Im gleichen Kapitel MT 10,5-6 steht:
Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
Hier Mt 10,23 spricht Jesus noch im gleichen Atemzug zu seinen Jüngern:
Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine andere. Wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis der Menschensohn kommt.
Bei Mattäus 28,16-20 steht nun folgendes:
Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Dort ist also nach Matthäus der Menschensohn gekommen. Zu wem er explizit kommt, steht in Mt 10,23 nicht, aber da er das zu seinen Jüngern sagt, wird er sie wohl auch damit meinen.
Das rot gefärbte sollte dir auch zu denken geben, denn davor bei Mt 10,23 war vom "Ende der Welt" eben nicht die Rede - sondern erst hier als er schon gekommen ist. Das kann sich also nicht auf Mt 10,23 beziehen.
Wohlgemerkt: Alles ein Autor, nämlich Matthäus - insofern ziemlich "eindeutig" und innerhalb eines Textes - dem Matthäusevangelium - in sich logisch schlüssig. Von fälschlicher "Naherwartung" oder einem Irrtum keine Spur!
Pluto hat geschrieben:In den Evangelien aber steht dass er zu allen Menschen kommen würde.
Wieso sollten sich diese Stellen, die du nicht mal angibst, auf Mt 10,23 beziehen und nicht auf etwas anderes?