Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Philosophisches zum Nachdenken
JackSparrow
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#411 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von JackSparrow » Mo 8. Dez 2014, 11:51

Salome23 hat geschrieben:Mit welchem Sinnesorgan nimmst du den Song in deinem Geiste grade wahr?
Mit meinem geträumten Ohr, von welchem ich nach dem Aufwachen feststellen muss, dass es nur in meiner Fantasie existierte.

Das Gehirn ist doch nicht mal in der Lage, sowas zu komponieren
Wir bezeichnen diese Fähigkeit als "Kreativität". Ob jede Form von Kreativität oder nur spezielle Formen von Kreativität oder auch überhaupt keine Form von Kreatitivät als "göttliche Botschaft" bezeichnet werden darf, kann ich nicht beurteilen, da mir die für eine "göttliche Botschaft" erforderlichen Voraussetzungen nicht bekannt sind beziehungsweise mir bisher noch kein Christ die Regeln dargelegt hat, nach welchen eine bestimmte Sache als "göttlich" bezeichnet werden darf.

Salome23
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#412 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Salome23 » Mo 8. Dez 2014, 11:52

Das scheint von Person zu Person verschieden. Manche können mühelos einen Himbeerbonbon "schmecken", wenn sie sich den Geschmack vorstellen. Mit Gerüchen ist es ähnlich.
Ja mag sein-ich habe heut Nacht abermals den Versuch gestartet, den Geschmack von Sauerkraut und Marillen "abzurufen" -nix..
Das einzige was bei mir in diese Richtung funzt, is das mit der Zitrone = sauer= erzeugt Speichelfluss.
Wobei der Speichelfluss nicht auftritt, bei dem Gedanken an eine mögliche "hot night" mit dem Geliebten :geek:

Salome23
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#413 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Salome23 » Mo 8. Dez 2014, 11:54

JackSparrow hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:Mit welchem Sinnesorgan nimmst du den Song in deinem Geiste grade wahr?
Mit meinem geträumten Ohr, von welchem ich nach dem Aufwachen feststellen muss, dass es nur in meiner Fantasie existierte.
Du hast im Wachzutand ein geträumtes Ohr? :shock:
Also Sachen gibts ... ich staune immer wieder aufs Neue :angel:

Pluto
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#414 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Pluto » Mo 8. Dez 2014, 15:56

Salome23 hat geschrieben:Du hast im Wachzutand ein geträumtes Ohr? :shock:
Natürlich nicht!
Das ist Bildersprache mit einem Fünkchen Wahrheit.

Das Gehirn schläft nie. Während dem Schlaf wird nur das Bewusstsein "abgeschaltet".
Man vermutet, dass im Traum die Sinneszentren aktiviert werden, und Errinerungen darin eingespult werden, sodass mehr oder weniger realistische Wahrnehmungen auf der neuuronalen "Hardware" sozusagen in einer Simulation ablaufen.
Das hat "Traum-Mann" Jack vermutlich mit seinem "geträumten Ohr" gemeint.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Salome23
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#415 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Salome23 » Mo 8. Dez 2014, 16:14

Pluto hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:Du hast im Wachzutand ein geträumtes Ohr? :shock:
Natürlich nicht!
Das ist Bildersprache mit einem Fünkchen Wahrheit.

Das Gehirn schläft nie. Während dem Schlaf wird nur das Bewusstsein "abgeschaltet".
Man vermutet, dass im Traum die Sinneszentren aktiviert werden, und Errinerungen darin eingespult werden, sodass mehr oder weniger realistische Wahrnehmungen auf der neuuronalen "Hardware" sozusagen in einer Simulation ablaufen.
Das hat "Traum-Mann" Jack vermutlich mit seinem "geträumten Ohr" gemeint.
Das ist das Resultat, wenn man Beiträge nicht genau liest :D

"Traum-Männlein" Jack bezog sich auf folgende Aussage von mir:
Du liegst auf einer Couch und entspannst dich und plötzlich kommt dir ein Lied in den Sinn(Geist).
Du "hörst" die Stimme des Sängers und die Instrumente des dir bekannten Liedes und summst mit.
Mit welchem Sinnesorgan nimmst du den Song in deinem Geiste grade wahr?
Er schläft hier nicht, sondern ist in einem entspannten Wachzustand, summt sogar den song hörbar mit(ich kann es hören ;) )
und jetzt kommst du daher mit einem Traumbeispiel 8-)

Pluto
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#416 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Pluto » Mo 8. Dez 2014, 16:19

Salome23 hat geschrieben:Das ist das Resultat, wenn man Beiträge nicht genau liest :D
Touché! :oops:

Salome23 hat geschrieben:und jetzt kommst du daher mit einem Traumbeispiel 8-)
Sagtest du das nicht bereits? (wenn man Beiträge nicht genau liest) ;)
Aber meine Erklärung passt dennoch ganz gut zu deinem Beispiel.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#417 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Salome23 » Mo 8. Dez 2014, 16:49

Pluto hat geschrieben: Aber meine Erklärung passt dennoch ganz gut zu deinem Beispiel.
Der Unterschied liegt mMn aber darin, dass man im Wachzustand nicht mit geträumten Ohren hören kann-sondern mit seinem inneren Ohr(wie auch immer man sich das "vorstellen" will)...

Und somit wäre ich bei "the next question"
Wer bewirkt die "Vorstellung"?

Das Gehirn speichert Informationen (jetzt ganz simple ausgedrückt)-aber wer ist der Kreationist?
Ich versuch das mal anhand eines primitiven Beispiels zu erklären, worauf ich hinaus möchte
Ein Kind sitzt am Boden vor einem Haufen (Lego)Bausteine
Es (sein Gehirn) hat die Informationen, dass das Bausteine sind, das man damit was machen kann und was ein Haus ist-abgespeichert...
Nun sagt die Mutter zu dem Kind, es möge doch mit diesen Steinen ein Haus "bauen".
Und jetzt wird das Kind kreativ und denkt sich was aus, baut nach seiner eigenen Vorstellung (Jack nennt das Fantasie) ein Häuschen.

Aber wie kommt es zu dieser Vorstellung?
Und noch einen Schritt weiter, wer gestaltet (kreiert) deine posts (genau die Formulierungen) , wie ich sie dann wahrnehmen kann?

Ist es das Gehirn, dass da eigenständig kreiert und eine Idee hervorbringt oder doch dieser ominöse Geist, nach dem wir suchen?
Im MRT kann man zwar ausmachen, welche Gehirnregionen aktiviert werden, aber was da ganz genau abgeht und wie das Zusammenspiel funktioniert, ist vorläufig doch noch offen ...

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#418 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Pluto » Mo 8. Dez 2014, 19:34

Salome23 hat geschrieben:Das Gehirn speichert Informationen (jetzt ganz simple ausgedrückt)-aber wer ist der Kreationist?
Im Gehirn gibt es keinen "Boss" der irgendwo an einem Steuerpult sitzt und unsere Geschicke lenkt.
Das ist eine falsche Vorstellung die noch aus der Zeit von René Descartes stammt, als er seinen Geist/Körper Dualismus verkündete.

Nach den Erkenntissen der Neurowissenschaftler ist das Gehrin das ultimative soziale System, wo alle Teile kommunkativ kooperieren, aber kein Teil über dem anderen steht. Es sieht manchmal fast so aus, als würde Eines um die Aufmerksamkeit der anderen Teile des Bewusstseins buhlen müssen, wenn es etwas zu verkünden hat (soll nur eine Analogie sein, also nicht wörtlich nehmen).
Denken ist (IMO) ein Prozess des Gehirns. U.a. kann es planen und mit Symbolen arbeiten. Diese beiden Elemente erzeugen an sich bereits Kreativität.

Salome23 hat geschrieben:Aber wie kommt es zu dieser Vorstellung?
Und noch einen Schritt weiter, wer gestaltet (kreiert) deine posts (genau die Formulierungen) , wie ich sie dann wahrnehmen kann?
Das sind gute Fragen. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung wie, aber es sind hier milliarden wenn nicht billionen von Neuronen mit dem 100-1000-fachen an Synapsen am Werk.
Nur am Ergebnis erkennen wir, dass irgendwie mehr als bloßes Gestammel herauskommt sondern Verständliche Kommunikation. Ein Beispiel vielleicht für Organisation und Holistik, wo die Summe weit mehr als die Einzelteile (Neuronen) ist.

Wie das geht, was die Abläufe im Detail sind... tja, da ist die Wissenschaft einfach noch nicht so weit.

Salome23 hat geschrieben:Ist es das Gehirn, dass da eigenständig kreiert und eine Idee hervorbringt oder doch dieser ominöse Geist, nach dem wir suchen?
Die Suche nach einem "Etwas" im Gehirn ist IMO vergeblich. Geist, Seele, Bewusstsein, was auch immer, sehe ich als emergentes Produkt aus der Komplexität des Gehirns

Salome23 hat geschrieben:Im MRT kann man zwar ausmachen, welche Gehirnregionen aktiviert werden, aber was da ganz genau abgeht und wie das Zusammenspiel funktioniert, ist vorläufig doch noch offen ...
Richtig! :thumbup:
Wir haben gerade erst begonnen, diese Fragen zu untersuchen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#419 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von closs » Mo 8. Dez 2014, 19:45

Pluto hat geschrieben:Im Gehirn gibt es keinen "Boss"
"Im" Gehirn wohl nicht, aber vielleicht "über" dem Gehirn. - Das sind weltanschauliche Fragen, die per naturwissenschaftlicher Beobachtungen nicht beantwortet werden können, da damit diese Weltanschauungen nicht falsifiziert werden können.

Pluto hat geschrieben:Die Suche nach einem "Etwas" im Gehirn ist IMO vergeblich.
Das sehe ich genauso - aber damit ist die hier zugrundeliegende Frage nicht tangiert.

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#420 Re: Ontologie & Sein - Descartes, Plato und Heidegger

Beitrag von Salome23 » Mo 8. Dez 2014, 20:03

@ Pluto
Nach den Erkenntissen der Neurowissenschaftler ist das Gehrin das ultimative soziale System, wo alle Teile kommunkativ kooperieren, aber kein Teil über dem anderen steht.
Es sieht manchmal fast so aus, als würde Eines um die Aufmerksamkeit der anderen Teile des Bewusstseins buhlen müssen, wenn es etwas zu verkünden hat (soll nur eine Analogie sein, also nicht wörtlich nehmen).
Ja, ich (Geist /Gehirn) stellte grade eine Assoziation zu Woody Allens Film- Was sie schon immer über.....- her, in dem es ja so eine Szene gibt, wo die einzelnen Organe miteinander "kommunizieren/agieren"....
Vorläufig... möchte ich aber nicht weiter auf dein post eingehn, weil ich abwarten möchte, ob vielleicht noch andre interessierte user auch noch paar eigene Gedanken zum Thema einbringen möchten ;)

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