Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Politik und Weltgeschehen
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sven23
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#261 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von sven23 » Do 1. Nov 2018, 07:36

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Man sollte aber nicht Werbung mit seriöser Berichterstattung verwechseln.
Es war damals auch mediales Thema.
Ja und? Wundert dich das in einer Börsenhausse? :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Historisch gesehen haben die Populisten immer nach einer Finanz- und Wirtschaftkrise einen Aufschwung erfahren, und zwar hauptsächlich die Rechtspopulisten. Hier scheint ein kausaler Zusammenhang zu bestehen und wie man an der Finanzkrise 2008 sieht, gilt das europaweit.
Auch das spielt sicherlich mit - eben "multikausal".
Es scheint sogar hauptkausal zu sein.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dann würde die Politik nur das gleiche machen wie die Rechtspopulisten.
Auf manchen Feldern ist das so - das passiert, wenn Demokratie auf billige Reize ausgelegt ist und passt in ein gesellschaftliches Klima, das von Reizen geprägt ist. - Man könnte es als allgemeine Dekadenz-Entwicklung bezeichnen.
Ja, ja unter Goebbels war alles besser. :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:An der Schieflage hat sich grundlätzlich nichts geändert.
Gefällt mir nach wie vor ebenfalls nicht - aber es wurde trotzdem etwas entgegengewirkt. - Übrigens - letzte ZEIT - sagt dort ein Nobelpreisträger, dass er den internationalen Finanzmarkt als gefährlicher ansieht als die Atombombe.
Der Großinvestor Warren Beauffet hat gesagt, dass Derivate finanzielle Massenvernichtungswaffen gewesen sind. Der ehemalige Finanzminister Eichel meinte darauf, dass man als Politik andere Gesetze gemacht hätte, wenn man gewußt hätte, wie gefährlich die "Subprime" Papiere gewesen seien. :roll: Als wenn es auch damals nicht genügend warnende Stimmen gegeben hätte, nicht zuletzt auch aus der eigenen Partei. Da leidet die SPD bis heute unter Amnesie.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Italien könnte auch zum Risiko werden.
Richtig - dann könnte es passieren, dass blitzschnell wieder die D-Mark da ist, die ja als Zahlungsmittel nach wie vor nicht abgeschafft ist.
Nein, die D-Mark wird nicht wiederkommen. Möglich wäre ein temporärer Austritt derer, die die Kriterien nicht erfüllen. Das könnte auch für Deutschland sehr teuer werden.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Du verkennst den Einfluss der Medien.
Wenn das alles wahr ist, was Du sagst (vieles spricht dafür): Warum reagieren die MAINSTREAM-Medien nicht aufgeklärt darauf, indem sie aufklären? - Davon hört man außer in linken Mini-Medien nichts.
Tun sie doch, allerdings nicht unisono. Das liegt daran, dass es nun mal eine Meinungsvielfalt in der Gesellschaft gibt und keine gleichgeschalteten Medien. Da ist auch für den Bürger mehr Eigenleistung gefordert.
Ex-Cathedra verkündete Wahrheiten stammen aus voraufklärerischer Zeit oder aus totalitären Systemen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Martinus
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#262 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von Martinus » Do 1. Nov 2018, 09:24

sven23 hat geschrieben: Ex-Cathedra verkündete Wahrheiten stammen aus voraufklärerischer Zeit oder aus totalitären Systemen.

aber wenn es doch alternativlos ist :P
Angelas Zeugen wissen was!

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#263 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von closs » Do 1. Nov 2018, 09:51

sven23 hat geschrieben:Ja und? Wundert dich das in einer Börsenhausse?
Nee - warum?

sven23 hat geschrieben:Es scheint sogar hauptkausal zu sein.
Glaube ich nicht. - Denn dann gäbe es nicht ein Bahsing von Migranten, sondern von Bankern, etc. - das wäre eher "links".

sven23 hat geschrieben:Ja, ja unter Goebbels war alles besser.
Mit solchen "witzigen" Argumenten kann man Erscheinungen unserer Zeit nicht entschuldigen.

sven23 hat geschrieben:Der ehemalige Finanzminister Eichel meinte darauf, dass man als Politik andere Gesetze gemacht hätte, wenn man gewußt hätte, wie gefährlich die "Subprime" Papiere gewesen seien. :roll: Als wenn es auch damals nicht genügend warnende Stimmen gegeben hätte, nicht zuletzt auch aus der eigenen Partei. Da leidet die SPD bis heute unter Amnesie.
"Andere Stimmen" gibt es immer - das ist ein demokratischer Sport. - Aber entscheiden müssen diejenigen, die sich aus all diesen Meinungen einen Reim machen müssen. - Und damals war der Reim: "Weniger Staat, mehr privat".

sven23 hat geschrieben:Nein, die D-Mark wird nicht wiederkommen.
Das wäre auch meine Wunsch - aber wie gesagt: Wenn es Spitz auf Knopf kommt, ist das eine Option.

sven23 hat geschrieben:Möglich wäre ein temporärer Austritt derer, die die Kriterien nicht erfüllen. Das könnte auch für Deutschland sehr teuer werden.
Richtig - allerdings: Wenn es uns weder als 100 bis 200 Milliarden kosten würde, wäre das Abenteuer Euro unterm Strich immer noch ein Geschäft für uns gewesen.

sven23 hat geschrieben:Das liegt daran, dass es nun mal eine Meinungsvielfalt in der Gesellschaft gibt und keine gleichgeschalteten Medien.
Genau das ist von der Tendenz her falsch - das Gegenteil ist der Fall. - Der Mainstream - also das, was gesellschaftlich breit ankommt - ist in vielen Dingen unisono ziemlich homogen. - Mal nebenbei: Das gilt auch für den momentanen Diesel-Hype. Da traut sich keiner, was dagegen zu sagen.

sven23 hat geschrieben:Ex-Cathedra verkündete Wahrheiten stammen aus voraufklärerischer Zeit oder aus totalitären Systemen.
Dann hätte unsere Zeit deutliche Zeichen von "Ex-cathedra" und "voraufklärerisch".

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sven23
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#264 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von sven23 » Do 1. Nov 2018, 11:54

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ja und? Wundert dich das in einer Börsenhausse?
Nee - warum?
Weil du dich ständig über die Medien beschwerst? Irgendwie hast du dir einen Sündenbock ausgeguckt für alles mögliche, was schief läuft.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Es scheint sogar hauptkausal zu sein.
Glaube ich nicht. - Denn dann gäbe es nicht ein Bahsing von Migranten, sondern von Bankern, etc. - das wäre eher "links".
Es gab ja kurze Zeit die Occupy Bewegung, die aber von den wenigsten verstanden wurde, incl. Ex-Bundespräsident Gauck.
Dass Migranten jetzt herhalten müssen ist eine oft gesehene Übersprungshandlung bzw. Sündenbockstrategie.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ja, ja unter Goebbels war alles besser.
Mit solchen "witzigen" Argumenten kann man Erscheinungen unserer Zeit nicht entschuldigen.
Aber relativieren. Ein Hetzblatt wie den Stürmer oder Goebbels Haßreden kann man nicht vergleichen mit heutigen Entgleisungen der Presse, die sich ja auch nur an dem abarbeiten, was von Politik und Gesellschaft "geliefert" wird. Auch wenn bisweilen übertrieben wird (siehe Wulff), was aber auch Schuld der Staatsanwaltschaft war.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Der ehemalige Finanzminister Eichel meinte darauf, dass man als Politik andere Gesetze gemacht hätte, wenn man gewußt hätte, wie gefährlich die "Subprime" Papiere gewesen seien. :roll: Als wenn es auch damals nicht genügend warnende Stimmen gegeben hätte, nicht zuletzt auch aus der eigenen Partei. Da leidet die SPD bis heute unter Amnesie.
"Andere Stimmen" gibt es immer - das ist ein demokratischer Sport. - Aber entscheiden müssen diejenigen, die sich aus all diesen Meinungen einen Reim machen müssen. - Und damals war der Reim: "Weniger Staat, mehr privat".
Eben, die Wirtschaft signalisierte Schröder, dem Genossen der Bosse, wenn du uns nur machen läßt, wird alles super laufen und auch die Politik wird davon profitieren. Die Folge war ein Deregulierungs, Liberaliesierungs- und Privatisierungswahn, dessen Folgen bis heute zu spüren sind. Die Wohnungsnot in den Städten ist auch eine Folge des Rückzugs des Staates aus der öffentlichen Daseinsvorsorge.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Möglich wäre ein temporärer Austritt derer, die die Kriterien nicht erfüllen. Das könnte auch für Deutschland sehr teuer werden.
Richtig - allerdings: Wenn es uns weder als 100 bis 200 Milliarden kosten würde, wäre das Abenteuer Euro unterm Strich immer noch ein Geschäft für uns gewesen.
Fragt sich nur, für wen es ein Geschäft war. Für den privaten Sparer mit Sicherheit nicht, eher eine kalte Enteignung.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das liegt daran, dass es nun mal eine Meinungsvielfalt in der Gesellschaft gibt und keine gleichgeschalteten Medien.
Genau das ist von der Tendenz her falsch - das Gegenteil ist der Fall.
Nur wenn du dich auf die Bildzeitung beschränkst. :roll:

closs hat geschrieben: - Der Mainstream - also das, was gesellschaftlich breit ankommt - ist in vielen Dingen unisono ziemlich homogen. - Mal nebenbei: Das gilt auch für den momentanen Diesel-Hype. Da traut sich keiner, was dagegen zu sagen.
Dann bist du schlecht informiert.

https://www.duh.de/projekte/dieselabgas-betrug/

https://www.handelsblatt.com/unternehme ... wEuu0p-ap2

https://www.zeit.de/wirtschaft/diesel-s ... gen-abgase

Übrigens können sich Dieselfahrer jetzt einer Sammelklage (Musterfeststellungsklage) anschließen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ex-Cathedra verkündete Wahrheiten stammen aus voraufklärerischer Zeit oder aus totalitären Systemen.
Dann hätte unsere Zeit deutliche Zeichen von "Ex-cathedra" und "voraufklärerisch".
Unsinn, es ist doch gerade die Meinungsvielfalt in der pluralistischen Gesellschaft, mit der viele nicht klar kommen. Sich selbst eine Meinung zu bilden ist natürlich anstrendender als verkündete Wahrheiten nachzubeten.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#265 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von closs » Do 1. Nov 2018, 13:08

sven23 hat geschrieben:Weil du dich ständig über die Medien beschwerst? Irgendwie hast du dir einen Sündenbock ausgeguckt für alles mögliche, was schief läuft.
Die Medien spielen in der Tat eine unrühmlich große Rolle - aber wie gesagt: "Multikausal" bleibt.

sven23 hat geschrieben:Dass Migranten jetzt herhalten müssen ist eine oft gesehene Übersprungshandlung bzw. Sündenbockstrategie.
Ja - da ist was dran.

sven23 hat geschrieben:Ein Hetzblatt wie den Stürmer oder Goebbels Haßreden kann man nicht vergleichen mit heutigen Entgleisungen der Presse
Richtig - wer tut das?

sven23 hat geschrieben:mit heutigen Entgleisungen der Presse, die sich ja auch nur an dem abarbeiten, was von Politik und Gesellschaft "geliefert" wird
Das klingt jetzt putzig. - Sind sie jetzt aufgeklärt oder nicht?

sven23 hat geschrieben:Die Folge war ein Deregulierungs, Liberaliesierungs- und Privatisierungswahn, dessen Folgen bis heute zu spüren sind. Die Wohnungsnot in den Städten ist auch eine Folge des Rückzugs des Staates aus der öffentlichen Daseinsvorsorge.
Korrekt.

sven23 hat geschrieben:Fragt sich nur, für wen es ein Geschäft war.
Unternehmer, Volkswirtschaft - sicherlich auf Angestellte, weil sie eine Anstellung hatten. - Mal ganz nebenbei: Ich bin erschrocken, wie hoch heute Netto-Verdienste von ausgelernten 20-Jährigen ist (aus meinem persönlichen Umfeld):
* Autobranche/im Lager/Junggeselle: 2.100 Euro netto plus Weihnachtsgeld
* Möbelbranche/im Außendienst/Junggeselle: 2.400 Euro netto plus Mittelklasse-Auto
* Dito Pärchen: 4.500 netto pm

Da muss sich ein Assistenzarzt-Pärchen strecken, wenn er da hin kommen will. --- Ich gönne es ja jedem - aber da werden Erwartungshaltungen geweckt, die aus meiner Sicht nicht gesund sind.

sven23 hat geschrieben:Dann bist du schlecht informiert.
Du hast jetzt 3 Beispiele gebracht, die MEINE Aussage stützen - das scheint bei Dir die Regel zu werden.

sven23 hat geschrieben:Sich selbst eine Meinung zu bilden ist natürlich anstrendender als verkündete Wahrheiten nachzubeten.
Das ist doch exakt MEIN Vorwurf. :D - Du scheinst total zu verkennen, dass das gerade die Krankheit UNSERER Zeit ist. - Gerade HEUTE bildet man sich doch in den meisten Fällen keine aufgeklärten Meinungen mehr, sondern plappert Hypes nach. - Man hat keine Meinungen, sondern vertritt sie nur.

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#266 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von sven23 » Do 1. Nov 2018, 19:55

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Weil du dich ständig über die Medien beschwerst? Irgendwie hast du dir einen Sündenbock ausgeguckt für alles mögliche, was schief läuft.
Die Medien spielen in der Tat eine unrühmlich große Rolle - aber wie gesagt: "Multikausal" bleibt.
Das ist mir zu verallgemeinernd und wenig differenziert.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:mit heutigen Entgleisungen der Presse, die sich ja auch nur an dem abarbeiten, was von Politik und Gesellschaft "geliefert" wird
Das klingt jetzt putzig. - Sind sie jetzt aufgeklärt oder nicht?
Ähm, die Finanzkrise war keine Erfindung der Medien, sondern eine gemeinsame Fehlleistung von Politik und Finanzwirtschaft.
Gewinne werden kapitalisiert und Verluste sozialisiert. Das muss aufhören. Risiko und Haftung müssen wieder in eine Hand.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Folge war ein Deregulierungs, Liberaliesierungs- und Privatisierungswahn, dessen Folgen bis heute zu spüren sind. Die Wohnungsnot in den Städten ist auch eine Folge des Rückzugs des Staates aus der öffentlichen Daseinsvorsorge.
Korrekt.
Und dann muss erst ein Politiker im Ruhestand aus dem Altenstift heraus einen sinnvollen Vorschlag zur Bodenreform machen, um der Immobilienspekulation entgegenzuwirken. Es ist traurig genug, dass seine Partei, die SPD, darauf in keiner Weise reagiert. Wie will sich diese Partei je erneuern? Die Leute merken doch, dass dies alles leere Worthülsen sind, denen keine Taten folgen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Fragt sich nur, für wen es ein Geschäft war.
Unternehmer, Volkswirtschaft - sicherlich auf Angestellte, weil sie eine Anstellung hatten.
Die Leute haben mit Sicherheit nicht deshalb Jobs, weil Deutschland weniger Zinsen bezahlen muss. :roll:

closs hat geschrieben: - Mal ganz nebenbei: Ich bin erschrocken, wie hoch heute Netto-Verdienste von ausgelernten 20-Jährigen ist (aus meinem persönlichen Umfeld):
* Autobranche/im Lager/Junggeselle: 2.100 Euro netto plus Weihnachtsgeld
* Möbelbranche/im Außendienst/Junggeselle: 2.400 Euro netto plus Mittelklasse-Auto
* Dito Pärchen: 4.500 netto pm
Da muss sich ein Assistenzarzt-Pärchen strecken, wenn er da hin kommen will. --- Ich gönne es ja jedem - aber da werden Erwartungshaltungen geweckt, die aus meiner Sicht nicht gesund sind.
Auch das kann eine Folge der Globalisierung sein. Ein Studium ist heute keine Garantie mehr für Karriere und ein gutes Gehalt.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dann bist du schlecht informiert.
Du hast jetzt 3 Beispiele gebracht, die MEINE Aussage stützen - das scheint bei Dir die Regel zu werden.
Wieso? Du hast behauptet, niemand traue sich was gegen den Diesel-Hype zu sagen.
Die Beiträge belegen das Gegenteil.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Sich selbst eine Meinung zu bilden ist natürlich anstrendender als verkündete Wahrheiten nachzubeten.
Das ist doch exakt MEIN Vorwurf. :D - Du scheinst total zu verkennen, dass das gerade die Krankheit UNSERER Zeit ist. - Gerade HEUTE bildet man sich doch in den meisten Fällen keine aufgeklärten Meinungen mehr, sondern plappert Hypes nach. - Man hat keine Meinungen, sondern vertritt sie nur.
Das ist aber auch mit Eigenleistung und Anstrengung verbunden und du weißt ja aus eigener Erfahrung, wie schwer das fällt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#267 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von closs » Do 1. Nov 2018, 21:18

sven23 hat geschrieben:Das ist mir zu verallgemeinernd und wenig differenziert.
Richtig - es ist eine General-Aussage.

sven23 hat geschrieben: Risiko und Haftung müssen wieder in eine Hand.
Sehe ich genauso.

sven23 hat geschrieben:Wie will sich diese Partei je erneuern? Die Leute merken doch, dass dies alles leere Worthülsen sind, denen keine Taten folgen.
Ganz so ist es nicht. - Auf Arbeitsebene war und ist die SPD ziemlich gut - guck mal, was sie in den letzten 5 Jahren anWahrlversprechen hingekriegt hat.

Ich sehe das Problem darin, dass die SPD keine Reize aussendet. - Wir leben in einer überreizten Welt - da reicht gute Arbeit nicht (schlimm genug). - Gerade neulich habe ich zum Thema Trump und Bolsonaro gelesen, dass die Ausstrahlung von klarer Stärke weit mehr bewirken kann als inhaltliche Programme - zu kompliziert für aufgeklärte Demokraten. :devil:

sven23 hat geschrieben:Die Leute haben mit Sicherheit nicht deshalb Jobs, weil Deutschland weniger Zinsen bezahlen muss.
:lol: Nee - deshalb bestimmt nicht. - Aber denk mal an den inner-europäischen Handelsüberschuß.

sven23 hat geschrieben:Auch das kann eine Folge der Globalisierung sein. Ein Studium ist heute keine Garantie mehr für Karriere und ein gutes Gehalt.
Möglich. - Aber darum geht es nicht. - Es geht darum, dass hier eine junge Generation heranwächst, von der ein Großteil nicht weiß, was Sparen und Auf die Zähne beißen eigentlich heißt.

sven23 hat geschrieben:Wieso? Du hast behauptet, niemand traue sich was gegen den Diesel-Hype zu sagen. Die Beiträge belegen das Gegenteil.
Mit "Diesel-Hype" war das grassierende Bashing des Diesels gemeint.

sven23 hat geschrieben:Das ist aber auch mit Eigenleistung und Anstrengung verbunden und du weißt ja aus eigener Erfahrung, wie schwer das fällt.
Richtig - aber wer sonst ist bereit, so etwas auf sich zu nehmen. - Sicherlich einige, aber nicht viele.

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#268 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von sven23 » Fr 2. Nov 2018, 06:14

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Risiko und Haftung müssen wieder in eine Hand.
Sehe ich genauso.
Dazu hört man aber nichts von den Groko-Parteien. Und wenn Merz Parteivorsitzender wird, ist das Thema eh durch.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wie will sich diese Partei je erneuern? Die Leute merken doch, dass dies alles leere Worthülsen sind, denen keine Taten folgen.
Ganz so ist es nicht. - Auf Arbeitsebene war und ist die SPD ziemlich gut - guck mal, was sie in den letzten 5 Jahren anWahrlversprechen hingekriegt hat.
Der Mindestlohn war in der Tat längst überfällig. Aber wenn man die Kontrollen lockert oder abschafft, ist der Willkür wieder Tür und Tor geöffnet, um den Mindeslohn zu unterlaufen. Und wie man sieht, wird das ja auch munter betrieben.
Übrigens hat Müntefering mal ernsthaft behauptet, es sei unfair, Parteien an ihren Wahlversprechen zu messen. :roll:

closs hat geschrieben: Ich sehe das Problem darin, dass die SPD keine Reize aussendet.
Ich sehe das Problem eher, dass die SPD nie ernsthafte Aufarbeitung der Agenda-Politik betrieben hat. Deshalb bleiben Schlagworte wie Erneuerung leere Worthülsen, was auch einem Martin Schulz letzlich zum Verhängnis wurde, der den Begriff der sozialen Gerechtigkeit zwar ständig im Munde führte, aber nicht sagte, was darunter zu verstehen ist. Ich fürchte, mit dem vorhandenen Personal wird das nix für die SPD.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Leute haben mit Sicherheit nicht deshalb Jobs, weil Deutschland weniger Zinsen bezahlen muss.
:lol: Nee - deshalb bestimmt nicht. - Aber denk mal an den inner-europäischen Handelsüberschuß.
Den gab es auch vor der Niedrigzinsphase und auch vor dem Euro.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Auch das kann eine Folge der Globalisierung sein. Ein Studium ist heute keine Garantie mehr für Karriere und ein gutes Gehalt.
Möglich. - Aber darum geht es nicht.
Doch, darum geht es auch. Auch die Agendapolitik hat Abstiegsängste im Mittelstand entstehen lassen, und tatsächliche Abstiege, wie man an Millionen prekär Beschäftigten sehen kann. Auch mit ein Grund für Pegida und AfD.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wieso? Du hast behauptet, niemand traue sich was gegen den Diesel-Hype zu sagen. Die Beiträge belegen das Gegenteil.
Mit "Diesel-Hype" war das grassierende Bashing des Diesels gemeint.
Dann musst du dich präziser ausdrücken.
Beim Diesel muss man auch ganz klar unterscheiden zwischen offensichtlichem Betrug (Abschaltsoftware) und der Vereinbarung zwischen Industrie und Politik, die Verbrauchs- und Abgaswerte nicht im realen Betrieb heranzuziehen, sondern die idealisierten Abgaswerte vom Rollenprüfstand.
Wie der Autoexperte Dudenhöfer richtig sagte, hat die Politik den Schlamassel mit verursacht und daran waren auch die Grünen beteiligt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#269 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von closs » Fr 2. Nov 2018, 08:50

sven23 hat geschrieben:Dazu hört man aber nichts von den Groko-Parteien. Und wenn Merz Parteivorsitzender wird, ist das Thema eh durch.
Das ist eh europäische Ebene. Aber ganz richtig: Transnationale und transeuropäische Mächte sind stärker - mein Vorschlag wäre eine Transaktionssteuer.

sven23 hat geschrieben:Übrigens hat Müntefering mal ernsthaft behauptet, es sei unfair, Parteien an ihren Wahlversprechen zu messen.
Das war ehrlich - und das hat wieder mal was mit den Kollateralschäden der Demokratie zu tun.

sven23 hat geschrieben:Ich sehe das Problem eher, dass die SPD nie ernsthafte Aufarbeitung der Agenda-Politik betrieben hat.
Die Agenda-Politik ist aus meiner Sicht nicht das große Problem, sondern eine vollkommmen falsche gesellschaftliche Sicht, was Leistung ist. - Aus meiner Sicht müssten alle Gehälter und Aktiengewinne, die im Jahr über meinetwegen 250.000 Euro übgerschreiten, erbarmlungslos versteuern - und dafür Leute zwischen 50.000 und 100.000 Euro pa spürbar entlasten. - Denn wer mehr als 250.000 Euro pa (wie auch immer) bekommt, tut dies nicht über Leistung, sondern über Verträge oder ererbtes Geld.

Wenn die SPD das ebenfalls will, muss sie mit den LINKEN fusionieren - ich gehe eh davon aus, dass das passiert.

sven23 hat geschrieben:Den gab es auch vor der Niedrigzinsphase und auch vor dem Euro.
Aber nicht in diesem Maße - es gab vor einigen Jahren ein Dossier in der ZEIT, demnach sich die unmittelbaren Vorteile des Euro bei Deutschland auf einen 2-stelligen Milliardenbetrag pa belaufen.

sven23 hat geschrieben:Auch die Agendapolitik hat Abstiegsängste im Mittelstand entstehen lassen, und tatsächliche Abstiege, wie man an Millionen prekär Beschäftigten sehen kann. Auch mit ein Grund für Pegida und AfD.
Korrekt. - Andererseits (ein ganz anderes Thema): Die Erwartungshaltungen an materielle Möglichkeiten im Leben sind in den letzten Jahrzehnten so hochgepuscht worden, dass die Menschen nicht mehr wissen, dass es ein Privileg ist, als Arbeitslosen genug zu essen und ein Dach über dem Kopf zu haben. - Es ist nicht selbstverständlich, dass dies ewig bezahlbar ist.

sven23 hat geschrieben:Beim Diesel muss man auch ganz klar unterscheiden zwischen offensichtlichem Betrug (Abschaltsoftware) und der Vereinbarung zwischen Industrie und Politik, die Verbrauchs- und Abgaswerte nicht im realen Betrieb heranzuziehen, sondern die idealisierten Abgaswerte vom Rollenprüfstand.
Richtig - wobei das ineinander läuft. - Denn wenn die Industrie sagt, dass sie in Bezug auf "Prüfstand" NICHT gegen Recht verstoßen hat (in Deutschland), könnte sie recht haben. Das Problem ist ein anderes: Jeder wusste es - wir haben (zu meiner Auto-Marketingzeit) bereits Ende der 80er Jahre darüber auf der IAA im trauten Stammtisch aus Industrie-, Verbands- und Medien-Vertreter darüber gelacht.

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#270 Re: Die Spaltung Deutschlands ist gewünscht

Beitrag von sven23 » Fr 2. Nov 2018, 10:49

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dazu hört man aber nichts von den Groko-Parteien. Und wenn Merz Parteivorsitzender wird, ist das Thema eh durch.
Das ist eh europäische Ebene. Aber ganz richtig: Transnationale und transeuropäische Mächte sind stärker - mein Vorschlag wäre eine Transaktionssteuer.
Und wenn man bedenkt, wie lange die schon im Gespräch ist, bleibt wenig Hoffnung, dass sie je kommt.
Die Haftungsfrage kann man auch national lösen.
Schönes Beispiel ist die Hypo Real Estate, die vom Steuerzahler mit über 100 Milliarden an Bürgschaft und direkten Zahlungen gerettet werden mußte.
Funke wurde zwar angeklagt, aber mit einem Stab von Anwälten gelang es ihm, das Verfahren in die Verjährung zu ziehen. Er verließ den Gerichtssaal als freier Mann und hat angekündigt, Gehaltsnachzahlung von 3,5 Millionen und Rentensprüche von 47000 €/Monat einzuklagen.

https://www.zeit.de/2009/26/HRE
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Der-letz ... 51501.html

Das schafft weit mehr Frust in der Bevölkerung als irgendwelche Gendertoiletten.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Übrigens hat Müntefering mal ernsthaft behauptet, es sei unfair, Parteien an ihren Wahlversprechen zu messen.
Das war ehrlich - und das hat wieder mal was mit den Kollateralschäden der Demokratie zu tun.
Du hälst es für einen Kollateralschaden der Demokratie, wenn Politiker an ihren Wahlversprechen gemessen werden? Mit anderen Worten: vor Wahlen will closs belogen werden. :lol:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ich sehe das Problem eher, dass die SPD nie ernsthafte Aufarbeitung der Agenda-Politik betrieben hat.
Die Agenda-Politik ist aus meiner Sicht nicht das große Problem, sondern eine vollkommmen falsche gesellschaftliche Sicht, was Leistung ist.
Das eine hängt mit dem anderen zusammen. Die Agenda Politik ist Mitverursacher der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft. Zudem hat sie durch die Entlastung großer Einkommen und Vermögen dafür gesorgt, dass die Reichen immer reicher werden. Warum wird Einkommen aus Arbeit stärker besteuert als Einkommen aus Vermögen? Warum dürfen Immobilienspekulanten mit mehreren hundert Prozent Wertsteigerung die Gewinne steuerfrei einstreichen, usw.?


closs hat geschrieben: - Aus meiner Sicht müssten alle Gehälter und Aktiengewinne, die im Jahr über meinetwegen 250.000 Euro übgerschreiten, erbarmlungslos versteuern - und dafür Leute zwischen 50.000 und 100.000 Euro pa spürbar entlasten. - Denn wer mehr als 250.000 Euro pa (wie auch immer) bekommt, tut dies nicht über Leistung, sondern über Verträge oder ererbtes Geld.
Das ginge in Richtung der Links-Partei, von der sich die SPD immer noch abgrenzen will, sei es aus Eitelkeit oder was auch immer.

closs hat geschrieben: Wenn die SPD das ebenfalls will, muss sie mit den LINKEN fusionieren - ich gehe eh davon aus, dass das passiert.
Die historische Chance für ein Bündnis links der Mitte hat die SPD fahrlässig verstreichen lassen. Die Quittung bekommt sie jetzt.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Den gab es auch vor der Niedrigzinsphase und auch vor dem Euro.
Aber nicht in diesem Maße - es gab vor einigen Jahren ein Dossier in der ZEIT, demnach sich die unmittelbaren Vorteile des Euro bei Deutschland auf einen 2-stelligen Milliardenbetrag pa belaufen.
Niedrigzinsphase ist was anderes als die Eurowähung, die für Deutschland eigentlich zu schwach und für die Südländer zu stark ist.
Und auch vor dem Euro war Deutschland Exportweltmeister.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Auch die Agendapolitik hat Abstiegsängste im Mittelstand entstehen lassen, und tatsächliche Abstiege, wie man an Millionen prekär Beschäftigten sehen kann. Auch mit ein Grund für Pegida und AfD.
Korrekt. - Andererseits (ein ganz anderes Thema): Die Erwartungshaltungen an materielle Möglichkeiten im Leben sind in den letzten Jahrzehnten so hochgepuscht worden, dass die Menschen nicht mehr wissen, dass es ein Privileg ist, als Arbeitslosen genug zu essen und ein Dach über dem Kopf zu haben. - Es ist nicht selbstverständlich, dass dies ewig bezahlbar ist.
Du vergißt zu erwähnen, dass es durch die Agendapolitik über 10 Jahre kaum Lohnzuwächse oder sogar Reallohnverluste gegeben hat. Da gab es einen gewissen Nachholbedarf im europäischen Vergleich.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Beim Diesel muss man auch ganz klar unterscheiden zwischen offensichtlichem Betrug (Abschaltsoftware) und der Vereinbarung zwischen Industrie und Politik, die Verbrauchs- und Abgaswerte nicht im realen Betrieb heranzuziehen, sondern die idealisierten Abgaswerte vom Rollenprüfstand.
Richtig - wobei das ineinander läuft. - Denn wenn die Industrie sagt, dass sie in Bezug auf "Prüfstand" NICHT gegen Recht verstoßen hat (in Deutschland), könnte sie recht haben.
Eben, weil die Politik es so gestattet und gewollt hat. Deshalb sind die Empörungswellen - gerade auch der Grünen - pure Heuchelei, denn sie waren an der Gesetzgebung beteiligt.


closs hat geschrieben: Das Problem ist ein anderes: Jeder wusste es - wir haben (zu meiner Auto-Marketingzeit) bereits Ende der 80er Jahre darüber auf der IAA im trauten Stammtisch aus Industrie-, Verbands- und Medien-Vertreter darüber gelacht.
Eben, jeder wußte das. Deshalb ist auch höchstens die Abschaltsoftware justiziabel behandelbar.
Im Grunde ist die Autoindustrie jetzt Opfer ihrer eigenen Schönfärberei geworden, denn selbst mit Softwareupdate erreicht man die Euronormwerte nicht.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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