undAndreas hat geschrieben:
Die wichtigere Frage scheint mir zu sein, warum der Mensch überhaupt so verführbar, so manipulierbar ist. Es nutzt ja nichts die Mittel mit denen er verführt wird abzuschaffen. Solange er verführbar ist, wird man immer was finden, das sich dazu missbrauchen lässt. Da liegt der Hase im Pfeffer, denke ich. Was verführt uns eigentlich hier im Forum verbal so gewalttätig miteinander umzugehen? Was wurde dazu missbraucht? Und es gibt auch den Missbrauch mit dem Missbrauch. Es scheint uferlos zu sein.
In diesem Zusammenhang gab es mehrere Beiträge eines Users hier im Thread, der anderen Menschen das Menschsein abspricht. Dies waren wichtige Beiträge hinsichtlich der Mechanik, zu missbrauchen und missbraucht zu werden. Aus Verhörprotokollen der Inquisition kann man vom Ankläger nämlich genau dieselben Worte hören: Er spricht den Beschuldigten das Menschsein, die Menschenwürde ab. Dies betäubt zunächst das Gewissen, um dann schlimmeres vorzubereiten und das Gräuel der Inquisition nahm damals durch sogenannte Christen seinen Lauf.Flavius hat geschrieben:Der Missbrauch der Menschen untereinander liesse und lässt sich stoppen.
Über die Jahrhunderte hinweg gab es immer Menschen oder Menschengruppen, so etwa genau hier im Heute sogenannte Humanisten (denn sie bringen Schande über die wahren Humanisten), die Menschen graduieren und selbst festlegen, was Menschsein bedeutet. Dies natürlich in der Willkür ihrer eigenen Weltanschauung und immer meinen sie dies aus edlen Gründen tun zu müssen. Das meinten sogenannte Christen während der Inquisition auch oder Kommunisten unter Stalin sowie Faschisten unter Hitler.
Die Gründe für solches Verhalten müssen also im Menschen selbst liegen und mag es auch leichter sein, sie in der Vergangenheit oder bei andere zu suchen, dies lenkt nur davon ab, sein eigenes Verhalten zu hinterfragen. Denn allein für das ist man verantwortlich und nur dies ist es einem möglich zu ändern, für eine humanere Welt, die es nicht mehr nötig hat Menschen das Menschsein abzuerkennen.
Hier hat das Christentum aus der Vergangenheit mehr gelernt, als sogenannte aufgeklärte oder Humanisten. Es genügt nicht sich durch Akklamation einer Gruppe anzuschließen, um sich in Mehrheiten verstecken zu können, um dann andere zu missbrauchen. Ohne das Verständnis warum es in all den Zeiten zu solchen Gräueltaten wie etwa während der Inquisition durch sogenannte Christen, der Französischen Revolution durch aufgeklärte oder bei Hitler und Stalin durch Atheisten und Humanisten kam, wird man als Mensch aus der Vergangenheit nie lernen und immer in dieselben menschlichen, bösartigen Verhaltensmuster fallen. Deshalb sind im Grunde auch all die plakativen und undifferenzierten Ausführungen von Atheisten etwa hier zur Inquisition oberflächlich und nutzlos und bedienen nur die eigenen Vorurteile. Eine tiefgründigere Beurteilung der Inquisition soll nicht relativieren, aber intensivieren. Den Kern solcher Gewaltexzesse, der im Menschen liegt, berühren sie sonst nicht, im Gegenteil: Man benützt dieselbe Wortwahl und Rhetorik jener weiter, die man eigentlich, und zurecht, verabscheut.
Wer nun im Menschen der Missbrauchende ist, darf jeder selbst in Erfahrung bringen.
Servus
