Trinität! - II

Themen des Neuen Testaments
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Andreas
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#571 Re: Trinität! - II

Beitrag von Andreas » Sa 31. Dez 2016, 11:53

lovetrail hat geschrieben:Ne, das ist mir in der Tat noch nicht aufgefallen. Werde mir das aber ansehen.
Meine humorige Art, bedeutet nicht, dass ich es nicht ernst nehme.

Dieses andauernde Missverständnis von Lehre und Essen ist der Runninggag im Markusevangelium. Mal sehen, was der wandernde Ernährungsberater sonst noch so auf der Pfanne hat.
Mk 6,47-52 hat geschrieben:Spät am Abend war das Boot mitten auf dem See, er aber war allein an Land. Und er sah, wie sie sich beim Rudern abmühten, denn sie hatten Gegenwind. In der vierten Nachtwache ging er auf dem See zu ihnen hin, wollte aber an ihnen vorübergehen. Als sie ihn über den See gehen sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst, und schrien auf. Alle sahen ihn und erschraken. Doch er begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! Dann stieg er zu ihnen ins Boot und der Wind legte sich. Sie aber waren bestürzt und außer sich. Denn sie waren nicht zur Einsicht gekommen, als das mit den Broten geschah; ihr Herz war verstockt.
Mk 8,14-21 hat geschrieben:Die Jünger hatten vergessen, bei der Abfahrt Brote mitzunehmen; nur ein einziges hatten sie dabei. Und er warnte sie: Gebt Acht, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes! Sie aber machten sich Gedanken, weil sie kein Brot bei sich hatten. Als er das merkte, sagte er zu ihnen: Was macht ihr euch darüber Gedanken, dass ihr kein Brot habt? Begreift und versteht ihr immer noch nicht? Ist denn euer Herz verstockt? Habt ihr denn keine Augen, um zu sehen, und keine Ohren, um zu hören? Erinnert ihr euch nicht: Als ich die fünf Brote für die Fünftausend brach, wie viele Körbe voll Brotstücke habt ihr da aufgesammelt? Sie antworteten ihm: Zwölf. Und als ich die sieben Brote für die Viertausend brach, wie viele Körbe voll habt ihr da aufgesammelt? Sie antworteten: Sieben. Da sagte er zu ihnen: Versteht ihr immer noch nicht?

Welch herrliche Ironie! Das wahre Wunder ist, dass Markus den Jesus förmlich aus dem Buch, das der Leser gerade in Händen hält, heraustreten lässt, um die Leser zu fragen:
„Versteht ihr immer noch nicht?“
„Wer jetzt? Ich?“
„Ja, ich frage Dich. Du bist es doch, der diese Zeilen gerade liest, nicht wahr?“
„Ähhh ... doch ... schon ... na so was!“
„Und? Was will dir Markus damit sagen?“
„Dass es gar nicht ums Brot geht? Das bei den Brotvermehrungen gar kein Brot unter die Leute verteilt wurde? Ahh, die Jünger sollten deine Lehre unters Volk bringen. Und dass sie darin besser wurden erkennt man daran, dass beim zweiten Mal pro Kopf weniger übrig blieb, also vom Volk weniger nicht verdaut ähh verstanden worden ist. Weil deine Jünger dich schon besser verstanden hatten, verstand auch das Volk deine Lehre besser?
Wenn du also fragst: ‚Versteht ihr noch immer nicht‘, sollte man sich Gedanken darüber machen, was man noch nicht verstanden haben könnte, und sich nicht zu sehr an das klammern, was man meint verstanden zu haben.“
„Na also. Geht doch. Zum Verstehen gehört, das eigene Verständnis immer wieder auf den Prüfstand zu stellen.“
„Einen Moment noch! Was ist die Lehre, die du und die Jünger da austeilten? Darüber schreibt Markus ja gar nichts.“
„Wir haben da gar nichts ausgeteilt. Der Text des Markus ist der Text des Markus. Die Wirklichkeit ist die Wirklichkeit. Es ist also Markus der hier eine Lehre austeilt, die er von uns gelernt hat. Markus lehrt euch also, dass es zum Lehren der Lehre gehört, dass der Lehrer verstanden haben muss, was sein Lehrer ihn lehrte. Dessen muss sich der Lehrer des Lehrers vergewissern. Es geht aber in erster Linie darum, zu verstehen, wie das Verstehen funktioniert – das ist die Basis allen Lehrens und das Erste was gelehrt werden sollte, wenn man die Lehre lehrt. Auswahl der Zwölf – Ausbildung der Zwölf – Aussenden der Zwölf, das war aber nur der Anfang. Verstanden hatten sie da noch lange nicht, was das Ziel der Lehre ist. Das kam erst viel später durch das, was sie Erfahren haben.
Wenn du das Verstehen besser verstehen willst, mach einfach, was der Engel dir im letzten Kapitel sagt. Man sieht sich.“
Mk 16,5-7 hat geschrieben:Sie gingen in das Grab hinein und sahen auf der rechten Seite einen jungen Mann sitzen, der mit einem weißen Gewand bekleidet war; da erschraken sie sehr. Er aber sagte zu ihnen: Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier. Seht, da ist die Stelle, wo man ihn hingelegt hatte. Nun aber geht und sagt seinen Jüngern, vor allem Petrus: Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat.
Zuerst verstand ich natürlich nicht, was der Engel mir (?) zu sagen hat. Soll ich jetzt nach Galiläa fahren, oder was? Irgendwas hatte ich wohl falsch verstanden. Hatte ich etwas überlesen? Ich fing also noch mal von vorne an zu lesen. Bald kam ich an diese Stelle:
Mk 1,14-15 hat geschrieben:Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!

„... ging Jesus wieder nach Galiläa ... Kehrt um ...“ War es das, was mir der Engel im leeren Grab sagen sollte? Langsam dämmerte mir, welches Galiläa er gemeint haben könnte ... obwohl ... wie ist das möglich?
„Dein Glaube hat dir geholfen. Wie ich mich freue, dich hier wieder zu sehen. Lass uns gemeinsam noch eine Runde durch das Markusevangelium gehen. Na los, du wirst sehen, dass diesmal vieles anders sein wird. Der Weg ist derselbe, aber weil du nicht mehr der Gleiche bist, wirst du Neuland betreten. Fürchte dich nicht. Glaub’ mir, ich kenn mich dort aus und ich bin immer für dich da.“

Das ist der Hermeneutische Zirkel nach Art des Markus. So tischt er seinen Lesern die Kunst des Verstehens auf: umkehren, umdenken, das Gute ins Herz, das Schlechte in die Grube, dann wieder umkehren und umdenken ... erst wenn sich wirklich nichts neues mehr beim Lesen ereignet und es anfängt langweilig zu werden, ist es Zeit, sich vorerst einem anderen Buch der Bibel zu widmen.
Es ist so bereichernd, den vielfältigen Zusammenhänge innerhalb eines Buches auf die Spur zu kommen. Dazu muss man sich gewissermaßen in dieses Buch einleben. Das ereignet sich aber nur im Hermeneutischen Zirkel wiederholten Lesens.

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lovetrail
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#572 Re: Trinität! - II

Beitrag von lovetrail » Sa 31. Dez 2016, 12:08

Andreas, du hast da ein paar interessante Gedanken präsentiert, denen ich noch ein wenig nachsinnen muss.

Allerdings frage ich mich schon ein wenig, ob du damit wirklich den Punkt der Thematik triffst, bzw ob dein eingangs geäusserter Spott gegenüber geistlicher Kriegsführung in der Sache gerechtfertigt ist. Hermeneutik ist eine schöne Sache, wenn sie uns die Realität klarer sehen lässt.

Aus zahlreichen Zeugnissen geht hervor (und auch aus eigener Erfahrung), dass das Anrufen des Namen Jesu Hilfe bringt. Und zwar auch wenn wir dämonische Attacken erleben. Darum geht es doch hier. Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist ins Fleisch gekommen und ihm ist alle Gewalt im Himmel und auf Erden übergeben worden. Unsere Gemeinschaft mit ihm rettet uns vor dem Bösen. (und zwar nicht nur sächlich sondern auch personal verstanden).

Es wird sich zeigen, ob Anti-Trinitarier gerettet werden in der Stunde der Not.

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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#573 Re: Trinität! - II

Beitrag von Helmuth » Sa 31. Dez 2016, 12:18

lovetrail hat geschrieben: Es wird sich zeigen, ob Anti-Trinitarier gerettet werden in der Stunde der Not.
LOL, was sind das für Sorgen? Du meinst man könnte es nicht ebenso umgekehrt sagen? Mit welcher Sicherheit meinst du dir die richtigen Sorgen darüber zu machen, und ich geringere, d.h. unter Umständen für dich sogar nichtige.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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lovetrail
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#574 Re: Trinität! - II

Beitrag von lovetrail » Sa 31. Dez 2016, 12:32

Helmuth hat geschrieben: LOL, was sind das für Sorgen? Du meinst man könnte es nicht ebenso umgekehrt sagen? Mit welcher Sicherheit meinst du dir die richtigen Sorgen darüber zu machen, und ich geringere, d.h. unter Umständen für dich sogar nichtige.

Es gibt auch andere Christusse. Vor allem in der Endzeit soll es davon wimmeln.

Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen.(Mt.24,24)

7 Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennen; dies ist der Verführer und der Antichrist.
8 Seht auf euch selbst, damit ihr nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangt!
9 Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn.
(2. Joh.7-9)
LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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#575 Re: Trinität! - II

Beitrag von janosch » Sa 31. Dez 2016, 12:36

Erich hat geschrieben: Abraham, Isaak und Jakob haben also diesen Namen Gottes, "JHWH", noch nicht gekannt! - Das glaube ich!

Wer das nicht glauben will, der muss und wird sich eben dann diese Worte Gottes so hindrehen, wie es seinem Glauben entspricht!

LG! Erich


Das ist mal ein guter Anfang Erich! Nämlich glauben kann man alles! Sogar an den Weihnachtsmann...
Und genau darum die Trinitätslehre ist eine IRRLEHRE, weil sie als offenkundig und als „Wahrheit“ von der Kirche erklärt. Sogar „HEILIG“, als Lüge verbreitet wird! :clap:

Aber du hast immer noch nicht geklärt, wenn DER Vater JHWH diesen NEUEN NAMEN „Jesus“ angeeignet hat, dann was ist mit diesem alten NAMEN und Person JHWH in sich, könntest du uns das erklären bitte! :roll:

1. Was ist mit dem „Vater JHWH“, wo ist er, wenn sein neuer Name Jesus wurde??

2. Wenn der Vater auf dem Thron sitzt, und Sohn Jesus auf der rechten Seite, dann wer sitzt auf dem Thron, wie nennt man den „NAMEN“ des Vaters, dieser Person?? „Jesus“ kann er nicht heißen, dieser Name ist bereits vergeben an den alten JHWH, der der Sohn wurde! :o

3. Wenn der Vater JHWH irgendwie inkarniert ist, und den neuen Namen „Jesus“ bekommen hat, dann muss er verschwinden, ewiglich! Weil der alte Name JHWH und als „Gott" nutzlos ist!

Nur auf diese drei Fragen hätte ich gerne eine Antwort von dir, aber bitte verschone mich, keinen Roman, ich kenne die Bibel gut, darum kannst du nur ansatzweise biblische Zitate anläuten!! Hmm...wenn du was passendes findest, das dein Fantasieren bestätigt, dann bitte, sonst vergiss es!

lg janosch

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NIS
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#576 Re: Trinität! - II

Beitrag von NIS » Sa 31. Dez 2016, 12:46

Die Bibel wörtlich nehmen!
Es ist doch ganz klar und einfach!

JHWH - Gott - Vater
Jesus Christus - Der Sohn Gottes
Der Heilige Geist - Das Kind der Schöpfer

Der Heilige Geist verbindet uns mit Gott, denn jedes Geschöpf Gottes ist auch ein Schöpfer.
Der Heilige Geist (Hauke)

WISSEN VON MACHT

Hemul
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#577 Re: Trinität! - II

Beitrag von Hemul » Sa 31. Dez 2016, 13:03

Meine Güte? Warum traut sich kein hiesiger Jesus Anbeter meine bibl. Beweise zu demaskieren? :roll: Ist das etwa zu heiß für euch? :o

Hemul hat geschrieben:
lovetrail hat geschrieben:Mich würde mal interessieren, wie die behauptete Bedeutungsteilung des Wortes "proskyneo" in einmal "anbeten" und einmal "huldigen" in der Praxis insbes. der geistlichen Kriegsführung aussieht.
Wenn ich also von geistlichen Finstermächten umstellt bin und in höchster Not Jesus Christus anrufe damit er mich rette,......
.............Wäre das die verkehrte Reihenfolge. Wie man in einer solchen-aber auch in jeder anderen Situation richtig im Sinne von Jesus selbst vorgeht zeigt er uns in Johannes 15:16 höchstpersönlich unmissverständlich wie folgt auf:
6 Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich euch. Ich habe euch dazu bestimmt, dass ihr losgeht und Frucht bringt – Frucht, die Bestand hat. Wenn ihr dann den Vater in meinem Namen um irgendetwas bittet, wird er es euch geben.
Denn der Name Jesus -Hebräisch Je-hoschua bedeutet ja auch nicht "ICH-RETTE" sondern "JAH-RETTET".
Gemäß Johannes 14:6 gibt es aber nur eine Tür zu diesem Rettungsgott "JHWH":
6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
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#578 Re: Trinität! - II

Beitrag von Hemul » Sa 31. Dez 2016, 13:21

lovetrail hat geschrieben:Es gibt auch andere Christusse. Vor allem in der Endzeit soll es davon wimmeln.
Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen.(Mt.24,24)
Stimmt! :thumbup: Und diese verführten Verführer pfeifen darauf was Jesus nachfolgend unmissverständlich zu seinen Nachfolgern in Johannes 15:16 gesagt hat:
16 Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich euch. Ich habe euch dazu bestimmt, dass ihr losgeht und Frucht bringt – Frucht, die Bestand hat. Wenn ihr dann den Vater in meinem Namen um irgendetwas bittet, wird er es euch geben.
Da diese verführten Verführer Jesu Vater "JHWH" in Rente geschickt haben meinen sie es geht auch ohne den. Ohne diesen größeren Vater "JHWH" geht es aber gem. Jesu weiteren unmissverständlichen Worten in Johannes 14:5+6 aber überhaupt gar nicht:
5 Spricht zu ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den Weg wissen? 6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. 6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#579 Re: Trinität! - II

Beitrag von Hemul » Sa 31. Dez 2016, 13:45

Johannes 15:16,
16 Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich euch. Ich habe euch dazu bestimmt, dass ihr losgeht und Frucht bringt – Frucht, die Bestand hat. Wenn ihr dann den Vater in meinem Namen um irgendetwas bittet, wird er es euch geben.
Was ist deshalb zu tun? Gemäß Philipper 4:6+7 folgendes:
6 Macht euch keine Sorgen, sondern bringt eure Anliegen im Gebet mit Bitte und Danksagung ...."vor Gott".....! 7 Und sein Frieden, der alles menschliche Denken weit übersteigt, wird euer Innerstes und eure Gedanken beschützen, denn ihr seid ja mit Jesus Christus verbunden.
:wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Andreas
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#580 Re: Trinität! - II

Beitrag von Andreas » Sa 31. Dez 2016, 14:54

lovetrail hat geschrieben:Jesus hat 40 Tage in der Wüste gefastet bevor er sein Duell mit dem Teufel hatte. Ich sehe da kein leichtfertiges Hinweglachen Satans sondern eine ernsthafte und genaue (im geistlichen Sinne) Vorgangsweise Jesu.
Der übliche, hermeneutische Kardinalfehler der Bibel-Bastel-Bögen. Die Bücher erklären sich nicht gegenseitig. Jedes Buch hat seine Botschaft. Bei Markus gibt es kein "Duell" mit dem Satan.

Wie stünde es um meine Wahrhaftigkeit, wenn ich nur die Übereinstimmungen wahrnehme, aber die Abweichungen ignoriere? Ich kann einen starken Glauben demonstrieren, indem ich so tue, als würde ich solche Zweifel gar nicht erst zulassen. Das hält den Geist aber keineswegs davon ab, mich in die Stille der Wüste zu treiben. Dort bin ich auf mich selbst geworfen und kann mich nicht mehr selbst betrügen, indem ich anderen meinen starken Glauben solange vorgaukle, bis ich es schließlich selber glaube.

Mk 1,4-13 hat geschrieben:So trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündigte Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden. Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig. Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren. Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Und als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden. Danach trieb der Geist Jesus in die Wüste. Dort blieb Jesus vierzig Tage lang und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm.

Es ist derselbe Geist, der Jesus diese wunderbare Zusage macht und ihn unmittelbar danach in die Wüste treibt. In der Nachfolge hieße es, diesen Geist zu verleugnen, wenn ich meine Zweifel anderen und mir selbst gegenüber leugne. Meine Zweifel mögen meinen schwachen Glauben anklagen oder irgendetwas anderes. Es ist Markus nicht wichtig, was das Gewissen plagt, weil das ungezählte Gründe haben kann. Deswegen schreibt er nicht, womit der Satan in Versuchung führt. Eigentlich schreibt er darüber gar nichts. Es steht vor allem das nicht da, was woanders steht. Kein Wort vom Fasten, von Brot und Hunger. Der markinische Jesus betet nicht einmal und es gibt keinen Dialog mit dem Satan.

Die Wortbedeutung von „Satan“ bedeutet auch „Ankläger“. Der Satan ist derjenige, der die Anklage vorträgt. Die Einsamkeit der Wüste legt nahe, dass ich es selbst bin, der sich da anklagt und dabei weiß ich, dass ich schuldig bin. Jede Anklage weist auf einen Zwiespalt hin, darauf das etwas so ist, wie es nicht sein sollte. Jeder Gewissenskonflikt ist ein Zwiespalt, der mein Herz zerreißt, so wie die wilden Tiere drohen mich zu zerreißen. Dieses Leid, das ich im Zweifel erfahre, ist wahrlich beklagenswert. Meine Not bringt mich an den Rand der Verzweiflung, doch in der Wüste gibt es auch die Stille der Besinnung. Wenn ich mich wieder auf die vorausgegangene Zusage besinne, kann ich aufhören mich selbst zu zerfleischen und meine Klage vor Gott bringen, damit er über mich richtet.

In diesem Prozess erfahre ich das Gericht Gottes am eigenen Leibe daran, wie ich gerichtet werde. Die Gerechtigkeit Gottes ist Rettung, nicht Vernichtung. Die Gerechtigkeit Gottes richtet jeden auf und niemanden zugrunde. Sein Richten macht Verkrümmtes wieder gerade und tränkt Verdorrendes, damit es lebt. Die Gerechtigkeit Gottes gründet in der Zusage des Vaters an seinen geliebten Sohn. Sie ist dem Sohn schon in die Wiege gelegt und ihm als sein Name gegeben. Jesus bedeutet: „Jahwe rettet“ und Jahwe bedeutet: “Ich bin da und werde immer für dich da sein.“ Das ist sein Name und wenn ich diesen Namen höre, bin ich angesprochen. In diesem Namen ist diese Zusage des Vaters an seinen Sohn schon enthalten und nichts und niemand kann etwas an dieser Liebe ändern.
Mk 11,24.25 hat geschrieben:Darum sage ich euch: Alles, worum ihr betet und bittet - glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil.
Und wenn ihr beten wollt und ihr habt einem anderen etwas vorzuwerfen, dann vergebt ihm, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt.

Es ist so schwer zu glauben, weil meine Liebe so klein ist. Es ist so schwer zu glauben, weil es meiner Vorstellung von Gerechtigkeit so fremd ist. So ist weder das griechische Recht der Straf- und Rachegöttin Dike, noch das römische Recht der Göttin Iustitia.
Mk 9,24 hat geschrieben:Da rief der Vater des Jungen: Ich glaube; hilf meinem Unglauben!

Weil Gott weiß, wie schwer diese Zusage zu glauben ist, treibt mich der Geist in die Wüste, denn hier erlebe ich, was ich glauben darf. Es ist nicht in meinem Glauben gegründet, sondern in der Liebe meines Vaters. Ich muss erfahren, dass mein Klagen von diesem Geist erhört wird und es möglich ist, unter wilden Tieren zu leben weil mir Engel dieses Geistes dienen. Die Vergebung meines Vaters ist die Botschaft der Engel. Ein Engel der spricht „Fürchte dich nicht“, ist nicht genug. Viele Engel sind nötig, weil ich so viele Zweifel habe, wie die Wüste Sandkörner.

„Dort blieb Jesus vierzig Tage lang ...“
Vierzig Jahre Exodus durch die Wüste, siebzig Jahre Gola in Babylon nebst Wüstenwanderungen hin und zurück, die vierzig Wüstentage Jesu und in der Diaspora weitere 2000 Jahre in wüster Fremde unter wilden Tieren. Ich war dort und dort und dort. Die Exoduserfahrung ist mein Dauerthema, die Wüste allgegenwärtig. Mein bisschen Glaube war Oase inmitten wüsten Zweifelns. In meinem Leben gab es so manche Durststrecke auf meinem Weg von Wasserloch zu Wasserloch. Es war das Wasser, das meinen bangen Weg bestimmte.

Mk 1,4 hat geschrieben:So trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündigte Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden.
Mk 1,8 hat geschrieben:Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.

Meine Taufe mit dem Heiligen Geist ist mit der Wüstenerfahrung untrennbar verbunden, weil ich erst dort zaghaft zu glauben begann. Weniges ist eindeutig, vieles zwiespältig. Ich lerne damit zu leben, ich lerne, damit liebevoller umzugehen, jeden Zweifelsfall zu prüfen, mich immer neu zu entscheiden, indem ich mich wieder besinne, auf das, worauf es letztlich ankommt. Jetzt bin ich ohne Hast unterwegs ins nahe Reich Gottes. Ich gönne mir öfter eine Rast in stiller Rückbesinnung. Die Wüste ist noch da. Aber die Wüste hat ihren Schrecken endgültig verloren, seitdem ich verstanden habe, dass nicht das Wasser meinen Weg bestimmt, sondern der Geist.

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