ThomasM hat geschrieben:Da würde ich etwas bescheidener sein.Pluto hat geschrieben: Und man sollte betonen, dass ihre Vorhersagen bisher noch nie widerlegt wurden.
Dass man mit dem Evolutionsmodell Vorhersagen machen kann, ist erst in den letzten Jahren populär geworden.
Die ET besagt, die bekannten Organismen sind miteinander verwandt und damit veränderlich. Der Inhalt einer Theorie bildet auch ihre Vorhersage - d. h.: Ihre Allgemeinheit umfasst die Einzelheit; die Verletzung der Allgemeinheit ist ihre Falsifikation.
ThomasM hat geschrieben: Biologie ist traditionell eine statisch beschreibende Wissenschaft, in dem Sinn, dass statisch Strukturen beschrieben werden und daraus Schlussfolgerungen gezogen werden. Das ist für mich keine Vorhersage.
Es gibt deskriptive und normative Wissenschaften; ersteres betrifft das SEIN, zweiteres das SOLLEN. Deskription ist immer statistisch beschreibend. Insofern besteht hier kein grundsätzlicher Unterschied zwischen Biologie und bsw. Physik. Der Gegenstand etwa der Physik lässt sich meist stärker verallgemeinern (= idealisieren) als der wesentlich komplexere Gegenstand der Biologie (Naturgesetze sind daher immer Physikalische Gesetze).
ThomasM hat geschrieben: Eine Vorhersage ist nur möglich bei dynamischen Prozessen. Da Evolution massiv mit Statistik durchsetzt ist, ist es da schwer Vorhersagen zu machen. Dazu ist es erst in den letzten Jahren in größerem Ausmaß gekommen.
Versuche Dich mal an eine Wettervorhersage - als Physiker könntest Du sofort mit dem Hauptstudium in Meteorologie anfangen... .

Lavoisier gelang die Widerlegung der Phlogistontheorie: Er stellte fest, dass Schwefel und Phosphor bei der Verbrennung nicht an Gewicht verlieren, sondern vielmehr an Gewicht gewinnen. Er verallgemeinerte dies, indem er schlussfolgerte, dies wäre bei allen Verbrennungsvorgängen so. Er erklärte dies, indem er schlussfolgerte, dies wäre auf die Verbindung mit Luft zurückzuführen. Diese Erklärung ist nicht falsch, aber doch nicht so ganz treffend ... .
Cheers,
Lamarck