Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Säkularismus
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Ruth
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#51 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von Ruth » So 7. Feb 2021, 19:20

Helmuth hat geschrieben:
Sa 6. Feb 2021, 07:31

Kinder zu erziehen, was unser Thema ist, ....
Das ist aber gar nicht das Thema.
Es geht um den Eingangsspruch, dass das Ziel der "Unterweisung" (wobei ich im Titel mit anderen Worten ausgedrückt habe, wozu Unterweisung meistens geschieht) Liebe ist.

Es geht also einerseits um Unterweisung, warum diese geschieht ... und anderseits um das Ziel derselben ... wenn man das biblische Ziel dieses einen Verses , die Liebe, im Blick hat.

SilverBullet
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#52 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von SilverBullet » So 7. Feb 2021, 20:42

Roth hat geschrieben: Einen Moment lang dachte ich nach, und es „blitzte“ ein Gedanke auf: DAS ist es … es kommt alles auf das Ziel an, wenn es um Vorschriften, Erziehung, Regeln etc. geht. Und auch besonders die biblischen Gesetze sind damit keine Strafankündigungen bei Versagen, sondern eher ein liebevoller Anstoß, umzukehren und den richtigen Weg zu wählen.
Das ist eine sehr entscheidende Frage: "wie sehr steckt die Liebesidee in der christlichen Religion drin?"

Aus heutiger Sicht würde ich zu Christen sagen: packt so viel davon in eure Ansichten, wie ihr könnt. Lieber zu viel, als zu wenig.

Ob das allerdings der Ursprung des Christentums ist, ob es also tatsächlich in dem Bibeltext so eindeutig verankert ist, würde ich eher bezweifeln.
Meine Ansichten über die Entstehung der Texte gehen in Richtung einer Gewaltausrichtung im ersten Jahrhundert, die dann durch die Niederlagen in den "jüdischen Kriegen/Aufständen", Vertreibungen und Verfolgungen zu einer Abkehr von der Gewalt (und Anpassung und Entstehung von Texten) umgewandelt wurde.

Wenn ich einen Bibeltext vor mir habe, versuche ich herauszukitzeln, inwiefern die "ursprüngliche Ausrichtung" der Gewallt in Richtung "Liebe" umgebogen wurde.
Gerade die "Paulus-Briefe" haben den "streichelnden Liebes-Charm eines Vorschlaghammers".

Die Bibelstelle, um die es hier geht, handelt auch nur ganz kurz von Liebe und dreht dann noch viel schneller wieder ab zu einer "lustigen Aufzählung" all der Protagonisten aus der religiösen Fankurve, die etwas in "die andere Richtung" schauen :-)

Das ist so ein wenig der Zusammenhang, dass ich sage:
Frauen haben genügend Substanz, um hieraus etwas Gutes zu machen - du beweist es gerade (wieder).
Deine Schlussfolgerung ist, dass man "Liebe als Ziel" auch mit dem Hintergrund "Liebe" angehen sollte.
Für dich sollte der gesamte Vorgang ein "Vorgang der Liebe" sein.

Ich befürchte, dass man das so nicht unbedingt aus dem Text herauslesen muss.

Männer katapultieren sich vermutlich "instinktiv" zurück ins erste Jahrhundert und fletschen die Zähne.

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SamuelB hat geschrieben:
Ruth hat geschrieben:Was ist DEIN Ziel, wenn du andere Menschen kritisierst ?
Eine andere Perspektive zeigen, aber es nicht darstellen als sei das die einzige Möglichkeit, sondern eben eine von keine Ahnung wie vielen. 😊
Wenn ich ehrlich bin, kritisiere ich (immer) aus meiner Perspektive heraus.
OK, es gibt auch Fälle, da läuft es bei mir unter dem Gesichtspunkt "das kannst du doch gar nicht so genau wissen und es könnte auch ganz anders sein".

Vermutlich habe ich aber, als ein, auf Entwicklung und Funktionalität ausgerichteter Mensch, ein sehr starkes Bestreben, Situationen in (m)eine Richtung zu ziehen.
Klar, um ein Projekt in einer bestimmten Zeit auf ein Ziel zuzuführen, muss diese Eigenschaft sehr zentral verankert sein.

Vielleicht ist auch das der Grund, warum mir dein Beitrag so gefällt - es ist eine andere Ausrichtung, als ich sie habe - für mich ist das etwas zum Staunen und Nachdenken.

SamuelB hat geschrieben:Ich lese religiöse Texte auch nicht, um rauszufinden, was "Gottes Wille" ist bzw für moralisch-ethische Vorgaben, sondern als Hilfestellung bei persönlichen Herausforderungen. Genauso möchte ich auch nicht anderen gegenüber auftreten. Mit dem Begriff "Erziehung" kann ich mich nicht identifizieren. Das hieße ja, dass man das Gegenüber in eine bestimmte Richtung bringen will. Kindern fehlt Erfahrung, um abzuschätzen, was ihre Handlungen alles bewirken könnten. Das sehe ich bspw als meinen Part. Ihre Richtung müssen sie selbst finden und ich bin mir sicher, dass sie das werden.
Es hat mMn wenig mit Kritik zu tun, den anderen lächerlich zu machen und durch den Dreck zu ziehen. Das ist doch eher Selbstdarstellung.
Schaffst du das tatsächlich? - veilleicht auch ausserhalb religiöser Themen?
Du müsstest dabei im Grunde den Stellenwert deines Gegenübers immer hochhalten.
Greift man nicht relativ automatisch zu bestimmten "Abgrenzungs-Funktionen", wenn die Stimmung hochkocht, so dass da auch das "Lächerlich-Machen" irgendwann vorkommt?
(klar, bei der Erziehung von Kindern sollte das nicht vorkommen, aber bei einem Konflikt mit "Gleichgestellten", vielleicht sogar in irgendeiner Hinsicht "Überlegenen"?)

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SamuelB
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#53 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von SamuelB » So 7. Feb 2021, 22:11

SilverBullet hat geschrieben:
So 7. Feb 2021, 20:42
Greift man nicht relativ automatisch zu bestimmten "Abgrenzungs-Funktionen", wenn die Stimmung hochkocht, so dass da auch das "Lächerlich-Machen" irgendwann vorkommt?
Ich bin gerade mal ein paar Situationen in meinem Leben durchgegangen, in denen die Stimmung hochgekocht ist und danach stand kein Stein mehr auf dem anderen. Bildlich gesprochen. Dem gingen immer wiederholt kleine Auseinandersetzungen voraus, es staut sich Ärger auf. In dem Moment der Entladung kann ich mich nicht lustig machen, ich habe mich mit der Sache viel zu sehr beschäftigt und nehme den Gegenüber ernst. Ein Lächerlich-Machen kommt irgendwann später mit etwas Abstand, dann bin ich längst raus aus der Konfliktsituation. In dem Fall steht sowieso nicht die Kritik im Vordergrund, sondern Herausstellung vermeintlicher Überlegenheit. Das wäre ein anderes Ziel. Ich kann damit nichts anfangen, wenn sich jmd über mich lustig macht.
Bei Ruths Frage, was unser/ mein Ziel von Kritik ist, habe ich gar nicht an solche Konflikte gedacht. Danke dafür.
 

Ruth
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#54 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von Ruth » So 7. Feb 2021, 23:26

SilverBullet hat geschrieben:
So 7. Feb 2021, 20:42
Das ist eine sehr entscheidende Frage: "wie sehr steckt die Liebesidee in der christlichen Religion drin?"
Für mich ist das keine Frage der Religion, sondern mehr die Frage, was mich antreibt, im Umgang miteinander. Nicht, weil ich Christ wäre ... wenn ich es wäre, sondern weil ich möchte, dass das Ziel meiner Aktionen Liebe ist.

Wobei mein Fokus dabei speziell auf dem Ziel ist. Das will ich anstreben, wenn ich jemandem etwas mitteile, was möglicherweise auch einen anderen Ausgang haben könnte …besonders auch dann , wenn es in Richtung Kritik geht.

SilverBullet hat geschrieben:
So 7. Feb 2021, 20:42
Ob das allerdings der Ursprung des Christentums ist, ob es also tatsächlich in dem Bibeltext so eindeutig verankert ist, würde ich eher bezweifeln.

Es kommt eben darauf an, ob man die Bibeltexte (und deren übliche Interpretation) als feststehenden Ausgangspunkt der Taten verstehen will, oder tatsächlich vom Ziel her betrachtet, indem man versucht, die Liebe darin zu erkennen. So ungefähr, wie du es beschreibst:


SilverBullet hat geschrieben:
So 7. Feb 2021, 20:42

Wenn ich einen Bibeltext vor mir habe, versuche ich herauszukitzeln, inwiefern die "ursprüngliche Ausrichtung" der Gewallt in Richtung "Liebe" umgebogen wurde.
Gerade die "Paulus-Briefe" haben den "streichelnden Liebes-Charm eines Vorschlaghammers".

Ich sehe die Bibel gerne als Unterstützung an, wenn ich erkennen möchte, wie Gott mit Menschen in früheren Zeiten kommuniziert. Es kann hilfreich sein, um Antworten zu finden, was denn in meiner aktuellen Situation „richtig“ ist. Ist aber kein festgeschriebenes Fundament, worauf ich bauen will. Und Paulus ist nicht unbedingt der Mensch, dessen Ansichten dazu oft passend sind.

SilverBullet hat geschrieben:
So 7. Feb 2021, 20:42

Die Bibelstelle, um die es hier geht, handelt auch nur ganz kurz von Liebe und dreht dann noch viel schneller wieder ab zu einer "lustigen Aufzählung" all der Protagonisten aus der religiösen Fankurve, die etwas in "die andere Richtung" schauen :)

Darum habe ich ja auch den Spruch so kopiert und eingefügt, wie er mir an dem Morgen begegnet ist. Weil es genau diese Grafik war, die mich zu solchen Gedanken angeregt hat, wie ich sie hier im Eingangspost beschreibe.
Zwar habe ich noch den Kontext in der Bibel dazu verlinkt, Aber grundsätzlich geht es mir einzig und allein in diesem Thread Um die Unterweisung … welche die Liebe zum Ziel hat.

Dabei ist für mich interessant, und war für mich ein neuer Gedanke, dass ich nicht an diesen Spruch heranging mit der Frage, was denn die Bibel dazu sagt, sondern ich habe den Text gesehen, und bin an dem „Ziel“ hängen geblieben. Ich unterweise dann jemanden, und denke dabei nicht, dass ich jetzt besonders liebevoll sein will. Um mich geht es dabei noch nicht einmal. Sondern darum, dass der Unterwiesene meine Unterweisung als Liebe erkennt und empfindet. Dazu gehört unbedingt, dass mein Blick auf den Angesprochenen gerichtet wird, und der Mensch, der mir gegenübersteht, wichtig ist. Ich muss mein Gegenüber beachten, ihn achten und wenn ich es als meine Aufgabe sehe, ihn zu unterweisen, auf welche Art auch immer, dass dieser dabei die Liebe erkennt.

Achja ... ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist: dieser Thread läuft nicht im Abschnitt: "Christentum", sondern "Gott und die Welt" ;)

Helmuth
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#55 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von Helmuth » Mo 8. Feb 2021, 09:15

Ruth hat geschrieben:
So 7. Feb 2021, 19:20
Es geht also einerseits um Unterweisung, warum diese geschieht ... und anderseits um das Ziel derselben ... wenn man das biblische Ziel dieses einen Verses , die Liebe, im Blick hat.
Ich verstehe dich, aber Voraussetzung ist, dass man ein Kind ist. Man erzieht nicht fremde Kinder sondern nur die eigenen. Insofern ist der Bezug zur Kindererziehung gegeben, was anzeigt, wie wir uns dabei in der Rolle Gottes verhalten sollen.

Nun schreibt Paulus an sein Kind Timotheus, das er durch den Glauben gezeugt hat. Und er erteilt ihm den Auftrag, diese Unterweisung der Gemeinde in Ephesus zu erteilen. Das Endziel dieser Unterweisung ist Liebe unter den Brüdern in der Gemeinde mit einem ungeheucheten Glauben.

Diese Unterweisung kann nur an den Kinder Gottes erfolgen. Ungläubge haben völlig andere Probleme. Sie lassen sich doch niemals von Christen etwas sagen, woran sie gar nicht glauben. Dazu müssen sie zuerst ein Kind Gottes werden und sich dann den von Gott gesetzten Aufsehern über die Herde unterordnen.

Daher ist es das erste Ziel Menschen zu Kindern Gottes zu machen. Jesu erklärt diese beiden Schritte mit diesen Worten:

Matthäus 20:19-20 hat geschrieben: So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes  und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen.

Das hat mit dem Umgang des Nächsten nichst zu tun, was Paulus an Timotheus schreibt. Immer wieder erinnere ich daran, alles in seinem Kontext zu lesen. Also ich kann meine eigenen Kinder erziehen (unterweisen) und ich kann mir überantwortete Jünger unterweisen.

Ich kann nicht meine Kollegen am Arbeitsplatz unterweisen, die gar nicht an Jesus glauben. Das ist sogar anmaßend. Ihnen kann ich aber predigen, warum sie Kinder Gottes werden sollen und daher Jesus Christus aufnehmen sollen.

Darum gbt es auch mehrere Aufgaben der Gemeinde, wie z.B. die Evangelisten, welche "fischen" und die Hirten, welche die Fische "putzen". Wer an dem Programm nicht teilnimmt, der liebt Gott gar nicht so wie Jesus das von uns erwartet.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Ruth
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#56 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von Ruth » Mo 8. Feb 2021, 09:45

Helmuth hat geschrieben:
Mo 8. Feb 2021, 09:15
Ich verstehe dich, aber Voraussetzung ist, dass man ein Kind ist. Man erzieht nicht fremde Kinder sondern nur die eigenen. Insofern ist der Bezug zur Kindererziehung gegeben, was anzeigt, wie wir uns dabei in der Rolle Gottes verhalten sollen.
Nein, du verstehst offenbar nicht!

"Erziehung" ist nur EINE Definition von mehreren ... von denen ich drei ausgewählt habe, um zu zentrieren, worauf Unterweisung abzielt.
Du hast dieses eine Wort daraus ausgewählt, um DEIN Thema in den Mittelpunkt zu setzen, den du zwar mit dem Titel "Gott" garnierst, aber der sich letztlich, wie deine meisten Themen, nur um DICH dreht.

Es steht dir natürlich frei, das zu tun. Solange du es als DEIN Thema deklarierst, und damit NICHT anderen DEIN Thema aufdrängst !

Ich werde allerdings dein Thema NICHT übernehmen, und somit auch nicht kommentieren. Dazu habe ich schlicht keine Lust.

Das Thema dieses Threads ist: Unterweisung -->. Ziel = Liebe. Und es muss nicht zwangsläufig "christlich" definiert werden.

Helmuth
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#57 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von Helmuth » Mo 8. Feb 2021, 11:40

Ruth hat geschrieben:
Mo 8. Feb 2021, 09:45
Ich werde allerdings dein Thema NICHT übernehmen, und somit auch nicht kommentieren. Dazu habe ich schlicht keine Lust.
Wenn du nicht weiter liest, dann wird niemand deinem Thema gerecht. Wir hätten den Begriff Erziehung längst abhaken können, denn der Fokus lag auf Unterweisung der Kinder Gottes. Und dann geht es eben wieder um Kinder, diese aus der Sicht Gottes. Das Herumzicken bringt dazu auch nichts, man kann es sachlich darlegen,.

Wir unterweisen keine anderen Kinder. Paulus erteilt keine andere Anweisung. Ich sagte auch, dass man den Kontext einer Aussage miteinbeziehen muss. Es ist nun mal nicht das Endziel aller Unterweisung Liebe eine Generalaussage, sondern eine Anweisung an führende Leiter einer Gemeinde.

Wenn du daraus einen allgemeinen Stoff machen willst, musst du zuerst die Grundlage dafür liefern. 1 Tim 1:5 wird es nicht sein. Ein Dilemma in diesem Forum ist es, seit dem Magdalena weg ist, dass man nun meint man können einen Spagat zwischen Gott und Säkulariusmus machen. Das ist aber ein Fehlschuss. Vorher waren wenigstens die Fronten klar. Und darum sind die meisten Christen, die wirklich Christen sind, hier auch weg. Man will das eben unter Einbezie7ung mit Gott machen.

Entweder man referenziert auf die Bibel, dann ist Gott mit von der Partei oder man macht den Sozialwisschenschafts Kram der Welt. Das kann man nicht vermischen. Wer das anders meint, der bleibt dennoch weiter im säkularen Bereich stecken und betrachtet es eben nicht geistlich, d.h. er hat nur die natürliche Sicht, wie sie auch die meisten Atheisten auf die Schrift haben.

Insofern sind waschechte Atheisten sogar ehrlicher, wenngleich sie falsch ligen, aber sie meinen das ehrlich. Denn sie fangen gar nicht mit Bibelstellen an, oder wenn, dann um darzulegen, dass diese irrelevant für ihre Auffassung sind. Ich denke du musst mal Klarheit bekommen was du bist, ein Kind Gottes oder ein Kind der Welt, es gibt dazwischen nichts.

Am Ende kommst du in das Reich der Liebe, das ist das Reich des Sohnes Gottes, oder in das Reich des Hasses, das ist des Teufels Reich. Dazwischen gibt es nichts. Es ist eine klare Entscheidung zu treffen. Wer mir aus dieser Welt etwas über "Lebensziele" und "Liebe" erzählen will, der soll zuerst bekennen, dass er Jesus Christus dazu braucht, um auch nur eine vernünftige Aussage dazu machen zu können. Was die Welt lehrt ist nicht Lehre sondern Leere.
Zuletzt geändert von Helmuth am Mo 8. Feb 2021, 12:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Ruth
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#58 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von Ruth » Mo 8. Feb 2021, 12:05

Helmuth hat geschrieben:
Mo 8. Feb 2021, 11:40
Ein Dilemma in diesem Forum ist es, seit dem Magdalen weg ist, dass man nun meint man können einen Spagat zwischen Gott und Säkulariusmus machen.
Das Dilemma hat sich gelegt, als Magdalena dieses Forum verließ. Nun ist eben kein Spagat mehr nötig, um von "Gott und die Welt" zu reden.
Das Dilemma bestand lediglich, solange man (eine eigene Version von) Christsein an die Spitze gestellt hat, und glaubte, alles muss sich um die Version des jeweiligen Schreibers drehen.

Helmuth hat geschrieben:
Mo 8. Feb 2021, 11:40
Ich denke du musst mal Klarheit bekommen was du bist, ein Kind Gottes oder ein Kind der Welt, es gibt dazwischen nichts.
Wenn du dazwischen nichts anderes kennst, heißt das nicht, dass es dazwischen nichts gibt. Ich kenne viele Schattierungen "dazwischen" .... und zwar da, wo Gott mittendrin wohnt... und sich nicht von einem "Helmuth" wegreden lässt !

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#59 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von Helmuth » Mo 8. Feb 2021, 12:17

Ruth hat geschrieben:
Mo 8. Feb 2021, 12:05
Wenn du dazwischen nichts anderes kennst, heißt das nicht, dass es dazwischen nichts gibt. Ich kenne viele Schattierungen "dazwischen" .... und zwar da, wo Gott mittendrin wohnt... und sich nicht von einem "Helmuth" wegreden lässt !
Mit Floskeln herumzuballern klingt vielleicht in mancher Augen weise, aber es ist eine klassische leere Worthülse, weil gar nichts damit ausgesagt wird, außer dass es deine Haltung charaktierisiert. Was sagt es denn zum Thema?
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SilverBullet
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#60 Re: Das Ziel von Erziehung/Kritik/Gesetze ist Liebe

Beitrag von SilverBullet » Mo 8. Feb 2021, 12:23

SamuelB hat geschrieben: Ich bin gerade mal ein paar Situationen in meinem Leben durchgegangen, in denen die Stimmung hochgekocht ist und danach stand kein Stein mehr auf dem anderen. Bildlich gesprochen. Dem gingen immer wiederholt kleine Auseinandersetzungen voraus, es staut sich Ärger auf. In dem Moment der Entladung kann ich mich nicht lustig machen, ich habe mich mit der Sache viel zu sehr beschäftigt und nehme den Gegenüber ernst.
Das kenne ich auch, da gibt es dann kein Taktieren mehr und alles was herausbricht, ist ehrlich gemeint - egal, ob man es richtig, falsch oder übertrieben sieht, es wird auf jeden Fall ehrlich vertreten.

SamuelB hat geschrieben: Ein Lächerlich-Machen kommt irgendwann später mit etwas Abstand, dann bin ich längst raus aus der Konfliktsituation.
Für das Lächerlich-Machen benötigt man vermutlich gewisse "strategische Überlegungen" und die entstehen vielleicht nur aus einem gewissen Abstand heraus.

Im Nachhinein muss ich zu meinem Beitrag auch sagen, dass ich eher an ein Abwerten gedacht habe (also das Gegenteil von Hochhalten) und Lächerlich-Machen wäre davon ja nur eine Spezialform.
Wer sich über jemanden bzw. eine Aussage lächerlich macht, verfolgt auch hauptsächlich die Abwertung und nicht ein Ziel, das man zusammen erreicht (Stichwort: "Erziehung", "Zusammenleben" usw.).

Du hast das ja auch bereits gesagt - Zitat-SamuelB:
In dem Fall steht sowieso nicht die Kritik im Vordergrund, sondern Herausstellung vermeintlicher Überlegenheit. Das wäre ein anderes Ziel.

SamuelB hat geschrieben: Ich kann damit nichts anfangen, wenn sich jmd über mich lustig macht.
Ich mag es auch nicht, weil man im Grunde nur die Abwertung vor sich hat.
Selbst wenn man fachlich/sachlich darauf reagiert, man wehrt sich eigentlich gegen den Versuch einer "Demontage der eigenen Stellung".

Du hast ja auch das Ansammeln von Ärger angesprochen und ich vermute, dass besonders dann, wenn man lächerlich gemacht wird, etwas übrigbleibt und sich aufstaut.

SamuelB hat geschrieben: Bei Ruths Frage, was unser/ mein Ziel von Kritik ist, habe ich gar nicht an solche Konflikte gedacht. Danke dafür.
Gerne, mich würde es freuen, wenn ich etwas beitragen konnte, dass ich mit dir sprechen kann, freut mich sowieso.

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Ruth hat geschrieben: Für mich ist das keine Frage der Religion, sondern mehr die Frage, was mich antreibt, im Umgang miteinander. Nicht, weil ich Christ wäre ... wenn ich es wäre, sondern weil ich möchte, dass das Ziel meiner Aktionen Liebe ist.
Ja, genauso stufe ich deine Haltung auch ein.
Meine Aussage ging nur in die Richtung, dass aus einem Bibeltext "das Ziel ist die Liebe" erkannt wird.
Ich denke, der Leser bringt hier den Löwenanteil mit und es ist nicht die Bibel, die etwas vermittelt.

Grundsätzlich ist es ein schöner Zug, eine schöne Einstellung von dir, in diese Richtung zu denken und da zeigt mein Daumen klar nach oben, schlicht, weil ich dir das zutrauen kann. Aus meiner Sicht bist du hier authentisch und damit glaubwürdig.

Ruth hat geschrieben: Wobei mein Fokus dabei speziell auf dem Ziel ist. Das will ich anstreben, wenn ich jemandem etwas mitteile, was möglicherweise auch einen anderen Ausgang haben könnte …besonders auch dann , wenn es in Richtung Kritik geht.
Klar, wenn man Kritik übt, will man etwas erreichen (irgendeine Art von Korrektur) und wenn das eine Optimierung der Liebe ist, besteht bestimmt eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass es gut verläuft, aber gibt es nicht auch Situationen, in denen man gar kein gemeinsames Ziel verfolgt, sondern eher abwehrt (Motto: "lass mich in Ruhe" oder "hör damit auf, ich mag das nicht")?

Kann man auch für solche Situationen sagen, dass das Ziel die Liebe ist bzw. geht es dann um Liebe rund um die angesprochene Person oder stört die angesprochene Person das Zustandekommen von Liebe und deshalb ist Kritik (mit Liebe als zu erreichendem Ziel) angebracht?

Ruth hat geschrieben: Darum habe ich ja auch den Spruch so kopiert und eingefügt, wie er mir an dem Morgen begegnet ist. Weil es genau diese Grafik war, die mich zu solchen Gedanken angeregt hat, wie ich sie hier im Eingangspost beschreibe.
Zwar habe ich noch den Kontext in der Bibel dazu verlinkt, Aber grundsätzlich geht es mir einzig und allein in diesem Thread Um die Unterweisung … welche die Liebe zum Ziel hat.
OK, das verstehe ich und da habe ich dann bestimmt zu reflexartig die gesamten Aussagen des Textes mit hereingebracht.
Für dich war der kleine Textauszug ein Trigger für eigene Überlegungen, ohne dass damit der Stellenrang des Textes und seines Hintergrundes beachtet werden muss.

Ruth hat geschrieben: Ich unterweise dann jemanden, und denke dabei nicht, dass ich jetzt besonders liebevoll sein will. Um mich geht es dabei noch nicht einmal. Sondern darum, dass der Unterwiesene meine Unterweisung als Liebe erkennt und empfindet.
Das wäre bestimmt oft eine Art Idealfall, wenn der Unterwiesene von einer guten Intention des Unterweisers ausginge, aber unsere Abwehrhaltung gegenüber Kritik ist durchaus sehr zentral verankert und da würde ich fragen, ob das nicht auch eine gewisse Schutzfunktion darstellt.
Schutz in dem Sinne, dass man nicht "blauäugig" in Gefahrensituationen hineinläuft.

"Liebe als Ziel" wäre bei einer konkreten Kritik, eine Hintergrundabsicht, die aber nicht unbedingt sofort erkennbar sein muss.
Nun gibt es bestimmt auch ganz andere Hintergrundabsichten.

Bei dir habe ich keine Probleme ein Vertrauen aufzubauen und zu verstehen, dass dein Ziel die Liebe ist.
Von einem Wohlwollen würde ich auch bei einigen anderen Usern dieses Forums ausgehen (durchweg Frauen).

Eine Komplettverallgemeinerung werde ich nicht durchführen können, denn wenn wir jetzt doch nochmal kurz die Bibeltexte verwenden, nicht unter dem Gesichtspunkt "Christentum", sondern als Beispiel dafür, dass es, selbst wenn Liebe explizit erwähnt wird, einen gewissen "Geschmack der Unaufrichtigkeit" geben kann.
Oben ist gerade das "Lächerlich-Machen" angesprochen - nun wäre so eine Unaufrichtigkeit unter dem Vorwand "Liebe anzustreben" kein wirkliches Lächerlich-Machen, aber so besonders ernst wird der angesprochene auch nicht wirklich genommen.

Ruth hat geschrieben: Achja ... ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist: dieser Thread läuft nicht im Abschnitt: "Christentum", sondern "Gott und die Welt" ;)
Du wirst lachen, aber das ist ein wirklich guter Hinweis.
Manchmal erschrecke ich längere Zeit, nachdem ich was geschrieben habe und befürchte, dass ich das im "Bibelforum" gemacht habe ( :-) ) - es war noch nie der Fall, aber es zeigt, dass ich mich tatsächlich eher wenig um den Bereich kümmere.

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