theologie ohne satan

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Pluto
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#91 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Pluto » Do 23. Okt 2014, 13:34

closs hat geschrieben:Dies ist beim "Ich-bin" nicht möglich, weil es immer stimmt...
Hmm... und was ist mit Schizophrenie wo Menschen nachweislich zwei ICH-Identitäten haben?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

JackSparrow
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#92 Re: theologie ohne satan

Beitrag von JackSparrow » Do 23. Okt 2014, 13:39

closs hat geschrieben:Unter der Voraussetzung, dass Du keine Fehl-Wahrnehmung hast - frage mal Leute im Delirium, was die alles sehen.
Das macht doch nichts. Ich habe eine Fehlwahrnehmung, also bin ich.
vinum bibo ergo sum, ich trinke Wein, also bin ich

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Andreas
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#93 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Andreas » Do 23. Okt 2014, 13:46

JackSparrow hat geschrieben:Ich habe eine Fehlwahrnehmung, also bin ich.
Genau das ist der springende Punkt. Unabhängig von Wahrnehmung oder Falschnehmung - das ICH wird immer wahrgenommen weil es das Wahr- oder Falschnehmende IST. Selbst wenn ich das ICH bezweifle, bin ich.
Zuletzt geändert von Andreas am Do 23. Okt 2014, 13:52, insgesamt 1-mal geändert.

closs
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#94 Re: theologie ohne satan

Beitrag von closs » Do 23. Okt 2014, 13:51

Pluto hat geschrieben: und was ist mit Schizophrenie wo Menschen nachweislich zwei ICH-Identitäten haben?
Dann müssten zwei Personen sein, die "Ich bin" sagen können - ob das in einem oder in zwei Leibern stattfindet, ist dabei irrelevant.

Andreas hat geschrieben:das ICH wird immer wahrgenommen weil es das wahr- oder falschnehmende IST.
Bingo - genau das ist die Alleinstellung des Ich in puncto Wahrnehmung.

Pluto
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#95 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Pluto » Do 23. Okt 2014, 14:01

Andreas hat geschrieben:das ICH wird immer wahrgenommen weil es das wahr- oder falschnehmende IST.
Es gibt aber nur wahrnehmende Menschen (vorausgesetzt sie sind gesund).

"Falschnehmende" Individuen haben die Evolution nicht überlebt. (das war jetzt an closs gerichtet).
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Andreas
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#96 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Andreas » Do 23. Okt 2014, 14:14

Pluto hat geschrieben:Hmm... und was ist mit Schizophrenie wo Menschen nachweislich zwei ICH-Identitäten haben?
Könnte man auch so deuten, dass in solchen Fällen die normale Korrelation von Materie (ein Gehirn) und Geist (ein ICH) angeknackst ist. Sind es zwei Geister die sich eines Gehirnes bedienen oder ein Gehirn das sich zwei Geister schafft? Wenn man nun das Gehirn zermanscht, kann es weder von einem noch von zwei Geistern mehr "benutzt" werden oder weder einen noch zwei Geister hervorbringen.

Ob man die Materie des Gehirns nun durch Zermantschen oder Psychopharmaka verändert macht keinen Unterschied. Man pegelt es auf den normalen Wert ein - und das ist gut so.

Pluto hat geschrieben:Es gibt aber nur wahrnehmende Menschen (vorausgesetzt sie sind gesund).
Verstehe nicht worauf du hinaus willst.

Pluto hat geschrieben:"Falschnehmende" Individuen haben die Evolution nicht überlebt. (das war jetzt an closs gerichtet).
Ich bin so frei.
Niemand überlebt die Evolution. Die Evolution (der genetische Code) "überlebt" alle - bis jetzt. Was "morgen" ist, weiß niemand. Sicher ist nur, dass sie nicht ewig lebt.
Die Dinos werden den großen Einschlag wahrgenommen haben, genutzt hat es nichts.
Es gibt jede Menge Lebewesen, die ohne Bewusstsein leben.

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#97 Re: theologie ohne satan

Beitrag von michaelit » Do 23. Okt 2014, 14:44

Aber wie man es auch dreht, dieses Verlangen auf einen sicheren Grund zu kommen gelingt nicht mittels reiner Philosophie.

Wenn ich das Cogito als sicher annehme, verbirgt sich mir die mir zugrundeliegende Kausalität. Nach Descartes ist es sicherer daß ich denke und daher bin als daß ich von woher gekommen bin, also einmal nicht existent war. Was nehme ich nun als Ausgangspunkt, meine Geschichte oder mein Ich-Bewußtsein? Nehme ich meine Geschichte, dann validiere ich meine eigene Existenz gleich mit, nehme ich mein Ich-Bewußtsein und sehe ich im Cogito den einzigen gültigen Beweis meiner Existenz, dann habe ich am Ende doch wieder nur mein eigenes Ich und nichts anderes.

Aus diesem Grund bin ich ein Kritiker von Philosophie die auf dem Cogito aufbaut, denn diese ist immer potentiell leugnerisch gegenüber allem was ist. Und um das ganze zurück zur Theologie zu führen, wenn nur das ich sicher ist, wo bleibt dann Gott? Wenn allerdings alles sicher ist was ich normalerweise wahrnehme ohne es cartesianisch auf das Cogito als einzig sicherem Anker zurückzuführen, dann kann auch Gott leicht existieren.

Jedenfalls ist das Cogito-Denken ein sehr dunkles Denken in dem ohne triftigen Grund die Realität geleugnet wird. Zudem setzt es einen ontologischen Egoismus anstelle eines gemeinsamen Denkens - und ich würde behaupten daß kein Denken allein stattfinden kann, es fehlt immer ein Zusammenhang mit meinen Informationsquellen und die Liebe als Erkenntnisgründer über das Nachbarbewußtsein.

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#98 Re: theologie ohne satan

Beitrag von JackSparrow » Do 23. Okt 2014, 14:47

Andreas hat geschrieben:Unabhängig von Wahrnehmung oder Falschnehmung - das ICH wird immer wahrgenommen weil es das Wahr- oder Falschnehmende IST.
Das sind doch nur billige Wortspielchen.
Cogitas ergo es. Du denkst, also bist du.
Und dazu braucht man im Lateinischen noch nicht mal Personalpronomen.

Sind es zwei Geister die sich eines Gehirnes bedienen oder ein Gehirn das sich zwei Geister schafft?
Woran erkennt man, welcher Teil des Gehirns als geistig und welcher als materiell zu bezeichnen ist?

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#99 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Andreas » Do 23. Okt 2014, 14:52

@michaelit
Aus christlicher Sicht ist das ICH von Gott nach seinem Bilde eingehauchter Geist. Liebe deinen Gott ...
Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst. Wo ist das Problem?
Zuletzt geändert von Andreas am Do 23. Okt 2014, 15:00, insgesamt 1-mal geändert.

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#100 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Andreas » Do 23. Okt 2014, 14:59

JackSparrow hat geschrieben:Das sind doch nur billige Wortspielchen.
Cogitas ergo es. Du denkst, also bist du.
Und dazu braucht man im Lateinischen noch nicht mal Personalpronomen.
Wer behauptet so etwas?

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