Das ist die entscheidende Einschränkung. - Natürlich hat Jesus mit "Das Reich Gottes ist nah" etwas gemeint - und das, was er meint, ist ja eingetroffen (bzw.: es ist wissenschaftlich nicht untersuchbar, ob es eingetroffen ist).Anton B. hat geschrieben:Also die kirchliche RKK-Theologie schreibt Jesus auf jedem Fall eine Naherwartung zu. Wenn auch eine ganz bestimmte Ausprägung einer Naherwartung, die nicht ganz identisch mit den Naherwartungsausprägungen von Sven und Münek ist.
So ist es - auch das wird in der kirchlichen Theologie so gelehrt. - Begründet wird es damit, dass die Menschen damals noch nicht den Paradigmenwechsel des NT kapiert haben, weil sie alttestamentarisch gedacht haben - geklickt hat es erst mit der Zeit.Anton B. hat geschrieben:Die Naherwartung, so wie sie sich Sven, Münek und auch Pluto vorstellen, haben sich aber sehr wohl auch Gläubige in der Frühzeit des Christentums, nämlich spätestens unmittelbar nach dem Tode Jesu, so vorgestellt.
Zumindest zeitweise - das ist auch mein Kenntnisstand.Anton B. hat geschrieben: Zu diesen Gläubigen zählt -- sowohl nach kirchlicher als auch wissenschaftlicher Auffassung -- letztlich auch Paulus.
Ja - und gehört unter den Dachbegriff "Heilsgeschichte".Anton B. hat geschrieben:Das Ergebnis der Auseinandersetzung damit ist heute Teil des Lehrkanons der RKK.
Ganz nebenbei:
Eigentlich ist das, was der kirchliche Lehrkanon meint, in Bezug auf Jesus nicht "Nah-ERWARTUNG", sondern "Nah-WISSEN" - "Erwartung" klingt so nach "Ich denke schon, dass es kommt, weiss es aber nicht".