Alles Teufelszeug? II

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Thaddäus
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#1431 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Thaddäus » Mo 18. Apr 2016, 01:01

closs hat geschrieben: Auf welchen Grundlagen finden die empfohlenen Werke der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie statt? - Geht man dort von einer materialistischen/diesseitigen/nicht-transzendenten Basis aus oder nicht?
Diese empfohlenen Werke der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie gehen ausschließlich von der Überzeugungskraft rationaler und deshalb einleuchtender Argumente aus und von sonst nichts. Sir Karl Popper geht in Logik der Forschung nicht von einem kritischen Rationalismus aus, sondern er entwickelt einen kritischen Rationalismus darin überhaupt erst. Descartes geht in seinen Meditationen nicht von einem Substanzdualismus aus, sondern er entwickelt ihn da erst. Und Kant geht in seinen Kritiken nicht von einem erkenntnistheoretischen Kritizismus aus, sondern er entwickelt diesen erst in seinen drei Kritiken, um die Frage zu klären, was wir überhaupt wissen können. Deshalb ist auch alles falsch, was du über Setzungen philosophischer Theoreme behauptest.
Außer Plausibilität und logischer Einsichtsfähigkeit wird in den zentralen Werken der Philosophie gar nichts vorausgesetzt.

closs
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#1432 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » Mo 18. Apr 2016, 01:55

Thaddäus hat geschrieben:Warum sind die Wirkungen des Geistes so minimal und nur auf bestimmte Bereiche des Gehirns beschränkt? (Denn von vielen Arealen des Gehirns wissen wir empirisch sehr genau, für welche geistigen Funktionen sie zuständnig sind und dass diese eingeschränkt werden oder ganz entfallen, wenn die entsprechenden Hirnareale nicht mehr richtig arbeiten. Also ist das Wirken einer res cogitans offensichtlich auf ganz bestimmte geistige Tätigkeiten beschränkt. Es gibt keine Erklärung dafür, warum).
Was ist denn DAS? - Was heisst "zuständig"?

Es kann zweierlei bedeuten:
1) Man weiss, welche Hirnareale welche geistige Funktionen, also gleichsam "Geist machen".
2) Man weiss, über welche Hirnareale Geist in der materiellen Welt transportiert werden.

1) ist die naturalistische Version, 2) ist die spirituelle/transzendente Version. - Angenommen, es GÄBE Gott, also naturalistisch nicht fassbarer Geist, UND der menschliche Geist (Res Cogitans)WÄRE Ableger davon: Wie würdest Du dann das Gehirn verstehen?

Thaddäus hat geschrieben:Er ist sogar eine der am besten widerlegten philosophischen Theorien.
Auf welcher Basis? Auf Basis 1) "machen"? - Dann ist es naheliegend, dass Descartes widerlegt werden kann.

Bei Basis 2) nicht. - Wir können aber nicht entscheiden, welche Basis die richtige ist. - Und schon sind wir in dem, was Descartes im Grunde thematisiert.

Thaddäus hat geschrieben:Außer Plausibilität und logischer Einsichtsfähigkeit wird in den zentralen Werken der Philosophie gar nichts vorausgesetzt.
Aber das, was Du "Plausibilität" und "Ratio" (ich setze es mit Deinem Einverständnis mit "logischer Einsichtsfähigkeit" in eine Linie) nennst, ist doch bereits eine Voraussetzung. - Denn damit machst Du UNSER Wahrnehmungs-Vermögen zum Maßstab für das, was sein kann - das ist Anthropozentrismus.

GÄBE es aber Gott und unsere Wahrnehmung (im weiteren Sinne des Wortes, zu dem dann auch Einschätzungen gehören, was "Ratio" ist), wäre diese unsere Wahrnehmung ein Ableger (und zwar ein dimensional untergeordneter Ableger) des göttlichen Geistes. - Dieser Ableger/diese Ableitung wäre sicherlich kompatibel mit göttlicher Ratio - aber nicht unbedingt umgekehrt.

Thaddäus hat geschrieben:Diese empfohlenen Werke der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie gehen ausschließlich von der Überzeugungskraft rationaler und deshalb einleuchtender Argumente aus und von sonst nichts.
Würde ich in der Praxis auch so tun - für Philosophie kann das zu wenig sein. - Siehe hier.

Thaddäus hat geschrieben: Wie ist ein Einwirken des Geistes auf den Körper mit den physikalischen Erhaltungssätzen vereinbar? (Denn jede auch noch so minimale Einwirkung auf ein physisches System müsste messbar sein, ansonsten wird gegen den Energieerhaltungssatz verstoßen.)
Thaddäus hat geschrieben:Wie sieht der Mechanismus aus, auf dem die kausale Beziehung zwischen Geist und Körper beruht?
Zwei Antworten:
1) Der 1. Hauptsatz der Thermodynamik steht momentan in der QM "unter Beobachtung", weil es Anlass gibt, dass er QM-Bereichen nicht stimmt/stimmen muss (wurde hier einvernehmlich zwischen Pluto und Halman diskutiert). Da könnte es also sehr schnell einen Paradigmen-Wechsel in unserer Auffassung geben.
2) Es ist weiterhin denkbar, dass die geistige Existenz des Menschen durch die Materie selber "reinkommt" - oder meinst Du ernsthaft, Einwirkung von außen käme über das Universum? - Was da noch alles im Planckraum an Schnittstellen möglich ist, wissen wir doch gar nicht.

Thaddäus hat geschrieben:Warum bedarf der Geist überhaupt eines komplexen und funktionsfähigen Gehirns, um kausal wirksam sein zu können?
Ganz einfach: Weil er auch in der materiellen Welt präsent sein will/soll. - WÄREN die sogenannten Nahtoderlebnisse mit Geist-Ablösung nur die Vorstufe zu einer kompletten Loslösung vom Körper, könnte dann über den (mausetoten) Körper/das Gehirn nichts mehr Geistiges kommuniziert werden.

Thaddäus hat geschrieben:Warum kann mein Geist auf mein Gehirn, aber auf kein anderes Gehirn einwirken?
Woher willst Du das wissen, ob dies geht oder nicht geht. - ICH weiss es nicht.

Thaddäus hat geschrieben:Darum gibt es heute praktisch keinen bekannteren Philosophen mehr, der ihn vertreten würde.
Logisch - weil die heutige Philosophie anscheinend durchgehend von der Setzung ausgeht, dass die naturalistische (incl. neuronale) Welt die Grundlage für jegliche Fragestellung ist. - Unter diesen Umständen ist es vermutlich nicht einmal ein Gesellenstück, Descartes zu widerlegen - wirklich keine Kunst.

Ärgerlich ist allerdings dabei, dass man damit EIN mögliches Ergebnis einer Untersuchung gleichzeitig als Voraussetzung installiert und dann logischerweise "nachweisen" kann, dass nur dieses eine Ergebnis möglich sein könne. - Echt - wir reden hier von Zirkelschlüssen.

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sven23
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#1433 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von sven23 » Mo 18. Apr 2016, 07:11

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:"Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen..." ist eindeutig.
Dieses eine Zitat kann man als eindeutig bezeichnen - auch andere. - Und dann sind wieder andere umgekehrt eindeutig. - Wir haben das über 200 Seiten wirklich durch-dekliniert. - Hierin liegt nicht die Lösung.
Die "Lösung" liegt im zeitlichen Ablauf, der ziemlich gut rekonstruierbar ist.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#1434 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » Mo 18. Apr 2016, 08:40

sven23 hat geschrieben:Die "Lösung" liegt im zeitlichen Ablauf, der ziemlich gut rekonstruierbar ist.
Das ist ein ernstzunehmender Weg, um mögliche Zusammenhänge zu rekonstruieren, aber nicht die Lösung. - Die Lösung ist viel komplexer.

2Lena
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#1435 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von 2Lena » Mo 18. Apr 2016, 09:45

Pluto hat geschrieben: Zu (A): Alles was du wahrnimmst erzeugt ein Gefühl, denn nur so nimmst du sie wahr.
Lieber Pluto, mit deiner Antwort bin ich so ganz und gar nicht zufrieden. Du sagst zwar was "man" meint, aber es passt absolut nicht.
Ich nehme zum Beispiel nicht alles wahr. Meine Erinnerung vom auf der Straße spazieren gehen lauten so:
Ui! Die Nachbarin hat einen hübschen Margaritenstock auf ihr einladendes Tischchen gestellt. Eine Meise ist durchs Gebüsch gehuscht und die Amsel singt. Dass die aber auch so schräg die Autos parken. Das Postauto hat Mühe durch zu kommen ... Ein Technikfan empfindet vielleicht so: Was, die Dachrinne am Nachbarhaus wurde repariert! Ein Teil der Straße hat Pflaster. Da haben die wieder mal Probleme mit der Kanalisation gehabt ...
WAHRGENOMMEN habe ich die ganze Straße, aber erinnert und im Sinn ist nur was mich "berührt" hat.

SilverBullet hat geschrieben: Das Herz ist kein Gefühlsapparat, sondern ein Muskelsystem, das (wie alle anderen Muskeln auch) mit neuronaler Steuerung (Stammhirn/Vagusnerv) arbeitet (kann medizinisch durch einen Herzschrittmacher ersetzt werden)
So sieht's danach aus, viele haben mittlerweile ein "ein Herz aus Stein".

Es geht nicht um einen Muskel, sondern um die Knotenpunkte, in denen die Nerven sind. Die östliche Medizin geht von ganz anderen Voraussetzungen aus. Sie denkt mit Chakren. Der Sitz der Lebenskraft ist im Becken, wo auch die Sexualorgane sind. Dann steigt sie höher, hat in der Nähe des Nabels die Kraftfülle, wo die Verdauung kommt. Es geht ins Lebensgefühl über, ins "Herz", wo es überallhin verteilt wird. Eine Stimme macht sich bemerkbar. Wenn alles stimmt, so kommen richtige Töne. Hier ist der Platz eines weiteren Chakras. Der Kehlkopf ist wichtig für die Stimme.

Wenn ihr nicht so viel verkehrtes Zeug in euch hineinfüttern würdet, so könntet ihr mitunter das Leuchten von Chakren sehen. Das haben bereits viele andere erlebt. Aufgrund dessen sind diese Überlieferungen entstanden und auch die Beobachtungen zur Heilung Kranker. Da brauchten die nicht eine verwirrende Virenanalyse, die doch nicht heilt. Ein Blick genügte.

@sven23
Such doch nicht in Textbausteinen rum, die dir nie den Zusammenhang zeigen, versuch's mit "Herz". Ich war grad beim Farbenmischen. Anfangs hatte ich Holzbalken mit purem Umbra bemalt. Das ist tief rötlich braun. Weil das nicht gut zum Abwischen geht (gibt Flecken) brauchte ich eine "Grundfarbe". Ich schüttete Umbra rein - und es war weg. Ich bin sicher, dass Umbra drin ist, aber die Farbe ist noch lange nicht so, allenfalls ein leicht getöntes Weiß. Also, hör bitte auf mit deiner "Schwarz-Weißmalerei". Das Reich Gottes findest du überall, wenn du nur genau genug hinsiehst.

SilverBullet
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#1436 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von SilverBullet » Mo 18. Apr 2016, 10:12

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Das, was Descartes sagt, ist Unsinn, denn das „ich“, also eine „Denk-Substanz“ können wir nicht feststellen, aber sehr wohl, dass ein festgelegter Ablaufszusammenhang stattfinden muss.
Diese Argumentierung ist an sich schräg - im Grunde sagst Du: "Stufe 1 ist nicht methodisch falsifizierbar, also fangen wir bei Schritt 2 an, der der erste ist, der methodisch falsifizierbar ist. - Für den kritischen Rationalismus ist das voll ausreichend (was ja Popper betont), aber nicht für die Frage davor.
Das was du als „Stufe 1“ bezeichnest ist deine behauptete „Denksubstanz“, für die es keine Hinweise gibt und ausser der „religiösen Ahnungslosigkeit“ keinen Anlass gibt (ich habe dich ja extra danach gefragt).

Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus, muss man zuerst einmal untersuchen, wo der stärkste „Wissensherd“ liegt. Danach kann man versuchen, sich von dort aus weitere Zusammenhänge zu erschliessen.

Was kann man definitiv wissen?

1.
Egal, ob ich mich komplett über das täusche, was „in mir“ vorgeht und wie „ich realisiert bin“, muss man von einem Vorgang ausgehen, denn auch das „sich täuschen“ muss irgendwie stattfinden.

2.
In meinem „Mental-Verhalten“ spielen Festlegungen eine Rolle.
Begründung:
Die Festlegung auf eine konkrete Wirklichkeitsidentifikation kann durch zahlreiche Experimente nachgewiesen werden. Eine willentliche Abweichung davon ist nicht möglich (selbst, wenn man vom Gegenteil überzeugt ist -> „schräge Linien“).
Auch wenn man hier sagt „ich glaube nur, dass ich festgelegt bin“ ändert dies nichts an der Festlegung, denn dann ist halt dieser „Glaube festgelegt“ (man kann dies in einer unendlichen Schleife weiter treiben, aber die Festlegung bekommt man nicht mehr heraus).

3.
In meinem „Mental-Verhalten“ kommt es (für mich) zu schier unendliche vielen unterschiedlichen Inhalten/Nuancen. Selbst wenn ich mich dabei jedes Mal täusche und diese Inhalte gar nicht da sind, so sind diese Täuschungen dennoch unterschiedlich.
Daraus baut sich das Wissen auf, dass mindestens so viele Abläufe möglich sein müssen, wie es unterschiedliche Inhalte/Nuancen gibt.

Es zeigt sich, dass die im Wissen vorkommenden Abläufe das zentrale Rätsel ausmachen.
Vor allem aus Punkt 3 kann man nun schliessen, dass es sich bei der Mental-Realisierung um ein „ausserordentlich flexibles Ablaufreservoir“ handeln muss (flexibel sowohl, was die Möglichkeiten und Variationen anbelangt, als auch was die Geschwindigkeit bei der Veränderung anbelangt). Mit Punkt 2 muss es in diesem „Ablaufreservoir“ auch zu nicht veränderbaren „festen Zusammenhängen“ kommen können.

Nun kann man in alle Richtungen suchen und Ideen/Vermutungen aufbauen.

Bei Descartes „Denk-Substanz“ stellt sich die Frage, wie eine Substanz die gesuchte Flexibilität liefern soll: selbst wenn sie Attribute ändert, wie Dicke, Schwere, Form, Aussehen ist man schnell am Ende der Möglichkeiten angelangt und im Grunde liegt dann das „Denken“ nicht mehr in der Substanz selbst begründet, sondern in ihrem „Verhalten“.
(Da ich diesen Ansatz sowieso für Unsinn halte, erspare ich es mir weiter darauf einzugehen)

Alternativ zu solchen „Ideen“, kann man durchaus auch die Wahrnehmung zur Suche verwenden, denn die „Möglichkeit einer Täuschung“ heisst ja nicht, dass tatsächlich ein Irrtum vorliegt, bzw. dass der Irrtum überall (also in allen Zusammenhängen) vorliegen muss.

Wenn man sich derart auf die Suche begibt, dann findet man im Körper das Organ „Gehirn“, mit ca. 100Milliarden Neuronen, 100Billionen Synapsen und mindest 100Milliarden Gliazellen.
Aus diesen Zahlen ergibt sich bereits ein Möglichkeitsumfang, der so gigantisch ist, dass man ihn nur mit einer „unüberschaubaren Zahl“ abschätzen kann – der Begriff „Universum“ ist vermutlich für Nicht-Fachleute am sinnvollsten.
Hinzukommt, dass in einem Neuronen auch unterschiedliche Molekularabläufe stattfinden können und es zu einer weiteren Potenzierung des erwarteten Möglichkeitsumfanges kommen kann.
(in der Neurowissenschaft wurde vor kurzem der geschätzte Möglichkeitsumfang um Faktor 10 nach oben korrigiert, weil man eine grössere Synapsenvariation, als bisher bekannt war, festgestellt hat).

Wenn man also von den drei Wissenspunkten ausgeht, dann hat man mit dem Gehirn einen Kandidaten, der für einen Realisierungsverdacht bestens geeignet ist.
Es ist somit vollkommen vernünftig, diese Möglichkeit mit oberster Priorität zu behandeln und für die Realisierung eine Vermutung aufzubauen, die auschliesslich die Möglichkeiten des Gehirns verwendet.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:ich habe exakt aufgezeigt, dass man sich eben nicht festlegt, sondern festgelegt ist
Aber "Dein" Urteil, festgelegt zu sein, ist doch ein WAHRNEMHUNGS-Urteil, also eine Festlegung. - Man legt fest, dass man festgelegt ist. - Ich werde auf diesen ersten Schritt nicht verzichten.
Dein „erster Schritt“ ist nur eine Problemverlagerung, denn, leg dich einfach mal fest, dass du nicht festgelegt bist – das geht nicht, denn bei der nächstbesten Gelegenheit wirst du wieder „festgelegt Wirklichkeit identifizieren“ – also hast du dich in Wahrheit nicht anders festgelegt, wodurch deutlich wird, dass du auch bei der „geglaubten Festlegungsaktion“ schon lange festgelegt bist.

Egal wohin du die Festlegung verschiebst, du bekommst sie nicht aus dem Spiel heraus.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:das „Wissen um einen festgelegten Ablauf“ ist für uns absolutes Wissen.
"Für uns" heisst doch "gemäß einer Festlegung".
Nein, da es keine Alternative gibt, handelt es sich nur um eine Feststellung.
Es ist sozusagen eine „Wahlmöglichkeit mit einer Partei, bei gleichzeitigem Wahlzwang“ :-)

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Ich schlaf gleich ein
Logisch
Genau, Inhaltsleere ist "irgendwann" vollkommen bekannt und stellt einfach nichts Neues mehr dar.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die einzelnen „Inhaltsleeren“ dabei vollständig austauschbar sind – zum gähnen langweilig…

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#1437 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von SilverBullet » Mo 18. Apr 2016, 10:27

2Lena hat geschrieben:Es geht nicht um einen Muskel, sondern um die Knotenpunkte, in denen die Nerven sind.
Ich behandle diese „Knotenpunkte“ wie eine Vermutung.
Wenn sie sich bewahrheitet, sehr gut - wenn nicht, dann gebührt ihr das Schicksal aller nicht „realisierten Ideen“.

2Lena hat geschrieben:Wenn ihr nicht so viel verkehrtes Zeug in euch hineinfüttern würdet, so könntet ihr mitunter das Leuchten von Chakren sehen.
Jeder darf für seine eigene Vermutung versuchen, die Korrektheit zu beweisen.

Wenn für die Chakren-Vermutung und die „aufsteigende Kundalini“ Beweise vorgelegt werden, werden diese Zusammenhänge wissenschaftliche Beachtung finden – kein Problem (siehe Untersuchungen in Zusammenhang mit Tummo).

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sven23
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#1438 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von sven23 » Mo 18. Apr 2016, 11:41

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die "Lösung" liegt im zeitlichen Ablauf, der ziemlich gut rekonstruierbar ist.
Das ist ein ernstzunehmender Weg, um mögliche Zusammenhänge zu rekonstruieren, aber nicht die Lösung. - Die Lösung ist viel komplexer.
Genau, besorg die Theißen/Merz, dann wird dir klar, wie komplex das Ganze ist. ;)
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#1439 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von sven23 » Mo 18. Apr 2016, 11:46

2Lena hat geschrieben:Also, hör bitte auf mit deiner "Schwarz-Weißmalerei". .
War Jesus nicht auch ein Schwarz-Weiss-Maler? "Entweder du bist für mich oder gegen mich...", also Schwarz oder Weiss, dazwischen gibt es keine Grautöne. ;)


2Lena hat geschrieben: Das Reich Gottes findest du überall, wenn du nur genau genug hinsiehst.
Auch in Ausschwitz?
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#1440 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » Mo 18. Apr 2016, 11:47

SilverBullet hat geschrieben:für die es keine Hinweise gibt
Keine naturalistischen Hinweise. - Diese kann es auch nicht geben, weil Stufe 1 eine Vorstufe des naturalistischen Denkens ist.

SilverBullet hat geschrieben:Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus, muss man zuerst einmal untersuchen, wo der stärkste „Wissensherd“ liegt.
Richtig - das ist "Stufe 2", und dafür ist die Wissenschaft das Mittel der Wahl.

SilverBullet hat geschrieben: im Grunde liegt dann das „Denken“ nicht mehr in der Substanz selbst begründet
Doch - selbstverständlich ist es das. - Nur dass die "Substanz" keine materielle ist.

SilverBullet hat geschrieben:in der Neurowissenschaft wurde vor kurzem der geschätzte Möglichkeitsumfang um Faktor 10 nach oben korrigiert, weil man eine grössere Synapsenvariation, als bisher bekannt war, festgestellt hat
Das glaube ich gerne. Deshalb wird es nie einen Computer geben, der dem menschlichen Gehirn und somit dem Vermittler von Geist nahekommen wird.

SilverBullet hat geschrieben:Wenn man also von den drei Wissenspunkten ausgeht, dann hat man mit dem Gehirn einen Kandidaten, der für einen Realisierungsverdacht bestens geeignet ist.
Das ist ja auch so - und genau von Dir richtig ausgedrückt: "Realisierung". - Etwas, was ist, wird "realisiert". - Aber das, was ist, muss deshalb nicht primäres Produkt des Gehirns sein.

SilverBullet hat geschrieben: also hast du dich in Wahrheit nicht anders festgelegt
In der PRaxis werden wir uns ähnlich sein: Wenn ich in eine Wurst beiße, habe ich unwillkürlich festgelegt, dass es diese Wurst als Entität gibt und nicht nur als meine Vorstellung. - Durchdenkt man diese Festlegung ontologisch (Descartes), kommt man zum Schluss, dass sie auf einem Vertrauen beruht resp. auf einer pragmatischen Vereinbarung. - Und das nenne ich "Glauben".

SilverBullet hat geschrieben:da es keine Alternative gibt
Die Alternative, dass ich mir nur vorstelle, in eine Wurst zu essen und sie als gut schmeckend zu befinden, kann man nach wie vor per Wahrnehmung nicht ausschließen, weil Wahrnehmung dies nach wie vor prinzipiell nicht leisten kann.

SilverBullet hat geschrieben:Genau, Inhaltsleere ist "irgendwann" vollkommen bekannt und stellt einfach nichts Neues mehr dar.
Jetzt spielst Du wieder den Tiefseefisch im Marianengraben, der ausschließt, dass die Idee einer Luft-Atmosphäre inhaltsleer ist, weil sie im Marianengraben nicht pragmatisch ist.

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