Aschera, die Gemahlin Jahwes

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Münek
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#471 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Fr 25. Dez 2015, 22:15

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Von seinem kurz bevorstehenden gewaltsamen Tod wusste er nichts.
Woher willst Du denn das wissen? - Er hat auch von seiner unmittelbar bevorstehenden "Verklärung" gewusst.

Woher willst Du das wissen?

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#472 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Fr 25. Dez 2015, 22:39

Novalis hat geschrieben:Es stellt sich nun mal die Frage, was eine passende Deutung ist.

Bevor man ans Deuten geht, sollte man sich knochenehrlich fragen,
welchen Realtätsgehalt die zu deutenden Sachverhalte besitzen.


Die drohende Gefahr, sich aus einem Wunschglauben heraus selbst zu
belügen
, wird von Gläubigen oft in grotesker Weise unterschätzt.

Ihrem Drang nachzugeben, unliebsame Tatsachen einfach auszublen-
den, zu verdrängen oder zu ignorieren
, ist eine offensichtliche und
nicht zu leugnende Tatsache. Es ist so...


Ein Religionspsychologe könnte hier erhellende Erklärungen liefern.

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#473 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Fr 25. Dez 2015, 22:47

Novalis hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Es stellt sich nun mal die Frage, was eine passende Deutung ist.
Kommt drauf an, was man als "passend" definiert.
Der Deuter deutet seine Deutung immer als passend. :lol:

Ein mündiger Mensch kann mit verschiedenen Deutungen umgehen. Jeder ist zur selbstständigen Wahrheitssuche aufgerufen.

Das hört sich erstmal gut an. ;)

Nur sollte der "Wahrheitssucher" nicht schon vor Beginn seiner Suche festlegen, wie die
zu findende Wahrheit unbedingt auszusehen hat
. Dann wird es nämlich unwahrhaftig!

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#474 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Fr 25. Dez 2015, 22:49

Novalis hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
Die menschliche Subjektivität ist niemals irrelevant.

Doch doch - nur für den Glaubenden nicht.

Die Subjektivität macht mich zu einem menschlichen Wesen. Darum ist sie unendlich kostbar und relevant. Ich bin kein Roboter. Ich bin ein bewusstes - empfindungsfähiges - Wesen.

So soll es sein - so soll es bleiben. :thumbup:

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#475 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Hemul » Fr 25. Dez 2015, 22:51

sven23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Dann erkläre Du pfiffiger Oberdeuter uns doch bitte -wie Du 2.Petrus 3:8 deutest:
Doch eins dürft ihr dabei nicht vergessen, liebe Freunde: Was für uns ein Tag ist, das ist für Gott wie tausend Jahre; und was für uns tausend Jahre sind, das ist für ihn wie ein Tag.
:chapeau:
Der 2. Petrusbrief steht im Verdacht der Fälschung.
Ach so entsorgt man Hindernisse? :roll: Habe von Dir auch nix anderes erwartet. ;) Alles was euch nicht in den Kram passt steht im Verdacht der Fälschung-gelle? Bild
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#476 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Münek » Fr 25. Dez 2015, 23:37

Hemul hat geschrieben:Dann erkläre Du pfiffiger Oberdeuter uns doch bitte -wie Du 2.Petrus 3:8 deutest:
Doch eins dürft ihr dabei nicht vergessen, liebe Freunde: Was für uns ein Tag ist, das ist für Gott wie tausend Jahre; und was für uns tausend Jahre sind, das ist für ihn wie ein Tag.
:chapeau:

Ich mische mich mal ein.

Der Verfasser des 2. Petrusbriefes greift hier auf eine Stelle in Psalm 90,4 zurück.

Der Psalmist preist die Ewigkeit Gottes (Psalm 90,2) und spricht angesichts dieser
nicht vorstellbaren Zeitdauer in voller Ehrfurcht betend zu Gott:

"Tausend Jahre sind für dich wie ein Tag, der gestern vergangen ist, wie eine Wache in der Nacht."

Der Psalmist hat in seinem Lob noch stark untertrieben; denn für ein ewig existie-
rendes Wesen sind 1000 Jahre weniger als ein Wimpernschlag. Na gut, der Verfas-
ser dieses Verses hat sich halt so ausgedrückt.

Fazit:

Es war nicht Jahwe, der sagte: "Aus meiner Sicht entsprechen 1000 Jahre einem irdi-
schen Tag". Hier wagt lediglich ein Mensch in ehrfürchtigem Staunen einen zeitlichen
Vergleich, um Jahwes Ewigkeit zu preisen.

Der Verfasser des 2. Petrusbriefes hat zu Unrecht auf die Worte des Psalmisten zurück-
gegriffen...
Zuletzt geändert von Münek am Fr 25. Dez 2015, 23:40, insgesamt 1-mal geändert.

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#477 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Fr 25. Dez 2015, 23:39

Münek hat geschrieben:Ich kenne keine Bibelstelle, in der Jesus seine Aussage zurückgenommen hätte. .... Jesus hätte gewiss nicht 70 seiner Jünger ausgesandt, dem Volk die "Nähe des Gotterreiches" zu verkünden, wenn er der Ansicht gewesen wäre, sie hätten von "Tuten und Blasen" keine Ahnung gehabt.
Auch die Jünger hatten ihren persönlichen heilsgeschichtlichen Erkenntnis-Weg noch vor sich - dass sie quasi "erkenntnis-perfekt" waren, glaube ich nicht.

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#478 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von Hemul » Fr 25. Dez 2015, 23:53

Münek hat geschrieben: Fazit:
Es war nicht Jahwe, der sagte: "Aus meiner Sicht entsprechen 1000 Jahre einem irdi-
schen Tag". Hier wagt lediglich ein Mensch in ehrfürchtigem Staunen einen zeitlichen
Vergleich, um Jahwes Ewigkeit zu preisen.

Fazit:Du schreibst gem. 2.Petrus 1:20+21 erneut wieder Kappes:
20 In diesem Zusammenhang ist es von größter Wichtigkeit, dass ihr Folgendes bedenkt: Keine einzige prophetische Aussage der Schrift ist das Ergebnis eigenmächtiger Überlegungen ´des jeweiligen Propheten`. 21 Anders gesagt: Keine Prophetie hat je ihren Ursprung im Willen eines Menschen gehabt. Vielmehr haben Menschen, vom Heiligen Geist geleitet, im Auftrag Gottes geredet.
:chapeau:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#479 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Sa 26. Dez 2015, 00:00

sven23 hat geschrieben:Wieso ohne äußere Einflüsse?
Wenn Du als erstes den Primär-Text liest, bevor Du Dich von Sekundär-Literatur versauen lässt, liest Du ohne Einflüsse. - Welchen Eindruck hattest Du damals?

sven23 hat geschrieben: Da fiel es mir wie Schuppen von den Haaren und ich sah, daß meine unartikulierte Skepsis berechtigt war.
Wenn man die Bibel wörtlich liest, kann das nicht ausbleiben.

sven23 hat geschrieben:Ich bitte dich, genau so etwas kann die HKM herausarbeiten, unabhängig davon, ob es ein Gottesreich gibt oder nicht. Es geht um die Glaubenstradition und wie sie sich veränderte. Das ist klassisches HKM-Gebiet.
Denkt da mal auch einer dran, dass mit Jesus ein Paradigmen-Wechsel eintritt - von der äußeren Religion zur inneren Religion??? - Es ist doch gerade der Gag, dass das NT insofern NICHT in der Glaubens-Tradition steht, dass sie verinnerlicht. - Deshalb ist doch "Nähe" bei Jesus etwas anderes als "Nähe" im zeitlichen Sinn. - Wenn man dieses Motiv übergeht, sieht's in der Tat zappenduster aus.

sven hat geschrieben:„Als Jesus den gegenwärtigen Beginn der Gottesherrschaft verkündigte, rechnete er mit deren Kommen während seines Lebens.“
Gerd Theißen Es geht um die Gottesherrschaft, die laut Jesus unmittelbar bevorstehen sollte. Als er hingerichtet wurde, rechnete man anfangs immer noch mit der baldigen Gottesherrschaft und in Verbindung damit natürlich auch mit Jesu Rückkehr. Beides hängt natürlich untrennbar zusammen.
Ich bin ziemlich sicher, dass sich hier Theißen täuscht - er verwechselt Rezeptions-Haltung mit Jesus-Haltung - der Paradigmen-Wechsel wurde selbstverständlich erst mit der Zeit nach und nach gecheckt. - Deshalb wurde Jesus doch nicht verstanden.

sven hat geschrieben: Die Geschlechtsregister sind auch der mißlungene Versuch, Jesus bis zum Hause David zur verorten, auch das ging schief. Von der erfundenen Geburtsgeschichte in Bethlehem ganz zu schweigen usw. usw.
Da stimme ich Dir zu. - Aus meiner Sicht liegt dem eine Sichtweise zugrunde, die zu wörtlich versteht: Man verwechselt geistige Ahnschaft mit biologischer Ahnschaft. - Dann liefert man in der Tat Angriffsfläche.


closs hat geschrieben:Du weißt aber auch, daß Kubitz hier nur stellvertrend für die NT-Forschung steht.
Nein - Kubitza steht für eine weltanschaulich atheistisch präjudizierte Interpretations-Schule - auch christlicher-seits gibt es NT-Forschung, die zu ganz anderen Ergebnissen führt.

Vergiss nicht: "Historisch-kritisch" hat im Grunde gar nichts mit inhaltlicher Interpretation zu tun, sondern mit Fragen nach Wortbedeutungen, Quellenlage, Rezeptions-Geschichte, etc.

closs hat geschrieben:Ja eben, sie sind wissenschaftlich Arbeitenden natürlich nicht ebenbürtig.
Woher willst Du das wissen? - Ich habe eh den Verdacht, dass man "ergebnisoffen" mit "atheistisch" gleichsetzt: "Wenn Du die Bibel inhaltlich verstanden hast, musst Du ein schlechter Wissenschaftler sein".

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#480 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes

Beitrag von closs » Sa 26. Dez 2015, 00:04

Münek hat geschrieben:Anstatt an der kirchlichen Praxis harsche Kritik zu üben, gehst Du nun hin und wirfst den Studierenden vor, sie hätten ihren Glauben vorher falsch aufgebaut.
Das ist kein Vorwurf, sondern eine Erklärung. - Nochmal zum Mitschreiben: Wer die Bibel ohne den Heiligen Geist liest, ist aufgeschmissen. - Man verheddert sich dann in irgendwelchen Einzelteilen, weil man keinen Sinn für das Ganze hat.

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