Aberglaube im 21. Jahrhundert

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Savonlinna
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#321 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Savonlinna » Fr 10. Apr 2015, 22:07

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Es wurde hier gesagt, dass alle ernstzunehmenden Forscher in dem hier strittigen Punkt einer Meinung sind.
Von wem wurde das behauptet?
Das muss ich doch nicht benennen. Man kann die letzten Beiträge in diesem Thread lesen.

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Ich brauche also einen seriösen und unparteiischen Forschungsbericht.
Der wird kaum aufzutreiben sein, denn alles was die Exegeten haben ist die Bibel. Es gibt keine Zeitzeugenberichte aus der Zeit Jesu'.
Zumindest nicht im Sinne von Cäsars De Bello Gallico.
Mit Forschungsbericht meine ich eine Auflistung der heutigen Theologen zu diesem Thema. Denn sonst kann man nicht behaupten, dass heute die Theologen sich darin einig sind, wie Jesus dachte.

Entschuldige meine Hartnäckigkeit. Aber behaupten kann jeder alles Beliebige. Und viele übernehmen das und es ist wieder Stille Post.

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Münek
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#322 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Münek » Fr 10. Apr 2015, 22:07

Savonlinna hat geschrieben:Das ist aber kein Forschungsbericht!!

Es wurde hier gesagt, dass alle ernstzunehmenden Forscher in dem hier strittigen Punkt einer Meinung sind.
Ich brauche also einen seriösen und unparteiischen Forschungsbericht.

Den muss es ja geben, sonst kann ja keiner behaupten, die Forscher seien sich einig in dem strittigen Punkt.

Es wäre doch viel einfacher, einen renommierten Theologen zu benennen, der der Theologenschaft in
diesem Punkt begründet widerspricht. Closs sah sich dazu außerstande. Kennst Du einen? Dann her damit!

closs
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#323 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von closs » Fr 10. Apr 2015, 22:39

Savonlinna hat geschrieben:Hier fehlt mir der Nachweis. Ich bitte um Quellenangaben.
Habe ich keine - dies ist lediglich mein Eindruck, nachdem hier die Naherwartung als gängiges Topos dieser Zeit dargestellt wird.

Savonlinna hat geschrieben:ob Markus, der diesen Satz mit der Naherwartung dem Jesus ja in den Mund gelegt hat
Eins nach dem anderen: Um welchen Satz handelt es sich genau? (Wir hatten mal um die 20 Naherwartungs-Sätze, von denen sich bis auf etwa 2 alles pulverisiert hat - man müsste deshalb wissen, ob der von Dir ins Auge gefasste Satz überhaupt ein "echter" Naherwartungs-Satz ist).

Savonlinna hat geschrieben:Das ist meiner Erinnerung nach auch Ergebnis der historisdch-kritischen Forschung: dass nach dem rezipierten Jesusbild Jesus von den Jüngern nicht verstanden wurde.
Warum liest man hier dann ständig, dass die überwiegende Zahl der seriösen Theologen zum Ergebnis kommt, dass Jesus selbst eine Naherwartung (im "naturalistischen" Sinne) hatte? - Dann ist diese Aussage doch falsch - also doch Ehrenrettung der historisch-kritischen Theologie.

Savonlinna hat geschrieben:Jesus meinte es anders, als die Jünger damals - zur Lebenszeit Jesu - verstanden hatten.
Genau so verstehe ich es auch - ein Leitmotiv der Bibel: Gott spricht - Mensch versteht nicht, obwohl er Ohren hat zu hören.

Savonlinna hat geschrieben:Falls ich weiterhin für "naturalistische Naherwartung" "politische Revolution" setzen darf.
Das macht ja auch Sinn - die Menschen haben in Jesus nicht den gesehen, dessen Reich nicht von dieser Welt ist - sie haben an Erlösung im Dasein geglaubt. - Das ist typisch Mensch und somit verständlich.

Savonlinna hat geschrieben: Bzw. die mentale Diktatur angebrochen.
Das befürchte ich, möchte aber nicht den Teufel an die Wand malen.

Es gibt in der Philosophie und folgerichtig auch in der Theologie die Tendenz, alles Geistige materialistisch zu subsummieren - quasi eine feindliche Übernahme des theozentrisch orientierten Geistes durch den anthropozentrisch orientierten Intellekt. - Wie weit diese Tendenz in die PRaxis umgesetzt ist, interessiert mich in diesem Fall hier durchaus.

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Savonlinna
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#324 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Savonlinna » Fr 10. Apr 2015, 22:59

Münek hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Das ist aber kein Forschungsbericht!!

Es wurde hier gesagt, dass alle ernstzunehmenden Forscher in dem hier strittigen Punkt einer Meinung sind.
Ich brauche also einen seriösen und unparteiischen Forschungsbericht.

Den muss es ja geben, sonst kann ja keiner behaupten, die Forscher seien sich einig in dem strittigen Punkt.

Es wäre doch viel einfacher, einen renommierten Theologen zu benennen, der der Theologenschaft in
diesem Punkt begründet widerspricht.
Ich habe ja nicht einmal Deine Behauptung verstanden. Darum wollte ich das auch Schwarz auf Weiß lesen, was mit "Naherwartung" überhaupt gemeint ist. Wer behauptet, dass nachgewiesen sei, dass Jesus die Naherwartung hatte, kann eigentlich nur ein Kreationist oder ein Evangelikaler sein. Denn nur die glauben felsenfest, dass Jesus identisch ist mit den Berichten der Evangelisten über Jesus.

Insofern wäre es vielleicht wirklich hilfreich, wie closs vorschlägt, dass man noch einmal wiederholt, was genau man hier als "Fakt" und als "bewiesen" versteht.

Pluto
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#325 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Pluto » Fr 10. Apr 2015, 23:25

Savonlinna hat geschrieben:Ich habe ja nicht einmal Deine Behauptung verstanden. Darum wollte ich das auch Schwarz auf Weiß lesen, was mit "Naherwartung" überhaupt gemeint ist.
Bibelleser wissen mehr:
Markus 1, 15: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Savonlinna
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#326 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Savonlinna » Fr 10. Apr 2015, 23:31

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:ob Markus, der diesen Satz mit der Naherwartung dem Jesus ja in den Mund gelegt hat
Eins nach dem anderen: Um welchen Satz handelt es sich genau? (Wir hatten mal um die 20 Naherwartungs-Sätze, von denen sich bis auf etwa 2 alles pulverisiert hat - man müsste deshalb wissen, ob der von Dir ins Auge gefasste Satz überhaupt ein "echter" Naherwartungs-Satz ist).
Um diesen hier:

Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:das ist aber kein Grund, historische Fakten beiseite zu schieben.
Das will doch keiner. - Aber es ist eben KEIN "historisches Faktum", dass (bspw.) Jesus selbst eine Naherwartung hatte. - Man kann das allenfalls (wie vieles) aus sekundären Textvorlage heraus-interpretieren - und das ist bei entsprechender Begründung auch ok. - Aber es ist kein "historisches Faktum".

Historiker halten sich an historische Fakten.

Im Markusevangelium (1, 14 ff.) heißt es unzweideutig zu Jesu Predigt:

"Die Zeit ist erfüllt - und das Reich Gottes ist herbeigekommen." :o
Und Pluto fügte hinzu:
Deutlicher kann man es nicht sagen, als es in Markus 1,15 steht: "Die Zeit IST erfüllt."
Der Phrase ist grammatisch "Präsens perfekt".

closs hat geschrieben:Warum liest man hier dann ständig, dass die überwiegende Zahl der seriösen Theologen zum Ergebnis kommt, dass Jesus selbst eine Naherwartung (im "naturalistischen" Sinne) hatte?
Das versuche ich ja gerade herauszufinden. Auf irgendeine Quelle muss man sich ja gestützt haben. Aber man gibt mir keine.
Allein ein Blick in den Christologie-Artikel von Wikipedia widerlegt diese Behauptung. Oder in den Wikipedia-Artikel über Eschatologie.

Von Fakt kann man also nicht reden, wenn man sich auf die historisch-kritische Methode beruft. Ich vermute, hier liegt ein Irrtum vor.

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#327 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Pluto » Fr 10. Apr 2015, 23:34

Savonlinna hat geschrieben:Von Fakt kann man also nicht reden, wenn man sich auf die historisch-kritische Methode beruft. Ich vermute, hier liegt ein Irrtum vor.
Wen interessiert schon Wikipedia? :roll:

Wie gesagt... Bibelleser wissen mehr. :mrgreen:
(dort steht es schwarz auf weiß)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Savonlinna
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#328 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Savonlinna » Fr 10. Apr 2015, 23:36

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Ich habe ja nicht einmal Deine Behauptung verstanden. Darum wollte ich das auch Schwarz auf Weiß lesen, was mit "Naherwartung" überhaupt gemeint ist.
Bibelleser wissen mehr:
Markus 1, 15: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!
Ja, und das ist ein Markustext, der rund fünfzig Jahre später von Markus möglicherweise erfunden wurde. Ich frage aber die ganze Zeit nach Jesus.
Und nach einem Beleg, dass die historisch-kritische Wissenschaft genauso unkritisch an diesen Satz herangeht.

Du meinst also, es sei mit diesem Satz eindeutig bewiesen, dass das "Reich Gottes" von Jesus als Aufstand gegen die Römer zu verstehen sei?

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Halman
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#329 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Halman » Fr 10. Apr 2015, 23:37

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Ich habe ja nicht einmal Deine Behauptung verstanden. Darum wollte ich das auch Schwarz auf Weiß lesen, was mit "Naherwartung" überhaupt gemeint ist.
Bibelleser wissen mehr:
Markus 1, 15: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!
Dieser Vers wird häufig angeführt und völlig falsch verstanden. Hatte ich schon mal erklärt, erläutert und die damit zusammenhänge Thematik bezüglich Paulus weiter ausgeführt - natürlich alles für die Katz.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#330 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Pluto » Fr 10. Apr 2015, 23:42

Halman hat geschrieben:Dieser Vers wird häufig angeführt und völlig falsch verstanden. Hatte ich schon mal erklärt, erläutert und die damit zusammenhänge Thematik bezüglich Paulus weiter ausgeführt - natürlich alles für die Katz.
Natürlich kann man fast alles in der Bibel mehrdeutig auslegen und erläutern.
Übrigens, auch Paulus glaubte, er würde die Endzeit selbst erleben.
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