Münek hat geschrieben: Welche Forschung gibt es da noch?

Ist mir nicht bekannt.
Aber doch nur, weil Du "Forschung" nach weltanschaulichem Gusto definierst. - Auch ein Systematischer Theologe gilt unter geisteswissenschaftlichen Gesichtspunkten als Forscher - aber wie gesagt: Hier sind wir in weltanschaulichen Gefilden.
Münek hat geschrieben:Immer wieder: Der hermeneutische Ansatz (kein Zauberstab !) bringt nichts, wenn die Setzung nicht stimmt. Aus dieser Falle kommst Du nicht raus.
Das ist keine Falle, sondern eine Notwendigkeit, die auch für die HKM gilt - auch deren Setzungen können falsch sein (Jesus=nur Mensch/naturalistische Wirkungskontinuität der Historie/etc.).
Münek hat geschrieben:Ich hoffe, Du verstehst, welchen Hammer der glaubensnaive Ratzinger in seiner Glaubensblindheit da reinhauen wollte.
Hoffentlich verstehst Du, wie laienhaft und naßforsch Du hier über Themen sprichst, die wirklich schwierig sind - das hat ganz andere Dimensionen als Deine ideologisch kurzgeschnittene geistige Rappo-Frisur.
Münek hat geschrieben: Dieser Großtheologe hatte es nicht nötig, mit "Setzungen" zu arbeiten.
Wenn er ein Großtheologie ist, weiß er, dass es unumgänglich ist.
sven23 hat geschrieben:Du meinst, die Forschung könne nur über die Jungfrauengeburt schreiben, wenn sie selber dran glaubt.
Nein - es geht um den Unterschied zwischen äußerem analytischem Verstehen ohne Betroffenheit ("das Liebesleben der nordafrikanischen Nacktschnecke") und wirklichem Kapieren: "Verstehst Du, was Du da liest"?
sven23 hat geschrieben:Die Vorausetzung der Exegese bei Bultmann habe ich oft genug zititert.
Das ist jetzt ein passendes Zitat - eine glasklare Setzung - dazu passt dann noch die naturalistische Wirkungskontinuität der Geschichte. - Alles nicht-falsifizierbare Setzungen.
sven23 hat geschrieben:Ist das jetzt verstanden worden?
O ja - längst. - Ich wollte nur, dass nicht nur ich auf nicht-falsifizierbare Setzungen der HKM hinweise, sondern Du selbst - wo doch Münek gerade noch mal wiederholt hat, dass ein Großtheologe keiner Setzungen bedürfe. - Lernziel erreicht.
sven23 hat geschrieben:Nein, es ist die Voraussetzung für sachlich-objektive Untersuchung. Im Gegenteil wäre das Postulat von Wundern und Auferstehung das genaue Gegenteil dessen, wie die Welt funktioniert.
Meinetwegen - aber das heißt: Man kann die Bibel nur dann "sachlich-objektiv" untersuchen, wenn man den Grund, warum es sie gibt, eliminiert: "Lieber Sven, ich bin Gynäkologe, kann dies aber nur sachlich-objektiv, wenn Du eine Frau bist - also setze ich Dich als Frau". - Verstehst Du?
sven23 hat geschrieben:Wenn sie der historisch-kritischen Methode so ähnlich ist, warum benutzen Evangelikale dann nicht gleich das Original? Worin besteht der Unterscheid und was bedeutet hier "kritisch"?
"Kritisch" bedeutet, auf Sachebene wie die HKM zu arbeiten. - Der Unterschied besteht in den anderen Setzungen: " Sie geht jedoch von grundsätzlich anderen Voraussetzungen aus als die historisch-kritische Methode: Die Bibel wird als Heilige Schrift gesehen, die von Gott inspiriert ist. Die als historisch berichteten Ereignisse werden im Wesentlichen als historische Ereignisse gesehen; auch wird mit der Möglichkeit gerechnet, dass tatsächlich Wunder geschehen sind" (wik)
sven23 hat geschrieben:Ich behaupte nicht, es besser als die Forschung zu wissen oder erteile ihr Ratschläge, wie sie ihren Job zu machen hat.
Es geht nicht um wissenschaftliche Fertigkeiten, sondern um verschiedene Grundlagen der Wissenschaft - je nach Hermeneutik. - Und da scheint eigenes im Argen zu liegen, weil dieses Feld weltanschaulich vermint zu sein scheint.
sven23 hat geschrieben:Ich vergleiche religiöse Ideologien immer mit sozialistischen/kommunistischen Ideologien. Beide haben sich so in ihre ideologischen Konzepte eingemauert, dass sie für rationale Argumente nicht mehr zugänglich sind.
Das gilt für modern-aufklärerische Systeme genauso - auch für die Brights gilt das.