geistige Wahrheit, die das Bild mitteilt.
Nicht zur mythischen Bedeutung der Jungfrauengeburt (dazu habe ich nichts gefunden), aber zur Bedeutung von Mythen allgemein hier etwas von dem wohl besten Mythenforscher aller Zeiten: Joseph Campbell. Leider nur in Englisch.


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#418 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Savonlinna » Do 21. Jan 2016, 21:17

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Der Begriff "Entität" ist hoch-anthropozentrisch, angelehnt an das naiv-materialistische Denken.
Genau das Gegenteil ist der Fall: "Entität" beschreibt eine "Substanz", die unabhängig vom menschlichen Maßstab und von dessen Wahrnehmung "ist"
Die Entität kann nichts beschreiben. Nur Du kannst etwas behaupten.

Und Du nimmst Dich fast selbst als Gott, weil Du gar nicht mehr merkst, dass Du Dich für den Maßstab für allgemeingültige Definitionen hältst.
Du verrennst Dich immer mehr in Größenwahn, nimmst Deine eigenen Erfindungen als absolute Wahrheit.
Du glaubst an die Unfehlbarkeit Deiner eigenen Sätze wie andere an die Unfehlbarkeit der Bibelsätze.
MIr fällt auf, dass Du immer häufiger Deine eigenen Behauptungen wie Bibelsprüche zitierst, deren Wahrheit unanzweifelbar seien.

Darum kannst Du Gegenargumente gar nicht mehr erfassen. Du hörst nur raus: man will die Unfehltbarkeit Deiner Erkenntnisse anzweifeln.

Gib mir doch mal einen Tipp, wie man Dich da rausholen kann.

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#419 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Thaddäus » Do 21. Jan 2016, 21:35

SilverBullet hat geschrieben: Aber:
Ich nehme nicht „die Röte“ wahr, sondern „Röte“ ist eine Form des Verstehens.
Meine Begründung hierfür:
Ich kann „Röte“ nicht analysieren und weiss nicht, was es ist, aber ich bin mir über die Bedeutung vollkommen sicher, wobei mir die Bedeutung nicht extra einfällt, sondern die "gesehene Röte" ist bereits die "Erkenntnis".

Mein Lösungsvorschlag für diese eigenartige Situation ist, dass „Röte“ keine Existenz darstellt und „Röte“ nicht wahrgenommen wird, sondern dass es sich insgesamt um einen Verstehvorgang handelt, in dem das „Sehen der Röte“ in Form von Bedeutungszusammenhängen „abläuft“.
Du nimmst Röte also nicht wahr, verstehst sie aber. Das heißt, du verstehst etwas, das du nicht wahrnimmst.
Das ist so abgrundtief dumm, dass sich jede weitere Diskussion erübrigt.
¡Basta!

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#420 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Novas » Do 21. Jan 2016, 21:38

:thumbup:

"Throughout the inhabited world, in all times and under every circumstance, the myths of man have flourished; and they have been the living inspiration of whatever else may have appeared out of the activities of the human body and mind. It would not be too much to say that myth is the secret opening through which the inexhaustible energies of the cosmos pour into human cultural manifestation. Religions, philosophies, arts, the social forms of primitive and historic man, prime discoveries in science and technology, the very dreams that blister sleep, boil up from the basic, magic ring of myth."

Joseph Campbell, The Hero with a Thousand Faces
(courtesy of the Joseph Campbell Foundation)


Jede Gesellschaft wird von Mythen inspiriert - bzw. großen Erzählungen und Visionen, die ein Gefühl der Zugehörigkeit schaffen.... auch unsre heutige, obwohl sie sich gerne die Maske des Rationalen aufsetzt....

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