Symbole an Kirchen

Rund um Bibel und Glaube
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sven23
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#351 Re: Symbole an Kirchen

Beitrag von sven23 » Di 6. Aug 2019, 12:56

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 11:51
sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 11:25
Du argumentierst wieder unredlich.
Wie wäre es, wenn Du zukünftig auf solche Kampbegriffe verzichtest?
Und wie wäre es, wenn du aufhören würdest, authentische Jesusworte dem Volk unterjubeln zu wollen, nur weil sie sich als Irrtum erwiesen haben.

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 11:51
sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 11:25
Die Evangelisten beschreiben die Glaubenswelt des Wanderpredigers, nicht die des Volkes.
Moment: Das tun Berger und Ratzinger auch.
Dann tun sie das auf glaubensideologische Weise und nicht auf historisch-kritische, die ja zum echten Verständnis unverzichtbar ist.

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 11:51
---- Warum zum Teufel, wird dann ständig betont, man müsse Jesu Denken aus dem Volksglauben heraus verstehen?
Das historische Plausibilitätskriterium besagt, dass die Glaubenswelt des Juden Jesus auch im jüdischen Glauben verankert sein muss. Da es kein einheitliches, uniformes Judentum gab, sondern viele Strömungen, ist die Bandbreite dessen, was als jüdisch gilt, recht groß. Auch das apokalyptische Judentum von Johannes dem Täufer und seinem Schüler Jesus paßt in diesen Kontext. Jesus vertrat einen jüdischen Nationalismus und einen religiösen Partikularismus. Die Naherwartung gehörte in seine Glaubenswelt ebenso wie das Verbot der Heidenmissionierung. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Juden missionieren nicht.

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 11:51
sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 11:25
Nur so ist die historisch-kritische Methode für das echte Verständnis unverzichtbar.
Da stimmen Dir sogar Berger und Ratzinger zu - das ist also ganz offensichtlich nicht das Problem.
Die Probleme ergeben sich, wenn man gleichzeitig zwei Herren dienen will. Einerseits der ergebnisoffenen Wissenschaft, andererseits einer präjudizierenden Glaubensideologie.


closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 11:51
sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 11:25
Und der Polyhermeneutiker closs hat ja genügend hermeneutische Zauberstäbe im Köcher, um das für ihn passende zu finde.
Darunter auch die säkular-hermeneutischen Hermeneutik, die üblicherweise (Bultmann, Konzelmann, etc.) der apriorifreien HKM (Sachebene) aufgepropft wird.
Da wird nichts draufgepfropt, es sei denn, wie du selber sagst: "Bodenplatte vs das, was oben drauf kommt seitens der Glaubensideologen.
Es ist doch nicht so, dass die Forschung sagt: Jesus ist nur Mensch, deshalb hat er sich geeirrt. Der Irrtum ergibt sich ausschließlich aus den Quellen und nicht durch die Vorannahme.
Umgekehrt ist es aber so, dass die Glaubensideologen sagen: Jesus ist göttlich, ergo kann er sich nicht geeirrt haben, egal was die Quellen sagen.
Hier nimmt die Glaubensvorannahme das Ergebnis vorweg.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#352 Re: Symbole an Kirchen

Beitrag von closs » Di 6. Aug 2019, 13:20

sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 12:56
Und wie wäre es, wenn du aufhören würdest, authentische Jesusworte dem Volk unterjubeln zu wollen, nur weil sie sich als Irrtum erwiesen haben.
Es geht darum, dass Du meinst, Jesus habe die Worte so gemeint, wie sie vom Volk verstanden wurden. - Gerade NICHT.

sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 12:56
Dann tun sie das auf glaubensideologische Weise und nicht auf historisch-kritische, die ja zum echten Verständnis unverzichtbar ist.
Du verirrst Dich eins ums andere in Deinen eigenen sprachlichen Labyrinthen. - Sie akzeptieren die HKM als das, was die Kommisssion damit meint, setzen aber nicht eine säkulare, sondern eine theologische Hermeneutik obendrauf.

sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 12:56
Das historische Plausibilitätskriterium besagt, dass die Glaubenswelt des Juden Jesus auch im jüdischen Glauben verankert sein muss.
Dazu gäbe es unterschiedliche Punkte:
1) Wer sagt, dass diese Kriterien einer METHODIK immer zutreffend sein müssen?
2) Davon abgesehen: Natürlich ist Jesus im jüdischen Glauben verankert - aber WIE ist doch damit nicht geklärt.

Deine These dazu ist durchaus in sich schlüssig - aber es wäre auch schlüssig, wollte man theologisch argumentieren, dass Jesus seinen Paradigmen-Wechsel in das, was man später NT nennt, aus dieser Verankerung heraus entwickelt.

sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 12:56
Die Probleme ergeben sich, wenn man gleichzeitig zwei Herren dienen will. Einerseits der ergebnisoffenen Wissenschaft, andererseits einer präjudizierenden Glaubensideologie.
Nein - vor-spirituelle HKM-Sachebene und spirituelle hermeneutische Ebene beißen sich nicht. Die HKM darf nicht etwas interpretieren, was sich mit der spirituell hermeneutischen Ebene kreuzt.

sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 12:56
Jesus ist nur Mensch, deshalb hat er sich geeirrt. Der Irrtum ergibt sich ausschließlich aus den Quellen und nicht durch die Vorannahme.
Doch - nur dass Dir offensichtlich diese Vorannahmen nicht bewusst sind. - Die Quellen sind kontextual so und anders deutbar.

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#353 Re: Symbole an Kirchen

Beitrag von Scrypton » Di 6. Aug 2019, 13:24

closs hat geschrieben:
Do 25. Jul 2019, 15:57
Stromberg hat geschrieben:
Do 25. Jul 2019, 15:23
die kehrt ihre eigene Perversion unter den Teppich
Das ist undifferenzierte Ballermann-Sprache.
Keine Ahnung welche komischen Substanzen du zu dir nimmst, aber irgendeinen Film aufm "Ballermann" scheinst du ja auf jeden Fall zu schieben - kein Grund aber Sätze zu entstellen:

closs hat geschrieben:
Do 25. Jul 2019, 08:29
Erneut: Diese Personen sind Tatverdächtige, die staatlich als unschuldig zu gelten haben, bis sie rechtskräftig verurteilt sind.
Erneut:
Stimmt; die kehrt ihre eigene Perversion unter den Teppich - und lässt ihre Perverslinge weiter ihre bisherigen Tätigkeiten ausüben.
Meine, wann gibts schon Sanktionen? Wenn der öffentliche Druck auf eine konkrete Person zu groß wird, versetzt man ihn halt in ein anderes Land - eingeschlossen oft mit der fortlaufenden Möglichkeit, "Kontakt" mit Kindern zu haben.
:roll:

Das schmeckt dem Fan dieser perversen Institution wohl nicht. Irrelevant.
Schutz den Perversen!

closs hat geschrieben:
Do 25. Jul 2019, 08:29
Und dem soll sich die Kirche ausliefern, wenn sie nicht muss?
Stimmt, weshalb sollte die Kirche etwas gegen perverse Kinderschänder unternehmen - wenn sie rechtlich nicht muss, gell? :shock:

closs hat geschrieben:
Do 25. Jul 2019, 08:29
Stromberg hat geschrieben:
Do 25. Jul 2019, 07:51
Das ist kein Dogma, keine Vorannahme.
Es ist...
... kein Dogma.
Erneut: Mit deinen nebulösen willkürlichen geglaubten Hirngespinsten siehts da halt ganz anders aus - völlig andere Ebene.
:P

Es liegt >keine< Einschränkung darin, die Fantasien von Einzelnen (ob nun Außerirdische in Ägypten oder ein Jesus als Gott) unberücksichtigt zu lassen, so sie sich ohnehin jeglicher Überprüfung entziehen.

Ist halt so wie es ist; das gilt für Caesar, das gilt für Napoleon, ... - es gibt keinen Grund für alberne Märchen. Da macht man bei Mensch x (Jesus) halt keine Ausnahme, nur, weil dieser eine Mensch in >deinem< Dogma halt doch willkürlich eine Ausnahme sein soll. Gehüpft wie gesprungen.

closs hat geschrieben:
Do 25. Jul 2019, 08:29
Stromberg hat geschrieben:
Do 25. Jul 2019, 15:36
HKM hat keine Vorannahmen
:lol:
Ich weiß nicht was es am Scheitern zu lachen gibt; du kannst schlicht keine Vorannahme benennen.
Daher ist deine wiederkehrende Behauptung bereits als Quark zu den Akten gelegt.

closs hat geschrieben:
Do 25. Jul 2019, 08:29
Stromberg hat geschrieben:
Do 25. Jul 2019, 15:36
Wir wissen auch nichts von Göttern; trotzdem postulierst du willkürlich einen "göttlichen Menschen".
Als nicht-falsifizierbare Vorannahme, richtig.
Also willkürliche Fantasie, die sich ja grundsätzlich nicht falsifizieren lässt. So wie Außerirdische im alten Ägypten.

Und noch wichtiger: Eine Vorannahme, die du >nicht< begründen kannst.
Dem wirst du nun direkt widersprechen, aber festzuhalten bleibt: Du tust und kannst es letztlich eben doch nicht.

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#354 Re: Symbole an Kirchen

Beitrag von Scrypton » Di 6. Aug 2019, 13:28

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:20
sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 12:56
Und wie wäre es, wenn du aufhören würdest, authentische Jesusworte dem Volk unterjubeln zu wollen, nur weil sie sich als Irrtum erwiesen haben.
Es geht darum, dass Du meinst, Jesus habe die Worte so gemeint, wie sie vom Volk verstanden wurden.
Nein; es geht darum dass du dir einbildest, Jesus habe die Worte >nicht< so gemeint, wie sie vom Volk um ihn herum verstanden wurden. Gerade NICHT! :D

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:20
Sie akzeptieren die HKM als das, was die Kommisssion damit meint, setzen aber nicht eine säkulare, sondern eine theologische Hermeneutik obendrauf.
Eben; sie setzen einfach ihr willkürliches Dogma oben drauf.
Und deshalb so unglaublich irrelevant.

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:20
sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 12:56
Das historische Plausibilitätskriterium besagt, dass die Glaubenswelt des Juden Jesus auch im jüdischen Glauben verankert sein muss.
Wer sagt, dass diese Kriterien einer METHODIK immer zutreffend sein müssen?
Müssen sie nicht; nur ist gegenteiliges halt nicht mehr plausibel zu begründen sondern willkürlich zu behaupten/glauben.
Ein Unterschied, den du nie wirst begreifen.

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:20
aber es wäre auch schlüssig, wollte man theologisch argumentieren, dass Jesus seinen Paradigmen-Wechsel in das, was man später NT nennt, aus dieser Verankerung heraus entwickelt.
Das ist nicht schlüssig, sondern albern.

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:20
sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 12:56
Jesus ist nur Mensch, deshalb hat er sich geeirrt. Der Irrtum ergibt sich ausschließlich aus den Quellen und nicht durch die Vorannahme.
Doch
Nein, kannst du nicht lesen?
Der Irrtum ergibt sich ausschließlich aus den Quellen und nicht durch die Vorannahme.

Wie er weiter richtig festhielt:
Umgekehrt ist es aber so, dass die Glaubensideologen sagen: Jesus ist göttlich, ergo kann er sich nicht geeirrt haben, egal was die Quellen sagen.
Hier nimmt die Glaubensvorannahme das Ergebnis vorweg.


Von deiner völlig gehaltlosen Selbstimmunisierung willst du natürlich nichts wissen, doch oh Wunder: Wenn man Person X oder Person Y das Dogma einer Göttlichkeit zuspricht, hat sich - zirkelschlüssig - diese Person eben auch nie geirrt. Völlig unabhängig welche Person das nun konkret sein soll.

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#355 Re: Symbole an Kirchen

Beitrag von sven23 » Di 6. Aug 2019, 13:57

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:20
sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 12:56
Und wie wäre es, wenn du aufhören würdest, authentische Jesusworte dem Volk unterjubeln zu wollen, nur weil sie sich als Irrtum erwiesen haben.
Es geht darum, dass Du meinst, Jesus habe die Worte so gemeint, wie sie vom Volk verstanden wurden. - Gerade NICHT.
Das Problem ist, wie man schön an closs sehen kann, dass Glaubensideologen, die von der göttlichen Inspiriertheit und Irrtumslosigkeit der Bibel ausgehen, immer dann, wenn ihnen die Ergebnisse nicht gefallen, die Jesusworte als Meinung des Volkes oder der Evangelisten verkaufen wollen.
Spätere Umdeutungen der Naherwartung sind natürlich authentisch, weil man eben erst später erkannt habe, was Jesus "wirklich gedacht" hat.
So kann man sich natürlich problemlos in die eigene Tasche lügen. Man benötigt nur die entsprechende Lügenhermeneutik, die closs als Polyhermeneutiker natürlich immer in peto hat. :lol:

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:20
sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 12:56
Dann tun sie das auf glaubensideologische Weise und nicht auf historisch-kritische, die ja zum echten Verständnis unverzichtbar ist.
Du verirrst Dich eins ums andere in Deinen eigenen sprachlichen Labyrinthen. - Sie akzeptieren die HKM als das, was die Kommisssion damit meint, setzen aber nicht eine säkulare, sondern eine theologische Hermeneutik obendrauf.
Ein glaubensideologisches draufsetzen ist ja noch schlimmer. Kein Wunder kommt man damit zu gegenteiligen Ergebnissen wie die Forschung.
Du selbst hast doch Theißen als vorbildlichen historisch-kritischen Exegeten bezeichnet. Warum denkst du, haben Ratzinger und Berger und unser Freund Roland dermaßen Schwierigkeiten mit seinen Ergebnissen?
Oder mit Lindemann, der ja laut closs auf anspruchsvollem Niveau argumentiert?

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:20
sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 12:56
Das historische Plausibilitätskriterium besagt, dass die Glaubenswelt des Juden Jesus auch im jüdischen Glauben verankert sein muss.
Dazu gäbe es unterschiedliche Punkte:
1) Wer sagt, dass diese Kriterien einer METHODIK immer zutreffend sein müssen?
Nun wird der Jude Jesus ja mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Anhänger des Midrasch-Kultes oder Heide gewesen sein.

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:20
2) Davon abgesehen: Natürlich ist Jesus im jüdischen Glauben verankert - aber WIE ist doch damit nicht geklärt.
Dazu muss man eben die Quellen befragen und die sind laut Theißen das Maß der Dinge.

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:20
Deine These dazu ist durchaus in sich schlüssig - aber es wäre auch schlüssig, wollte man theologisch argumentieren, dass Jesus seinen Paradigmen-Wechsel in das, was man später NT nennt, aus dieser Verankerung heraus entwickelt.
Nein, hat er nicht, wenn man den Quellen glauben kann. Die Heidenmissionierung hat er sogar ausdrücklich untersagt.

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:20
sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 12:56
Die Probleme ergeben sich, wenn man gleichzeitig zwei Herren dienen will. Einerseits der ergebnisoffenen Wissenschaft, andererseits einer präjudizierenden Glaubensideologie.
Nein - vor-spirituelle HKM-Sachebene und spirituelle hermeneutische Ebene beißen sich nicht.
Ähm, doch. Siehe Theißens Jesusbuch und Ratzingers Jesusbuch. Warum glaubst du, ist Theißens Jesusbuch zu einem Standardwerk theologischer Ausbildung geworden und nicht Ratzingers Glaubensbekenntnis-Buch?

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:20
Die HKM darf nicht etwas interpretieren, was sich mit der spirituell hermeneutischen Ebene kreuzt.
Dann ist das halt Pech für die Glaubensideologen.

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:20
sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 12:56
Jesus ist nur Mensch, deshalb hat er sich geeirrt. Der Irrtum ergibt sich ausschließlich aus den Quellen und nicht durch die Vorannahme.
Doch - nur dass Dir offensichtlich diese Vorannahmen nicht bewusst sind. - Die Quellen sind kontextual so und anders deutbar.
Wenn man Glaubensbekenntnisse vorschaltet, kann man alles umdeuten. Das ist dann aber Glaubensideologie und kein wissenschaftliches Vorgehen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#356 Re: Symbole an Kirchen

Beitrag von closs » Di 6. Aug 2019, 14:42

sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:57
Das Problem ist, wie man schön an closs sehen kann, dass Glaubensideologen, die von der göttlichen Inspiriertheit und Irrtumslosigkeit der Bibel ausgehen
Du ahnst nicht, wie primitiv Dein Ansatz ist. - Dazu kommt: Bei mir selbst geht es eben NICHT darum, IRGENDEINE Hermeneutik zu verteidigen, sondern das Wesen von Hermeneutik zu vermitteln. - Du bist derart ideologie-vernarrt, dass Du überall eine Ideologie siehst.

sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:57
Ein glaubensideologisches draufsetzen ist ja noch schlimmer. Kein Wunder kommt man damit zu gegenteiligen Ergebnissen wie die Forschung.
Nein - man kommt NICHT zu gegenteiligen ERgebnissen der HKM, wenn die HKM nicht hermeneutisch aufgeladen wird.

sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:57
Du selbst hast doch Theißen als vorbildlichen historisch-kritischen Exegeten bezeichnet. Warum denkst du, haben Ratzinger und Berger und unser Freund Roland dermaßen Schwierigkeiten mit seinen Ergebnissen?
Dazu müsste ich deren EXAKTEN Argumente kennen. - Ich vermute, dass sie ihm hermeneutische Kontaminierung der HKM vorwerfen - aber dazu müsste man intellektuell redlich einsteigen, was zu diesem konkreten Thema noch nicht passiert ist.

sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:57
Nun wird der Jude Jesus ja mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Anhänger des Midrasch-Kultes oder Heide gewesen sein.
Denke ich auch - aber das ist keine Antwort auf meine Aussage.

sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:57
Dazu muss man eben die Quellen befragen und die sind laut Theißen das Maß der Dinge.
Das ist generell für die Theologie das Maß der Dinge. - Die Frage ist, wie man sie interpretiert.

sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:57
closs hat geschrieben: ↑
Di 6. Aug 2019, 13:20
Deine These dazu ist durchaus in sich schlüssig - aber es wäre auch schlüssig, wollte man theologisch argumentieren, dass Jesus seinen Paradigmen-Wechsel in das, was man später NT nennt, aus dieser Verankerung heraus entwickelt.

Nein, hat er nicht, wenn man den Quellen glauben kann.
Falsch - man kann die Quellen in ihrer Gesamtheit unterschiedlich interpretieren.

sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:57
Siehe Theißens Jesusbuch und Ratzingers Jesusbuch. Warum glaubst du, ist Theißens Jesusbuch zu einem Standardwerk theologischer Ausbildung geworden und nicht Ratzingers Glaubensbekenntnis-Buch?
Weil beide Bücher komplett unterschiedlich verortet sind. - Theißen vertritt EINE Disziplin, Ratzinger vergleicht die Disziplinen.

sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:57
closs hat geschrieben: ↑
Di 6. Aug 2019, 13:20
Die HKM darf nicht etwas interpretieren, was sich mit der spirituell hermeneutischen Ebene kreuzt.

Dann ist das halt Pech für die Glaubensideologen.
Falsch - laut Kommisssion darf die HKM sich nicht selber hermeneutisch kontaminieren - "Jesus irrte" kann zwar ontisch richtig sein, ist aber eine interpretatorische Aussage ins Spirituelle hinein, die in der HKM nichts zu suchen hat. - Außerdem sprechen wir nicht von Deinen Glaubensideologen, sondern von der Theologie.

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#357 Re: Symbole an Kirchen

Beitrag von Scrypton » Di 6. Aug 2019, 14:51

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:20
sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 12:56
Und wie wäre es, wenn du aufhören würdest, authentische Jesusworte dem Volk unterjubeln zu wollen, nur weil sie sich als Irrtum erwiesen haben.
Es geht darum, dass Du meinst, Jesus habe die Worte so gemeint, wie sie vom Volk verstanden wurden.
Nein; es geht darum dass du dir einbildest, Jesus habe die Worte >nicht< so gemeint, wie sie vom Volk um ihn herum verstanden wurden. Gerade NICHT! :D

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:20
Sie akzeptieren die HKM als das, was die Kommisssion damit meint, setzen aber nicht eine säkulare, sondern eine theologische Hermeneutik obendrauf.
Eben; sie setzen einfach ihr willkürliches Dogma oben drauf.
Und deshalb so unglaublich irrelevant.

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:20
sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 12:56
Das historische Plausibilitätskriterium besagt, dass die Glaubenswelt des Juden Jesus auch im jüdischen Glauben verankert sein muss.
Wer sagt, dass diese Kriterien einer METHODIK immer zutreffend sein müssen?
Müssen sie nicht; nur ist gegenteiliges halt nicht mehr plausibel zu begründen sondern willkürlich zu behaupten/glauben.
Ein Unterschied, den du nie wirst begreifen.

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:20
aber es wäre auch schlüssig, wollte man theologisch argumentieren, dass Jesus seinen Paradigmen-Wechsel in das, was man später NT nennt, aus dieser Verankerung heraus entwickelt.
Das ist nicht schlüssig, sondern albern.

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 13:20
sven23 hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 12:56
Jesus ist nur Mensch, deshalb hat er sich geeirrt. Der Irrtum ergibt sich ausschließlich aus den Quellen und nicht durch die Vorannahme.
Doch
Nein, kannst du nicht lesen?
Der Irrtum ergibt sich ausschließlich aus den Quellen und nicht durch die Vorannahme.

Wie er weiter richtig festhielt:
Umgekehrt ist es aber so, dass die Glaubensideologen sagen: Jesus ist göttlich, ergo kann er sich nicht geeirrt haben, egal was die Quellen sagen.
Hier nimmt die Glaubensvorannahme das Ergebnis vorweg.


Von deiner völlig gehaltlosen Selbstimmunisierung willst du natürlich nichts wissen, doch oh Wunder: Wenn man Person X oder Person Y das Dogma einer Göttlichkeit zuspricht, hat sich - zirkelschlüssig - diese Person eben auch nie geirrt. Völlig unabhängig welche Person das nun konkret sein soll.

closs hat geschrieben:
Do 25. Jul 2019, 15:57
Stromberg hat geschrieben:
Do 25. Jul 2019, 15:23
die kehrt ihre eigene Perversion unter den Teppich
Das ist undifferenzierte Ballermann-Sprache.
Keine Ahnung welche komischen Substanzen du zu dir nimmst, aber irgendeinen Film aufm "Ballermann" scheinst du ja auf jeden Fall zu schieben - kein Grund aber Sätze zu entstellen:

closs hat geschrieben:
Do 25. Jul 2019, 08:29
Erneut: Diese Personen sind Tatverdächtige, die staatlich als unschuldig zu gelten haben, bis sie rechtskräftig verurteilt sind.
Erneut:
Stimmt; die kehrt ihre eigene Perversion unter den Teppich - und lässt ihre Perverslinge weiter ihre bisherigen Tätigkeiten ausüben.
Meine, wann gibts schon Sanktionen? Wenn der öffentliche Druck auf eine konkrete Person zu groß wird, versetzt man ihn halt in ein anderes Land - eingeschlossen oft mit der fortlaufenden Möglichkeit, "Kontakt" mit Kindern zu haben.
:roll:

Das schmeckt dem Fan dieser perversen Institution wohl nicht. Irrelevant.
Schutz den Perversen!

closs hat geschrieben:
Do 25. Jul 2019, 08:29
Und dem soll sich die Kirche ausliefern, wenn sie nicht muss?
Stimmt, weshalb sollte die Kirche etwas gegen perverse Kinderschänder unternehmen - wenn sie rechtlich nicht muss, gell? :shock:

closs hat geschrieben:
Do 25. Jul 2019, 08:29
Stromberg hat geschrieben:
Do 25. Jul 2019, 07:51
Das ist kein Dogma, keine Vorannahme.
Es ist...
... kein Dogma.
Erneut: Mit deinen nebulösen willkürlichen geglaubten Hirngespinsten siehts da halt ganz anders aus - völlig andere Ebene.
:P

Es liegt >keine< Einschränkung darin, die Fantasien von Einzelnen (ob nun Außerirdische in Ägypten oder ein Jesus als Gott) unberücksichtigt zu lassen, so sie sich ohnehin jeglicher Überprüfung entziehen.

Ist halt so wie es ist; das gilt für Caesar, das gilt für Napoleon, ... - es gibt keinen Grund für alberne Märchen. Da macht man bei Mensch x (Jesus) halt keine Ausnahme, nur, weil dieser eine Mensch in >deinem< Dogma halt doch willkürlich eine Ausnahme sein soll. Gehüpft wie gesprungen.

closs hat geschrieben:
Do 25. Jul 2019, 08:29
Stromberg hat geschrieben:
Do 25. Jul 2019, 15:36
HKM hat keine Vorannahmen
:lol:
Ich weiß nicht was es am Scheitern zu lachen gibt; du kannst schlicht keine Vorannahme benennen.
Daher ist deine wiederkehrende Behauptung bereits als Quark zu den Akten gelegt.

closs hat geschrieben:
Do 25. Jul 2019, 08:29
Stromberg hat geschrieben:
Do 25. Jul 2019, 15:36
Wir wissen auch nichts von Göttern; trotzdem postulierst du willkürlich einen "göttlichen Menschen".
Als nicht-falsifizierbare Vorannahme, richtig.
Also willkürliche Fantasie, die sich ja grundsätzlich nicht falsifizieren lässt. So wie Außerirdische im alten Ägypten.

Und noch wichtiger: Eine Vorannahme, die du >nicht< begründen kannst.
Dem wirst du nun direkt widersprechen, aber festzuhalten bleibt: Du tust und kannst es letztlich eben doch nicht.

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#358 Re: Symbole an Kirchen

Beitrag von closs » Di 6. Aug 2019, 15:09

Str0mberg hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 14:51
Der Irrtum ergibt sich ausschließlich aus den Quellen und nicht durch die Vorannahme.
Falsch - das Wort "Irrtum" ergibt sich aus einer hermeneutischen Interpretation dessen, was in den Quellen steht. - Es geht intellektuell redlicherweise nicht, dass man die eine Hermeneutik als vorannahmefrei (= Oxymoron) definiert und andere nicht. - Das ist Willkür.

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#359 Re: Symbole an Kirchen

Beitrag von Scrypton » Di 6. Aug 2019, 15:13

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 15:09
Str0mberg hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 14:51
Der Irrtum ergibt sich ausschließlich aus den Quellen und nicht durch die Vorannahme.
Falsch
Ähm, nein; kannst du nicht lesen?

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 15:09
das Wort "Irrtum" ergibt sich aus einer hermeneutischen Interpretation dessen, was in den Quellen steht.
Nein; der Irrtum - nochmal für dich - ergibt sich aus den Quellen und nicht aus irgendwelchen Vorannahmen, die in der HKE ohnehin nicht existieren.

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#360 Re: Symbole an Kirchen

Beitrag von Münek » Di 6. Aug 2019, 15:23

closs hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 10:21
Münek hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 09:20
Dass für Jesus exegetisch keine Extrawurst gebraten wird, nur weil einige Fans ihn vor 2.000 Jahren für göttlich hielten.
Das ist aber eine interpretative Entscheidung,
Nenne es wie Du willst. Die Vorgabe der Bibelkommission lässt es nun mal nicht zu, dass die historische Gestalt des Jesus aus Nazareth interpretativ anders behandelt wird als beispielsweise Napoleon.

closs hat geschrieben:die nichts mit dem zu tun haben muss, was vor 2000 Jahren WIRKLICH der Fall war.
In der Tat müssen die Glaubenswahrheiten der katholischen Dogmen nichts mit dem zu tun haben, was vor 2000 Jahren WIRKLICH der Fall war. :)

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 09:20
In der HKE wird NIE von Tatsachen gesprochen, sondern immer nur von Wahrscheinlichkeiten verschieden hohen Grades.
"Wahrscheinlichkeit" aber doch nur im Sinne der hermeneutischen Vorannahmen, die man anlegt.
Nein - Wahrscheinlichkeit im üblichen Sinne.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 09:20
Jesu Irrtum spielte sich hier in Raum und Zeit ab und IST damit historisch.
Wenn er sich NICHT geirrt hat, gilt das genauso.
Ja - wenn... Wenn meine Omma Eier hätte, wäre sie mein Oppa. Der Irrtum Jesu ist viel ZU offensichtlich, als dass man einen NICHT-Irrtum auch nur ansatzweise in Betracht ziehen könnte.

Unsere Welt steht NICHT unter der Herrschaft Gottes, die Jesus aber als unmittelbar bevorstehend verkündigt hat. Nur deshalb beten die Christen im sonntäglichen Gottesdienst: "Dein Reich komme".

closs hat geschrieben:Natürlich ist beides "historisch" - aber WAS war wirklich der Fall?
Das weiß der Geier. 8-)

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 09:20
Wieso muss er das wissen? Die einen interpretieren so, die anderen interpretieren anders.
Aha - und Interpretationen sind eben hermeneutische Vorgänge, die NACH den rein sachlichen Feststellungen kommen.
Wie oft schon haben wir Dir erklären müssen, was unter der "Interpretation" (=Auslegung, Exegese) biblischer Texte zu verstehen ist? :roll:

closs hat geschrieben:Das meint die Kommission mit "hermeneutisch tendenziös" alias "hermeneutisch kontaminiert". - Ist man wirklich apriorifrei kann man weder interpretieren "Jesus irrte" noch "Jesus irrte NICHT".
Blödsinn. Selbstverständlich durfte die HKE zu dem Ergebnis kommen, dass Jesus sich in seiner Naherwartung geirrt hat. Weder kam der von den Urchristen sehnsüchtig erwartete richtende Menschensohn mit den Wolken des Himmels noch bequemte sich Gott, seine Herrschaft auf Erden zu errichten.

Da passierte nix. Die Geschichte ging weiter. Ach ja: Die Kirche kam. :)

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 09:20
Es geht hier ausschließlich um Deine immer wieder vorgebrachte Behauptung, auch außerhalb des theologischen Fachbereichs "Exegese" fände Bibelexegese statt. Zu diesem Punkt hat sich die Bibelkommission klar geäußert und festgestellt, dass in der "Dogmatik" keine Bibelexegese stattfindet
Auch dazu habe ich mehrfach geäußert, dass "Exegese" als institutionelle Größe außerhalb des gleichnamigen Fachbereichs NICHT stattfindet. - Man stützt sich auf die NICHT-interpretativen Aussagen der HKM und baut darauf aus, wie es von der Kommission beschrieben ist.
Na also - es findet keine Bibelauslegung außerhalb des Fachbereichs "Exegese" statt. Merke Dir das mal endlich.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Di 6. Aug 2019, 09:20
Diesbezüglich hegt die Bibelkommission nicht den geringsten Zweifel.
Aber doch nur in dem Sinne, wie sie es selbst meint.
In welchem Sinne sonst? :lol:

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