Warum fordern Atheisten Beweise?

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Pluto
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#141 Re: Warum fordern Atheisten Beweise?

Beitrag von Pluto » Fr 4. Sep 2015, 16:09

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was ganz und gar nicht der heutigen Auffassung entspricht.
WELCHER heutigen Auffassung?
Der Auffassung des Mainstreams der Gelehrten auf diesem Gebiet.
Das hat Gewicht, es sei denn dein Nachname ist Galilei.

closs hat geschrieben:Merkst Du eigentlich, dass "Exegese" und "Hermeneutik" in Deinem Link gleichsam als Synonym definiert werden?
Meine Rede seit gefühlten 100 Jahren.
Allerdings meint man i.d.R. Exegese wenn man von Bibel-Hermeneutik spricht.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Auch wenn es Euch nicht passt, ist "Hermeneutik" ein wohldefinierter ... Begriff
Schön wär's - ich hätte ganz und gar nichts dagegen.
Wie schön. Also sind wir uns einig?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#142 Re: Warum fordern Atheisten Beweise?

Beitrag von closs » Fr 4. Sep 2015, 16:14

Pluto hat geschrieben:Der Auffassung des Mainstreams der Gelehrten auf diesem Gebiet.
Dann hätten wir halt wieder mal einen semantischen Shift, was es oft gibt. - Wenn "Exegese" und "Hermeneutik" nach Deiner Ansicht eh Synonyme sind, brauchen wir keine zwei Begriffe mehr.

Aber das Problem ist damit nicht geklärt, wie man Weltanschauungen aus der Wissenschaft raus halten kann - ich bin nach wie vor für eine begriffliche Trennung von "wissenschaftlicher Beobachtung" und "weltanschaulicher Interpretation". - Mir gefällt es nicht, dass beides im Begriff "Exegese"/"Hermeneutik" subsummiert sein sollte.

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Andreas
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#143 Re: Warum fordern Atheisten Beweise?

Beitrag von Andreas » Fr 4. Sep 2015, 16:22

Du warst es, der Mt 10,23 hier ins Spiel brachte und mich fragte, was ich dazu meine.

Andreas hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Also... was einige Bibelstellen betrifft gibt es keine Spielräume. Mt. 10,23 oder Mk. 13,30 sind da ziemlich eindeutig, in der Berichterstattung.
Zu Mt 10,23 (aus der Sicht Homer Simpsons)
Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine andere. Wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis der Menschensohn kommt.
Nach der Auferstehung kam Jesus (der Menschensohn) zu seinen Jüngern. Da waren die Jünger noch nicht mit den Städten Israels zum Ende gekommen.

Was ist an meiner Interpretation deiner Meinung nach falsch?
Einfach nur zu behaupten, dass es da keine Spielräume gäbe, besagt gar nichts. Ich zeige dir eine alternative Möglichkeit, welche aufzeigt, dass es bei Mt 10,23 sehr wohl Spielräume gibt.

Warum drückst du dich denn jetzt um eine Antwort herum?

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#144 Re: Warum fordern Atheisten Beweise?

Beitrag von Pluto » Fr 4. Sep 2015, 16:23

closs hat geschrieben:Wenn "Exegese" und "Hermeneutik" nach Deiner Ansicht eh Synonyme sind, brauchen wir keine zwei Begriffe mehr.
Nuancen...
Exegese ist die Hermeneutik der Bibel. Es gibt noch andere Bücher auf die die Bezeichnung Exegese nicht zutreffend wäre.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#145 Re: Warum fordern Atheisten Beweise?

Beitrag von closs » Fr 4. Sep 2015, 16:27

Pluto hat geschrieben:Exegese ist die Hermeneutik der Bibel.
Lassen wir es mal so stehen - das Problem der weltanschaulichen Infizierung ist damit nicht vom Tisch.

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#146 Re: Warum fordern Atheisten Beweise?

Beitrag von Pluto » Fr 4. Sep 2015, 16:34

closs hat geschrieben:das Problem der weltanschaulichen Infizierung ist damit nicht vom Tisch.
Richtig. Ganz ohne Weltanschauung geht es nicht.
Daher auch mein Vorschlag, die Exegese den Agnostikern zu überlassen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#147 Re: Warum fordern Atheisten Beweise?

Beitrag von Andreas » Fr 4. Sep 2015, 16:45

Na dann mach mal. Halmans Herangehensweise gefällt dir - leider ist er als ein gläubiger Mensch völlig ungeeignet. Jetzt zeig mal wie ein Agnostiker das macht. Los gehts.

Du warst es, der Mt 10,23 hier ins Spiel brachte und mich fragte, was ich dazu meine.

Andreas hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Also... was einige Bibelstellen betrifft gibt es keine Spielräume. Mt. 10,23 oder Mk. 13,30 sind da ziemlich eindeutig, in der Berichterstattung.
Zu Mt 10,23 (aus der Sicht Homer Simpsons)
Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine andere. Wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis der Menschensohn kommt.
Nach der Auferstehung kam Jesus (der Menschensohn) zu seinen Jüngern. Da waren die Jünger noch nicht mit den Städten Israels zum Ende gekommen.

Was ist an meiner Interpretation deiner Meinung nach falsch?
Einfach nur zu behaupten, dass es da keine Spielräume gäbe, besagt gar nichts. Ich zeige dir eine alternative Möglichkeit, welche aufzeigt, dass es bei Mt 10,23 sehr wohl Spielräume gibt.

Warum drückst du dich denn jetzt um eine Antwort herum?

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#148 Re: Warum fordern Atheisten Beweise?

Beitrag von Pluto » Fr 4. Sep 2015, 17:00

Andreas hat geschrieben:Nach der Auferstehung kam Jesus (der Menschensohn) zu seinen Jüngern. Da waren die Jünger noch nicht mit den Städten Israels zum Ende gekommen.

Was ist an meiner Interpretation deiner Meinung nach falsch?
Was daran falsch ist? Er kam NUR zu den Jüngern. In den Evangelien aber steht dass er zu allen Menschen kommen würde.

Andreas hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Und es gibt immer noch jede Menge Christen, die deiner Interpretation (es waren die Autoren) nicht zustimmen.
Das hat mit unterschiedlichen Auslegungen nix zu tun, ob man an Gott glaubt oder nicht.
Doch. Die einen legen die Bibel als Wort Gottes aus, andere nicht.

Andreas hat geschrieben:Ob man an Gott glaubt oder nicht ist ein ganz anderes Thema.
Stimmt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#149 Re: Warum fordern Atheisten Beweise?

Beitrag von Andreas » Fr 4. Sep 2015, 17:14

Im gleichen Kapitel MT 10,5-6 steht:
Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
Hier Mt 10,23 spricht Jesus noch im gleichen Atemzug zu seinen Jüngern:
Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine andere. Wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis der Menschensohn kommt.
Bei Mattäus 28,16-20 steht nun folgendes:
Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Dort ist also nach Matthäus der Menschensohn gekommen. Zu wem er explizit kommt, steht in Mt 10,23 nicht, aber da er das zu seinen Jüngern sagt, wird er sie wohl auch damit meinen.

Das rot gefärbte sollte dir auch zu denken geben, denn davor bei Mt 10,23 war vom "Ende der Welt" eben nicht die Rede - sondern erst hier als er schon gekommen ist. Das kann sich also nicht auf Mt 10,23 beziehen.

Wohlgemerkt: Alles ein Autor, nämlich Matthäus - insofern ziemlich "eindeutig" und innerhalb eines Textes - dem Matthäusevangelium - in sich logisch schlüssig. Von fälschlicher "Naherwartung" oder einem Irrtum keine Spur!

Pluto hat geschrieben:In den Evangelien aber steht dass er zu allen Menschen kommen würde.
Wieso sollten sich diese Stellen, die du nicht mal angibst, auf Mt 10,23 beziehen und nicht auf etwas anderes?

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#150 Re: Warum fordern Atheisten Beweise?

Beitrag von Pluto » Fr 4. Sep 2015, 17:35

Andreas hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:In den Evangelien aber steht dass er zu allen Menschen kommen würde.
Wieso sollten sich diese Stellen, die du nicht mal angibst, auf Mt 10,23 beziehen und nicht auf etwas anderes?
Weil Jesus z. Bsp. in Mk. 13,30 zu allen Menschen spricht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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