Von einer Jungfrau geboren?

Pluto
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#771 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Pluto » So 31. Jan 2016, 11:40

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:deshalb stellt sich die Frage nach der Perspektive erst gar nicht.
OK - daraus schließe ich, dass aus Deiner Sicht ein Photon keine Entität ist.
Was Sven sagt, stimmt.
Es wäre schön wenn du das auch einsehen würdest.

Photonen sind Träger von Energie (Energiequanten). Wie viel Energie sie "tragen" hängt auch nicht von ihrer Geschwindigkeit, sondern von ihrer Wellenlänge ab. Je kürzer die Wellenlänge, je höher die Frequenz, und somit ihr Energiegehalt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#772 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von sven23 » So 31. Jan 2016, 11:41

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:deshalb stellt sich die Frage nach der Perspektive erst gar nicht.
OK - daraus schließe ich, dass aus Deiner Sicht ein Photon keine Entität ist.
Ein Photon ist ein Photon ist ein Photon. Wie die Welt aus Sicht eines Photons aussieht, ist nicht beantwortbar. Es gibt zwar Simulationen, wie ein Mensch die Welt wahrnehmen könnte, wenn er sich der Lichtgeschwindigkeit nähern könnte, aber mehr als nette Spielchen sind das nicht. Vor allem lassen sich die Spekulationen experimentell niemals überprüfen.
Mit Ontologie und Entitäten kommt man hier nicht weiter.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Savonlinna
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#773 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Savonlinna » So 31. Jan 2016, 12:19

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Du behauptest, dass eine menschliche Perspektive auch ohne Mensch existiert, und ich kann damit nichts anfangen.
Damit kann ich auch nichts anfangen. - Unglaublich: Warum bringst Du jetzt wieder den Menschen ins Spiel? - Was soll diese ständige Anthropozentrierung?
Weil "Perspektive" eine menschliche Vorstellung ist.

Du verarschst uns hier alle, oder?

Hemul
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#774 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Hemul » So 31. Jan 2016, 13:56

sven23 hat geschrieben:Wenn der Stuhl reden könnte, würde er vermutllich sagen: die Welt ist voller Ärsche. :lol:
:thumbup: Wobei er auch oft zu den Ohren etwas sagen kann. :lol:
http://funfire.de/lustige/bilder-17068- ... ohren.html
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
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#775 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Hemul » So 31. Jan 2016, 14:19

Savonlinna hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Du behauptest, dass eine menschliche Perspektive auch ohne Mensch existiert, und ich kann damit nichts anfangen.
Damit kann ich auch nichts anfangen. - Unglaublich: Warum bringst Du jetzt wieder den Menschen ins Spiel? - Was soll diese ständige Anthropozentrierung?
Weil "Perspektive" eine menschliche Vorstellung ist.
Du verarschst uns hier alle, oder?
Clösschen verarscht uns nicht-er kann nicht anders. Er hat die ganz seltene Gabe rucki-zucki wie folgendes Tier sich den Gegebenheiten anzupassen:
http://www.helles-koepfchen.de/die-farb ... leons.html
Chamäleons sind bekannt für ihre einzigartige Anpassungsfähigkeit. Je nach Stimmung und körperlicher Verfassung können sie ihre Farbe und mitunter sogar ihre Erscheinung ändern.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#776 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » So 31. Jan 2016, 14:40

Pluto hat geschrieben:Photonen sind Träger von Energie (Energiequanten). Wie viel Energie sie "tragen" hängt auch nicht von ihrer Geschwindigkeit, sondern von ihrer Wellenlänge ab. Je kürzer die Wellenlänge, je höher die Frequenz, und somit ihr Energiegehalt.
Das ist bekannt. - Was hat dies mit der Fragestellung zu tun? - Ist ein Photon ein Nichts oder eine unendliche Größe? Doch sicher nicht.

sven23 hat geschrieben: Wie die Welt aus Sicht eines Photons aussieht, ist nicht beantwortbar.
Das ist eine unbestrittene Aussage. - Würdest Du daraus schließen, dass es keine Position eines Photons gibt, aus der das Universums "so" aussieht? (Diese Frage hat nichts damit zu tun, ob diese Frage für uns beantwortbar ist)

Savonlinna hat geschrieben:Weil "Perspektive" eine menschliche Vorstellung ist.
Perspektive ist eine ontologische Größe - wenn sie per menschlicher Vorstellung eingenommen werden kann, um so besser.

Savonlinna hat geschrieben:Du verarschst uns hier alle, oder?
Nee - ich versuche nur, den eingehämmerten Anthropozentrismus zu erschüttern.

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Savonlinna
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#777 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Savonlinna » So 31. Jan 2016, 14:43

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Du behauptest, dass eine menschliche Perspektive auch ohne Mensch existiert, und ich kann damit nichts anfangen.
Damit kann ich auch nichts anfangen. - Unglaublich: Warum bringst Du jetzt wieder den Menschen ins Spiel? - Was soll diese ständige Anthropozentrierung?

Ich habe schon x-mal dementiert, dass sich ein Mensch auf ein Photon setzen könnte (da muss man erst mal drauf kommen!!). - Es geht um die Frage, ob es eine Entität ("Photon") ohne Perspektive aus Sicht der Entität geben kann (mit "Sicht" ist auch nicht gemeint, dass man Augen haben muss :| ).
Nein, es ging um den Mond.
Das hier hattest Du behauptet ->

closs hat geschrieben:Es geht darum, dass es eine Perspektive vom Mond auch dann gibt, wenn es keinen gibt, der diese Perspektive einnimmt.

Dazu mal ein bisschen Erkenntnistheorie (*Wo sind die Grenzen menschlicher Erkenntnis?')
Diese Grenzen menschlicher Erkenntnis kann man grob folgendermaßen einteilen:

a. Die Grenzen der menschlichen Erkenntnisfähigkeit überhaupt
b. Die Grenzen der Erkenntnis, die durch anerzogene Kultur entstehen
c. Die Grenzen der Erkenntnis, die durch persönliche Beschränkung entstehen

von a. spreche ich jetzt mal nicht, aber zentral wichtig ist, dass man die drei Punkte a-c voneinander unterscheiden kann.
Wenn man das nicht kann, kann man auch nicht philosophieren.

zu b. Beispiel für eine anerzogene Erkenntnisgrenze ist die Sprache und die durch die Sprache geprägte Denkweise.
zu c. Die persönliche Beschränkung kann an allem Möglichen liegen, ich muss das nicht aufzählen.

Die Punkte b. und c. kann das Individuum überwinden, da sie nicht angeboren, sondern anerzogen sind.
c. kann in gewissen Fällen auch angeboren sein und dann auch nicht überwindbar, aber es ist dennoch individuell.
c. ist leichter zu überwinden als b, wenn c nicht angeboren ist.
a. lasse ich noch immer weg, weil es hier einer gründlicheren Reflektion bedürfte, die im Moment nicht notwendig ist.

Wer nicht nur als Amateur philosophieren will - auch wenn ich Philosophieren im Amateurstadium für äußerst begrüßenswert halte -, muss in der Lage sein, nicht nur b. und c. theoretisch zu bejahen, sondern sie in der Praxis zu überwinden.

Wenn c. aus welchen Gründen auch immer für den Einzelnen nicht überwindbar ist, dann heißt das zwar, dass ihm Philosohieren nicht gegeben ist, aber es heißt trotzdem nicht, dass er nicht tief etwas verstehen kann - nur gerinnt es ihm nicht zu dem, was wir "Erkenntis" nennen.
Weigert er sich aber - im philosophischen Prozess -, die eigenen persönlichen Grenzen als solche zu sehen und zu überwinden, dann philosophiert er nicht.

Ähnliches gilt für b.
Kann ein Individuum die kulturellen Grenzen geistig nicht erfassen - kann also nicht erfassen, dass die Einteilung in Subjekt und Objekt einer kulturellen Prägung entsprungen ist, die man im philosophischen Prozess nicht absolut setzen darf -, dann philsophiert er nicht.

Closs, Du versuchst b. und c. dadurch zu umgehen, indem Du "die Ontologie" bemühst.
Aber ontologische Setzungen sind ebenfalls den Punkten a, b oder c unterworfen.
Du versuchst sogar a. zu umgehen, indem Du die Ontologie bemühst.

Der Amateur kann das machen, da er vor den Grenzen der Erkentnnis einfach flüchtet, ganz fest die Augen zumacht und glaubt, jetzt seien diese Grenzen nicht mehr da.

Für Außenstehende ist das durchschaubar, der Flüchtende aber fühlt sich intellektuell allen überlegen.
Zuletzt geändert von Savonlinna am So 31. Jan 2016, 15:10, insgesamt 1-mal geändert.

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#778 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Savonlinna » So 31. Jan 2016, 14:57

Hemul hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Damit kann ich auch nichts anfangen. - Unglaublich: Warum bringst Du jetzt wieder den Menschen ins Spiel? - Was soll diese ständige Anthropozentrierung?
Weil "Perspektive" eine menschliche Vorstellung ist.
Du verarschst uns hier alle, oder?
Clösschen verarscht uns nicht-er kann nicht anders. Er hat die ganz seltene Gabe rucki-zucki wie folgendes Tier sich den Gegebenheiten anzupassen: [...]

Er hat es trainiert. Das hat er selber - offen im Forum - einmal erklärt: in der Wirtschaft, in der er gearbeitet habe, habe er gelernt, blitzschnell die Perspektiven zu wechseln. Mir hat er vorgeworfen - ebenfalls öffentlich -, dass ich das längst nicht so wie er könnte, blitzschnell eine andere Position einnehmen.

Ich beherrsche das sehr wohl. Ich habe schon als Schülerin Diskutierende dadurch mundtot gekriegt, dass ich mit Begriffen so spielte und jonglierte, dass sie nicht mehr wussten, wo rechts und links ist.

Nur war das für mich ein Spiel. Inzwischen habe ich längst begriffen, dass man durch bewusste Begriffsverwirrerei sich völlig von Erkenntnis entfernt.
Die Tricks, die closs anwendet, sind für mich durchschaubar. Ich könnte sie alle durchnummerieren, sie sind in der Rhetorik ja auch bekannt.
Sie haben mit einem ehrlichen Erkenntnisprozess nix zu tun.

Das Jonglieren mit Begriffen, die in ihrer Semantik zu untersuchen man sich weigert, halte ich für unwürdig.

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#779 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » So 31. Jan 2016, 15:30

Closs hat geschrieben:Es geht darum, dass es eine Perspektive vom Mond auch dann gibt, wenn es keinen gibt, der diese Perspektive einnimmt.
Exakt - so ist es gemeint.

Savonlinna hat geschrieben:Du versuchst b. und c. dadurch zu umgehen, indem Du "die Ontologie" bemühst.
Ich kann nichts Überzeugendes erkennen - außer, dass Deine allgemeinen Aussagen korrekt sind. - Aber was hat das mit obiger Feststellung zu tun ("Perspektive" - "Mond")?

Würdest Du wirklich so weit gehen, die methodische Kultivierung des Anthropozentrismus als "professionell" zu bezeichnen?

Savonlinna hat geschrieben:Für Außenstehende ist das durchschaubar
Der Außenstehende stellt also - im konkreten Fall - souverän fest, dass es KEINE Perspektive vom Mond gibt, wenn nicht dort ein Mensch steht?

Ersetzen wir nochmals "Mond" durch "Alpha Centauri" (wo vermutlich nie ein Mensch hinkommen wird): Gibt es eine Perspektive von Alpha Centauri aus oder nicht? - Gibt es sie erst, wenn DOCH ein Mensch hinkommen sollte? - Wenn Du letzteres bejahen würdest, wäre dies aus meiner Sicht Ausdruck eines ideologischen Anthropozentrismus ("kenne ich nicht, gibt's nicht").

Savonlinna hat geschrieben:Die Tricks, die closs anwendet, sind für mich durchschaubar.
Es gibt hier keine Tricks. - Was irritierend sein kann, ist das Einnehmen verschiedener Perspektiven - egal ob im Business oder beim Philosophieren. - Ich verstehe es als Beitrag zur De-Anthropozentrierung von Diskussionen.

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#780 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Savonlinna » So 31. Jan 2016, 15:52

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Für Außenstehende ist das durchschaubar
Der Außenstehende stellt also - im konkreten Fall - souverän fest, dass es KEINE Perspektive vom Mond gibt, wenn nicht dort ein Mensch steht?
Ich habe das in einem ganz anderen Kontext geschrieben. ->

Savonlinna hat geschrieben:Closs, Du versuchst b. und c. dadurch zu umgehen, indem Du "die Ontologie" bemühst.
Aber ontologische Setzungen sind ebenfalls den Punkten a, b oder c unterworfen.
Du versuchst sogar a. zu umgehen, indem Du die Ontologie bemühst.

Der Amateur kann das machen, da er vor den Grenzen der Erkentnnis einfach flüchtet, ganz fest die Augen zumacht und glaubt, jetzt seien diese Grenzen nicht mehr da.

Für Außenstehende ist das durchschaubar, der Flüchtende aber fühlt sich intellektuell allen überlegen.


closs hat geschrieben:Ersetzen wir nochmals "Mond" durch "Alpha Centauri" (wo vermutlich nie ein Mensch hinkommen wird): Gibt es eine Perspektive von Alpha Centauri aus oder nicht?
Ist das Gras auch dann grün, wenn es kein Lebewesen gibt?
Ist das Gras überhaupt selber grün?

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