Hes. 3,18 Aufforderung zum Töten?

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sven23
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#51 Re: Hes. 3,18 Aufforderung zum Töten?

Beitrag von sven23 » Sa 25. Okt 2014, 13:00

Yusuke hat geschrieben:
Daher eine Frage: * Welchen Sinn hat es denn, wenn der Mitarbeiter, welcher seiner Pflicht nicht nachkommt den anderen zu retten, ihn nun exekutiert? Für mich ergibt das keinen Sinn.

Tja, wer hat behauptet, daß alles in er Bibel immer einen Sinn ergäbe? :lol:
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Hemul
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#52 Re: Hes. 3,18 Aufforderung zum Töten?

Beitrag von Hemul » Sa 25. Okt 2014, 21:03

sven23 hat geschrieben:
Yusuke hat geschrieben:
Daher eine Frage: * Welchen Sinn hat es denn, wenn der Mitarbeiter, welcher seiner Pflicht nicht nachkommt den anderen zu retten, ihn nun exekutiert? Für mich ergibt das keinen Sinn.

Tja, wer hat behauptet, daß alles in er Bibel immer einen Sinn ergäbe? :lol:
Du bestimmt nicht-gell? :Smiley popcorn:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
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#53 Re: Hes. 3,18 Aufforderung zum Töten?

Beitrag von Hemul » Sa 25. Okt 2014, 21:18

Yusuke hat geschrieben:Hallo Zeus,

Zeus hat geschrieben:Yusuke, was mich an deiner Exegese stört, ist die Tatsache, dass Jahveh (oder sein Sprachrohr), das Wort "Hand" (Werkzeug zum Handeln) benutzt, während bei Schuldzuweisungen in der Bibel sonst gerne der Begriff "Haupt" (Sitz des Schuldbewusstseins) gebraucht wird.
Ja, ich verstehe deinen Einwand und ich glaube auch das mit "Hand" eine Tat gemeint ist. Aber ich zweifel daran das mit der Tat ein Tötungsakt gemeint ist, weil der Inhalt des Verses einen anderen Schwerpunkt setzt als die Bestrafung des Gottlosen. Im Gegenteil, es geht an dieser Stelle eine Kritik an den "Mitarbeiter" Gottes, der einen Auftrag ("Hand") erhält den Gottlosenen (dank Magdalena den "Abtrünnigen") zu retten, der Mitarbeiter aber seiner Anweisung nicht nachkommt. Deshalb wird Gott dann das Blut von der Hand des Verweigerers fordern, weil er sich der Verantwortung seinen Auftrag zu erfüllen, entzogen hat.
Daher eine Frage: * Welchen Sinn hat es denn, wenn der Mitarbeiter, welcher seiner Pflicht nicht nachkommt den anderen zu retten, ihn nun exekutiert? Für mich ergibt das keinen Sinn.
Umso mehr ist die Frage berechtigt, dass ja Hesekiels Warnbotschaft gem. Hesekiel 3:17 an ganz Israel gerichtet war.
Der Prophet als Wächter
16 Nach diesen sieben Tagen kam das Wort Jahwes zu mir. Er sagte: 17 "Du Mensch, ich habe dich zum Wächter für die Leute von Israel bestellt. Wenn du eine Botschaft von mir bekommst, musst du sie in meinem Auftrag warnen! 18 Wenn ich also zu dem Schuldigen sage: 'Du musst sterben!', und du hast ihn nicht gewarnt, ihn nicht von seinen schlimmen Wegen abgebracht, du hast ihm nichts gesagt, um sein Leben zu retten - dann wird er zwar sterben, wie er es verdient hat, aber dich ziehe ich für seinen Tod zur Rechenschaft! 19 Warnst du den Schuldigen und er bekehrt sich nicht von seiner Gottlosigkeit und seinem unrechten Tun - dann wird er wegen seiner Schuld sterben, aber du hast dein Leben gerettet. 20 Und wenn ein Mensch, der gottgefällig lebt, sich davon abwendet und anfängt, Unrecht zu tun, weil ich ihn auf die Probe gestellt habe, dann muss er sterben. Alles Gute, was er vorher getan hat, zählt dann nicht mehr. Hast du ihn nicht gewarnt, muss er wegen seiner Sünde sterben, aber dich ziehe ich für seinen Tod zur Rechenschaft! 21 Doch wenn du den Gerechten gewarnt hast, dass er sich bewährt und ohne Sünde bleibt, dann bleibt er am Leben und auch du hast dein Leben gerettet."
Es gab demnach jede Menge Israeliten die Hesekiel nach Zeus Ansicht hätte umbringen müssen. Und das zu einer Zeit wo es noch
keine Massenvernichtungswaffen gab? :roll:
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Magdalena61
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#54 Re: Hes. 3,18 Aufforderung zum Töten?

Beitrag von Magdalena61 » Sa 25. Okt 2014, 22:55

Yusuke hat geschrieben:Daher eine Frage: * Welchen Sinn hat es denn, wenn der Mitarbeiter, welcher seiner Pflicht nicht nachkommt den anderen zu retten, ihn nun exekutiert? Für mich ergibt das keinen Sinn.
Für mich auch nicht. Da ist nämlich keiner :) .

Der Wille Gottes wird wiederholt ausführlich dargelegt: Hes. 18,23 und Folgende

Wenn mit "Blut von deiner Hand fordern" eine Hinrichtung gemeint wäre, wäre das wohl anders formuliert, in Anlehnung an das Gesetz des Mose. Etwa: "...sollst du nicht am Leben lassen" oder "sollst du töten" mit detaillierten Anweisungen oder ähnlich.

Es wurde schon geschrieben: "Blut" wird auch als Synonym für "Leben" verwendet.

Wenn Gott ein "Leben" einfordert, von einem Menschen, der schuldig wurde durch Unterlassen... was passiert dann?

An wen richten sich dieser Auftrag und diese Warnung eigentlich? Erwächst uns Christen aus Hes. 3, 18 etc. eine Verpflichtung?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Andreas
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#55 Re: Hes. 3,18 Aufforderung zum Töten?

Beitrag von Andreas » Sa 25. Okt 2014, 23:20

Wenn ein Prophet die Warnung (Botschaft Gottes an den Gottlosen durch den Propheten) nicht an den Gottlosen weitergibt, macht der Prophet sich selbst schuldig. Unterlassene Hilfeleistung. Deswegen fordert Gott das Blut (des Gottlosen, der ja schon tot ist, wegen seiner eigenen Sünden) von dem Propheten. Das Blut des Gottlosen schreit zu Gott analog zu dem Blut Abels, dass aus dem Acker zu Gott schrie. Es "klebt" an den Händen des Propheten und dieses Blut fordert nun Gott vom Propheten.

Wie Gott diese Schuld richtet? Wie wird die Liebe schon richten? Trotzdem wird es schmerzhaft sein, mit den eigenen Untaten konfrontiert zu werden - und dem Leid der anderen, das daraus resultierte. Da wird es Heulen und Zähneklappern geben.

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sven23
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#56 Re: Hes. 3,18 Aufforderung zum Töten?

Beitrag von sven23 » So 26. Okt 2014, 04:27

Magdalena61 hat geschrieben: Wenn mit "Blut von deiner Hand fordern" eine Hinrichtung gemeint wäre, wäre das wohl anders formuliert, in Anlehnung an das Gesetz des Mose. Etwa: "...sollst du nicht am Leben lassen" oder "sollst du töten" mit detaillierten Anweisungen oder ähnlich.
LG

Auch diese eindeutige Aussage wurde schon von so manchem "Experten" umgedeutet, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
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#57 Re: Hes. 3,18 Aufforderung zum Töten?

Beitrag von sven23 » So 26. Okt 2014, 04:31

Hemul hat geschrieben: "...Doch wenn du den Gerechten gewarnt hast, dass er sich bewährt und ohne Sünde bleibt, dann bleibt er am Leben und auch du hast dein Leben gerettet."

Es gab demnach jede Menge Israeliten die Hesekiel nach Zeus Ansicht hätte umbringen müssen. Und das zu einer Zeit wo es noch
keine Massenvernichtungswaffen gab? :roll:

Ich dachte, kein Mensch sei ohne Sünde außer Jesus.
Und außerdem hatte Gott schon erfolgreich Waterboarding als Massenvernichtungswaffe eingesetzt.
Beides macht keinen Sinn.
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#58 Re: Hes. 3,18 Aufforderung zum Töten?

Beitrag von Hemul » So 26. Okt 2014, 06:22

Magdalena61 hat geschrieben:Es wurde schon geschrieben: "Blut" wird auch als Synonym für "Leben" verwendet.
Ja hier:
Im übrigen geht aus 3.Mose 17:10-14 unmissverständlich hervor, dass das "LEBEN" eines Menschen im "BLUT" ist.
10 Genauso geht es jedem Israeliten und jedem Fremden unter euch, der irgendwelches Blut isst. Ich selbst wende mich gegen jede Person, die Blut isst, und werde sie aus ihrem Volk beseitigen. 11 Denn das Leben des Körpers ist in seinem Blut. Ich habe bestimmt, dass es auf den Altar gegeben wird, um Sühne für euch zu erwirken. Denn das Blut bewirkt Sühne durch das Leben darin. 12 Darum habe ich zu den Israeliten gesagt: Niemand von euch darf Blut essen, auch die Fremden nicht, die bei euch leben. 13 Und jeder von den Israeliten oder den Fremden, die bei euch leben, der Wild oder Vögel jagt, die ihr essen dürft, soll ihr Blut ausfließen lassen und es mit Erde bedecken. 14 Denn das Leben allen Fleisches ist sein Blut, und ich habe zu den Israeliten gesagt: Es ist euch nicht erlaubt, das Blut irgendeines Wesens aus Fleisch zu essen, denn das Leben allen Fleisches ist sein Blut. Jeder, der es isst, muss beseitigt werden.
Magdalena61 hat geschrieben:An wen richten sich dieser Auftrag und diese Warnung eigentlich? Erwächst uns Christen aus Hes. 3, 18 etc. eine Verpflichtung?
Klar erwächst hier für Christen gem. Matthäus 24:14 u. Markus 13:10 eine Verpflichtung:
14 Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.
10 und allen Nationen muss vorher das Evangelium gepredigt werden.
Was meinst du wohl warum ich mir hier die Finger wund schreibe? ;)
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#59 Re: Hes. 3,18 Aufforderung zum Töten?

Beitrag von sven23 » So 26. Okt 2014, 06:24

Hemul hat geschrieben:Jeder, der es isst, muss beseitigt werden.

Und wer übernimmt die Beseitigung?
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#60 Re: Hes. 3,18 Aufforderung zum Töten?

Beitrag von Hemul » So 26. Okt 2014, 06:29

sven23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Jeder, der es isst, muss beseitigt werden.
Und wer übernimmt die Beseitigung?
Übernahm, übernahm. ;) Damals die dafür von Gott eingesetzten Richter. :wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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