Roland hat geschrieben:Ich sehe gar keine Parallele zu den "Ideen der Ägypter" und meine das deutlich gemacht zu haben
an die 3000 Jahre (Ägypten): ein „Gottessohn“ nach dem anderen (gezeugt von „Gott“ und einer Menschenfrau), 500 Jahre rund um das Jahr 0 (Rom): ein „Gottessohn“ nach dem anderen, alles spielt sich in der östlichen Ecke des Mittelmeeres ab und inmitten dieses Treibens taucht doch tatsächlich nochmal ein „Gottessohn“ auf.
=> von „Parallele“ sollte man wirklich nicht reden, denn hier besteht keinerlei Anlass etwas „getrennt“ zu sehen – das ist ein und derselbe Ablauf.
Roland hat geschrieben:Menschen, die sich Gottstatus zugemessen haben und so ihre Macht zementierten
Sorry, das ist der Sinn des Begriffes „Gottessohn“.
Roland hat geschrieben:…sind das genaue Gegenteil des Jesus von Nazaret. Er ging den umgekehrten Weg: Er konnte einerseits zeigen, dass er über göttliche Macht verfügte, Macht über den Tod, ...
Herkules hat als Baby extrem gefährliche Schlangen erwürgt und was danach noch kam, ist einfach nur "gigantisch".
Sind solche Geschichten das Kriterium für „Göttlichkeit“?
„Hatschepsut“ wurde von einem „Gott“(?) gezeugt und von einer Menschenfrau geboren. Sie wurde mit Milch von göttlichen Wesen versorgt und konnte sogar die „göttlich“ übliche Beschneidungsszene hinter sich bringen – Wow!
Roland hat geschrieben:Neben dem beschriebenen Unterschied zwischen all den "Herrschern" und Jesus wird immer vergessen, dass Jesus in den von der Wissenschaft als ursprünglich rekonstruierten Texte des NT, von Beginn an als göttlich eingestuft wird.
„Hatschepsut“ war eindeutig
„göttlicher Herkunft“
Bzgl. „Göttlichkeit“ lieferst du
keinerlei Unterschiede.
Roland hat geschrieben:Es hilft den Texten aber wenig, dass sie 30 Meter hoch und 150 Tonnen schwer in Stein gehauen sind, wenn sie heute vielleicht noch den Ägyptologen interessieren.
Die Texte existieren genauso wie an dem Tag ihrer Eingravierung. Es sind genau die 150 Tonnen, die dafür sorgen (auch heute noch).
Das Konzept der Ägypter, Geschichte festzuhalten, war sagenhaft gut, denn die heutige Geschichtsschreibung baut (für den relevanten Zeitraum) auf nichts anderem auf, als auf den ägyptischen Datierungen. Es gibt ab und zu das Bestreben, ägyptische Datierungen infrage zu stellen und umzuwerfen, sofort hört man, wie gross die Auswirkungen für das Verständnis der Geschichte anderer Länder wäre.
Dieses Volk sitzt (über die Texte der Pharaonen) vollständig stabil in der Geschichte.
Der Obelisk mit seinen 150 Tonnen stellt sicher, dass es „Hatschepsut“ tatsächlich gab, denn so ein Bauwerk stellt niemand einfach so „zum Spass“ auf und ordnet es dann einer Phantasiefigur zu.
Gab es „Jesus“?
Gab es „Paulus“?
Keine Ahnung, es ist jedenfalls nicht ausgeschlossen, dass es diese Leute gar nicht gab.
D.h. die Ägypter hatten ein verlässliches Prinzip entdeckt, um die Existenz von Menschen zu überliefern.
3000 Jahre lang wird das praktiziert und dann taucht deiner Meinung nach der „echte Gottessohn“ auf, wobei er mit den Ägyptern nicht mithalten kann – naja.
Dieser Umstand kann in Bezug auf „Göttlichkeit“ nicht vorkommen.
„Göttlichkeit“ sollte nicht mit einer Verschlechterung in Zusammenhang gebracht werden.
Roland hat geschrieben:Jesus hatte das schlicht nicht nötig. Er musste nicht hunderttausende Bauarbeiter und Soldaten beschäftigen um sich Denkmale zu schaffen und Länder zu erobern, sein einsames "wahrlich ich sage euch" auf Galiläas staubigen Gassen reichte aus, um noch heute auf der ganzen Welt viele hunderte Millionen Anhänger zu haben.
Das ist nicht korrekt, was du da sagst.
„Jesus“ müsste noch nicht einmal existiert haben, damit die Verbreitung einer Religion möglich war. Ausgehend von einem Weltreich (Rom) waren genügend Mächtige und genug Volk beteiligt, so dass man weit entfernt ist von „ein Wanderprediger hat es ganz alleine gemacht“.
Roland hat geschrieben:Das spricht dafür, dass er eben tatsächlich das fleischgewordene Wort Gottes ist
Ist die Verbreitung „allein durch den Wanderprediger“ dein Kriterium für „Göttlichkeit“?
=> dann ist es nichts wert, denn es stimmt nicht.
Roland hat geschrieben:Das Wort Gottes brauchte gar kein "Konzept" für seine Verbreitung, Jesus hat es verkörpert und gesprochen - mehr musste er selbst nicht veranlassen um es bis heute zu erhalten. Das spricht für seine Göttlichkeit.
Ich dachte, du glaubst an den fleissigen Briefeschreiber „Paulus“, der die Verbreitung durchgeführt hat – Nein? War es „Jesus“ ganz alleine.
Du hast dir das
Dreikaiseredikt wohl auch noch nie angeschaut.
Zitat:
Die erste Todesstrafe wurde 385 in Trier verhängt
(und schon ist Schluss mit der „Göttlichkeit“)
Roland hat geschrieben:Die ersten 300 Jahre hat es sich gänzlich ohne Machteinfluss verbreitet
Wieder nicht korrekt.
Schau dir die Propaganda von „Paulus“ an (z.B. Römerbrief). Sie war auf diejenigen gerichtet, die unter einer Macht litten (der römischen Macht).
Dass der Niedergang Roms in genau die Zeit fällt, in der das Christentum Aufschwung bekam, scheint dir noch nicht aufgefallen zu sein.
Dass eine Propaganda bei Menschen ankommt, die unter einer Herrschaftsmacht leiden, ist leicht vorstellbar und dass sich dies zu einem entscheidenden Faktor ausweitet, wenn die Oberschicht in Schwierigkeiten kommt (was der Fall war) ist auch nicht verwunderlich.
Da das Christentum eine Art „Vereinheitlichung“ darstellte, versuchte das angeschlagene Rom dies für sich auszunutzen.
Ist dieser Ablauf aber ein Zeichen „Göttlichkeit“?
Diese „Göttlichkeit“ strahlt genau wegen der unterdrückenden Belastungsmacht Rom und
diese „Göttlichkeit“ setzt geradezu auf die Durchsetzung durch die Unterdrücker – sehr hübsch
Roland hat geschrieben:Das hatten wir schon. Jesus wird in den Urtexten des Christentums als Sohn Gottes bezeichnet. Da dachte noch niemand an Kaiser Konstantin.
Nein aber an „Julius Cäsar“, an „Augustus“ und an die Kleinigkeit von 3000 Jahren Pharaonen.
Du redest dir offenbar ein, dass das Konzept „Gottessohn“ zum ersten Mal mit „Jesus“ auf der Bühne aufgeführt wurde – denkst du, das ist vernünftig?
Roland hat geschrieben:Es ging um die Göttlichkeit Jesu nicht um Kriegsherren, die unter der Überschrift "Christentum" seine Botschaft mit Füßen getreten haben.
Selbstverständlich geht es um „Göttlichkeit“.
Eine „göttliche Abstammung“ sollte aber doch gewisse Auswirkungen abschätzen können.
„Hatschepsut“ hat vorausgesehen, dass es Schwierigkeiten geben wird. Also hat sie es Stein meisseln lassen, dass „niemand sagen können wird, sie hätte das alles nicht zustande gebracht“ – hat funktioniert.
Roland hat geschrieben:Das Ideal des christlichen Lebens ist die Urgemeinde (Apg. 4, 32 ff.) und kein Machtsystem.
Die christliche Urgemeinde besteht aus Juden in einem von Römern besetzten Gebiet. Exakt wegen der Unterdrückung wurde einem Erlöser entgegengesehnt. Diese Christen hatten eine apokalyptische Einstellung.
Entlang deiner Behauptung hätte „Gott“(?) exakt diese Situation verwendet, um das ägyptische „Gottessohn“-Konzept nachzuspielen. D.h. unterdrückende Macht ist Teil deines „Göttlichkeits“-Verständnisses.
Roland hat geschrieben:Es gibt übrigens auch die wirkliche Christenheit, die, getrieben von der christlichen Nächstenliebe, Krankenhäuser, ... usw. errichtet haben. Die werden aber von euch einseitig argumentierenden Atheisten stets vergessen.
1. Dies ist Teil des Missionsauftrages und weniger der „Nächstenliebe“
2. Wer finanziert es?
3. Wieso gibt es in Bezug auf „Göttlichkeit“ die Notwendigkeit für diese Einrichtungen?
Roland hat geschrieben: SilverBullet hat geschrieben:Letztlich waren die ägyptischen Grabbeigaben ein Hilfsprogramm für „bedürftige“ Grabräuber – irgendwie „sehr sozial“
Dafür waren sie sicher nicht gedacht, das meinst du auch nicht ernst.
Wir suchen ja hier nach der „Göttlichkeit“.
Wenn du die Hinrichtung von „Jesus“ als besonderen Plan ansehen möchtest, warum dann nicht auch „Umstände, die erst durch ein besonderes Verständnis angehoben werden“?
Du willst „Göttlichkeit“ ja nicht „beliebig“ verteilen – oder doch?
Roland hat geschrieben:Geldgeile Menschen finden sich überall, da braucht man nicht lange zu suchen. Auch wenn sie nicht "nahe an der Göttlichkeit" stehen, darum geht’s nicht.
Es geht um die Göttlichkeit Jesu, um seine Botschaft und sein Beispiel – im Gegensatz zu deinen "200 Gottessöhnen", jenen mächtigen, steinreichen Pharaonen und römischen Kaisern, die sich als göttlich bezeichneten.
Der Unterschied ist fundamental.
Vielleicht habe ich mich verlesen, aber „Hatschepsut“ hat wohl eher eine friedliche Periode eingeleitet, in der es dem Volk lange Zeit besser ging (Stichwort: „Weltreich“).
Die „christlichen Gläubigen“ haben (sofern die Texte stimmen) wohl vergebens gewartet.
Roland hat geschrieben:Dann hast du den Link nicht geöffnet. Leben und Auferstehung Jesu sind eines der am besten gesicherten historischen Ereignisse in der Geschichte der Menschheit.
Geh nach Karnak, berühr die 150 Tonnen Stein mit der Kartusche von „Hatschepsut“ und berichte danach nochmal über irgendetwas, das besser belegt sein soll.
(du kannst gerne versuchen, den Kollos zu fälschen)
Roland hat geschrieben:Gott ist die Liebe
Nö, „Liebe“ ist ein abstrakter Begriff für Situationen, in denen Menschen ihre körpergesteuerte Ausrichtung, „Verbundenheit“, beschreiben wollen (hat jetzt nichts mit Sexualität zu tun).
Dies ohne Körper zu einem „handelnden Konzept“ zu erklären, ist blanker Unsinn.
(im Volksmund heisst es: „die Hormone spielen verrückt“ – Hormone, ohne Körper?)