Homöopathie

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barbara
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#2061 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » Mi 5. Mär 2014, 18:25

sven23 hat geschrieben: Das weiß Wiki besser:
"In mehr als 100 wissenschaftlichen Studien konnte kein belastbarer Nachweis für eine Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel erbracht werden, die über den Placebo-Effekt hinausgeht"

Wiki meint ganz offensichtlich nicht die hier vorgestellten Studien:
http://www.groma.ch/Wirksamkeitsnachweis.165.0.html


Natürlich das alte Lied. Wenn die Argumente ausgehen, kommen die ad hominem Vorwürfe. Hp-Kritiker haben halt einen bösen Willen.

Wenn ich sähe, dass du bei der Schulmedizin die gleichen strengen Massstäbe anwendetest, wär's etwas anderes. Aber das tust du nicht.

nein, das ist nicht ad hominem, das ist eine akkurate und sachliche Beschreibung deines Verhaltens.



"Doch was in Homöopathenkreisen ungern zugegeben wird: Linde revidierte seine Meinung inzwischen. In einem Brief an die Fachzeitschrift Lancet erklärte er 2005 "Unsere Meta-Analyse von 1997 wurde unglücklicherweise von Homöopathen als Beleg dafür missbraucht, dass die Wirksamkeit ihrer Therapie bewiesen sei. Wir stimmen zu, dass die Homöopathie höchst unplausibel ist, und dass die Belege aus placebokontrollierten Studien nicht überzeugend sind."

Die Studie besagt nun mal, dass eine leichte Signifikanz pro Homöopathie vorhanden sei, und das wurde auch so von den Autoren der Studie selbst so geschrieben.

Das sind nun mal die Fakten, die hab nicht ich erfunden.

Und wenn Wissenschaftler eine Studie mit Resultat X erhalten und danach aber aussagen, dass sie nicht-X glauben, entgegen der Ergebnissen ihrer eigenen Studie, so hat das mit Wissenschaft nichts zu tun und mit Glaube sehr viel.

Je genauer der Test-Aufbau nach wissenschaftlichen Kriterien, desto geringer die Effekte homöopathischer Behandlungen in den jeweiligen Studien.

Sie wurden geringer - ist sachlich richtig - aber entgegen dem, was insinuiert wird, verschwanden die Effekt nie ganz. Wohlgemerkt, Effekte ÜBER Placebo hinaus.

Solche persänlichen Glaubensrichtungen und persönlicher Bias hat nun mal in Studien nichts verloren, und manipulierende Aussagen, die etwas implizieren und andeuten, was von den Fakten gar nicht gedeckt wird, hat in Wissenschaft auch nichts verloren.

Haben Wissenschaftler ein so schäbiges, manipulatives Verhalten wirklich nötig? Vertrauen sie so wenig in die Kraft ihrer eigenen Methode, dass sie zu Unredlichkeit greifen müssen?

gruss, barbara

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sven23
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#2062 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mi 5. Mär 2014, 18:39

Münek hat geschrieben:
In der Werbung heißt es geheimnisvoll-vieldeutig: "Man sagt,
er habe magische Kräfte
".


Also Coca-Cola HP gibts schon. Aber Fernet mit der geheimnisvollen Aura wäre definitv besser geeignet. :lol:
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#2063 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mi 5. Mär 2014, 18:40

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ich glaube, wir kommen der Täterin langsam auf die Spur: MAGIE.
Vielleicht gibt's das auch - ist aber keine HP-Baustelle. - Ich vermute, dass man in 100 Jahren über unsere Zeit lachen wird, weil man dann weiß, was hinter HP steckt. - Kommt Zeit, kommt Rat.

Das glaube ich auch, aber aus anderen Gründen. :lol:
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#2064 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Mi 5. Mär 2014, 18:43

sven23 hat geschrieben:Das glaube ich auch, aber aus anderen Gründen.
Auch das ist nicht auszuschließen - allerdings wird man dann auch begründen können, warum Pseudo-Krupp-Fälle nach dem HP-Arzt-Besuch geheilt sind - Placebo-Häufung/Anekdoten-Häufung/etc. - Auch das wäre ein zufriedenstellendes Ergebnis. - Bis dahin wird sich die Realität nichts einreden lassen.

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#2065 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mi 5. Mär 2014, 19:30

barbara hat geschrieben: Wiki meint ganz offensichtlich nicht die hier vorgestellten Studien:

Mit Sicherheit nicht, denn sie entsprachen offensichtlich nicht alle dem wissenschaftlichen Standard und waren nicht wiederholhlbar.
Schon der erste Versuch von Benveniste war ein Flop.
http://www.psiram.com/ge/index.php/Jacques_Benveniste



barbara hat geschrieben: Wenn ich sähe, dass du bei der Schulmedizin die gleichen strengen Massstäbe anwendetest, wär's etwas anderes. Aber das tust du nicht.

Das stimmt so nicht. Ich habe schon oft kritisiert, daß für meinen Geschmack zu viel Okonomie in das Gesundheitswesen eingezogen ist. Und zum 2. müssen allophatische Mittel die Standardprüfverfahren ganz normal durchlaufen, wie sich das gehört. Daß die Pharmahersteller bei der Zulassung manchmal tricken, um die Preise bei Medikamenten, deren Patent abgelaufen ist,künstlich hoch zu halten, ist bekannt. Aber wäre jetzt ein anderes Thema.

barbara hat geschrieben: Sie wurden geringer - ist sachlich richtig - aber entgegen dem, was insinuiert wird, verschwanden die Effekt nie ganz. Wohlgemerkt, Effekte ÜBER Placebo hinaus.

Allein die Tatsache, daß die Effekte über den Placeboeffekt nicht hinauskommen, je besser der Versuchsaufbau ist, sollte eigentlich schon stutzig machen.
Zuletzt geändert von sven23 am Mi 5. Mär 2014, 19:51, insgesamt 1-mal geändert.
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#2066 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Mi 5. Mär 2014, 19:38

barbara hat geschrieben:Effekte ÜBER Placebo hinaus.
sven23 hat geschrieben:Allein die Tatsache, daß die Effekte über den Placeboeffekt nicht hinauskommen
:o

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#2067 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mi 5. Mär 2014, 19:49

closs hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Effekte ÜBER Placebo hinaus.
sven23 hat geschrieben:Allein die Tatsache, daß die Effekte über den Placeboeffekt nicht hinauskommen
:o

Wenn es um den reinen Globulinachweis geht. Kommt das Therapiegepräch hinzu, sieht es etwas besser aus. Mittlerweile sollte klar geworden sein, daß man da differenzieren muß.
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#2068 Re: Homöopathie

Beitrag von closs » Mi 5. Mär 2014, 20:05

Ich kenne den Vorgang nicht - ich stelle nur fest, dass Barbaras Aussage ist, dass es auch unter ungünstigsten Bedingungen eine Wirkung ÜBER Placebo gibt - und Du antwortest
sven23 hat geschrieben:Allein die Tatsache, daß die Effekte über den Placeboeffekt nicht hinauskommen
Wie jetzt?

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#2069 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mi 5. Mär 2014, 20:14

closs hat geschrieben:Ich kenne den Vorgang nicht - ich stelle nur fest, dass Barbaras Aussage ist, dass es auch unter ungünstigsten Bedingungen eine Wirkung ÜBER Placebo gibt - und Du antwortest
sven23 hat geschrieben:Allein die Tatsache, daß die Effekte über den Placeboeffekt nicht hinauskommen
Wie jetzt?

Barbara bezog sich auf die Meta-Studie im "Lancet", die unsauber durchgeführte Studien mit einbezogen hatte und deshalb zunächst Effekte über dem Placeboeffekt aufwies. Das wurde aber später korrigiert.

"Diese mittlerweile alte Studie wurde lange Zeit von Anhängern der Homöopathie zitiert, um auf die vermeintliche Wirksamkeit der Homöopathie zu verweisen. Doch was in Homöopathenkreisen ungern zugegeben wird: Linde revidierte seine Meinung inzwischen. In einem Brief an die Fachzeitschrift Lancet erklärte er 2005 "Unsere Meta-Analyse von 1997 wurde unglücklicherweise von Homöopathen als Beleg dafür missbraucht, dass die Wirksamkeit ihrer Therapie bewiesen sei. Wir stimmen zu, dass die Homöopathie höchst unplausibel ist, und dass die Belege aus placebokontrollierten Studien nicht überzeugend sind."
Quelle: psiram


Ich bezog mich auf die allgemeine Studienlage:
"In mehr als 100 wissenschaftlichen Studien konnte kein belastbarer Nachweis für eine Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel erbracht werden, die über den Placebo-Effekt hinausgeht"
Quelle: Wikipedia

"Nach etwa 200 Jahren der Forschung von Homöopathen und Nicht-Homöopathen ist bislang kein wissenschaftlicher Beweis für eine über den Placeboeffekt hinausgehende Wirkung der Homöopathie bekannt geworden[7] und postulierte Wirkmechanismen gelten heute als widerlegt"
Quelle: psiram
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#2070 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mi 5. Mär 2014, 20:27

closs hat geschrieben:Auch das ist nicht auszuschließen - allerdings wird man dann auch begründen können, warum Pseudo-Krupp-Fälle nach dem HP-Arzt-Besuch geheilt sind - Placebo-Häufung/Anekdoten-Häufung/etc. -

Werter closs, ich darf daran erinnern, daß du in der Vergangenheit nicht müde wurdest, uns immer wieder auf den Unterschied zwischen Wahrnehmung und Realität hinzuweisen.
Deine Warhnehmung ist, daß die Heilerfolge, die ich als solche gar nicht bestreiten will, in ursächlichem Zusammenhang mit der Globuli-Behandlung stehen. Dieser Wahrnehmung steht die Befundlage gegenüber, daß Globuli keine Effekte oberhalb des Placebo-Effektes bringen konnten. Wie bringst du nun beides zusammen?
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