Parusieverzögerung II

Themen des Neuen Testaments
Benutzeravatar
Savonlinna
Beiträge: 4300
Registriert: So 2. Nov 2014, 23:19

#431 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Savonlinna » Sa 23. Mai 2015, 17:56

Münek hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Wenn es danach ginge, dass DER am meisten intellektuell unredlich ist, der am meisten bestimmten Realitäten nicht ins Auge zu schauen vermag, dann wäre Münek hier der Allerunredlichste. Denn er leugnet stur durch, was hier schon im Sinne der historisch-kritischen Forschung erarbeitet und geschrieben wurdeihm selber aber nicht in den Kram passt.

Das genaue Gegenteil ist der Fall.

Wo habe ich Ergebnisse der historisch-kritischen Forschung "stur durchgeleugnet"?

Bitte unbedingt belegen! Sonst hast Du Dich als Lügnerin geoutet! :thumbdown:
Bleiben wir ehrlich.
Ich schrieb: "Denn er leugnet stur durch, was hier schon im Sinne der historisch-kritischen Forschung erarbeitet und geschrieben wurde, ihm selber aber nicht in den Kram passt".

Belegen kann ich das ganz einfach:
indem ich Thread II und Thread I und den Teil von dem "Aberglauben-Thread, der sich schon mit Parusie beschäftigt, in ein Extra-Unterforum kopiere und Dich dann bitte, das alles durchzulesen und mir aufzuzeigen, wo Du das hier von mir Geschriebene und Belegte nicht geleugnet hast, sondern in Deine Überlegungen einbezogen hast.
:thumbup:

Benutzeravatar
Halman
Beiträge: 4016
Registriert: Di 25. Feb 2014, 20:51

#432 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Halman » Sa 23. Mai 2015, 17:59

Zeus hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:[...]also stehst Du ebenfalls vor der Herausforderung die befremdliche, christliche Weltsicht auszuhalten.
Wenn du, liebe Halman mit "aushalten" "kritiklos herunterschlucken" meinst, dann kann ich dir leider nicht zustimmen.
Mit "aushalten" von anderen Sichtweisen meine ich sicher nicht, dass man keine Kritik äußern dürfe, ganz im Gegenteil, denn konstruktive Kritik belebt ein Forum wie dieses hier. Es ist aber durchaus auch einem Kritiker möglich, die Weltsicht des anderen gelten zu lassen, so falsch sie ihm auch erscheint.

Zeus hat geschrieben:Ich sehe keinen Grund, auf irgend einen speziellen Glauben Rücksicht zu nehmen.
Was, soll ich auf das atheistische Weltbild etwa keine Rücksicht nehmen? Kritik kann also nur rücksichtslos erfolgen? Willst Du mir so einen Stuss erzählen?

Zeus hat geschrieben:Die Zeiten der Inquisition sind vorbei, aber epigenetisch sitzen den Menschen anscheinend immer noch die Nachwirkungen - salopp gesagt- in den Knochen.
Nur so kann ich mir erklären, dass man versucht, den christlichen Glauben - der doch nur einer von Tausenden ist - auch hier im Forum unter Artenschutz zu stellen.
Das Forum heißt 4Religion, nicht 4Jesus.
Dass ich explizit die christliche Religion erwähnte, liegt einfach nur daran, dass der bunte religiöse Flügel hier mehrheitlich christlich ist, wie inn unserem deutschen Sprachraum auch nicht anders zu erwarten. In Indien hätte ich vermutlich hinduistisch geschrieben. Ich orientiere mich hier an der Lebenswirklichkeit und hier sollen viele* Lebensentwürfe respektiert werden, seien sie christlich, hinduistisch, buddhistisch, agnostisch oder atheistisch. Wer das nicht will, ist hier in unserem Fourm falsch.

*Nicht alle, da es gute Gründe geben kann, eine Ideologie udgl. nicht zu respektieren. Es gibt natürlich Grnezen der Toleranz.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Anton B.
Beiträge: 2792
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 16:20

#433 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Anton B. » Sa 23. Mai 2015, 17:59

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Nach closs gibt es dann natürlich noch den "realen" und "historisch-wahren" Jesus als angenommene Entität.
Natürlich - würde man sich 2000 Jahre zurück-beamen lassen, würde man auf diesen "historisch-wahren" Jesus treffen.

Dass dies nicht geht, wissen wir. - Um so wichtiger wäre es, sich immer bewusst zu sein, dass Aussagen über Jesus Aussagen aus einem Modell sind, das man selber gemacht hat. - Konkret: Die Aussage "Jesus 'ist' einer, der die Naherwartung hatte" ist unwissenschaftlich. - Möglich ist nur: "Nach unserem Modell hatte Jesus eine Naherwartung". - Damit müsstest Du doch eigentlich einverstanden sein - oder nicht?
Wo ist der Unterschied zu "wissenschaftlich-historischer Jesus sensu historischer Wissenschaft", wenn ein weitgehender Konsens dort vorhanden ist? Oder besser dann (Pleonasmus!) "wissenschaftlich-historischer Jesus". Oder "Jesus sensu Lindemann"? Oder, wenn der Kontext und die Positionszuweisung klar ist, einfach nur Jesus?
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#434 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von closs » Sa 23. Mai 2015, 18:16

Anton B. hat geschrieben:Wo ist der Unterschied zu "wissenschaftlich-historischer Jesus sensu historischer Wissenschaft", wenn ein weitgehender Konsens dort vorhanden ist?
Damit wir kein Missverständnis haben:

Unter "realen" Jesus verstehe ich den Jesus, den wir erleben würden, wenn wir uns 2000 Jahre zurück-beamen würden. - Unter "wissenschaftlich-historischem" Jesus würde ich den Jesus verstehen, den die historische Wissenschaft nach jeweiligem wissenschaftlichen Stand sieht.

Beides kann weitgehend koinzidieren - beides kann auch stark divergieren. - Wir können weder den einen noch den anderen Fall falsifizieren, weil wir uns nicht 2000 Jahre zurück-beamen können. - Kann man dieser Feststellung widersprechen?

Oder meinst Du etwas ganz anderes?

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#435 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Zeus » Sa 23. Mai 2015, 18:21

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Was stellst du dir denn unter einem h-k. Modell vor?
Im wesentlichen so, wie Du es mehrfach in Deiner Auflistung zitiert hast.
Die Auflistung beschreibt kein Modell, sondern die Methodenschritte der von der Wissenschaft und den Großkirchen anerkannten historisch-kritischen Methode, die ich durch moderne technische Hilfsmittel ergänzt habe.
closs hat geschrieben:Allerdings halte ich die Trennung "wissenschaftlicher" und "geistiger" Parameter (allein diese Gegenüberstellung kann man sich auf der Zunge zergehen lassen) für falsch, weil man ohne die geistigen Parameter kein zutreffendes Jesus-Bild haben kann - davon abgesehen, dass diese geistigen Parameter INNERHALB des H.-K-Modells berücksichtigt werden müssten.
Wenn du das sagst...
Zeus hat geschrieben:Übrigens versuch mal, etwas klarer zu schreiben, und nicht dauernd Methode und Modell zu verwechseln.
closs hat geschrieben:Wie kommst Du darauf?
Sieh ganz oben. :lol:
closs hat geschrieben:Modell ist etwas grundlegend anderes als Methode.
Richtig. :lol: :lol:
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#436 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von sven23 » Sa 23. Mai 2015, 18:26

closs hat geschrieben: - Allerdings halte ich die Trennung "wissenschaftlicher" und "geistiger" Parameter (allein diese Gegenüberstellung kann man sich auf der Zunge zergehen lassen) für falsch, weil man ohne die geistigen Parameter kein zutreffendes Jesus-Bild haben kann - davon abgesehen, dass diese geistigen Parameter INNERHALB des H.-K-Modells berücksichtigt werden müssten.
Du stellst immer wieder die gleichen falschen Behauptungen auf. Ist z. B. das "Reich Gottes" kein geistiger Parameter?
Selbstverständlich ist das Gegenstand der historisch-kritischen Methode. Was sie nicht untersuchen kann und auch nicht will, ist, ob es dieses Gottesreich gibt. Vielleicht verwechselst du das.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Anton B.
Beiträge: 2792
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 16:20

#437 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Anton B. » Sa 23. Mai 2015, 18:40

closs hat geschrieben:Unter "realen" Jesus verstehe ich den Jesus, den wir erleben würden, wenn wir uns 2000 Jahre zurück-beamen würden.
Ist mir klar. Nur welcher konkrete Inhalt verbirgt sich dahinter? Also gehässig gefragt, was genau ist der reale Jesus?

Ganz unabhängig von Jesus ist das Dein (und leider damit auch unser aller Problem), sobald Du mit "real" im Gepäck im Forum erscheinst. Dieses "real" ist irgendwie immer abstrakt, immer nur ein "da gibt es was", aber nie wirklich mit Substanz füllbar.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Benutzeravatar
Savonlinna
Beiträge: 4300
Registriert: So 2. Nov 2014, 23:19

#438 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Savonlinna » Sa 23. Mai 2015, 19:21

sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben: - Allerdings halte ich die Trennung "wissenschaftlicher" und "geistiger" Parameter (allein diese Gegenüberstellung kann man sich auf der Zunge zergehen lassen) für falsch, weil man ohne die geistigen Parameter kein zutreffendes Jesus-Bild haben kann - davon abgesehen, dass diese geistigen Parameter INNERHALB des H.-K-Modells berücksichtigt werden müssten.
Du stellst immer wieder die gleichen falschen Behauptungen auf. Ist z. B. das "Reich Gottes" kein geistiger Parameter?
Selbstverständlich ist das Gegenstand der historisch-kritischen Methode. Was sie nicht untersuchen kann und auch nicht will, ist, ob es dieses Gottesreich gibt. Vielleicht verwechselst du das.
Sven, ja, so sehe ich das auch.
Allerdings muss man sensibel sein für das, was die Evangelisten meinten. Sonst kann man deren Auffassung von "Gottes Reich" nicht beschreiben.
Ein Musikwissenschaftler kann nicht Mozarts Ouvertüre zur "Zauberflöte" beschreiben, wenn er nicht selber musikalisch ist.

Anton B. hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Genau deshalb ist doch das historisch-kritische Modell so speziell und kann zu seinem Ergebnis kommen.
Auch im Zusammenhang mit der "intellektuellen Redlichkeit": Die Diskussionssituation würde sich entscheidend präzisieren und gleichzeitig entspannen, wenn wir sauber vom "wissenschaftlich-historischen Jesus" (möglicherweise aka "historischer Jesus") als dem sprechen, der durch die historischen Wissenschaften rekonstruiert wird. Als "Glaubens-Jesus" (möglicherweise aka "Jesus-Christus") könnte der im NT gezeichnete und je nach Denomination vertretene Jesus (also präziser z.B. "Jesus Christus sensu RK", "Jesus-Christus sensu ZJ" usw.) bezeichnet werden. Nach closs gibt es dann natürlich noch den "realen" und "historisch-wahren" Jesus als angenommene Entität. Eignet sich aufgrund der Inhaltsleere auch als Etikett, was sich jederzeit auf die eigene Jesus- als auch Jesus-Christus-Vorstellung kleben lässt.
Anton:
Ich hab das Thema mit Dir schon einmal gehabt, hab dann aber das nicht weiter verfolgt.

Vor allem sollten wir wohl unterscheiden zwischen
"Historische Jesusforschung bzw. historisch-kritische Jesusforschung", früher "Leben-Jesu-Forschung".
http://de.wikipedia.org/wiki/Historische_Jesusforschung
und
"Historisch-kritische Methode"
http://de.wikipedia.org/wiki/Historisch ... he_Methode

Hier im Thread habe ich mich nur auf letzteres bezogen. An der Uni im Bereich Evangelische Theologie ist mir die Leben-Jesu-Forschung nie begegnet, obwohl das natürlich schon lange her ist.
Aber auch das aktuelle Veranstaltungsverzeichnis für Evangelische Theologie an der Uni Hamburg zeigt - falls ich nichts übersehen habe - nicht eine Veranstaltung zur Leben-Jesu-Forschung auf:
https://www1.theologie.uni-hamburg.de/s ... e15/nt.pdf

Als Einleitung zu dem erst-aufgeführten Proseminar - "Einführung in die neutestamentliche Exegese" - steht da:
Fachbereich Evangelische Theologie hat geschrieben:Für die Theologie insgesamt und die neutestamentliche Wissenschaft im Besonderen ist die Arbeit mit Texten zentral. Das Proseminar führt daher in die wissenschaftliche Vorgehensweise zur Auslegung
neutestamentlicher Texte ein. Textkritik, Methoden der sprachlichen Analyse und historisch-kritische Exegeseschritte werden sowohl
theoretisch als auch praktisch an Textbeispielen erarbeitet. Außerdem soll das eigene Vorverständnis kritisch reflektiert und zu den neu gewonnenen
Erkenntnissen in Beziehung gesetzt werden, um zu einer begründeten Interpretation neutestamentlicher Texte zu gelangen.

Einige User hier aber scheinen sich mehr auf die Leben-Jesu-Forschung zu beziehen, die natürlich ein anderes Ziel hat als das Theologiestudium.
Darin könnte ein Grund für das ständige Aneinandervorbeireden liegen.
Mit ersterem habe ich mich bislang so gut wie nicht beschäftigt - wohl, weil ich das im Lehrplan der Evangelischen Theorie nicht vorgefunden habe.

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#439 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Hemul » Sa 23. Mai 2015, 19:48

Hier fährt ein Zug nach Nirgendwo:
https://www.youtube.com/watch?v=HYnotUA4p1E
und ich fahre hier gar nicht mehr mit. :wave:
Zuletzt geändert von Hemul am Sa 23. Mai 2015, 20:03, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#440 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Münek » Sa 23. Mai 2015, 19:56

War nix

Antworten