Wider Evolution, wider Intelligent Design, wider Kardinal Schönborn...
Im Jahr 1973 zeigten der Genetiker Stanley Cohen und der Biochemiker Herbert Wayne Boyer, wie sich das Genom eines Lebewesens verändern lässt. Mit Hilfe von Restriktionsenzymen gelang es den beiden, Frosch-DNA in Bakterien einzuschleusen und dort ablesen zu lassen. Ende der 1970er Jahre produzierte Boyers Unternehmen Genentech bereits Insulin für Diabetiker, und zwar mit Hilfe gentechnisch veränderter Escherichia-coli-Bakterien, die künstlich hergestellte Sequenzen aus dem menschlichen Genom enthielten. Wenig später schufen Forscher am Salk Institute for Biological Studies im kalifornischen La Jolla die erste "transgene" Maus mit eingefügten artfremden Erbgutstücken.
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Bereits 2013 hatten die Wissenschaftler so große Fortschritte gemach, dass sie das CRISPR/Cas9 (Verfahren zum Austausch von Gensequenzen, R.F.) nicht nur an Bakterien einsetzen konnten, sondern auch an den viel komplexeren Zellen von Pflanzen und Tieren. Man spekulierte sogar darüber, Neandertaler und Wollhaarmammuts gentechnisch zu rekonstruieren. An der Harvard University machte sich ein Team unter Leitung des Genetikers George Church daran, mittels CRISPR/Cas9 die Erbanlagen in menschlichen Zellen zu verändern, womit sich neue therapeutische Möglichkeiten eröffneten.
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In einem Nebengebäude sind Ratten mit Gendefekt untergebracht - ebenso wie andere Nager, die per CRISPR/Cas9-Technik genetisch manipuliert wurden, um sie zu Modellorganismen für Schizophrenie oder Schmerzerkrankungen zu machen.
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*) Margaret Knox: Gezielter Eingriff ins Erbgut. In: Spektrum der Wissenschaft, September 2015.
Wie ein Virus in die Erbanlagen einen Organismus eindringen und diesen innerhalb kurzer Zeit zerstören kann, sind auch künstliche Eingriffe ins Genom möglich.
Geringfügige Änderungen am Genom sind auch vererbbar. Wie bekannt, lassen sich Genome mittels Chemie verändern, Stichwort Contergan. Positive substantielle Veränderungen von Arten wurden bisher nicht beobachtet. Was aber sind das für Kräfte, die die Erbanlagen gegen Eingriffe so erfolgreich schützen? Diese Arten-Stabilität widerspricht nicht nur der Evolutionsauffassung, sondern auch der des Intelligent Design.
Die gentechnische Rekonstruktion des “Neandertalers†(der ja Mensch war bzw. ist) oder des Wollhaarmammuts (Elefant) dürften möglich sein, da fast vollständig identische Genomen zur Verfügung stehen.
Die gentechnische Behandlung der Schizophrenie indes ist wohl nicht möglich, da - wie wir im Forum schon diskutierten - eine biologische Ursache für Schizophrenie nicht bekannt ist...