closs hat geschrieben:Savonlinna hat geschrieben:Du behauptest, dass eine menschliche Perspektive auch ohne Mensch existiert, und ich kann damit nichts anfangen.
Damit kann ich auch nichts anfangen. - Unglaublich: Warum bringst Du jetzt wieder den Menschen ins Spiel? - Was soll diese ständige Anthropozentrierung?
Ich habe schon x-mal dementiert, dass sich ein Mensch auf ein Photon setzen könnte (da muss man erst mal drauf kommen!!). - Es geht um die Frage, ob es eine Entität ("Photon") ohne Perspektive aus Sicht der Entität geben kann (mit "Sicht" ist auch nicht gemeint, dass man Augen haben muss

).
Nein, es ging um den Mond.
Das hier hattest Du behauptet ->
closs hat geschrieben:Es geht darum, dass es eine Perspektive vom Mond auch dann gibt, wenn es keinen gibt, der diese Perspektive einnimmt.
Dazu mal ein bisschen Erkenntnistheorie (*Wo sind die Grenzen menschlicher Erkenntnis?')
Diese Grenzen menschlicher Erkenntnis kann man grob folgendermaßen einteilen:
a. Die Grenzen der menschlichen Erkenntnisfähigkeit überhaupt
b. Die Grenzen der Erkenntnis, die durch anerzogene Kultur entstehen
c. Die Grenzen der Erkenntnis, die durch persönliche Beschränkung entstehen
von a. spreche ich jetzt mal nicht, aber zentral wichtig ist, dass man die drei Punkte a-c voneinander unterscheiden kann.
Wenn man das nicht kann, kann man auch nicht philosophieren.
zu b. Beispiel für eine anerzogene Erkenntnisgrenze ist die Sprache und die durch die Sprache geprägte Denkweise.
zu c. Die persönliche Beschränkung kann an allem Möglichen liegen, ich muss das nicht aufzählen.
Die Punkte b. und c. kann das Individuum überwinden, da sie nicht angeboren, sondern anerzogen sind.
c. kann in gewissen Fällen auch angeboren sein und dann auch nicht überwindbar, aber es ist dennoch individuell.
c. ist leichter zu überwinden als b, wenn c nicht angeboren ist.
a. lasse ich noch immer weg, weil es hier einer gründlicheren Reflektion bedürfte, die im Moment nicht notwendig ist.
Wer nicht nur als Amateur philosophieren will - auch wenn ich Philosophieren im Amateurstadium für äußerst begrüßenswert halte -, muss in der Lage sein, nicht nur b. und c. theoretisch zu bejahen, sondern sie in der Praxis zu überwinden.
Wenn c. aus welchen Gründen auch immer für den Einzelnen nicht überwindbar ist, dann heißt das zwar, dass ihm Philosohieren nicht gegeben ist, aber es heißt trotzdem nicht, dass er nicht tief etwas verstehen kann - nur gerinnt es ihm nicht zu dem, was wir "Erkenntis" nennen.
Weigert er sich aber - im philosophischen Prozess -, die eigenen persönlichen Grenzen als solche zu sehen und zu überwinden, dann philosophiert er nicht.
Ähnliches gilt für b.
Kann ein Individuum die kulturellen Grenzen geistig nicht erfassen - kann also nicht erfassen, dass die Einteilung in Subjekt und Objekt einer kulturellen Prägung entsprungen ist, die man im philosophischen Prozess nicht absolut setzen darf -, dann philsophiert er nicht.
Closs, Du versuchst b. und c. dadurch zu umgehen, indem Du "die Ontologie" bemühst.
Aber ontologische Setzungen sind ebenfalls den Punkten a, b oder c unterworfen.
Du versuchst sogar a. zu umgehen, indem Du die Ontologie bemühst.
Der Amateur kann das machen, da er vor den Grenzen der Erkentnnis einfach flüchtet, ganz fest die Augen zumacht und glaubt, jetzt seien diese Grenzen nicht mehr da.
Für Außenstehende ist das durchschaubar, der Flüchtende aber fühlt sich intellektuell allen überlegen.