Ein paar unangenehme Wahrheiten

Politik und Weltgeschehen
Anton B.
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#31 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten

Beitrag von Anton B. » Sa 10. Jun 2017, 19:53

piscator hat geschrieben:Einen wahren Truther ficht das allerdings nicht an. Wenn die Gegenargumente zu seiner aktuellen Verschwörungstheorie übermächtig werden, wechselt er flugs zur nächsten Verschwörungstheorie, weiß er doch ganz genau, dass alles mit allem in Hintergrund miteinander verwoben ist, weil DIE DA OBEN (bitte je nach Gusto die NWO; Rothschild, Juden, Aliens oder Reptiloide, etc.) alles und jeden kontrollieren. :lol:
Das ficht den Truther nicht nur an, das ist ja gerade seine Lebensberechtigung.

Es ist halt sehr schwer, sich gegen die "Profis" aus der Wissenschaft, den Spezialisten und Experten als einfacher Mensch außerhalb des Fachgebietes argumentativ zu behaupten. Hier fallen aber alle "konservativ ins System eingebundenen Fachleute" mit einem Schlag aus, sind entweder direkter Teil der Verschwörung oder sind durch die kunstvoll durch die Verschwörer herbei geführte Situation unfähig, die Verschwörung als solche zu erkennen.

Das ist die Stunde des Truthers, der als aufrichtiger Bürger berufen ist, sich eine eigene Meinung ungetrübt von irgendwelchen Expertenmeinungen bilden zu müssen.

Um es böse zu formulieren: In gewisser Weise die Rache des kleinen Mannes an den bösen Spezialisten und Experten ...
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#32 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten

Beitrag von Novas » Sa 10. Jun 2017, 20:22

Anton B. hat geschrieben:Das ist die Stunde des Truthers, der als aufrichtiger Bürger berufen ist, sich eine eigene Meinung ungetrübt von irgendwelchen Expertenmeinungen bilden zu müssen.

Aber selbstverständlich. Ein Mensch, der sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen bedient, erfüllt das Ideal eines mündigen und aufgeklärten Bürgers. Wenn mehr Menschen selbstständig nach Wahrheit streben würden - also „Truther“ werden - so wäre das sehr wünschenswert.
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.
Immanuel Kant: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? In: Berlinische Monatsschrift 4 (1784), S. 481–494.

Um es böse zu formulieren: In gewisser Weise die Rache des kleinen Mannes an den bösen Spezialisten und Experten ...

Ich denke lieber selbstständig mit der Kraft meiner autonomen Vernunft, lieber Anton. Was passiert, wenn Menschen ihre eigene autonome Vernunft nicht gebrauchen, haben wir im Faschismus gesehen. Solche Zustände finde ich nicht wünschenswert :wave:

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#33 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten

Beitrag von Novas » Sa 10. Jun 2017, 21:08

fin hat geschrieben:Wahrheit ist eine Grundfeste. Ein Baustoff, der in Amerika scheinbar nicht so viel Bestand hat. Ein Paradebeispiel waren gleich 3 Türme im freien Fall ... :D
Niemand muss irgendetwas glauben. Jeder sollte sich selbst informieren und dann ein eigenes Urteil bilden. Jeder Mensch ist ausgestattet mit einem Intellekt, besitzt eine autonome Vernunft und kann daher selbstständig nach Wahrheit forschen. Allerdings geht es in dem Vortrag von Dr. Daniele Ganser primär um die vielen illegalen Kriege, die gegen geltendes Völkerrecht, die UN-Charta verstoßen, die nach den traumatisierenden Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs verfasst wurden, weil viele Menschen zu der Überzeugung gelangten, dass sich soetwas nie wieder ereignen dürfe.

Konkret heißt es im Artikel 2 der Charta:

„Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt.«

Genau dieses Völkerrecht wird immer wieder missachtet und mit Füßen getreten :thumbdown: 9/11 spielt da insofern eine Rolle, weil die Kriege immer wieder als internationaler „Krieg gegen den Terror“ bezeichnet werden, um so das Kriegsverbot zu umgehen (laut UNO hat jedes Land das Recht auf Selbstverteidigung) dahinter steht jedoch ein globaler Kampf um das Erdöl. Da kommen wir zu dem wichtigen Thema: "Medienkompetenz - Wie funktioniert Kriegspropaganda?"




und was den Vowurf des "Verschwörungstheoretikers" angeht:


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#34 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten

Beitrag von Novas » Sa 10. Jun 2017, 21:48

Anton B. hat geschrieben:Um es böse zu formulieren: In gewisser Weise die Rache des kleinen Mannes an den bösen Spezialisten und Experten ...


Sind die Architects & Engineers for 9/11 Truth (AE911Truth) keine Experten? :)
http://www.ae911truth.org/

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#35 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten

Beitrag von Anton B. » Sa 10. Jun 2017, 21:52

Novalis hat geschrieben:Aber selbstverständlich. Ein Mensch, der sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen bedient, erfüllt das Ideal eines mündigen und aufgeklärten Bürgers. Wenn mehr Menschen selbstständig nach Wahrheit streben würden - also „Truther“ werden - so wäre das sehr wünschenswert.
Wünschenswert wäre es, wenn sie Theorien auf qualifizierter Basis erarbeiten könnten. Aber vermutlich tuen sie das, es wird aber von den Wissenschaftlern einfach negiert. Wahrscheinlich eine Verschwörung.
Novalis hat geschrieben:Ich denke lieber selbstständig mit der Kraft meiner autonomen Vernunft, lieber Anton. Was passiert, wenn Menschen ihre eigene autonome Vernunft nicht gebrauchen, haben wir im Faschismus gesehen. Solche Zustände finde ich nicht wünschenswert :wave:
Und Du, lieber Novalis, kannst Du den Menschen damals ihre eigene autonome Vernunft absprechen? Was, wenn sie ihre autonome Vernunft so verwendet haben, wie Du sie als allgemeines Prinzip forderst?

Novalis hat geschrieben:Genau dieses Völkerrecht wird immer wieder missachtet und mit Füßen getreten :thumbdown: 9/11 spielt da insofern eine Rolle, weil die Kriege immer wieder als internationaler „Krieg gegen den Terror“ bezeichnet werden, um so das Kriegsverbot zu umgehen (laut UNO hat jedes Land das Recht auf Selbstverteidigung) dahinter steht jedoch ein globaler Kampf um das Erdöl.
Dein Gehabe um den "selbstständig nach Wahrheit" strebenden Menschen soll Dir nur ein selber erschaffenes Fundament verschaffen, um Deine persönlichen Begründungen zusammen mit unzureichenden Begründungen als mögliche Wahrheit aufzuhübschen.

Das soll ja nicht ausschließen, dass Kriege auch wirklich wegen Rohstoffe geführt wurden. Nur tragen Deine Behauptungen so wie die der Truther zur Wissensfindung wenig bei.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#36 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten

Beitrag von Novas » Sa 10. Jun 2017, 21:55

Anton B. hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Aber selbstverständlich. Ein Mensch, der sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen bedient, erfüllt das Ideal eines mündigen und aufgeklärten Bürgers. Wenn mehr Menschen selbstständig nach Wahrheit streben würden - also „Truther“ werden - so wäre das sehr wünschenswert.
Wünschenswert wäre es, wenn sie Theorien auf qualifizierter Basis erarbeiten könnten. Aber vermutlich tuen sie das, es wird aber von den Wissenschaftlern einfach negiert

"Die" Wissenschaftler und Experten vertreten mitunter sehr viele unterschiedliche Sichtweisen, wie unteranderem die Architects & Engineers for 9/11 Truth beweisen.
Zuletzt geändert von Novas am So 11. Jun 2017, 00:24, insgesamt 1-mal geändert.

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#37 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten

Beitrag von Novas » Sa 10. Jun 2017, 22:01

Anton B. hat geschrieben:Dein Gehabe um den "selbstständig nach Wahrheit" strebenden Menschen soll Dir nur ein selber erschaffenes Fundament verschaffen, um Deine persönlichen Begründungen zusammen mit unzureichenden Begründungen als mögliche Wahrheit aufzuhübschen. Das soll ja nicht ausschließen, dass Kriege auch wirklich wegen Rohstoffe geführt wurden. Nur tragen Deine Behauptungen so wie die der Truther zur Wissensfindung wenig bei.

Lass uns lieber über Inhalte reden. Sind die Kriege illegal und völkerrechtswidrig oder legitim, in deinen Augen?

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#38 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten

Beitrag von Anton B. » Sa 10. Jun 2017, 22:05

Novalis hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Um es böse zu formulieren: In gewisser Weise die Rache des kleinen Mannes an den bösen Spezialisten und Experten ...


Sind die Architects & Engineers for 9/11 Truth (AE911Truth) keine Experten? :)
http://www.ae911truth.org/
Keine Ahnung. Bin Geologe und Paläontologe. Was ich sehen und beurteilen kann, ist, dass sich die Hypothesen dieser Gruppe nicht in wissenschaftlichen Kompendien wiederfinden, keinen Eingang in die Lehre gefunden haben und auch sonst im wissenschaftlichen Diskurs nicht wirklich ausgiebig diskutiert werden.

Was bist Du denn von Beruf, Novalis? Kannst Du mit Deinem autonomen Denken und Deiner Liebe zur Wahrheit die "Architects & Engineers for 9/11 Truth" qualifizierter bewerten?
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#39 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten

Beitrag von Novas » Sa 10. Jun 2017, 22:21

Anton B. hat geschrieben:Was bist Du denn von Beruf, Novalis? Kannst Du mit Deinem autonomen Denken und Deiner Liebe zur Wahrheit die "Architects & Engineers for 9/11 Truth" qualifizierter bewerten?

Das spielt hier keine Rolle. Ein Architekt oder Ingenieur bin ich nicht ;) muss ich aber auch nicht, um der offiziellen Version skeptisch gegenüberzustehen. Ich habe übrigens mit keinem einzigen Wort behauptet, dass ich wirklich wissen würde, was sich am 9/11 wirklich ereignet hat. Im Gegensatz zu anderen Menschen kann ich demütig zugeben, dass ich es nicht weiß, aber ich habe sehr große Zweifel, dass die offizielle Darstellung die ganze Wahrheit abbildet. Was wir jedoch sicher wissen: der 9/11 wird systematisch missbraucht, um seitdem den „Krieg gegen den Terror“ zu betreiben, dem um ein vielfaches mehr unschuldige Menschen zum Opfer fielen, als bei den Anschlägen in New York.

Ich zitiere aus dem Journal der Bundeswehr:

. Die Gesamtzahl der Todesopfer der Kriege und Kriegshandlungen im Irak, in Afghanistan und in Pakistan wird von der Öffentlichkeit erheblich unterschätzt. Sie liegt bei weit über einer Million Toten. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung, die am 19. März zeitgleich in Berlin, Washington und Ottawa veröffentlicht wurde. Die deutsche, die amerikanische und die kanadische Sektion der Vereinigung „Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges“ (International Physicians for the Prevention of Nuclear War, IPPNW) präsentierten die erschreckenden Ergebnisse an diesem Donnerstag – zwölf Jahre nach Beginn des Irakkrieges – in den Hauptstädten ihres Landes.

Die Gesamtzahl der Opfer des „Krieges gegen den Terror“, der von Amerikas damaligem Präsidenten George W. Bush unmittelbar nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ausgerufen worden war („Global War on Terrorism“), ist kaum jemals öffentlich diskutiert worden. Offizielle Stellen gaben und geben nur wenig Zahlenmaterial bekannt. Bislang wurden die Opferzahlen meist erheblich zu niedrig angesetzt.

Da die Todesopfer in der Vergangenheit von offizieller Seite nur unzureichend erfasst und dokumentiert worden waren, gründete sich in Großbritannien während des Irakkrieges eine zivilgesellschaftliche Initiative namens „Iraq Body Count“ (IBC). Angaben von IBC zufolge hat der Irakkrieg bis heute etwa 211.000 Menschen das Leben gekostet. IBC addiert die Zahlen von überprüften Mediendaten aus Krankenhäusern und Leichenhäusern, von Nicht-Regierungsorganisationen sowie offizielle Daten.
Erste Studien korrigierten die Opferzahlen dramatisch nach oben

Die tatsächliche Zahl an Todesopfern, die der „Krieg gegen den Terror“ insgesamt forderte, ist fast zehn Mal so hoch wie bisher angenommen. Davon gehen inzwischen mehrere Studien aus.

2006 beispielsweise veröffentlichte eine Gruppe von Wissenschaftlern um den US-Epidemiologen Les Roberts eine mortalitätsbasierte Studie in der bekannten Medizinfachzeitschrift The Lancet. In dieser Studie („Mortality after the 2003 invasion of Iraq: a cross-sectional cluster sample survey“) wurde die Zahl der Todesopfer nach damals drei Jahren Krieg und Besatzungszeit im Irak auf etwa 655.000 geschätzt. Das angesehene Londoner Meinungsforschungsinstitut Opinion Research Business (ORB) veranschlagte 2007 vor dem Hintergrund der Ergebnisse einer ORB-Bevölkerungsumfrage sogar mehr als eine Million Tote bis zu diesem Zeitpunkt.
http://www.bundeswehr-journal.de/2015/r ... en-terror/
Zuletzt geändert von Novas am Sa 10. Jun 2017, 22:22, insgesamt 1-mal geändert.

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#40 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten

Beitrag von Anton B. » Sa 10. Jun 2017, 22:22

Novalis hat geschrieben:Lass uns lieber über Inhalte reden. Sind die Kriege illegal und völkerrechtswidrig oder legitim, in deinen Augen?
Das ist m.E. ein deutlich besserer Dikussionsansatz, weil Du einfach meine persönliche Meinung abforderst.

Bin aber kein Experte für das "Völkerrecht". Und jeder Krieg ist anders.

Und auch wenn ein Krieg "völkerrechtswidrig", also aus Sicht der UNO-Charta "illegitim" ist, kann ich ihn persönlich aus anderen Gründen z.B. aus humanitären Gründen als "legitim" vertreten.

Und wie Du Dir vorstellen kannst, lässt sich unter Einbeziehung des letzteren trefflich über Kriege streiten.

Wir können uns über unsere Meinungen zu der Bewertung des ein oder anderen Krieges gerne unterhalten. Jedoch scheint mir das ein Thema zu sein, welches sowohl hinsichtlich "legitim" oder "illegitim" als auch alternativ "gerechtfertigt" oder "nicht gerechtfertigt" ein ganz schwieriges Terrain darstellt.
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