Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Politik und Weltgeschehen
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Halman
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#21 Re: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Beitrag von Halman » Mo 27. Jun 2016, 17:09

sven23 hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Bitte schaut doch 3 Minuten und 37 Sekunden in das kurze Video rein:
https://gloria.tv/video/kvtaAodAAw5G3afmYmkWa4Wc3

Was meint ihr dazu?
Im Grunde ist es immer wieder das gleiche Problem: Menschen meinen, den vermeintlichen Willen eines vermeintlichen (ihres) Gottes umsetzen zu müssen. Das Christentum ist durch die Aufklärung und die Säkularisierung an die Kandarre gelegt worden und stellt heute keine Gefahr mehr dar, auch wenn es sicher noch Mißstände zu beklagen gibt.
Beim Christentum war es auch insofern einfacher, als dass die Vermengung von Religion und Staat zwar durch die römische Reichskirche historisch gewachsen ist, allerdings nie im [Ur]Christentum werkimmanent vernankert war.
Als das Urchristentum als "Weg" im Judentum begann, so als eine religiöse Strömung mit einem Evangelium, welche zwar die Obrigkeit respektierte, aber doch getrennt vom Säkularem.
Der Islam hat eine völlig andere Geschichte, denn Mohammed trat nicht nur mit dem Anspruch des letzten Propheten auf, sondern war auch Feldherr und Staatsgründer. Der Islam war eine Erfolgsgeschichte, von Mohammed beginnend, über die "rechtegeleiteten" Kalifen und von Anfang an sowohl eine normative religiöse wie auch zugleich eine sozio-politische Kraft, welche untrennbar mit dem Staat verpflochten war. Anders als im Christentum ist die Verpflechtung sozuagen werkimmanent im Islam vernankert.

sven23 hat geschrieben:Der Islam steckt noch in voraufklärerischer Tradition fest. Das einzige laizistische System in der arabischen Welt, der Irak, ist von den Amerikanern zerschlagen worden, mit den bekannten Folgen.
Ja, einer der großen Fehler der westlichen Welt im Orient.

sven23 hat geschrieben:Den Willen zu einer Trennung von Kirche und Staat und eine historisch-kritische Aufarbeitung des Islam kann ich nirgendwo erkennen.
Dies hat mit der historischen Entwicklung des Islam zu tun (s. o.). Eine Trennung vom Religiösen und Weltlichen ist eine Idee, welche im Widerspruch zum Glaubenssystem des sunnitischen Islam steht (ich meine, das dies auch für den schiitischen Islam gilt). Dazu verweise ich auf ein sehenswertes Interview mit Peter Roman Scholl-Latour:
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Novas
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#22 Re: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Beitrag von Novas » Di 28. Jun 2016, 13:26

Kingdom hat geschrieben:Das geht eben wieder in die Richtung, wer zur Lehre des Teufels nicht AMEN sagt, der ist ein Fanatiker und will nicht von diesem lernen. Ja warum kann man das nicht einfach akzeptieren, das es Menschen gibt die mit Irrlehren nichts am Hut haben?

Ja, klar....Du holst sofort wieder den Teufel aus deinem Zauberhut.... Du sprichst ständig von Jesus, aber seinen Geist der Liebe und Barmherzigkeit spüre und erkenne ich leider nicht in deinen Worten. Du verdammst und verteufelst lieber.

[...]Du orientierst Dich an der Lehre die allen Satanismus und Irrlehre zulässt

Mit solchen absurden Unterstellungen kommst Du bei mir nicht weit, denn ich bin ein mündiger Mensch, der seinen Verstand zu benutzen weiß. Mit Satanismus hat das nichts zu tun. Bei Dir bin ich mir aber nicht so sicher, da Du wirklich ständig und ziemlich zwanghaft vom Teufel redest ;) das scheint Dir wichtiger zu sein, als die rettende und lebensspendende Botschaft des Evangeliums, die sich an ausnahmslos alle Menschen richtet, also auch Muslime, die für mich ebenso Brüder und Schwestern sind, auch wenn wir nicht exakt die selben Sichtweisen vertreten.

Der Heilige Paulus spricht von einem Glauben, der in der Liebe wirksam ist (Gal 5,6)... meinst Du, dass dieser Glaube weiter gegeben werden kann, in dem man andere Menschen und alles, was ihnen lieb und teuer ist, zuerst verachtet und niedermacht? Tut mir leid, aber die Liebe klingt anders... etwa so:





Wie die Welt auf die Taten des „Islamischen Staat“ mit Hass und Vergeltung reagiert, gibt es eine Gruppe die anders antwortet. Sie sind keine Freunde des IS, sondern Feinde. Und zu tausenden wurden sie in der Hand des IS ermordet. Der IS nennt sie die Nation des Kreuzes – Diejenigen die sie ermordet haben bringen eine Botschaft der Vergebung und der Hoffnung. Sie zeigen eine Liebe, die sie nicht kennen – Eine Liebe die selbst die schlimmsten von uns wieder zusammenführt und Feinde zu Brüdern machen kann.

A Letter from the People of the Cross to ISIS
>> Eine Übersetzung dieses Textes gibt es HIER <<

The world is talking about you
Your apocalyptic dreams and spectacular sins
Are now awakening the middle east
In your holy war, come to holy ground
Come children of Abraham come
The people of the cross gathers at your gates with a message

Love is coming after you.
Like a rush of wind grazing over the pacific
From hills of the mount of olives to the desert winds of Jordan
From the cedars of lebanon to the silk roads of the East
An army comes. With no tanks or soldiers
But an army of martyrs faithful unto death
Carrying a message of life
The people of the cross
Comes to die at your gates.
If you wont hear our message with words
Then we will show you with our lives
Laid down.

For every throat you slit and every woman you rape
For every man you burn and every child you turn to dust
There is blood on your hands brother

But Come Brothers Come

Come with your bloodstained hands,
Come with your eyes full of murder for the people of the Cross,
Come lay your guns and your knives at the foot of the cross
A love that is overdue and overwhelming
Breathes through your cities

Though your sins are like scarlet
They can be washed white as snow
Though you call yourselves servants
He will make you into Sons
Where can you run from His love?
Even the darkness cannot hide you

Come Brothers Come
There is the sound of a rushing rain
To remove your sins and bind your wounds
You die for your god but our God died for us
The King of Kings comes to be the sacrificial lamb
Slain on the altar where we should have been
Jesus Christ, Isa Al Masih
Walks through the Middle East

There is forgiveness tonight oh brother
There is healing for your sins oh brother
We are no different.
Apart from Christ, we are no better than the worst jihadist
Christ has been crucified once. and for All.
To make sinners like you and me into brothers
Even you.
Even now.

http://www.retrokatholisch.de/2015/04/o ... an-den-is/


Auf DIESER Ebene unterscheide ich die Geister, insbesondere wenn Menschen sich selbst "Christen" nennen... :wave:

Novas
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#23 Re: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Beitrag von Novas » Di 28. Jun 2016, 16:06

Halman hat geschrieben:Dies hat mit der historischen Entwicklung des Islam zu tun (s. o.). Eine Trennung vom Religiösen und Weltlichen ist eine Idee, welche im Widerspruch zum Glaubenssystem des sunnitischen Islam steht (ich meine, das dies auch für den schiitischen Islam gilt)

Die Wahrheit ist, dass Religion und Staat im Islam weder zwingend eins, noch uneins sind, weil das einzig und allein davon abhängt, wie die Menschen das hier und heute deuten und praktizieren wollen. Der Koran selbst lässt das offen. „Den“ Islam gibt es genau so wenig, wie „das“ Christentum getrennt von der konkreten Lebensweise der Menschen.

„Der Islam ist Religion und Staat!“
Nur eine erfundene Tradition des politischen Islam?
Von Friedemann Büttner*

„In den arabischen und anderen muslimischen Ländern hat das Volk von den Religions- und Islamparteien den geringsten Nutzen. Einen Religionsstaat wollen in der Türkei nur marginale Gruppen. Die Masse der Frommen in der Politik will Religionsfreiheit.“


Religion und Politik im Koran und in der frühen Geschichte der islamischen umma

Im Koran und frühen Texten der Muslime findet sich wenig Konkretes zur politischen Ordnung der Gemeinde bzw. des rasch expandierenden Reiches: Aus der in diesem Zusammenhang stets zitierten Aufforderung im Koran, Sure 4, Vers 59:
"O ihr, die ihr glaubt, gehorchet Gott und gehorchet dem Gesandten und denen, die Befehl [in englischen Übertragungen meist: authority] unter euch haben!",
folgert Annemarie Schimmel zwar, dass
"die islamische Regierungsform ... die Theokratie [ist]. Zunächst muss Gott Gehorsam geleistet werden, dann dem Propheten, dann der ‚Autorität', welche sie auch sei."

Die Koranstelle unterstreicht jedoch nur die Hierarchie von göttlicher Allmacht gegenüber der Macht unter den Menschen: Denn Islam beutet nicht nur "Hingabe" an Gott, sondern zugleich bedingungslose "Unterwerfung" unter Seinen Willen, den er den Menschen durch Muhammad offenbart hat und dem auch andere, vor allem spätere Autoritäten Beachtung zu verschaffen haben. Von daher ist verständlich, daß diese Sure bis in die Gegenwart zur Rechtfertigung aller möglichen Machtansprüche herangezogen wird. Sie ist aber viel zu unspezifisch, als dass sich daraus eine konkrete Form religiös begründeter Herrschaft ableiten ließe. Die Aufforderung, den Autoritäten zu gehorchen, sagt kaum etwas über die Strukturen aus, in denen das Gemeinwesen organisiert sein soll. Koran 4:59 kann unschwer herangezogen werden, um das politische Programm von Abul A'la al-Maududi (1903-1979), dem Begründer des Islamismus im indo-pakistanischen Raum, zu rechtfertigen, der einen islamischen Staat unter der "absoluten Souveränität Gottes" anstrebte (Maududi 1990: v.a.178-183, Zitat 126). Aber man kann darin auch - worauf Annemarie Schimmel in ihrer bereits zitierten Anmerkung hinweist - "die Grundlage für ein demokratisches Staatswesen" sehen wie der indo-muslimische Dichter-Philosoph Muhammad Iqbal (1876-1938), indem er sprachlich korrekt übersetzt: gehorchet denjenigen, die Autorität von euch (min-kum) haben.
http://www.ag-friedensforschung.de/them ... ttner.html

Mit Sicherheit kann diese Aufforderung, den Autoritäten zu gehorchen, missbraucht werden, aber es kann auch so interpretiert werden, wie es Muhammad Iqbal tat: gehorchet denjenigen, die Autorität von euch (min-kum) haben, was dann eher eine Aufforderung ist im demokratischen Sinne ein mündiger und engagierter Bürger der eigenen Nation und der Welt zu sein.... so schnell ergibt sich ein ganz und gar anderes Verständnis von „islam“ ...:)

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#24 Re: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Beitrag von Halman » Di 28. Jun 2016, 21:10

Novalis hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Dies hat mit der historischen Entwicklung des Islam zu tun (s. o.). Eine Trennung vom Religiösen und Weltlichen ist eine Idee, welche im Widerspruch zum Glaubenssystem des sunnitischen Islam steht (ich meine, das dies auch für den schiitischen Islam gilt)

Die Wahrheit ist, dass Religion und Staat im Islam weder zwingend eins, noch uneins sind, weil das einzig und allein davon abhängt, wie die Menschen das hier und heute deuten und praktizieren wollen. Der Koran selbst lässt das offen. „Den“ Islam gibt es genau so wenig, wie „das“ Christentum getrennt von der konkreten Lebensweise der Menschen.
Danke für Deine Antwort, lieber Novalis. Allerdings scheint mir die Analogie zum Christentum unzutreffend zu sein (Äpfel sollte man nicht Birnen vergleichen), denn der Islam ist zwar mit den anderen abrahamitischen Religionen verwandt, aber dennoch theologisch verschieden. Zwar ist ihnen gemeinsam, dass sie sowohl Offenbarungs- und Schriftrelgionen sind, doch genau darin liegen auch die fundamentalen Unterschiede in den Glaubenssystemen, da dem Islam eine von der Bibel losgelöste, eigenständige Offenbarung (Al-Qur'an al-Karim) und Tradition (Sunnah) zugrunde liegt.

Ganz entscheidend für die abrahamitischen Religionen sind die Gründungsgeschehen. Im Judentum ist dies die Torah, im Christentum die biblischen Evangelien. Gemeinsam sind dem Judentum und Christentum der Tanach (AT).
Diese Gemeinsamkeit des Kanons als normative Größe gibt es im Islam in dieser Form nicht und das Gründungsgeschehen des Islam steht m.E. eher in Konkurrenz als in fortlaufender Tradition zu den älteren abrahamitischen Religionen und ist inhaltlich auch verschieden.
Grundlage für den Islam ist allen voran natürlich der Quran als ewiges Wort Allahs und die Sunnah, welche die Prophetenbiographien und die Ahadith umfasst. Als normative Größe gelten meines Wissens die Hadithe, die gem. der Isnad (Überlieferungskette) als „sahih“ (gesund) und „hasan“ (schön) überliefert gelten (die Meisten Hadithe der Sunnah gelten als „daif“, also schwach überliefert). Wichtig ist auch SÄ«ra-Literatur (die älteste stammt von Ibn Ishāq), in welcher Mohammed als Prophet, Feldheer und Staatsgründer beschrieben wird.
Auch ist die prozentuale Verteilung der islamischen Strömungen verschieden von der unüberschaubaren christlichen Zersplitterung. Dazu habe ich dir eine Karte der Badischen Zeitung rausgesucht:
Bild
Die Sunniten (mit ihren vier Rechtsschulen) umfassen dabei bereits global betrachtet um die 85% der Muslime. Die Schiiten sind als zweitgrößte Strömung mit 10% immerhin etwa doppelt so groß wie alle restlichen Strömungen (Ibaditen, Aleviten, Ahmadiyya Muslim Jamaat u. Bahaitum) zusammen genommen.
Gibt es „den Islam“?, fragt der Exmuslim und Islamkritiker Barino Barsoum führt die schriftlichen Quellen auf und stellt fest:
Man kann nicht oft genug betonen, dass genau diese Quellen erst eine islamische Identität geschaffen haben. Spricht man also von „dem Islam“, so handelt es sich um eine Religion, die auf diese Urquellen zurückgeführt werden muss. Das für den Islam immerwährende Dilemma ist nun, dass in genau diesen Quellen der Aufruf zur Gewalt steht.
Zu den vier sunnitischen Rechtschulen erklärt der Orientdienst:
Die Rechtsschulen erkennen sich gegenseitig an, unterscheiden sich aber in einigen Lehrfragen, der Auslegung von Rechtsbestimmungen wie auch in Teilbereichen der religiösen Pflichtenlehre. Insgesamt sind die theologischen Differenzen aber nicht sehr groß.
Die moderate Koranexegese von Prof. Muhannad Khorchide kollidiert mit der traditionellen Tafsīr (auf Basis v. Al-Tabary) und der klassischen Tafsīr al-Jalālayn (sowie Al-Qurṭubī u. Ibn Kathir) und kann sich schwerlich in den 56 islamischen Staaten durchsetzen.

Gerade habe ich das Buch "DER ISLAM - 1400 Jahre Glaube, Krieg und Kultur" vom SPIEGEL-Buchverlag aufgeschlagen. In einem dort abgedruckten Interview sagt der Islamwissenschaftler Mathias Rohe (Seite 72 im o.g. Buch):
Wenn ich erkläre, dass die Säkularität westlichen Typs nichts mit Religionsfeindschaft zu tun hat und dass unsere Verfassung allen Religionen breite Freiräume garantiert, löse ich große Verblüffung aus — in der islamischen Welt mit Säkularität allgemein mit Religionsfeindschaft gleichgesetzt. Die gleiche Reaktion habe ich übrigens bei Fortbildungen für Imame in Deutschland erlebt, denen ich Crash-Kurse über Säkularität gab.
Auf den Seiten 146—147 des SPIEGEL-Buches wird von Rainer Taub erklärt:
Hierzu gehört vor allem der Umstand, dass der militärisch-politische Blitzaufstieg der Muslime eine Trennung von Kirche und Staat, Religion und Welt erst gar nicht hatte entstehen lassen. Während das Christentum zunächst eine jahrhundertelange Untergrundexistenz führen musste, bildete die islamische Gesellschaft von Anfang an eine schlagkräftige Einheit von Religion und Staat, Herrscher und Untertanen. Eine überlieferte islamische Selbstbeschreibung fasst dies in einem einprägsamen Bild: »Der Islam, der Herrscher und die Menschen sind wie das Zelt, der Mast, die Stricke und die Pflöcke. Das Zelt ist der Islam, der Mast ist der Herrscher, die Stricke und Pflöcke sind die Menschen.«
Die Exmuslima, Menschenrechtlerin und Islamkritikerin Sabatina James sagt in ihrem Video Integration der Muslime:
Man verdrängt gerne die Tatsache, dass der Islam ein theokratisches, sozio-politisches System ist, das das Leben der islamischen Gemeinschaft und das gesamte Leben der Gläubigen reguliert. Sich in einer nichtmuslimeschenen Gesellschaft zu integrieren ist eine Handlung gegen die islamischen Grundsätze.
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NIS
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#25 Re: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Beitrag von NIS » Di 28. Jun 2016, 21:18

Der Koran ist der Bruder der Bibel und die Bibel ist die Schwester des Korans.
Wir stammen alle von Abraham ab!
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#26 Re: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Beitrag von Novas » Di 28. Jun 2016, 22:55

Halman hat geschrieben:Die Exmuslima, Menschenrechtlerin und Islamkritikerin Sabatina James sagt in ihrem Video Integration der Muslime:
Man verdrängt gerne die Tatsache, dass der Islam ein theokratisches, sozio-politisches System ist, das das Leben der islamischen Gemeinschaft und das gesamte Leben der Gläubigen reguliert. Sich in einer nichtmuslimeschenen Gesellschaft zu integrieren ist eine Handlung gegen die islamischen Grundsätze.

In einer global vernetzten Welt (oder dem „Global Village“ ~ wie Marshall McLuhan in seiner Medientheorie sagt) wird uns gar nichts anderes übrig bleiben, als uns dem interreligiösen Dialog zu stellen, denn die Menschheit ist längst eine (spirituelle) Einheit. Wir sind alle Bürger einer Welt, nicht verschiedener Welten. Die Antithese dazu sind die verschiedenen fundamentalistischen Strömungen, auch christliche Fundamentalisten, die eine ideologische Gleichschaltung wollen und den Kampf der Kulturen herbei reden, die Kreuzzüge 2.0. Das ist einfach vom ganzen Denkansatz her falsch und absurd, weil „der“ Westen und „der“ Osten Hemisphären der einen Welt sind und es macht überhaupt keinen Sinn mehr, sie künstlich zu trennen.

Wer sich selbst und andre kennt,
Wird auch hier erkennen:
Orient und Okzident
Sind nicht mehr zu trennen.
(Johann Wolfgang von Goethe)

Mit anderen Worten: es gibt ein gemeinsames Kulturerbe. Eine gemeinsame Weisheitslehre und Weltliteratur, wozu die verschiedenen heiligen Schriften gehören. Die entscheidende Frage ist nun, was wir daraus machen.

Sinnig zwischen beiden Welten
Sich zu wiegen, lass' ich gelten;
Also zwischen Osten und Westen
Sich bewegen, sei's zum Besten! ;)
http://www.wissen-im-netz.info/literatu ... wan/13.htm


Ganz entscheidend für die abrahamitischen Religionen sind die Gründungsgeschehen. Im Judentum ist dies die Torah, im Christentum die biblischen Evangelien. Gemeinsam sind dem Judentum und Christentum der Tanach (AT). Diese Gemeinsamkeit des Kanons als normative Größe gibt es im Islam in dieser Form nicht und das Gründungsgeschehen des Islam steht m.E. eher in Konkurrenz als in fortlaufender Tradition zu den älteren abrahamitischen Religionen und ist inhaltlich auch verschieden

Du hast die Wahl ob Du eher die Gemeinsamkeiten siehst und betonst oder die Unterschiede. Für mich ist entscheidend ob eine religiöse Sichtweise menschenfreundlich oder menschenfeindlich ist, danach beurteile ich sie.

Ich halte es mit Rabindranath Tagore, dem großen indischen Dichter und Philosophen, der sagte, dass die Welt entweder vergessen oder noch nie entdeckt habe, dass „unter Rasse, Dienstgrad, Religion eine grundlegende Menschheit ist […] welche universal und überall dieselbe ist.“ und er fügte über sich selbst bei: „Ich bin ein Mann Indiens, was meine Herkunft, Ausbildung und Ausblick anbelangt, aber ich bin ein menschliches Wesen, ein Mensch der Menschheit“ (siehe dazu „Bildung zum Weltmenschen: Rabindranath Tagores Philosophie und Pädagogik“ von Christine Kupfer). Das ist m.E. die Richtung, in die sich die Menschheit derzeit entwickelt. Das ist mit gewissen Konflikten verbunden, denen wir nicht aus dem Weg gehen können und dürfen. Nur wenn die Meinungen aufeinanderprallen, können die Funken der Wahrheit fliegen.

Ich weiß jedenfalls, dass Khola Maryam Hübsch die von Dir sehr geschätzte Sabatina James zum öffentlichen Dialog eingeladen hat, aber sie wollte nicht daran teilnehmen. Warum, frage ich mich? Wenn schon Kritik geübt wird, dann muss man sich dem direkten Dialog auch stellen, anstatt ihm auszuweichen. Ich würde mich dieser Prüfung stellen :wave:

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#27 Re: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Beitrag von Halman » Mi 29. Jun 2016, 14:48

Novalis hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Die Exmuslima, Menschenrechtlerin und Islamkritikerin Sabatina James sagt in ihrem Video Integration der Muslime:
Man verdrängt gerne die Tatsache, dass der Islam ein theokratisches, sozio-politisches System ist, das das Leben der islamischen Gemeinschaft und das gesamte Leben der Gläubigen reguliert. Sich in einer nichtmuslimeschenen Gesellschaft zu integrieren ist eine Handlung gegen die islamischen Grundsätze.

In einer global vernetzten Welt (oder dem „Global Village“ ~ wie Marshall McLuhan in seiner Medientheorie sagt) wird uns gar nichts anderes übrig bleiben, als uns dem interreligiösen Dialog zu stellen, denn die Menschheit ist längst eine (spirituelle) Einheit. Wir sind alle Bürger einer Welt, nicht verschiedener Welten. Die Antithese dazu sind die verschiedenen fundamentalistischen Strömungen, auch christliche Fundamentalisten, die eine ideologische Gleichschaltung wollen und den Kampf der Kulturen herbei reden, die Kreuzzüge 2.0. Das ist einfach vom ganzen Denkansatz her falsch und absurd, weil „der“ Westen und „der“ Osten Hemisphären der einen Welt sind und es macht überhaupt keinen Sinn mehr, sie künstlich zu trennen.
Diese künstiche Trennung wird doch insbesondere im Osten vollzogen, in dem die Welt in Kuffār (كفّار) und Ummah (أمة) unterteilt wird. Sicher sind nicht alle Sunniten puristisch-traditionalistisch eingestellt, doch Sorge bereitet mir die zunehmende Radikalisierung innerhalb der islamischen Gesellschaften, unter der ja auch sehr viele Muslime zu leiden haben. Diese Entwicklung begann im Grunde im 18. Jh. mit Muhammad ibn Abd al-Wahhab (* 1703 - † 20. Juli 1792).
In einer Chronik meines Buches "DER ISLAM - 1400 Jahre Glaube, Krieg und Kultur" vom SPIEGEL-Buchverlag ist u.a. folgendes zu entnehmen.
1962
Gelehrte aus 22 Ländern gründen in Mekka die "Islamische Weltliga". Offiziell handelt es sich um eine Nichtregierungsorganisation, die die religiösen und kulturellen Interessen des Islam vertritt. De facto finanziert und steuert das Saudi-Regime die "Weltliega" auf Basis einer rigriden Islam-Auslegenung.
In den Jahren nach dem Sechs-Tage-Krieg verschärfte sich die Lage. Auf Seite 193 heißt es:
... Politisch sozialisiert aber wurden die Islamisten in den Jahren nach der Niederlage von 1967.
Mein Eindruck ist, dass dieser Radikalisierungsprozess seit 9/11 noch mehr an Dynamik gewinnt und damit eine rigride Islam-Auslegung vom arabischen Frühling bruchlos in den arabischen Winter führt. Das Goldenes Zeitalter des Islam und der mittelalterliche Glanz Bagdads und Al-Andalus (arabisch ‏الأندلس‎) scheinen nur noch Erinnerungen aus Tausendundeine Nacht zu sein.

Novalis hat geschrieben:
Ganz entscheidend für die abrahamitischen Religionen sind die Gründungsgeschehen. Im Judentum ist dies die Torah, im Christentum die biblischen Evangelien. Gemeinsam sind dem Judentum und Christentum der Tanach (AT). Diese Gemeinsamkeit des Kanons als normative Größe gibt es im Islam in dieser Form nicht und das Gründungsgeschehen des Islam steht m.E. eher in Konkurrenz als in fortlaufender Tradition zu den älteren abrahamitischen Religionen und ist inhaltlich auch verschieden

Du hast die Wahl ob Du eher die Gemeinsamkeiten siehst und betonst oder die Unterschiede. Für mich ist entscheidend ob eine religiöse Sichtweise menschenfreundlich oder menschenfeindlich ist, danach beurteile ich sie.
Dann wäre es logisch, die Kampfaufrufe im Islam abzulehnen und in Verbindung damit auch die Abrogation kritisch zu hinterfragen. Doch stattdessen wird die humane Theologie von Prof. Dr. Mouhanad Khorchide von Islam-Verbänden abgelehnt.
Zitat vom SPIEGEL:
Er sieht den Islam als Religion der Barmherzigkeit und will den Koran nicht wörtlich ausgelegt wissen: Mit seinen Thesen hat sich der muslimische Theologe Mouhanad Khorchide viele Feinde gemacht. Jetzt wettern Islam-Verbände, der Mann sei als Lehrstuhlinhaber nicht geeignet.

Aufgrund von Sahih al-Bukhari V4 B52 N260, die lautet: »Man badala dinahu faqtalahu«, steht Sabatina James unter Polizeisschutz.
Zitat aus Abfall vom Glauben / Apostasie:
Bukhari V4 B52 N260, berichtet von Ikrima: „Ali tötete einige Menschen indem er sie verbrannte und diese Neuigkeit erreichte Ibn Abbas, der dazu sagte: „Wäre ich an seiner Stelle gewesen, ich hätte sie nicht verbrannt, denn der Prophet sagte: „Bestrafe niemanden mit der Strafe, die Allah vorbehalten ist.“ Kein Zweifel, ich hätte sie auch getötet, denn der Prophet sagt: „Wenn ein Muslim seine Religion verlässt, dann töte ihn.
Welcher Wahl hatte da Sabatina James?

In einer Antwort in den Kommenteren zu dem unten verlinkten Video erklärt sie:
Sure 2.191, die von dir zitiert worden ist, gehört dem Anfang der zweiten Zeitphase des Jihads. Phase 1: Die Mekkanische Zeitphase. Islamverteidigen mit Allahs Wort. Phase 2: Die Medinesische Zeitphase. Jihad als Selbstverteidigung Phase 3: Die Machtergreifung in Medina. Jihad erst gegen Diejenigen, die den Islam unterdruckt haben, dann das Befehl zum Jihad gegen allen und überall für die Verbreitung des Islams, bis der Islam die Oberhand über die Völker der Erde gewinnt. Dies ist die Allgemeine Lehre der 4 islamischen Fiqh (rechtswissenschaftliche) Schulen. Mohammad sagte zur Bestätigung: Ich bin befohlen worden, allen Menschen zu bekämpfen bis sie.... امرت ان اقاتل الناس جميعا ... Alle Menschen bekämpfen, nicht nur die Angreifer! Mohammad beteiligte sich nach der Machtergreifung in Medina an ca. 30 Raubzüge und schlachtete Menschen mit seiner eigenen Hand. Seine Sahaba waren die blutigsten Menschen und überfielen nach seinem Tot Groß-Syrien, Mesopotamien, Kleinasien, Israel, Persien …
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#28 Re: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Beitrag von Halman » Mi 29. Jun 2016, 14:49

Novalis hat geschrieben:Ich weiß jedenfalls, dass Khola Maryam Hübsch die von Dir sehr geschätzte Sabatina James zum öffentlichen Dialog eingeladen hat, aber sie wollte nicht daran teilnehmen. Warum, frage ich mich? Wenn schon Kritik geübt wird, dann muss man sich dem direkten Dialog auch stellen, anstatt ihm auszuweichen. Ich würde mich dieser Prüfung stellen :wave:
Sabatina James kennt den Islam. Sie ist Enkelin eines Mullah und stammt aus Pakistan und war in zwei Koranschulen. Allerdings kann ich nicht für sie sprechen, aber ich denke, dass ihr Video Deine Frage beantwortet.

Die Ahmadiyya Gemeinschaft kann den Islam gar nicht repräsentieren, ebensowenig, wie die Mormonen die Christenheit repräsentieren können.
Als eine islamische Bewegung mit messianischem Charakter bildete sich Ende des 19. Jahrhunderts in Britisch-Indien die Ahmadiyya heraus. Ihr Gründer Mirza Ghulam Ahmad erhob den Anspruch, der „Mudschaddid (Erneuerer) des 14. islamischen Jahrhunderts“, der „Verheißene Messias“, der von Muslimen erwartete Mahdi der Endzeit und ein „(Muhammad nachgeordneter) Prophet“ zu sein. Vor allem der letztgenannte Punkt führte dazu, dass andere Muslime die Ahmadiyya als häretisch betrachten, denn aufgrund von Sure 33:40 gilt Mohammed als das „Siegel der Propheten“. Seitdem 1976 die Islamische Weltliga die Ahmadiyya als „ungläubige Gruppierung“ aus dem Islam ausgeschlossen hat, ist es in mehreren islamischen Ländern zu Angriffen auf Angehörige dieser Sondergemeinschaft gekommen.
Diesbezüglich verweise ich auf das 13seitige PDF-Dokument Die Ahmadiyya - Bewegung: Zwischen muslimischer Missionssekte und Führerkult.
Zitat aus Seite 4:
Die Sekte hat heute den Anspruch, innerhalb von 300 Jahren werde sich die Lehre der Ahmadiyya-Sekte mit ihrem Kalifat sich durchsetzen und die Weltherrschaft erringen. „Die Tage werden kommen, in der Tat sie sind nahe, wenn dies die einzige Religion sein wird. Gott wird außerordentliche Segnungen auf diese Religion und diese Bewegung ausschütten. Er wird jeden zerschlagen, der uns zu stören sucht. Diese Überlegenheit wird bis zum Tage des Gerichts dauern." (Mirza Ghulam Ahmad, Gründer der Ahmadiyya - Zitat n. Anderson: S.181)
„Beim ersten Aufstieg des Islams war der Untergang der christlichen Völker nicht endgültig, aber sein Wiederaufstieg in unserer Zeit wird die vollständige Verdrängung der Lehrsätze des Christentums herbeiführen." (Ahmadiyya-Koran, S. 644, Anm. 153)
Dieser Führungsanspruch in Bezug auf den Islam und die ganze Welt wird auch von den „Kalifen“ der heutigen Ahmadiyya-Sekte vertreten: „Es wird nur eine Religion in der Welt geben und nur einen Führer." (4. Kalif: Rede zur Jahreswende 2000/2001, Weisses Minarett, S.17) „Ich bin sicher, dass wenn der Endsieg des Islams kommt – und er wird bestimmt kommen –, dies durch die Ahmadiyya der Fall sein wird."(Mirza Tahir Ahmad 4. Kalif, Freitagsansprache vom 19.04.1996 in London)
Gemeint ist weltliche Herrschaft. Demgegenüber gibt es eine esoterische Kluft wie in manch anderen Kulten: Denn nach außen wird der Kalif lediglich als „geistiges Oberhaupt“ dargestellt.
Mein Eindruck ist, dass die Ahmadiyya ein Wolf im Schafspels ist.
Zitat aus Seite 5:
Die Struktur der Gruppe ist heute strikt hierarchisch und autoritär.

Die Mitgliedschaft wird durch einen vom Gründer festgelegten, schriftlichen Treue - Eid gegenüber dem Kalifen erworben und muß bei Bestimmung eines neuen Kalifen (Erbfolge) diesem gegenüber erneuert werden. Man könnte deshalb von einer feudalistisch strukturierten Religion sprechen.

Der Eid wird „Bai’at“ genannt, was als „Gelübde der Treue und des Gehorsams“ übersetzt wird. Wörtlich übersetzt heißt dies aber „Akt der Selbstverpfändung“ Und dies ist auch der Inhalt des Bai’at: Danach wird gelobt, daß der Glaube und Gehorsam mehr wert ist als Leben, Eigentum,
Ehre, Kinder und alles Liebe. Der Gehorsam gegenüber dem Kalifen gilt bis zum Tod.
Dies ist zu autoritär, meinst Du nicht auch?
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#29 Re: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Beitrag von Kingdom » Mi 29. Jun 2016, 20:30

Novalis hat geschrieben: Ja, klar....Du holst sofort wieder den Teufel aus deinem Zauberhut.... Du sprichst ständig von Jesus, aber seinen Geist der Liebe und Barmherzigkeit spüre und erkenne ich leider nicht in deinen Worten. Du verdammst und verteufelst lieber.

Wenn Du keine Liebe darin erkennen kannst, wenn jemand Satanische Lehren verwirft und ablehnt, dann musst Du Dich fragen, von wo kommt diese Verdammnis? Von mir defintiv nicht. Ich weiss aber warum Du so handelst, es ist für Dich unverständlich warum es Menschen gibt, die zu Satanischer Lehre kein AMEN haben. Eines weiss ich sicher, Jesus hat nie die Lehre des Satans angenommen, warum sollte ich als Nachfolger also anders handeln?


Mit solchen absurden Unterstellungen kommst Du bei mir nicht weit, denn ich bin ein mündiger Mensch, der seinen Verstand zu benutzen weiß. Mit Satanismus hat das nichts zu tun. Bei Dir bin ich mir aber nicht so sicher, da Du wirklich ständig und ziemlich zwanghaft vom Teufel redest ;) das scheint Dir wichtiger zu sein, als die rettende und lebensspendende Botschaft des Evangeliums, die sich an ausnahmslos alle Menschen richtet, also auch Muslime, die für mich ebenso Brüder und Schwestern sind, auch wenn wir nicht exakt die selben Sichtweisen vertreten.

Nun Du nimmst jede Lehre bereit willig an aber wenn jemand sagt, das man Irrlehre verwerfen muss und nur so der Weg der Umkehr möglich ist, dann ist das für Dich das pure Böse und der pure Affront. Damit muss ich leben Novalis aber trotzdem sage ich es nochmal, die Rettung kommt trotzdem nicht durch die Annahme der Irrlehre, sondern durch die Abkehr von der Irrlehre. Dies gilt für jeden aber wenn Du meinst für Dich und die Muslime gilt das nicht, dann bin ich nicht der Schuldige und auch nicht ein Richter, wenn Du weder das rettende noch das Leben sehen kannst.

Wenn Du also schon in dieser banalen Ausage ein Gericht siehst und einen Richter, dann müsstest Du Dich lediglich fragen, wieso Du ihm A und O des Christentum so grosse Mühe hast aber mit dem Satanischen dauernd eins sein kannst?


Der Heilige Paulus spricht von einem Glauben, der in der Liebe wirksam ist (Gal 5,6)... meinst Du, dass dieser Glaube weiter gegeben werden kann, in dem man andere Menschen und alles, was ihnen lieb und teuer ist, zuerst verachtet und niedermacht? Tut mir leid, aber die Liebe klingt anders...

Novalis im Gespräch mit Muslimen führe ich doch nicht eine Glaubensdiskussion über den Koran. Das wäre sinnlos. Ich akzeptiere den Menschen so wie er ist aber wenn er sagt wir zwei haben das gleiche, dann muss ich Ihm doch ehrlich sagen, das dies nicht meine Glaube ist. Will er dann mehr wisssen wie ich zu dieser Erkenntnis komme kann ich Ihm bezeugen, will er es nicht wissen so kann ich da ruhig im Raum stehen lassen, das er nicht an daselbe glaubt wie ich. Ich hoffe eben das er das auch kann und somit wird das nie zu einem Problem.

Liebe für das Verlorene habe ich, liebe für die Wahrheit habe ich, liebe für die Lüge, das Böse und die Unwahrheit/Irrlehre muss ich nicht haben. Ich sehe einfach mit diesen Worten kannst Du wenig anfangen aber einfacher kann ich es nicht sagen: Ein AMEN zur Lüge, wäre keine Liebe nach meinem Verständis und Glauben und nach dem Verständnis Christi. Wenn ich so handeln würde wäre ich nicht in der Liebe, denn die Liebe bleibt in der Wahrheit. Ein solches handeln wäre für mich unehrlich und nicht aufrichtig, gegenüber meinem Nächsten.

Wenn ich sage es braucht eine Umkehr zu Jesus allein, dann wird das nicht jeder gleich verstehen aber wer das Gute sucht, der wird die Wahrheit finden und verstehen.

Lg Kingdom

PS: Zum Gedicht, dies ist ein Aufruf zur Umkehr aber Sohn kann man nur werden wenn man den Koran niederlegt, weil Allah hat keine Söhne und Allah ist auch kein Vater. Der Koran passt nicht durch die Enge Pforte hindurch und so muss jeder Mensch einmal entscheiden, was ist Ihm wichtiger, Menschliche Philosophie oder Gottes Wort? Beides geht nicht.

Novas
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#30 Re: Der Islam und der Westen sind jetzt gemeinsam gefordert (Khola Maryam Hübsch)

Beitrag von Novas » Mi 29. Jun 2016, 21:40

Halman hat geschrieben:DieAhmadiyya Gemeinschaft kann den Islam gar nicht repräsentieren, ebensowenig, wie die Mormonen die Christenheit repräsentieren könen


Das ist mir vollkommen bewusst. Sie zeigen aber, dass eine andere (aktualisierte und eher menschenfreundliche) Interpretation des Islam, möglich und notwendig ist. Beispielsweise gehen die Ahmadiyya von dem Grundsatz „Es soll keinen Zwang im Glauben geben“ aus (Sure 2, 256), weshalb sie sich für die Religionsfreiheit einsetzen. Ihr weltweit verkündigtes Motto ist „Love for All, Hatred for None“- „Liebe für Alle, Haß für Keinen!“. Ich zitiere von ihrer Webseite: „Weit weg vom blinden Fanatismus und sich distanzierend von allen Terrorakten und Zwang, lehrt der Islam der Ahmadiyya echte Toleranz und die Wahrung der Menschenrechte auf jedem Gebiet des menschlichen Lebens. Dazu gehört auch die Gleichwertigkeit zwischen Mann und Frau sowie die Vereinbarkeit des Islam mit Demokratie.“ (Quelle)

Was auch mit dem Koran begründet werden kann, denn darin finden wir auch solche Worte der Weisheit:

„Gut und Böse sind nicht gleich. Wehre (das Böse) mit dem ab, was das Beste ist. Und siehe, wenn Feindschaft zwischen dir und einem anderen war, so wird jener wie ein warmherziger Freund werden. Aber dies wird nur denen gewährt, die standhaft sind; und keinem wird es gewährt als dem Besitzer großen Seelenadels.“ (41:35-36)

„Die Sekte hat heute den Anspruch, innerhalb von 300 Jahren werde sich die Lehre der Ahmadiyya-Sekte mit ihrem Kalifat sich durchsetzen und die Weltherrschaft erringen“ [...]Mein Eindruck ist, dass die Ahmadiyya ein Wolf im Schafspels ist

Meines Wissens gilt der Kalif einzig und allein, als spirituelles Oberhaupt der Gemeinde, vergleichbar dem Papst im katholischen Christentum. Da wird klar getrennt zwischen spiritueller und weltlicher Autorität. Sir Zafrullah Khan (1893-1985), der wohl zu den bekanntesten Mitgliedern der Ahmadis gehörte und ehemaliger Präsident des Internationalen Gerichtshof in Den Haag war, verglich die heute gültige Charta der Menschenrechte mit den Koran, der schon zu seiner Zeit ähnliche Prinzipien formuliert habe (vgl. Sir Muhammad Zafrullah Khan: „Islam und Menschenrechte“, Frankfurt am Main 2004).
Fortschrittlich finde ich beispielsweise die Idee, dass Gott nicht nur zu einem, sondern zu allen Völkern und Kulturen Propheten sandte: „Und in jedem Volk erweckten Wir [Gott] einen Gesandten, der da predigte: Dienet Gott (arabisch Allah) und meidet den Bösen“ (Koran, Sure 16, Vers 37) ausgehend von diesem theologischen Konzept kann etwa Buddha, als Gesandter Gottes akzeptiert werden, der innerhalb der Bedingungen seiner Zeit und Kultur eine spirituelle Lehre (den Edlen Achtfachen Pfad) weiter gab. Wenn wir davon ausgehen, dass alle Menschen - unabhängig von Herkunft, Rasse und Volkszugehörigkeit - Geschöpfe desselben Schöpfers sind, dann spricht auch nichts gegen die Idee, dass sie ebenfalls göttliche Führung erhalten haben. Nicht nur weiße, blondhaarige und blauäugige Europäer, sondern auch dunkelhäutige Araber, Afrikaner oder die amerikanischen Ureinwohner :)

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