So nah und doch so fern?

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Münek
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#241 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Münek » Mi 2. Okt 2013, 00:45

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Da Kurt offenbar tatsächlich Interesse daran zu zeigen scheint (siehe oben), was denn nun die Theologie eigentlich zu diesem äußerst problematischen Thema sagt
Natürlich ist es interessant, was einzelne Theologen dazu sagen - ich meinte eher die offizielle theologische Lesart..

Hi Kurt,

es gibt keine "offizielle theologische Lesart".

Du denkst als Katholik hierbei doch wohl nicht ernsthaft an den "Katechismus der Katholischen Kirche" ?
Ich liefere Dir mal eine Kostprobe, wie dogmatisch-gebundene Theologen versuchen, den grandiosen Irr-
tum Jesu "wegzuinterpretieren" und zu "überspielen".

Der Kardinal Walter Kasper äußerte sich zum dem Problem wie folgt (ich zitiere aus dem Buch
"Jesus Menschensohn von Rudolf Augstein, 1. Auflage 1999, Seite 102)):

"Hat sich Jesus etwa in dieser seiner Naherwartung getäuscht? Wäre dies der Fall, dann hätte
dies weitreichende Konsequenzen nicht nur für den Vollmachtsanspruch seiner Person, sondern für
den Wahrheits- und Gültigkeitsanspruch seiner ganzen Botschaft." Als katholischer Bischof muss
Kasper bestreiten, dass Jesus sich getäuscht hat (das Wort "geirrt" gibt es für ihn nicht einmal in
einem Fragesatz), und er tut es mit einem hübschen Wort: Ein "Verheißungsüberschuss" zeige
sich hier, eine "Hoffnung", die nach wie vor unerfüllt ist."

Aus dem grandiosen Irrtum Jesu erwächst also eine "Hoffnung, der Irrtum ist in Wirklichkeit
ein "Verheißungsüberschuss" (was immer das heißen mag!). Kann man so ein Geschwurbel
wirklich ernstnehmen? Ich frage Dich Kurt, ist dieses bizarre Herumgelabere eines hochrangigen Ver-
treters der katholischen Kirche nicht einfach nur beschämend, einfach nur entsetzlich und.....
.. doof?

Alles Gute

Münek

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Münek
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#242 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Münek » Mi 2. Okt 2013, 01:02

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Da Kurt offenbar tatsächlich Interesse daran zu zeigen scheint (siehe oben), was denn nun die Theologie eigentlich zu diesem äußerst problematischen Thema sagt

Unabhängig davon: WENN es richtig wäre, dass sich Jesus hier irrt, wäre es schwer vermittelbar, ihn als "wahren Gott und wahren Menschen" zu begreifen.

Lieber Kurt,

wenn man die historischen Fakten kennt (dem einfachen Gläubigen werden diese im Gottesdienst, im Konfirmanden-
und Schulunterricht bewusst (!) vorenthalten), ist es schlicht nicht möglich, "Jesus als wahren Gott..."
zu begreifen. So einfach ist das!

Nur nebenbei: Der Masse der Christen (Namenschristen; also die, die sich aus welchen Gründen auch immer noch nicht
zum Kirchenaustritt bequemt haben) gehen solche Fragen ohnehin am A..... vorbei.


Lieben Gruß

Münek
Zuletzt geändert von Münek am Mi 2. Okt 2013, 01:14, insgesamt 2-mal geändert.

closs
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#243 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » Mi 2. Okt 2013, 01:08

Münek hat geschrieben:ist es schlicht nicht möglich, "Jesus als wahren Gott..." zu begreifen. So einfach ist das!
So einfach ist es nicht. - Realität (welche auch immer - ob erkannt oder nicht) ist nicht davon abhängig, ob etwas vorenthalten wird oder nicht. - Meine Aussage zum konkreten Fall: Wenn Jesus sich tatsächlich geirrt hat, ist er nicht der Jesus, wie er in den Glaubensgemeinschaften gesehen wird, die vom Trinitätsgedankten ausgehen - logisch nicht möglich. - Ob Jesus das jedoch tatsächlich gesagt hat, weiß ich nicht (bin dazu knapp 2000 Jahre zu spät geboren).

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Münek
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#244 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Münek » Mi 2. Okt 2013, 01:24

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:ist es schlicht nicht möglich, "Jesus als wahren Gott..." zu begreifen. So einfach ist das!
- Meine Aussage zum konkreten Fall: Wenn Jesus sich tatsächlich geirrt hat, ist er nicht der Jesus, wie er in den Glaubensgemeinschaften gesehen wird, die vom Trinitätsgedankten ausgehen - logisch nicht möglich.

Hi Kurti,

genau so ist es!! ;)

Jetzt geh mal schlafen. :)

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#245 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Münek » Mi 2. Okt 2013, 01:51

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:ist es schlicht nicht möglich, "Jesus als wahren Gott..." zu begreifen. So einfach ist das!
Ob Jesus das jedoch tatsächlich gesagt hat, weiß ich nicht (bin dazu knapp 2000 Jahre zu spät geboren).

Ooooch Kurt,

das geht uns doch allen so, die wir Anfang Oktober 2013 nach Christus den
herrlichen sonnigen Frühherbst genießen dürfen. Wir sind nun mal auf die Aussagen
und Zeugnisse der alten neutestamentlichen Schriftsteller angewiesen. Mehr haben
wir leider nicht!

Du scheinst den Aussagen der Evangelien nicht zu trauen? :shock: Auf was basiert
denn dann Deine christologische Glaubengewissheit? :roll:

Münek

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#246 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » Mi 2. Okt 2013, 01:56

Münek hat geschrieben: Auf was basiert denn dann Deine christologische Glaubengewissheit?
Ich bin erst (recht spät) auf die Bibel gestoßen, NACHDEM mein Bild fertig war. - Und habe es dort wiedergefunden. - Das mag nicht die Regel sein, war aber so. - Insofern gibt es da einige Probleme NICHT.

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#247 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Münek » Mi 2. Okt 2013, 02:41

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:ist es schlicht nicht möglich, "Jesus als wahren Gott..." zu begreifen. So einfach ist das!
So einfach ist es nicht.

Doch Kurt,

so einfach ist es!

"Es kann nicht sein, was nicht sein darf", nämlich: was Deinen Glaubensvorstellungen
widerspricht, ist für mich schlicht kein Argument!

LG,Münek

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#248 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Münek » Mi 2. Okt 2013, 03:37

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Auf was basiert denn dann Deine christologische Glaubengewissheit?
Ich bin erst (recht spät) auf die Bibel gestoßen, NACHDEM mein Bild fertig war. - Und habe es dort wiedergefunden. - Das mag nicht die Regel sein, war aber so. - Insofern gibt es da einige Probleme NICHT.

Hallo Kurt,

kein Mensch, der sich zum christlichen Glauben bekennt, kann an der Tatsache vorbeigehen,
dass sich der vor 2000 Jahren von Menschen als Gott verklärte Mensch Jesus von Na-
zareth als falscher Prophet erwiesen hat.

So simpel ist das.

LG Münek

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#249 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » Mi 2. Okt 2013, 08:41

Münek hat geschrieben:kein Mensch, der sich zum christlichen Glauben bekennt, kann an der Tatsache vorbeigehen, dass sich der vor 2000 Jahren von Menschen als Gott verklärte Mensch Jesus von Nazareth als falscher Prophet erwiesen hat.
Was Realität ist, ist nicht manipulierbar durch Meinung - das gilt für jeden.

Münek hat geschrieben:"Es kann nicht sein, was nicht sein darf", nämlich: was Deinen Glaubensvorstellungen widerspricht, ist für mich schlicht kein Argument!
Da hast Du rein sachlich was nicht verstanden: Ich habe Dir zugestimmt , dass Jesus tatsächlich lediglich Prophet wäre, würde er sich geirrt haben - insofern geht es nicht um Widersprüche zu meinen Glaubensvorstellungen. - Meine Glaubensvorstellungen sind aber so fundiert, dass der Ausgang der Parusiefrage (den wir eh nicht beeinflussen könne) unerheblich ist - dann würde halt die Aufhebung des Materiellen in den Geist anders stattfinden als "geplant". - Da gibt es keinerlei Erschütterungs-Potential.

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sven23
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#250 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von sven23 » Mi 2. Okt 2013, 12:09

closs hat geschrieben:. - Meine Glaubensvorstellungen sind aber so fundiert, dass der Ausgang der Parusiefrage (den wir eh nicht beeinflussen könne) unerheblich ist - dann würde halt die Aufhebung des Materiellen in den Geist anders stattfinden als "geplant". - Da gibt es keinerlei Erschütterungs-Potential.

Das ist vermutlich dein größtes Problem, nämlich daß du dich völlig gegen die Realitäten immunisiert hast, sobald sie dein Glaubensbild auch nur im Ansatz gefährden könnten.
In Fachkreisen nennt man das Selbstbetrug.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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