Die abendländische Kultur beginnt mit den Vorsokratikern. Diese waren "Atheisten", wenn man so will, und die ersten Naturforscher im späteren Europa - und mit diesen Atheisten und deren Naturforschung wurde unsere abendländische Kultur ins Leben gerufen.closs hat geschrieben:Das Christentum mit seinem Menschenbild, das die letzten 2000 Jahre (mit all seinen Pannen) geprägt hat, ist die Quelle dessen, was wir heute "Europa" nennen. - Das wird immer wieder vergessen.
Die agnostisch Aufgeklärten erscheinen mir wie Zwerge, die auf der Schulter des Christentums stehen und zum Christentum sagen: "Ich bin größer als Du".
Das Abendland begann mit einem "Nein" zu dem griechischen Mythenglauben.
Dann kam Sokrates, dann kamen Plato und Aristoteles, und sie kannten kein Christentum.
Alle drei inklusive der Vorsokratiker sind Begründer unseres modernen rationalen Denkens, haben Europa mitgeschaffen, so wie es heute ist.
Mit den Neuplatonikern allerdings wurde wieder "Religiöses" wichtig, und das neuplatonische Denken beeinflusste das Christentum, fand auch Eingang in das Neue Testament.
Das Christentum stand also in der Spannung zwischen dem alten Judentum, dem heidnischen Römertum, dem heidnischen Griechentum und dem neune Christus-Glauben.
Erst diese Melange, diese Mischung macht das Christentum aus, es hat also mehrere Zweige der Tradition.
Europa aber hat die Wurzeln, von denen ich sprach.
Das Christentum kam später, und Europa stand ab da in der Spannung zwischen "Aufklärung" und "Glaube".
Das ist bis heute so.