#81 Re: Warum heißen Graviationswellen Gravitationswellen?
Verfasst: Sa 13. Feb 2016, 13:54
Dass derzeit fast die gesamte Medienwelt zu den Deutungen der wohl nur vermeintlichen Beobachtungen Beifall klatscht, ist bei deren heutigen Niveau nicht weiter verwunderlich. Leider sind zu zutreffenden Bezeichnungen für das Gros der Berichterstatter strafbewehrt.
So ein bisschen nachfragen tun aber doch einige. Aber halt nur sehr verhalten. Man weiß ja, was sich gehört.
http://www.zeit.de/wissen/2016-02/alber ... astronomie
Zitate aus obigem Link:
Der Gebrauch des Wörtchens “winzig†in diesem Zusammenhang gleicht einem unverschämten Täuschungsversuch.
http://www.spektrum.de/news/6-fragen-di ... en/1398802
Zitat aus obigem Link:
Jedenfalls wäre es hilfreich gewesen, wenn man die behauptete Kollision der zwei Sterne hätte optische wahrnehmen können. Das hätte Aufschluss darüber geben können, ob Gravitations- und Lichtwellen zumindest annähernd gleich schnell sind...
So ein bisschen nachfragen tun aber doch einige. Aber halt nur sehr verhalten. Man weiß ja, was sich gehört.
http://www.zeit.de/wissen/2016-02/alber ... astronomie
Zitate aus obigem Link:
Die Neuigkeit kam mit Ansage. Schon vorher gingen Gerüchte um, eine geleakte E-Mail ließ Großes vermuten. Trotz aller Euphorie ein paar Einschränkungen: Ist die Entdeckung hundertprozentig sicher? Nein. Kann sich das, was die Detektoren in Washington und Louisiana als winzige Verschiebung registriert haben, noch als Messfehler herausstellen? Theoretisch schon.
Der Gebrauch des Wörtchens “winzig†in diesem Zusammenhang gleicht einem unverschämten Täuschungsversuch.
Das dürfte im Hinblick auf die sehr dürftigen Feststellungen weit übertrieben sein. Es gab in der Vergangenheit Kollisionen mit einer großen Zahl an Sternen, die zu deutlich messbareren Reaktionen geführt haben mussten.X-mal schon wurde der Beweis von Einsteins Vorhersage angekündigt, doch immer endete das enttäuschend. So sicher wie diesmal waren sich die Gravitationswellen-Jäger noch nie. Ihren Messdaten verliehen sie die Note 5,1 auf der Sigma-Skala. Das heißt: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Detektoren durch statistisches Rauschen und nicht durch eine echte Gravitationswelle verursacht wurden, liegt bei unter 1 zu 3,5 Millionen. In der Physik gelten neue Phänomene oder Elementarteilchen ab diesem Wert als echt. Es ist also extrem unwahrscheinlich, dass das, was die Detektoren der Forschungskooperation Ligo in den USA erfasst haben, durch etwas anderes zustande kam als durch Gravitationswellen.
http://www.spektrum.de/news/6-fragen-di ... en/1398802
Zitat aus obigem Link:
Auch hier zeigt sich wieder: Nichts Genaues weiß man nicht. Das sehen halt die lieben Mit-Foristen anders...Bewegen sich Gravitationswellen mit Lichtgeschwindigkeit fort?
Sobald Astronomen die Ergebnisse von LIGO mit den Daten anderer Teleskope vergleichen können, werden sie überprüfen, ob die einen Signale vielleicht minimal später bei der Erde ankommen als die anderen. Der klassischen allgemeinen Relativitätstheorie zufolge sollten sich Gravitationswellen mit Lichtgeschwindigkeit durchs All bewegen (von minimalen Effekten auf Grund der Expansion des Universums einmal abgesehen, die sich allerdings nur auf Distanzen bemerkbar machen, die den Suchradius von LIGO bei Weitem übertreffen).
Aber einmal angenommen, LIGO und Virgo würden Gravitationswellen einer Verschmelzung zweier Neutronensterne auffangen und ein klassisches Teleskop den damit einhergehenden Gammastrahlenausbruch, und es ergäbe sich eine minimale zeitliche Diskrepanz zwischen beiden – dann hätte dies enorme Konsequenzen für die Grundlagenphysik. Man nimmt an, dass die Schwerkraft durch ein Teilchen vermittelt wird, das man als Graviton bezeichnet – analog zum Photon der elektromagnetischen Wechselwirkung. Wenn dieses Teilchen genau wie das Photon keine Masse hat, sollten sich Gravitationswellen mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Nichts anderes erwarten die allermeisten Physiker. Aber möglich wäre es dennoch, dass Gravitonen eine winzige Masse haben – in diesem Fall sollte LIGO "langsame" Gravitationswellen sehen.
Jedenfalls wäre es hilfreich gewesen, wenn man die behauptete Kollision der zwei Sterne hätte optische wahrnehmen können. Das hätte Aufschluss darüber geben können, ob Gravitations- und Lichtwellen zumindest annähernd gleich schnell sind...