Parusieverzögerung III

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Pluto
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#2061 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Pluto » Fr 23. Okt 2015, 21:51

sven23 hat geschrieben:Ja, das ist ja gerade die Syphilisarbeit der historisch kritischen Forschung...
Du meinst sicher die Sisyphus Arbeit, gell. ;)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Hemul
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#2062 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Hemul » Fr 23. Okt 2015, 21:59

sven23 hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Mich persönlich ärgern solche Verfälschungen sehr. Viel schöner wäre es doch, wenn ich zeigen könnte: Schau mal Sven, eine unverfälschte historische Quelle. Und Du sagen könntes: Fein, eine gute Diskussionegrundlage*. Aber so müssen wir erstmal die Quelle kritisch auf den Kopf stellen, schütteln und sehen, was wirklich drinn ist, bevor wir überhaupt weitereden können.

*Also, damit wollte ich Dir nichts im Mund legen. :oops:
Ja, das ist ja gerade die Syphilisarbeit der historisch kritischen Forschung,... .
Und ich dachte das Thema wäre schon lange vom Tisch. :lol:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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sven23
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#2063 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von sven23 » Fr 23. Okt 2015, 22:05

Pluto hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ja, das ist ja gerade die Syphilisarbeit der historisch kritischen Forschung...
Du meinst sicher die Sisyphus Arbeit, gell. ;)
Nein lieber Pluto, Sisyphus war der mit der Geschlechtskrankheit. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#2064 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von closs » Fr 23. Okt 2015, 22:12

Pluto hat geschrieben:Du meinst sicher die Sisyphus Arbeit, gell.
Dieser Kalauer hat sich sowas von verselbständigt, dass ich inzwischen auch manchmal nicht mehr weiss, wie es richtig ist. - Man sagt dann etwas, ohne mit der Wimper zu zögern, und wundert sich, wenn sich der andere nicht hinters Ohr führen lässt. - Das kann dann schon mal dem Fass den Boden ins Gesicht hauen - aber letztlich sollte man die Küche im Dorf lassen und das Rind nicht mit dem Bart ausschütten.

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sven23
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#2065 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von sven23 » Sa 24. Okt 2015, 11:36

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Du meinst sicher die Sisyphus Arbeit, gell.
Dieser Kalauer hat sich sowas von verselbständigt, dass ich inzwischen auch manchmal nicht mehr weiss, wie es richtig ist. - Man sagt dann etwas, ohne mit der Wimper zu zögern, und wundert sich, wenn sich der andere nicht hinters Ohr führen lässt. - Das kann dann schon mal dem Fass den Boden ins Gesicht hauen - aber letztlich sollte man die Küche im Dorf lassen und das Rind nicht mit dem Bart ausschütten.
Wobei man bei einer unbekannten Person nie wirklich weiß, ob es mangelnde Bildung ist oder er den gleichen Humor hat.
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closs
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#2066 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von closs » Sa 24. Okt 2015, 14:51

sven23 hat geschrieben:Wobei man bei einer unbekannten Person nie wirklich weiß, ob es mangelnde Bildung ist oder er den gleichen Humor hat.
Oja - da bin ich schon öfter reingefallen. - Meine Erfahrung: Man kann nicht kabarettisch genug sein, um nicht von einigen ernst genommen zu werden. - Der Begriff der Real-Satire ist nach wie vor aktuell.

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sven23
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#2067 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von sven23 » So 13. Dez 2015, 10:15

Der evangelische Theologe Erich Gräßer fragt in seinem Buch "Die Parusieverzögerung in den synoptischen Evangelien und in der Apostelgeschichte"

"Wie kann man Naherwartung gelten lassen und Jesus dennoch von einem katastrophalen Irrtum freisprechen?"

Man ahnt schon, daß ein Freispruch schwierig wird.

"Die Dämonenaustreibungen sind Zeichen des unmittelbar bevorstehenden Hereinbruchs der Gottesherrschaft. Die Wundertaten ......hat alles keinen Sinn, und hängt in der Luft, wenn Jesus das Reich erst nach vielen Generationen erwartet.
Kurz: der Tenor seiner Predigt wie auch seine Verhaltungsweise sind auf die Situation abgestimmt: es ist die letzte Stunde!"


Stufen der Naherwartung:
"Man hat nun gemeint, die eschatologische Erwartung Jesu aufteilen zu müssen in eine erfüllte Erwartung, eine Nächsterwartung, eine Naherwartung und eine Fernerwartung."
Erich Gräßer

Und nun kommts:
Laut Gräßer gehören erfüllte Erwartung und Fernerwartung nicht zur ältesten Tradition. Das ist der entscheidende Hinweis, weshalb man diese nicht Jesus zuschreiben kann. Es bleiben also noch Nah- und Nächsterwartung, die man Jesus zuschreiben kann.
Gräßer hält aber die weitere Stufung in nah und nächst für überflüssig.

"Der Unterschied ist im Blick auf die Sache bedeutungslos und in der Überlieferung auch nicht sicher zu greifen. Wer möchte sagen, ob Jesus mit Stunden oder Tagen gerechnet habe? Die geringere oder größere Nähe der Krisis ist auch nicht das Wesentliche, sondern allein der Gedanke, daß es die letzte Stunde ist und "daß das Reich Gottes jetzt ganz gewiss kommt.""
Erich Gräßer

Ich denke, jetzt wirds ein bißchen klarer, warum die Mehrheit der NT-Forschung davon ausgeht, daß Jesus sich in Bezug auf die Naherwartung geirrt hat.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Queequeg
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#2068 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Queequeg » So 13. Dez 2015, 10:47

Hähä, das ist gut, das ist richtig gut und ein Beweis für das sinnenentleerte Gestöhn und Gebarme der Theologen.

Und eigentlich schreibt unser clossen doch eigentlich genau diese Verschwurbelungen seit Jahr und Tag:

sven23 hat geschrieben:
Und nun kommts:
Laut Gräßer gehören erfüllte Erwartung und Fernerwartung nicht zur ältesten Tradition. Das ist der entscheidende Hinweis, weshalb man diese nicht Jesus zuschreiben kann. Es bleiben also noch Nah- und Nächsterwartung, die man Jesus zuschreiben kann.
Gräßer hält aber die weitere Stufung in nah und nächst für überflüssig.

"Der Unterschied ist im Blick auf die Sache bedeutungslos und in der Überlieferung auch nicht sicher zu greifen. Wer möchte sagen, ob Jesus mit Stunden oder Tagen gerechnet habe? Die geringere oder größere Nähe der Krisis ist auch nicht das Wesentliche, sondern allein der Gedanke, daß es die letzte Stunde ist und "daß das Reich Gottes jetzt ganz gewiss kommt.""
Erich Gräßer

Wenn man nicht mehr weiter weiß, eigentlich am ende der argumentativen Fahnenstangen angelangt ist, dann erklärt man den Gegenstand der "Untersuchungen" als bedeutungslos! Das ist Theologie, hier als beispielhafter Anschauungsunterricht, das Theologie nichts weiter ist, als die toten Kaninchen christlicher Widersprüchlichkeiten als vermeintlich lebend aus dem löchrigen Hut der Exegese zu zaubern.

"Der Unterschied ist im Blick auf die Sache bedeutungslos und in der Überlieferung auch nicht sicher zu greifen. Wer möchte sagen, ob Jesus mit Stunden oder Tagen gerechnet habe? Die geringere oder größere Nähe der Krisis ist auch nicht das Wesentliche, sondern allein der Gedanke, daß es die letzte Stunde ist und "daß das Reich Gottes jetzt ganz gewiss kommt."

Theologie, was war das je anderes als die Hütchen und Taschenspielerei sich als Auserwählte dünkende, religiöser Hasardeure.

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