Extraterrestrisches Leben: ein überraschender Gottesbeweis?

Philosophisches zum Nachdenken
Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#41 Re: Extraterrestrisches Leben: ein überraschender Gottesbeweis?

Beitrag von Novas » Mi 26. Jul 2017, 19:21

Andreas hat geschrieben:Die Idee eines weisen, liebevollen und barmherzigen Schöpfers war mal eine nette Idee, als man die Natur noch nicht so gut kannte. Diese Natur, wie wir sie heute kennen, deutet höchstens auf einen neutralen, dem lebendigen Individuum gegenüber völlig gleichgültigen Schöpfer hin

Das habe ich anders erlebt, denn ich habe immer wieder eine kosmische Liebe und Barmherzigkeit erlebt, die alles trägt und umfängt. Wenn ich von “Gott” spreche, dann meine ich nicht nur irgendein Wesen (welches vielleicht existiert und vielleicht gnädig ist, wenn wir Glück haben :) ), sondern ich meine die Realität. Jene Realität, die alles Seiende ermöglicht und nährt. Es ist eine durch und durch lebengebende Realität. Jene Realität, von der es im Koran heißt:  „Meine Barmherzigkeit umfasst alle Dinge.“ (Sure Arâf, 7:156) wäre die Realität nicht barmherzig und lebensfreundlich, dann wären wir jetzt nicht hier. Was verkehrt ist, ist nicht das Universum, die Realität oder Gott, sondern die menschliche Wahrnehmung. Durch die unendliche Großzügigkeit des barmherzigen Atems fließt der Kosmos in die Wirklichkeit:

Ich war ein verborgener Schatz und wollte erkannt werden; darum schuf Ich die Welt.”

Die islamische Tradition nennt die lebengebende Kraft der Realität nafas ar- rahman, “der Atem des Barmherzigen”, jener Atem, der die ganze Schöpfung durchweht (das ist natürlich ein poetisches Bild, aber es verweist auf eine Wahrheit) Ibn Arabi entwickelte die Lehre des “wahdat al- wudschud” (was übersetzt so viel wie “Einheit des Seienden, der Existenz” bedeutet) vereinfacht gesagt hat er beschrieben, dass das ganze Universum ein Teil von Gott ist. Die ganze Schöpfung wurde von Gott aus dem Nichts (Ê¿adim / عدم / ‚Nichtexistenz‘) zum Existieren (wudschÅ«d / وجود / ‚Existenz‘) gebracht. In neuerer Zeit hat sich William C. Chittick damit beschäftigt und einige hervorragende Bücher darüber geschrieben (The Self-Disclosure of God: Principles of Ibn Al-'Arabi's Cosmology | The Sufi Path of Knowledge: Ibn Al-Arabi's Metaphysics of Imagination)

Meine Beschäftigung damit hat mich zu der Schlussfolgerung geführt, dass diese Beschreibung der Realität der Wahrheit entspricht (und das gehört für mich in den Bereich der Philosophie, denn sie stellt die Frage nach der wahren Natur der Realität) ich denke, dass dieses Erkennen der Realität etwas so einfaches ist, so offensichtlich und natürlich, dass es der komplizierte menschliche Geist übersieht. Immer wieder macht es mich sprachlos, wenn vermeintlich gelehrte Menschen von dem physischen Universum als “Realität” sprechen, aber dann im Gegensatz zu dem, was in unserem Bewusstsein vor sich geht, doch es ist genau andersrum: Bewusstsein ist die absolut entscheidende Realität. Sarvam Khalvidam Brahma. Alles ist Gott, das absolute Bewusstsein. Das hat sehr weitreichende Konsequenzen, denn dann ist das Universum plötzlich ein Ort, in dem man beheimatet sein kann.

Ich (DAS GÖTTLICHE BEWUSSTSEIN) bin der Ursprung von allem, von mir ausgehend kommt alles in Bewegung. Mit dieser Überzeugung verehren mich die Weisen, verbunden mit Liebe. Bhagavad Gita, 10 Kapitel: Göttliche Entfaltung (10:8)

Das ändert alles. Wenn das stimmt, dann gibt es sehr viel Leben, weil die Quelle von allem Leben ist. Leben kommt von Leben und Bewusstsein kommt von Bewusstsein :wave:

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#42 Re: Extraterrestrisches Leben: ein überraschender Gottesbeweis?

Beitrag von Novas » Mi 26. Jul 2017, 21:37

Inzwischen gelangen diese Ideen wieder zurück in den Mainstream :engel:

Bewusstsein als Katalysator des Urknalls?
Doch in jüngster Zeit propagieren angesehene Wissenschaftler und Philosophen Ideen, die uns – genauer: unseren Verstand, unser Bewusstsein – wieder in den Mittelpunkt rücken. Ich nenne diese Sichtweise "Neo-Geozentrismus". Soweit wir heute wissen, ist Bewusstsein eine Eigenschaft einer besonders bizarren Form von Materie, die erst in kosmisch gesehen jüngster Zeit auf der Erde entstanden ist: Gehirne. Neo-Geozentriker behaupten trotzdem, der gesamte Kosmos sei von Bewusstsein durchdrungen – und Bewusstsein sei möglicherweise sogar der Funke, der den Urknall ausgelöst hat.

Neo-geozentrisches Denken hat immer am Rande der Wissenschaften gelauert, doch jetzt ist es zu einem allgemeinen Trend geworden. Das zeigte sich beispielsweise im September 2016 bei dem von Deepak Chopra, einem bekannten Guru der ganzheitlichen Gesundheitsszene, initiierten Treffen "Weise & Wissenschaftler". Dort erklang der Ruf nach einer "neuen Wissenschaft", die "Bewusstsein als grundlegend akzeptieren kann und nicht nur als Nebenprodukt des Gehirns". Von Chopra erwartet man diese Sichtweise, gehörte er doch einst zur Bewegung der Transzendentalen Meditation und zeigt er doch immer noch Sympathien für die hinduistische Metaphysik. Aber unter den Anhängern neo-geozentrischer Auffassungen fanden sich auch der Neurowissenschaftler Rudolph Tanzi von der Harvard University, Koautor zweier Bücher Chopras, der Psychologe Donald Hoffman von der University of California in Irvine und der Psychiater Daniel Siegel von der University of California in Los Angeles.

Neo-geozentrisches Denken wucherte auch bei Zusammenkünften zum Thema Bewusstsein im vergangenen Frühjahr in Tucson im US-Bundesstaat Arizona sowie im vergangenen Herbst an der New York University, an denen ich teilgenommen habe. Dort äußerten ordentliche Professoren großer Institutionen die Ansicht, Bewusstsein sei mindestens von ebenso großer Bedeutung wie Materie.

spektrum.de: Hängt das Universum von uns ab?

Ich finde es sehr amüsant, wie dieser Autor davon spricht, dass dieses Denken “am Rand der Wissenschaft gelauert” habe und nun zu “wuchern” beginne, so als würde es sich dabei um eine große Gefahr oder Unkraut handeln. So denken Menschen, die ihre Deutungshoheit bedroht sehen.

Agent Scullie
Beiträge: 939
Registriert: Do 29. Sep 2016, 14:56

#43 Re: Extraterrestrisches Leben: ein überraschender Gottesbeweis?

Beitrag von Agent Scullie » Do 27. Jul 2017, 12:11

Novalis hat geschrieben:Inzwischen gelangen diese Ideen wieder zurück in den Mainstream :engel:

spektrum.de: Hängt das Universum von uns ab?
Mal eine grundsätzliche Bemerkung vorweg: könntest du dir vielleicht angewöhnen, wenn du aus einer Quelle zitierst, zuerst den Link zur Quelle anzugeben und dann erst das Zitat? So, wie du das gemacht hast, ist das Zitat nicht sogleich als solches zu erkennen, es mutet vielmehr so an, als wäre es deine eigene Überlegung.

Zum Inhalt: der Begriff "Neo-Geozentrismus" ist unpassend, denn es geht da ja nicht darum, dass die Erde eine Sonderstellung im Universum einnehmen soll, sondern dass das Bewusstsein eine besondere Bedeutung für das Universum haben soll. Es wird da mit keiner Silbe gesagt, dass es mit Bewusstsein ausgestattetes Leben nur auf der Erde geben würde. Im Gegenteil wäre, wenn dem Bewusstsein tatsächlich eine so bedeutende Rolle zukommen würde, eher zu erwarten, dass es noch auf anderen Planeten im Universum bewusstes Leben gäbe.

Dann zu den prominenten Physikern, die diesen sog. "Neo-Geozentrismus" vertreten würde. Da werden Roger Penrose, Max Tegmark und John A. Wheeler genannt. Nicht gerade überwältigend viele. Dann werden noch Stephen Hawking, Sean Carroll und Brian Greene als Physiker genannt, die sich mit dem anthropischen Prinzip befasst haben - dieses Prinzip kann man aber nun wirklich nicht dieser Kategorie zuordnen.

Dann plaudert dieser Herr Horgan noch von einem Trip unter dem Einfluss psychedelischer Drogen aus dem Jahre 1981, der ihn die Ideen gebracht hat, die er da beschreibt - vielleicht ist der von diesem Trip ja nie so richtig heruntergekommen :lol:
"Atheisten langweilen mich, weil sie immer nur von Gott reden"
(aus "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll)

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#44 Re: Extraterrestrisches Leben: ein überraschender Gottesbeweis?

Beitrag von Novas » Do 27. Jul 2017, 15:17

Agent Scullie hat geschrieben:Dann plaudert dieser Herr Horgan noch von einem Trip unter dem Einfluss psychedelischer Drogen aus dem Jahre 1981, der ihn die Ideen gebracht hat, die er da beschreibt - vielleicht ist der von diesem Trip ja nie so richtig heruntergekommen :lol:

Da hast Du etwas missverstanden, denn der Autor (John Horgan) argumentiert gegen diese Idee: “Der kühle, harte Skeptiker in mir lehnt jedoch den Neo-Geozentrismus als genau die Art von geistig verschwommenem Mystizismus ab, von dem uns die Wissenschaft befreit hat.” ~ schon in diesen paar Worten zeigt sich, dass er selbst einer dualistischen Denkweise folgt, da er wissenschaftliche Rationalität und Spiritualität gegeneinander setzt, obwohl das gar nicht nötig ist, da rationales Denken und mystische Erfahrung einander ergänzen können. Was die psychedelischen Drogen angeht: das experimentieren damit ist durchaus ein möglicher Weg der Bewusstseinsforschung, wie  Albert Hofmann (der Entdecker des LSD) sie ganz ernsthaft betrieben hat. In einem Fernsehinterview für 3sat, sagte er diese bemerkenswerten Worte.

„Je tiefer man in die lebendige Natur hineinsieht, desto wunderbarer erkennt man sie. Ich glaube, man fühlt sich dann auch geborgen. Man gehört ja zu ihr, man kann sie sehen, man kann sie erleben. Das Bewusstsein ist schon das größte Geschenk des Schöpfers an die Menschen; dass man ein Bewusstsein hat und wir uns unserer Schöpfung bewusst werden können – nicht nur einfach blind durch das Paradies gehen.“ (Albert Hofmann)

und darüber hinaus:

„Es ist eine weitverbreitete Meinung, das objektive, materielle Weltbild der Naturwissenschaften und die mystisch-religiöse Welterfahrung würden sich widersprechen. Das Gegenteil ist wahr. Sie ergänzen sich zu einer umfassenden Einsicht in ein und dieselbe geistig-materielle Wirklichkeit.“
– Albert Hofmann: in Lob des Schauens, 2002

Zum Inhalt: der Begriff "Neo-Geozentrismus" ist unpassend, denn es geht da ja nicht darum, dass die Erde eine Sonderstellung im Universum einnehmen soll, sondern dass das Bewusstsein eine besondere Bedeutung für das Universum haben soll. Es wird da mit keiner Silbe gesagt, dass es mit Bewusstsein ausgestattetes Leben nur auf der Erde geben würde. Im Gegenteil wäre, wenn dem Bewusstsein tatsächlich eine so bedeutende Rolle zukommen würde, eher zu erwarten, dass es noch auf anderen Planeten im Universum bewusstes Leben gäbe

Ja, so ist es. Bemerkenswert finde ich, dass bereits die alten vedischen Texte (erstaunlich ausführlich und mit einer gewissen Selbstverständlichkeit) über außerirdisches Leben gesprochen haben. Das wäre einer tieferen Erforschung wert. Beispielsweise sprachen sie über sogenannte “vimanas” (Raumschiffe) mit denen die “Götter” durch den Himmel reisten (nachzulesen im Mahabharata, sowie dem Ramayana) das ist ein Hinweis darauf, dass an den Theorien der Prä-Astronautik ein gewisser Wahrheitsanteil sein könnte. Der große Carl Sagan höchstpersönlich stellte 1963 die Frage, ob es in der Vergangenheit Kontakt zwischen Menschen und extraterrestrischen Besuchern gegeben haben könnte.

It follows that there is the statistical likelihood that Earth was visited by an advanced extraterrestrial civilization at least once during historical times. There are serious difficulties in demonstrating such a contact by ancient writings and iconography alone. Nevertheless, there are legends that might profitably be studied in this context. Bases or other artifacts of interstellar spacefaring civilizations might also exist elsewhere in the solar system. The conclusions are clearly provisional.

~ Carl Sagan (Direct contact among galactic civilizations by relativistic interstellar spaceflight. Planetary and Space Science, Vol. 11, S.485, 05/1963, doi:10.1016/0032-0633(63)90072-2, abstract@osti.gov, abgerufen am 3. August 2011)

Dann zu den prominenten Physikern, die diesen sog. "Neo-Geozentrismus" vertreten würde. Da werden Roger Penrose, Max Tegmark und John A. Wheeler genannt. Nicht gerade überwältigend viele. Dann werden noch Stephen Hawking, Sean Carroll und Brian Greene als Physiker genannt, die sich mit dem anthropischen Prinzip befasst haben - dieses Prinzip kann man aber nun wirklich nicht dieser Kategorie zuordnen.

Der Begriff “Neo-geozentrismus” ist wirklich schlecht gewählt, doch er gebraucht ihn ja bewusst in einem polemischen Sinne, weil er diese neue Denkrichtung, welche das Bewusstsein wieder in den Mittelpunkt rückt, ablehnt. Er nennt es “narzisstisch”, aber in Wahrheit ist es einfach realistisch ( Donald D. Hoffman spricht ganz nüchtern vom “Conscious Realism”), denn wir erfahren und erforschen die Realität durch unser menschliches Bewusstsein. Das selbe Bewusstsein, durch welches wir die Welt rational erforschen, ist ebenso zu Erfahrungen von “Transzendenz” fähig.

Salām :wave:

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#45 Re: Extraterrestrisches Leben: ein überraschender Gottesbeweis?

Beitrag von sven23 » Sa 29. Jul 2017, 10:03

Novalis hat geschrieben:Hallo, liebe Forengemeinde. Als bekennender Science-Fiction-Fan habe ich mir schon desöfteren über die Existenz extra-terrestrischen Lebens Gedanken gemacht (mit sehr großem Interesse verfolge ich SETI) dabei habe ich mir folgende Frage gestellt: wenn es Leben außerhalb der Erde gibt, wäre das nicht das Ende der atheistischen Zufallstheorie? Denn ein “Zufall”, der überall im Universum stattfindet, ist kein Zufall mehr, sondern Zeichen einer universalen Intelligenz. Der “Humanistische Pressedienst” fragt: “Wie würden die Weltreligionen auf außerirdisches Leben reagieren?” (https://hpd.de/artikel/10215) doch die Frage kann ich nur zurück geben: wie würden Atheisten darauf reagieren? Zu diesem sehr faszinierenden Thema gibt es dieses interessante Buch:
Warum soll das das Ende der "atheistischen Zufallstheorie" sein?
Es gibt in unserer Galaxis schätzungsweise 300 Milliarden Sonnen. Jede Sonne hat potentiell Planeten in der habitablen Zone. Und Galaxien wie die unsrige gibt es schätzungsweise 100 Milliarden. Es wäre schon sehr erstaunlich, wenn es kein außerirdisches Leben gäbe. Damit haben Atheisten, Agnostiker und nicht-Gläubige überhaupt kein Problem.
Es sind doch gerade die Bibel-Gläubigen, die den Menschen zur Krone der Schöpfung stilisiert haben. Sie haben doch ein Problem, wenn es Millionen von extraterrestrischen Zivilisationen gibt, die nicht das geringste vom christlichen Gott und seinem unhehelichen Sohn wissen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#46 Re: Extraterrestrisches Leben: ein überraschender Gottesbeweis?

Beitrag von Pluto » Sa 29. Jul 2017, 10:28

Agent Scullie hat geschrieben:Mal eine grundsätzliche Bemerkung vorweg: könntest du dir vielleicht angewöhnen, wenn du aus einer Quelle zitierst, zuerst den Link zur Quelle anzugeben und dann erst das Zitat? So, wie du das gemacht hast, ist das Zitat nicht sogleich als solches zu erkennen, es mutet vielmehr so an, als wäre es deine eigene Überlegung.
Ich weiß, dass das was du vorschlägst, der bessere Weg wäre, aber ich musste hier die Leute verprügeln, bis sie endlich den Wert der Zitatquelle einsahen. Deshalb sind wir Admins froh, dass die User die Quelle überhaupt erwähnen. :D

Agent Scullie hat geschrieben:Dann plaudert dieser Herr Horgan noch von einem Trip unter dem Einfluss psychedelischer Drogen aus dem Jahre 1981, der ihn die Ideen gebracht hat, die er da beschreibt - vielleicht ist der von diesem Trip ja nie so richtig heruntergekommen :lol:
Ich habe den Eindruck, dass das Spektrum-Magazin hier ihrer Verpflichtung zur Neutralität nachkommt, und deshalb solche unqualifizierten Meinungen veröffentlicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#47 Re: Extraterrestrisches Leben: ein überraschender Gottesbeweis?

Beitrag von ThomasM » Mo 31. Jul 2017, 12:24

Agent Scullie hat geschrieben: Dann zu den prominenten Physikern, die diesen sog. "Neo-Geozentrismus" vertreten würde. Da werden Roger Penrose, Max Tegmark und John A. Wheeler genannt. Nicht gerade überwältigend viele. Dann werden noch Stephen Hawking, Sean Carroll und Brian Greene als Physiker genannt, die sich mit dem anthropischen Prinzip befasst haben - dieses Prinzip kann man aber nun wirklich nicht dieser Kategorie zuordnen.
Tatsächlich sehe ich auch, dass die Überschrift falsch ist.
Eigentlich sind die verschiedenen Theorien, die Herr Hogan aufführt, Versuche, Bewusstsein zu beschreiben bzw. zu erklären, wie Bewusstsein zustande kommt. Die genannten Physiker sind Beispiele für Versuche, Bewusstsein als Konsequenz materieller Eigenschaften zu beschreiben. Diese Theorien sind ohne Ausnahme gescheitert.

Aus der buddhistischen bzw. esoterischen Szene kommt der umgekehrte Versuch, Materie als Ergebnis von Bewusstsein zu sehen. Leider fehlen hier die experimentellen Daten, selbst unser Obervertreter dieser Denkrichtung - Novalis - konnte nicht sagen, wie viel Materie er so im Laufe seines bewussten Lebens schon erschaffen hat.

Insofern sehe ich den Artikel als Übersicht über verschiedene pseudowissenschaftlichen Theorien als nützlich an. Pseudo deshalb, weil es keine Theorie des Bewusstseins gibt, es gibt noch nicht einmal eine klare Definition von Bewusstsein.

Pluto würde solche Übersichten oder gar Versuche, Bewusstsein zu definieren, natürlich gerne als "unqualifiziert" verbieten, aber das ist eben die typische Reaktion eines Gläubigen, der Angst um seine Glaubensbasis hat.
Ich finde die Überlegungen von Herrn Hogan interessant und auch sein freigiebiges Geständnis, dass er unter Einfluss von Drogen Irrwege gegangen ist, ehrlich. Das macht seine Abkehr zu moderaten Agnostizismus glaubwürdig.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#48 Re: Extraterrestrisches Leben: ein überraschender Gottesbeweis?

Beitrag von Novas » Mo 31. Jul 2017, 15:32

ThomasM hat geschrieben:Aus der buddhistischen bzw. esoterischen Szene kommt der umgekehrte Versuch, Materie als Ergebnis von Bewusstsein zu sehen. Leider fehlen hier die experimentellen Daten, selbst unser Obervertreter dieser Denkrichtung - Novalis - konnte nicht sagen, wie viel Materie er so im Laufe seines bewussten Lebens schon erschaffen hat

Friede sei mit Dir. Ich wiederhole nur das, was die Heiligen Schriften mitteilen, die auf göttliche Offenbarung (nicht nur menschliche Erfindung) zurück gehen. Das habe nicht ich mir ausgedacht ;) Die vedische Weisheitslehre (Sanskrit, m., वेद, veda, „Wissen“, „heilige Lehre“) entstammt einer höheren Quelle, die sehr weit über den begrenzten menschlichen Verstand hinaus geht. Das wird deutlich, wenn man sich näher damit beschäftigt, denn diese Lehre widerspricht vielen typisch menschlichen Denkgewohnheiten, welche die meisten Menschen nie hinterfragen. Der Mensch existiert in einem bedingten Zustand und somit unterliegt sein gesamtes Wissen vielen Unzulänglichkeiten. Doch darüber können wir uns hinweg setzen, wenn wir Wissen aus einer höheren Quelle empfangen.

ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#49 Re: Extraterrestrisches Leben: ein überraschender Gottesbeweis?

Beitrag von ThomasM » Mo 31. Jul 2017, 15:42

Novalis hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Aus der buddhistischen bzw. esoterischen Szene kommt der umgekehrte Versuch, Materie als Ergebnis von Bewusstsein zu sehen. Leider fehlen hier die experimentellen Daten, selbst unser Obervertreter dieser Denkrichtung - Novalis - konnte nicht sagen, wie viel Materie er so im Laufe seines bewussten Lebens schon erschaffen hat
Friede sei mit Dir. Ich wiederhole nur das, was die Heiligen Schriften mitteilen, die auf göttliche Offenbarung (nicht nur menschliche Erfindung) zurück gehen.
Mit göttlichen Offenbarungen kenne ich mich aus.
Mir haben sie gesagt, dass Gott etwas konkretes mit dieser Welt zu tun hat und dass man durch Beobachtungen dieser Welt mehr lernen kann als durch das Studium von Schriften, die von fehlbaren Menschen geschrieben wurden.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#50 Re: Extraterrestrisches Leben: ein überraschender Gottesbeweis?

Beitrag von Novas » Mo 31. Jul 2017, 19:23

ThomasM hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Aus der buddhistischen bzw. esoterischen Szene kommt der umgekehrte Versuch, Materie als Ergebnis von Bewusstsein zu sehen. Leider fehlen hier die experimentellen Daten, selbst unser Obervertreter dieser Denkrichtung - Novalis - konnte nicht sagen, wie viel Materie er so im Laufe seines bewussten Lebens schon erschaffen hat
Friede sei mit Dir. Ich wiederhole nur das, was die Heiligen Schriften mitteilen, die auf göttliche Offenbarung (nicht nur menschliche Erfindung) zurück gehen.
Mit göttlichen Offenbarungen kenne ich mich aus.
Mir haben sie gesagt, dass Gott etwas konkretes mit dieser Welt zu tun hat und dass man durch Beobachtungen dieser Welt mehr lernen kann als durch das Studium von Schriften, die von fehlbaren Menschen geschrieben wurden.

Wir entwickeln unser Bewusstsein und unser Wissen, indem wir von anderen Wissen empfangen, doch menschliches Wissen ist immer begrenzt, unzulänglich und darum unbefriedigend. Die naheliegende Schlussfolgerung ist, dass wir auf eine höhere Perspektive und Wissensquelle angewiesen sind, welche jenseits dieser Beschränkungen ist. Die vedische Schriften sagen sehr klar, dass Bewusstsein nicht nur das Produkt der Materie ist, sondern die Kraft hinter der Materie. Sie sagen, dass das materielle Universum von vier Faktoren abhängig ist: Isvara (Gott/Ursprung), Kala (Ewigkeit/Zeit), Jiva (Seele/Bewusstsein) und praká¹›ti (Energie/Materie).
Was ist die Materie, von der die Materialisten so viel sprechen und was ist ihr Ursprung, wer kann das erklären? Die wahrscheinlich berühmteste Sanskritschrift, die Bhagavad-GÄ«tā, definiert „Materie“ als göttliche Energie, die „unendlich wandelbar“ ist (Bg. 8.4) und das höchste Bewusstsein formt sie.

„Die Materie (praká¹›ti), die nur eine von vielen göttlichen [ewigen] Energien ist, ist unter Meiner Führung tätig, o Sohn KuntÄ«s, und bringt alle sich bewegenden und sich nicht bewegenden Wesen hervor. Auf Grund dieses Urgrundes (hetu) wird die konstante Veränderung aller materiellen Formen bewirkt (viparivartate).“ (Bhagavad-GÄ«tā 9.10)

Materie ist demnach eine göttliche Energie, die vom Bewusstsein beseelt und geformt wird. Die alte vedische Weisheitslehre spricht vom „Meer der Ursachen“ (Kāraṇa-Udaka), auch Mahat-tattva („die große Gesamtheit“) genannt, das dem großen und universalen Schöpfer, Mahā-Viṣṇu, entspringe. Das Universum ist wie ein einziger gewaltiger Gedanke seines überlegenen Bewusstseins. Das beinhaltet offenbar Lebensformen in anderen Sonnensystemen, Galaxien und Universen, die vedischen Texte sprechen sehr offen darüber, beispielsweise das ÅšrÄ«mad-Bhāgavatam (Bhagavata Purana). Es heißt, die Lebewesen seien ananta, unzählbar.

Antworten