closs hat geschrieben:Natürlich ist es interessant, was einzelne Theologen dazu sagen - ich meinte eher die offizielle theologische Lesart..Münek hat geschrieben:Da Kurt offenbar tatsächlich Interesse daran zu zeigen scheint (siehe oben), was denn nun die Theologie eigentlich zu diesem äußerst problematischen Thema sagt
Hi Kurt,
es gibt keine "offizielle theologische Lesart".
Du denkst als Katholik hierbei doch wohl nicht ernsthaft an den "Katechismus der Katholischen Kirche" ?
Ich liefere Dir mal eine Kostprobe, wie dogmatisch-gebundene Theologen versuchen, den grandiosen Irr-
tum Jesu "wegzuinterpretieren" und zu "überspielen".
Der Kardinal Walter Kasper äußerte sich zum dem Problem wie folgt (ich zitiere aus dem Buch
"Jesus Menschensohn von Rudolf Augstein, 1. Auflage 1999, Seite 102)):
"Hat sich Jesus etwa in dieser seiner Naherwartung getäuscht? Wäre dies der Fall, dann hätte
dies weitreichende Konsequenzen nicht nur für den Vollmachtsanspruch seiner Person, sondern für
den Wahrheits- und Gültigkeitsanspruch seiner ganzen Botschaft." Als katholischer Bischof muss
Kasper bestreiten, dass Jesus sich getäuscht hat (das Wort "geirrt" gibt es für ihn nicht einmal in
einem Fragesatz), und er tut es mit einem hübschen Wort: Ein "Verheißungsüberschuss" zeige
sich hier, eine "Hoffnung", die nach wie vor unerfüllt ist."
Aus dem grandiosen Irrtum Jesu erwächst also eine "Hoffnung, der Irrtum ist in Wirklichkeit
ein "Verheißungsüberschuss" (was immer das heißen mag!). Kann man so ein Geschwurbel
wirklich ernstnehmen? Ich frage Dich Kurt, ist dieses bizarre Herumgelabere eines hochrangigen Ver-
treters der katholischen Kirche nicht einfach nur beschämend, einfach nur entsetzlich und.....
.. doof?
Alles Gute
Münek