Stimmt - das hat sich erst nach und nach getrennt. - Übrigens durch christliche Wissenschaftler, die sich gegen die Trägheit von Rom durchsetzen mussten - das dauert halt.Münek hat geschrieben:Das hat die Kirche aber über viele Jahrhunderte gaaanz anders gesehen.
Ein Dogma entsteht nicht aufgrund von Quellengeschichte, sondern aus fundametal-theologischen Gründen - konkret: Dieses Dogma sagt nicht aus, wo etwas direkt oder danach gesagt wurde, sondern dass die Jungfrauengeburt ein historischer Vorgang ist.Münek hat geschrieben:Doch doch. Das Dogma der Jungfrauengeburt beispielsweise beruht zweifelsfrei auf entsprechenden Berichten in den Geburtsgeschichten der Evangelisten Lukas und Matthäus.
1) Das ist nicht Unsinn, sondern Alltag.Münek hat geschrieben:Erstens ist das Unsinn - und zweitens hat Berger nicht über "ungebührliche Ein- und Übergriffe" der Exegeten gewettert, sondern sich im Gegenteil darüber beklagt, dass sich Exegeten viel zu sehr zurückhalten
2) Ob man beklagt, dass Exegese zu viel materialistisch wertet oder zu wenig christlich wertet, ist ziemlich dasselbe. Es ist dasselbe damit gemeint.
Damit würdest Du deren geharnischte Vorwürfe aber ziemlich verharmlosen. - Du klingst gerade so, als würden sich die beiden aufregen, weil die HKM rein sachlich arbeitet.Münek hat geschrieben:Einmischung in geistige Kontexte wird der Exegese weder von Ratzinger noch von Berger - sondern nur von unserem Groß-Theologen Kurt vorgeworfen.

Nein - ins Geistige. In die Möglichkeit, dass es Gott real und nicht nur als "Fantasie" gibt.Münek hat geschrieben:Du meinst sicher: Öffnung in die "Glaubensdogmatik à la Katholizismus".
Natürlich würde man einem Theißen keinen Atheismus vorwerfen - aber es gibt nun mal diesen Zwiespalt zwischen kritischem Rationalismus, dem die HKM unterliegt, und dem Geistigen, das man mit dem kritischen Rationalismus nicht erreichen kann.
Zustimmung - dagegen spreche ich doch nicht.Münek hat geschrieben:Tatsächlich spielt sie nach Ratzinger eine dermaßen herausragende Rolle, dass er in seinem Jesusbuch nicht umhin kommt zu erklären, der christliche Glauben MÜSSE sich der historisch-kritischen Methode AUSSETZEN.
Ich versuche mal einen Artikel zu finden, den wir vor längerer Zeit hatten - da erklärt ein Theologe, was eigentlich ein Dogma ist - auch den Unterschied zwischen Dogmen-Formulierung und Inhalt, auf dem eine Formulierung beruht.Münek hat geschrieben:Welches Dogma ist denn bisher substanziell weiterentwickelt worden?