Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Pluto
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#2451 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Pluto » Do 19. Nov 2015, 19:57

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Wie willst du dich anders der Wahrheit nähern?
Man nähert sich der "Realität" durch Wahrnehmung - aber man MACHT dadurch keine "Realität"
Na also... Mehr würde ich auch nicht sagen wollen.

closs hat geschrieben:Es gilt auch für die Setzung, jegliche "Realität" könne prinzipiell für den Menschen wahrnehmbar sein. - Deswegen heisst es doch "Setzung": Friss oder Stirb. ;)
Zum gefühlt hundetsten Mal:
Deine seltsam anmutende These, man könne Realität nicht wahrnehmen, erklärt nicht warum die Menschheit eine so erfolgreiche Art ist.
Das geht nur, wenn Wahrnehmung sehr genau mit der Realität übereinstimmt, sonst hätten wir es nicht geschafft.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Welche begründete Alternative hast du anzubieten?
Dass "Realität" auch dann das ist, was sie ist, wenn man sie NICHT wahrnimmt.
Du weichst wieder mal aus...
Welche begründete Alternative hast du, zur Wahrnehmung um die Realität richtig zu erkennen?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Die Wissenschaft mag ja nicht die beste aller Methoden sein um die Welt zu erforschen, aber ich meine sie ist der Methode die folgt weitaus überlegen.
Auch das hatten wir schon oft: "Realität", die "popperisch" zugänglich ist, ist dort bestens aufgehoben. - Das ist nach wie vor kein Thema, da nicht in Frage gestellt.
Dann würde mich brennend interessieren, wie du andere Realitäten beschreiben willst.

Pluto hat geschrieben:Kannst du das?
Weil die "natürliche Welt" "popperisch" zugänglich ist.[/quote]Auch hier weichst du aus. Die Frage ist, wie erklärst du, dass die Menschheit erfolgreich war, wenn Wahrnehmung die Realität nicht sehr genau wiedergibt?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#2452 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Do 19. Nov 2015, 20:20

Thaddäus hat geschrieben: Es kann nicht erklärt werden, außer mit einem ganzen Sack von metaphysischen Annahmen, von denen keine einzige plausibel ist oder belegt werden könnte.
Stimmt - aus kritisch-rationalistischer Sicht ist da nichts machbar. - Heisst das, dass es dann auch nicht vorstellbar ist?

Thaddäus hat geschrieben:Descartes definiert das Denken (das Christentum die Seele und viele den Geist) geradezu als das ganz Andere zu allem Materiellen. Die res cogitans (die denkende Sache) ist gerade nicht res extensa (die ausgedehnte Sache).
Das habe ich eher auf Wahrnehmungs-Ebene verstanden - im Sinne von: "Meine Res-extensa-Beine-und-Arme können schon zu mir gehören, aber ich kann es per Wahrnehmung nicht sicher wissen, da Wahrnehmung Täuschung sein kann". (Zusatz von Descartes: "Klaro gehören meine Arme und Beine zu mir, weil Gott uns nicht verarscht - aber ich wollte es einfach mal erkennntis-theoretisch gesagt haben")

So wie ich Descartes verstanden habe, unterscheidet er (wie das Christentum) zwischen unsterblicher Seele und materiellem Körper. - Dass er mit seinem Zirbeldrüsen-Unfug kommt, ist halt ein Irrtum. - Aber richtig ist: Während der körperlichen Zeit muss beides (Seele und Körper) verschmolzen sein. - Wie das sein kann, wissen wir (physikalisch) nicht. - Einen Ansatz habe ich versucht, darzulegen. - Egal wie: Wir können Descartes'/den christlichen Ansatz nicht dadurch wegbürsten, dass wir nicht wissen, wie er funktioniert.

Thaddäus hat geschrieben:Nun soll aber die Seele/das Denken/der Geist auf die körperlichen Vorgänge kausal wirken können.
Das kann auch immanent sein.

Thaddäus hat geschrieben:Der immateriell, ja sogar als transzendent gedachte Gott, soll kausal-physisch in die Welt eingreifen können.
Auch hier: Das funktioniert auch immanent (siehe die Ausführungen über "Fügung"/"Überzeitlichkeit"/etc).

Thaddäus hat geschrieben:Das ist ein hypostasierender Grundfehler aller Religionen, die über einen Gottesbegriff verfügen.
Wenn man von dieser Seite her kommt und es weltanschaulich dementsprechend unterlegt, ist das durchaus richtig. - Was mich stört: Der Mensch meint, er könne mit seiner IMMER begrenzten Wahrnehmungs-Reichweite maßstäblich sprechen.

In einem ist Dir allerdings zuzstimmen: Es wurde über die Jahrhunderte so viel Maßstäbliches aus begrenzter Wahrnehmungs-Reichweite der Kirche zum Besten gegeben, dass dieses mit heutigen Mitteln leicht falsifizierbar ist. - Aber das reicht nicht.

Pluto
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#2453 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Pluto » Fr 20. Nov 2015, 17:20

Thema wegen Überlänge abgetrennt.
Hier gehts weiter: Sein und Wahrnehmung II
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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