Aus der Werkstatt des Theologen

Themen des Neuen Testaments
JackSparrow
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#511 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von JackSparrow » Di 29. Okt 2019, 17:14

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 15:36
Der zweite Adam wird zu einem lebendig machenden Geist sagt Paulus.
und so ist geschrieben (worden)
es wurde der erste Mensch Adam zur lebenden Psyche
der letzte Adam zum belebenden Pneuma
1Kor15:45

Der erste Mensch Adam wurde zum Lebewesen, indem ihm der Gott seinen Hauch in die Nase blies, und der letzte Adam verwandelte sich selbst in einen lebendig machenden Hauch, den man dann beispielsweise wieder in einen Klumpen Lehm hineinblasen könnte.

So lassen sich aus dem pneumatischen Körper in einem neuen Äon auf einer neuen Erde wieder neue Lebewesen erschaffen, die dann wieder anfangen zu sündigen und die das liebe Jesulein dann wieder erlösen muss. Also frei nach Nietzsche: die ewige Wiederkehr des Gleichen.

Er setzte bei den Korinthern, wie auch in allen anderen Briefen eine Kenntnis des AT und der Begrifflichtkeiten voraus.
Wo steht, dass es sich bei den Korinthern um konvertierte Juden handelte?

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lovetrail
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#512 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von lovetrail » Di 29. Okt 2019, 20:06

Vielleicht geht es bei den Begriffen "soma psychikon", "soma pneumatikon" gar nicht in erster Linie um eine veränderte Substanz, sondern eher um die Ausrichtung. Der psychische Körper ist bestimmt von seelischen Regungen. Der pneumatische Körper dann von geistlichen Bestrebungen.

vgl:
So auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Schwachheit und wird auferstehen in Kraft. Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib. (1. Kor.15,42-44- Lut.2017)

Somit kann der Körper durchaus ähnlich aussehen. Vielleicht ein wenig scheinender oder so. Maria Magdalena hielt den Auferstandenen ja auch zuerst für den Gärtner-

Aber er hat eine ganz andere power und glory. Und er wird unverweslich sein. Das klingt doch gut :-)

LG
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Münek
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#513 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von Münek » Di 29. Okt 2019, 20:09

Pluto hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 10:25
Ja, aber auch die Realität muss sich der klassischen Logik fügen. A ist immer A undd kann nicht B sein. Also ist etwas entweder ein Körper oder es ist Geist. Wenn es Geist ist, kann es problemlos durch Wände gehen, aber es kann nicht gleichzeitig ein materieller Körper sein.
So und nicht anders ist es.

Der auferstandene Jesus versicherte seinen erschrockenen Jüngern, er sei KEIN GEIST, sondern bestehe aus FLEISCH und KNOCHEN. Um das zu demonstrieren, aß er lecker Bratfisch, führte seine Jünger anschließend hinaus bis in die Nähe von Bethanien, segnete sie, schied von ihnen und wurde - mit dem Bratfisch im Magen - aufgehoben in den Himmel (Lk. 24:36 ff).


Deshalb heißt es ja im christlichen Glaubensbekenntnis: "Ich glaube ...an die Auferstehung des Fleisches."

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Münek
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#514 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von Münek » Di 29. Okt 2019, 20:38

closs hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 23:44
Münek hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 23:19
Er lehnt die FLEISCHLICHKEIT des Auferstehungsleibes ausdrücklich ab. Im Glaubensbekenntnis heißt es aber: "Ich glaube … an die Auferstehung des FLEISCHES." Und für Ratzinger ist der Auferstehungsleib DERSELBE wie der irdische Leib.
Im Grunde meinst Du, dass Ratzinger alias die RKK etwas anderes meinen als Paulus.
So ist es.

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#515 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von closs » Di 29. Okt 2019, 20:56

Münek hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 20:38
So ist es.
Dann frag doch mal einen fitten katholischen Theologen, ob er es genauso sieht.

JackSparrow
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#516 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von JackSparrow » Di 29. Okt 2019, 21:02

lovetrail hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 20:06
Vielleicht geht es bei den Begriffen "soma psychikon", "soma pneumatikon" gar nicht in erster Linie um eine veränderte Substanz, sondern eher um die Ausrichtung.
Das muss es wohl, da der auferstandene pneumatische Herr Jesus

1) von seinen Glaubensbrüdern erblickt wurde,
2) einen Fisch konsumierte und
3) palpierbare Narben an den oberen Extremitäten aufwies.

Der Gott hingegen ist pneuma (Joh4:24), pneuma ist Luft (Eph2:2) und Luft kann bei Raumtemperatur und Normaldruck keinen festen Körper ausbilden.

Bei den Stoikern bestand das pneuma nicht nur aus Luft, sondern aus den beiden Elementen Luft und Feuer, wodurch sich unter anderem die menschliche Körperwärme erklären ließ. Demgegenüber vertrat der Herr Jesus die Ansicht, der Mensch müsse aus "Wasser und pneuma" wiedergeboren werden, also ebenfalls aus zwei Elementen und eben nicht nur aus einem Lufthauch.

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#517 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Mi 30. Okt 2019, 00:35

JackSparrow hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 17:14
Wo steht, dass es sich bei den Korinthern um konvertierte Juden handelte?

Das weiss ich nicht. Glaube nirgendwo. Es gibt in den beiden Korintherbriefen mindestens 2 Dutzend Zitate aus dem AT und noch einige weitere inhaltliche Bezugnahmen, wo er keinen Hehl daraus macht, woher er sie hat. Das AT ist argumentative Grundlage für seine Belehrungen.
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

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#518 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Mi 30. Okt 2019, 00:43

JackSparrow hat geschrieben:
Di 29. Okt 2019, 21:02
Der Gott hingegen ist pneuma (Joh4:24), pneuma ist Luft (Eph2:2) und Luft kann bei Raumtemperatur und Normaldruck keinen festen Körper ausbilden.
Dennoch ist Pneuma weder Vakuum noch Nichts. Schon aus den Worten Jesu zu Nikodemus (Johannes 3,8) lässt sich entnehmen, dass er Pneuma als Medium versteht, das man nicht sehen, sehr wohl aber hören kann. Ich denke er will es damit weder auf Sehen noch Hören reduzieren, sondern darauf hinweisen, dass wir es nur einseitig oder sehr begrenzt mit den Sinnen wahrnehmen können, und von seiner vernommenen Wirkung nicht direkt auf seine Ursache und Herkunft schließen können.
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#519 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von lovetrail » Mi 30. Okt 2019, 09:24

Die Luft ist ein Bild für den Geist. So wie der natürliche Mensch Luft atmet, so "atmet" der geistige Mensch Gottes Geist ein um zu leben.

LG
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#520 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von Helmuth » Mi 30. Okt 2019, 11:01

lovetrail hat geschrieben:
Mi 30. Okt 2019, 09:24
Die Luft ist ein Bild für den Geist. So wie der natürliche Mensch Luft atmet, so "atmet" der geistige Mensch Gottes Geist ein um zu leben.
Der "geistliche" Mensch, geistig begabt sind alle Menschen, auch die Ungläuibgen. Keinen Geist zu haben bedeutet gestorben zu sein. Dann ist man weder geistig noch geistlich tätig. Ansonsten bejahe ich die Aussage.

Taddhäus liefert das Beispiel eines Theologen der mit Sicherheit viel Geist hat, aber ich stufe nicht alles geistlich ein, damit meine ich als von Gottes Geist eingegeben. Es sind typische menschliche Erklärungsmutser, deren es viele gibt über das Übernatürliche. Wer Dämonen rein vergeistigt, als wären es nur menschliche Hirgespinste oder bloße Gedankenkonstrukte negiert deren reale Anwesenheit. Er negiert damit aber auch Gottes Wort, das uns ihre Existenz klar bezeugt.

Dann hat man damit entweder noch nie Erfahrung gemacht, was ja auch nicht wirklich anzuraten wäre, oder er weiß gar nicht, weviele sich um ihn herum befinden. Dringen sie aber in den Menschen ein, schaltet es den Geist aus. Man wird fremdgesteuert. Gottes Geist lehrt uns hier Dinge wie wir damit umgehen sollte. Die wichtiste Lehre ist: Treibt sie aus, von mir aus in Schweine oder in den nächsten Hund auf der Gasse, egal. Jesus war es offensicht auch egal, solange sie nicht im Menschen wirken.

Ein viel wichtiere Frage wäre also. Wie erkenne ich die Wirksamkeit eines agierenden Dämons? Da sie unsichbar sind erkennt man sie nur an den Wirkungen. In dieser Hinischt verhält es sich nicht anders als mit dem Heiligen Geist. Auch er ist nicht sichbar, aber an der Wirkungen sehr wohl erkennbar.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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