Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

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Salome23
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#201 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Salome23 » Sa 24. Jan 2015, 22:37

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Es braucht schon einen sehr missgünstigen Gott, um Kinder entstehen zu lassen, die gar nicht erst die Chance zum Überleben haben.
Nein - würde jemand von einem missgünstigen Regisseur sprechen, weil er in seinem Stück auch Komparsenrollen hat?
Wer sind denn die Komparsen in Gottes Theaterstück?

- Du darfst nicht vergessen: Das alles hat nur Sinn, wenn man das Dasein als Zwischenexistenz-Form versteht, nach der es "nach Hause" geht
Ach, und die überlebensunfähigen Kinder gehn halt gleich "nach Hause", wobei es bei vielen andren der Zwischenexistenz-Form bedarf?
Was ist das eigentlich für ein verwirrtes Denken? :|

closs
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#202 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von closs » Sa 24. Jan 2015, 22:46

Salome23 hat geschrieben:Wer sind denn die Komparsen in Gottes Theaterstück?
Menschen, die geistig genauso wertvoll sind wie Hauptdarsteller, aber eine Kleinst-Rolle zugewiesen gekommen. - Nimm mal Abraham: Absichtlich (wie ich meine) im AT als ziemlich schlechter Charakter dargestellt, aber zu einer Hauptrolle berufen. - Woanders wird ein Kleinkind im Krieg getötet.

Salome23 hat geschrieben: wobei es bei vielen andren der Zwischenexistenz-Form bedarf?
Was heisst "bedarf" - es hat nichts mit den betroffenen Menschen zu tun, sondern mit der Rolle, die ihnen zugeteilt ist. - Wie erklärst Du Dir (geistig), dass der eine mit 2 Wochen stirbt und der andere 100 Jahre alt wird?

Salome23
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#203 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Salome23 » Sa 24. Jan 2015, 23:03

closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben: wobei es bei vielen andren der Zwischenexistenz-Form bedarf?
Was heisst "bedarf"...
DEINE Aussage
Du darfst nicht vergessen: Das alles hat nur Sinn, wenn man das Dasein als Zwischenexistenz-Form versteht, nach der es "nach Hause" geht
Aber das überlebensunfähige Kind-dass vielleicht noch vor der Geburt im Mutterleib stirbt oder paar Wochen nach der Geburt, durchgeht diese Zwischenexistenzform NICHT, sondern geht deiner Ansicht nach gleich "nach Hause"
Dann könnte Gott doch gleich alle sterben lassen, um dass sie "nach Hause" können-kapierst du nicht?
Wozu überhaupt eine Zwischenexistenzform-dass ist doch alleine deine "Vorstellung"

closs
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#204 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von closs » Sa 24. Jan 2015, 23:18

Salome23 hat geschrieben:DEINE Aussage
Das war, glaube ich, meine Aussage: "Das alles hat nur Sinn, wenn man das Dasein als Zwischenexistenz-Form versteht, nach der es "nach Hause" geht" - und zwar für jeden und nicht "bei vielen anderen". - Wir wissen nicht, "wie lange" eine Woche für ein Baby und 100 Jahre für einen alten Mann sind - das kann subjektiv dasselbe sein.

Salome23 hat geschrieben:Aber das überlebensunfähige Kind-dass vielleicht noch vor der Geburt im Mutterleib stirbt oder paar Wochen nach der Geburt, durchgeht diese Zwischenexistenzform NICHT
Doch - glaube ich schon.

Mir hat mal eine Schulfreundin, die heute Ärztin ist (nein, keine homöopathische :lol: ) erzählt, dass sie einmal ein Kind kurz vor der Geburt verloren hat und sich dieses Kind kurze Zeit später als geistes-erwachsene Person gemeldet hat ("Die Mutter möge beruhigt sein, es sei alles in Ordnung"). - Ein Materialist wird sofort einwenden, dass dies für post-traumatische Situationen typisch sei, etc - wie es halt das System vorsieht. - Ich nehme es jedoch ernst, ohne parteiisch zu sein - beide (die geistige und materialistische) Versionen können aus meiner Sicht wahr sein.

Wäre es so, wie meine Schulfreundin berichtet hat, hieße dies, dass auch junge Menschen in unserer Zeitmessung etwas ganz anderes in deren Zeitmessung sein können. - Insofern würde ich zwischen 2 Wochen alte und 100 Jahre alte Menschen geistig nicht unterscheiden.

Was wissen wir schon, was hinter oder unter unserem Horizont stattfindet. - Der Mensch erscheint mir wie eine Fliege, der auf der Wasseroberfläche rum-marschiert und nicht merkt, dass unter ihm ein Ozean ist - ich warte auf den Tag, an dem dies die Kosmologie erkennt.

Pluto
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#205 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Pluto » Sa 24. Jan 2015, 23:42

closs hat geschrieben:Mir hat mal eine Schulfreundin, die heute Ärztin ist (nein, keine homöopathische :lol: ) erzählt, dass sie einmal ein Kind kurz vor der Geburt verloren hat und sich dieses Kind kurze Zeit später als geistes-erwachsene Person gemeldet hat ("Die Mutter möge beruhigt sein, es sei alles in Ordnung"). - Ein Materialist wird sofort einwenden, dass dies für post-traumatische Situationen typisch sei, etc - wie es halt das System vorsieht. - Ich nehme es jedoch ernst, ohne parteiisch zu sein - beide (die geistige und materialistische) Versionen können aus meiner Sicht wahr sein.
Ich bin kein Materialist aber als Skeptiker würde ich dir enpfehlen, deiner Ärztin/Schulfreundin den Spruch von Carl Sagan vorzulegen ...
Du weißt schon:
  • Außergewöhnliche Behauptungen erfordern ebenso außergewöhnliche Evidenz.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#206 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von closs » So 25. Jan 2015, 00:19

Pluto hat geschrieben:Ich bin kein Materialist
Du "bist" tatsächlich kein Materialist, aber Du argumentierst ständig materialistisch.

Pluto hat geschrieben:deiner Ärztin/Schulfreundin den Spruch von Carl Sagan vorzulegen ...
Weder behauptet sie etwas noch bedarf sie weiterer Evidenz - das sind prägende persönliche Erfahrungen, die man als Phänomen stehenlässt, ohne sie nach System-Regeln auszudeuten (siehe Dein Zitat woanders von Husserl).

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#207 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Pluto » So 25. Jan 2015, 00:34

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ich bin kein Materialist
Du "bist" tatsächlich kein Materialist, aber Du argumentierst ständig materialistisch.
Du verwechselst da etwas. Meine Argumente sind stets die eine Zweiflers.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#208 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von closs » So 25. Jan 2015, 00:41

Pluto hat geschrieben: Meine Argumente sind stets die eine Zweiflers.
Das nehme ich Dir wirklich ab - aber Du verwendest bei Deinen Erkenntnis-Bemühungen (anscheinend) nur das Inventar des Kritischen Rationalismus. - Das ist eine Sackgasse an sich.

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#209 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Pluto » So 25. Jan 2015, 10:08

closs hat geschrieben:Das ist eine Sackgasse an sich.
Komische Sackgasse. :mrgreen:

Sie hat immerhn in der Nachkriegszeit zu revolutionären Entwicklungen geführt, die unserer Zivilisation mehr als nur dienlich war; sie hat innert eines Menschenlebens mehr verändert als in den 1000 Jahren zuvor. Was sich jetzt (wieder Dank dem kritischen Rationlismus), vor unseren Augen auftut, ist eine digitale Welt die alle Menschen auf der Welt erfasst (denk einfach an den arabischen Frühling, an Google, Wikipedia und Facebook).

Bei Descartes hieß es noch: "Ich denke, also bin ich". Bei Zuckerberg heißt es: "Ich teile mich mit, also bin ich".
Ein alter Traum der Menschheit wird wahr: Alle Menschen können sich näher kommen.
Es klingt irgendwie weltfremd, diese tiefen Umwälzungen in der Gesellschaft, die die Menschen zusammenführen als (geistige) Sackgasse zu bezeichnen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#210 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von closs » So 25. Jan 2015, 10:42

Pluto hat geschrieben:Es klingt irgendwie weltfremd, diese tiefen Umwälzungen in der Gesellschaft, die die Menschen zusammenführen als (geistige) Sackgasse zu bezeichnen.
So, wie Du es darstellst, hat Du auch recht. - In meinem Kontext war es beschränkt gemeint auf: "In (spirituell) geistigen Dingen ist der KR eine Sackgasse". - In Bezug auf technische Zivilisation ist KR auch aus meiner Sicht top.

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