Hmm... und was ist mit Schizophrenie wo Menschen nachweislich zwei ICH-Identitäten haben?closs hat geschrieben:Dies ist beim "Ich-bin" nicht möglich, weil es immer stimmt...
theologie ohne satan
#91 Re: theologie ohne satan
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
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#92 Re: theologie ohne satan
Das macht doch nichts. Ich habe eine Fehlwahrnehmung, also bin ich.closs hat geschrieben:Unter der Voraussetzung, dass Du keine Fehl-Wahrnehmung hast - frage mal Leute im Delirium, was die alles sehen.
vinum bibo ergo sum, ich trinke Wein, also bin ich
#93 Re: theologie ohne satan
Genau das ist der springende Punkt. Unabhängig von Wahrnehmung oder Falschnehmung - das ICH wird immer wahrgenommen weil es das Wahr- oder Falschnehmende IST. Selbst wenn ich das ICH bezweifle, bin ich.JackSparrow hat geschrieben:Ich habe eine Fehlwahrnehmung, also bin ich.
Zuletzt geändert von Andreas am Do 23. Okt 2014, 13:52, insgesamt 1-mal geändert.
#94 Re: theologie ohne satan
Dann müssten zwei Personen sein, die "Ich bin" sagen können - ob das in einem oder in zwei Leibern stattfindet, ist dabei irrelevant.Pluto hat geschrieben: und was ist mit Schizophrenie wo Menschen nachweislich zwei ICH-Identitäten haben?
Bingo - genau das ist die Alleinstellung des Ich in puncto Wahrnehmung.Andreas hat geschrieben:das ICH wird immer wahrgenommen weil es das wahr- oder falschnehmende IST.
#95 Re: theologie ohne satan
Es gibt aber nur wahrnehmende Menschen (vorausgesetzt sie sind gesund).Andreas hat geschrieben:das ICH wird immer wahrgenommen weil es das wahr- oder falschnehmende IST.
"Falschnehmende" Individuen haben die Evolution nicht überlebt. (das war jetzt an closs gerichtet).
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#96 Re: theologie ohne satan
Könnte man auch so deuten, dass in solchen Fällen die normale Korrelation von Materie (ein Gehirn) und Geist (ein ICH) angeknackst ist. Sind es zwei Geister die sich eines Gehirnes bedienen oder ein Gehirn das sich zwei Geister schafft? Wenn man nun das Gehirn zermanscht, kann es weder von einem noch von zwei Geistern mehr "benutzt" werden oder weder einen noch zwei Geister hervorbringen.Pluto hat geschrieben:Hmm... und was ist mit Schizophrenie wo Menschen nachweislich zwei ICH-Identitäten haben?
Ob man die Materie des Gehirns nun durch Zermantschen oder Psychopharmaka verändert macht keinen Unterschied. Man pegelt es auf den normalen Wert ein - und das ist gut so.
Verstehe nicht worauf du hinaus willst.Pluto hat geschrieben:Es gibt aber nur wahrnehmende Menschen (vorausgesetzt sie sind gesund).
Ich bin so frei.Pluto hat geschrieben:"Falschnehmende" Individuen haben die Evolution nicht überlebt. (das war jetzt an closs gerichtet).
Niemand überlebt die Evolution. Die Evolution (der genetische Code) "überlebt" alle - bis jetzt. Was "morgen" ist, weiß niemand. Sicher ist nur, dass sie nicht ewig lebt.
Die Dinos werden den großen Einschlag wahrgenommen haben, genutzt hat es nichts.
Es gibt jede Menge Lebewesen, die ohne Bewusstsein leben.
#97 Re: theologie ohne satan
Aber wie man es auch dreht, dieses Verlangen auf einen sicheren Grund zu kommen gelingt nicht mittels reiner Philosophie.
Wenn ich das Cogito als sicher annehme, verbirgt sich mir die mir zugrundeliegende Kausalität. Nach Descartes ist es sicherer daß ich denke und daher bin als daß ich von woher gekommen bin, also einmal nicht existent war. Was nehme ich nun als Ausgangspunkt, meine Geschichte oder mein Ich-Bewußtsein? Nehme ich meine Geschichte, dann validiere ich meine eigene Existenz gleich mit, nehme ich mein Ich-Bewußtsein und sehe ich im Cogito den einzigen gültigen Beweis meiner Existenz, dann habe ich am Ende doch wieder nur mein eigenes Ich und nichts anderes.
Aus diesem Grund bin ich ein Kritiker von Philosophie die auf dem Cogito aufbaut, denn diese ist immer potentiell leugnerisch gegenüber allem was ist. Und um das ganze zurück zur Theologie zu führen, wenn nur das ich sicher ist, wo bleibt dann Gott? Wenn allerdings alles sicher ist was ich normalerweise wahrnehme ohne es cartesianisch auf das Cogito als einzig sicherem Anker zurückzuführen, dann kann auch Gott leicht existieren.
Jedenfalls ist das Cogito-Denken ein sehr dunkles Denken in dem ohne triftigen Grund die Realität geleugnet wird. Zudem setzt es einen ontologischen Egoismus anstelle eines gemeinsamen Denkens - und ich würde behaupten daß kein Denken allein stattfinden kann, es fehlt immer ein Zusammenhang mit meinen Informationsquellen und die Liebe als Erkenntnisgründer über das Nachbarbewußtsein.
Wenn ich das Cogito als sicher annehme, verbirgt sich mir die mir zugrundeliegende Kausalität. Nach Descartes ist es sicherer daß ich denke und daher bin als daß ich von woher gekommen bin, also einmal nicht existent war. Was nehme ich nun als Ausgangspunkt, meine Geschichte oder mein Ich-Bewußtsein? Nehme ich meine Geschichte, dann validiere ich meine eigene Existenz gleich mit, nehme ich mein Ich-Bewußtsein und sehe ich im Cogito den einzigen gültigen Beweis meiner Existenz, dann habe ich am Ende doch wieder nur mein eigenes Ich und nichts anderes.
Aus diesem Grund bin ich ein Kritiker von Philosophie die auf dem Cogito aufbaut, denn diese ist immer potentiell leugnerisch gegenüber allem was ist. Und um das ganze zurück zur Theologie zu führen, wenn nur das ich sicher ist, wo bleibt dann Gott? Wenn allerdings alles sicher ist was ich normalerweise wahrnehme ohne es cartesianisch auf das Cogito als einzig sicherem Anker zurückzuführen, dann kann auch Gott leicht existieren.
Jedenfalls ist das Cogito-Denken ein sehr dunkles Denken in dem ohne triftigen Grund die Realität geleugnet wird. Zudem setzt es einen ontologischen Egoismus anstelle eines gemeinsamen Denkens - und ich würde behaupten daß kein Denken allein stattfinden kann, es fehlt immer ein Zusammenhang mit meinen Informationsquellen und die Liebe als Erkenntnisgründer über das Nachbarbewußtsein.
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#98 Re: theologie ohne satan
Das sind doch nur billige Wortspielchen.Andreas hat geschrieben:Unabhängig von Wahrnehmung oder Falschnehmung - das ICH wird immer wahrgenommen weil es das Wahr- oder Falschnehmende IST.
Cogitas ergo es. Du denkst, also bist du.
Und dazu braucht man im Lateinischen noch nicht mal Personalpronomen.
Woran erkennt man, welcher Teil des Gehirns als geistig und welcher als materiell zu bezeichnen ist?Sind es zwei Geister die sich eines Gehirnes bedienen oder ein Gehirn das sich zwei Geister schafft?
#99 Re: theologie ohne satan
@michaelit
Aus christlicher Sicht ist das ICH von Gott nach seinem Bilde eingehauchter Geist. Liebe deinen Gott ...
Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst. Wo ist das Problem?
Aus christlicher Sicht ist das ICH von Gott nach seinem Bilde eingehauchter Geist. Liebe deinen Gott ...
Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst. Wo ist das Problem?
Zuletzt geändert von Andreas am Do 23. Okt 2014, 15:00, insgesamt 1-mal geändert.
#100 Re: theologie ohne satan
Wer behauptet so etwas?JackSparrow hat geschrieben:Das sind doch nur billige Wortspielchen.
Cogitas ergo es. Du denkst, also bist du.
Und dazu braucht man im Lateinischen noch nicht mal Personalpronomen.