Ohne Gott keine Moral?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Salome23
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#141 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Salome23 » Mo 25. Mai 2015, 22:20

closs hat geschrieben: - Das Thema war der christliche Einfluss auf Europa - und Europa war damals von Riga bis nach Santiago de Compostella ...
Ach und ich dachte schon, das Thema wäre "Ohne Gott keine Moral?" :devil:

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Queequeg
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#142 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Queequeg » Mo 25. Mai 2015, 22:24

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Noch einmal, in der europäischen Geschichte gab es einschneidende Epochen, in denen das Christentum nicht kultureller und religiöser Alleinherrscher war
Wenn Du damit Mittel- und Süd-Spanien meinst, hast Du recht - aber das hatte ich - ehrlich - vorausgesetzt, und den klassisch-abendländischen Begriff gemeint. - Wer verstehen wollte, hat es auch so verstanden.

Guter closs, wir sollten das Thema jetzt nicht weiter strapazieren, denn alles was jetzt noch folgt, das wird zur reinen Farce.
Sollen die Userinnen und User entscheiden, lassen wir nun den Vorhang fallen, verbeugen uns vor dem geneigten Publico und stürzen uns freudig und kampesmutig in die nächste Vorstellung.

Einverstanden?

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Savonlinna
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#143 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Savonlinna » Mo 25. Mai 2015, 22:26

closs hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:J.W.v. Goethe
Genau so. - Weisst Du zufällig, wo er das sagt?
Wahrscheinlich in den Gesprächen mit Eckermann.
Aufgeschrieben sind die Worte dann von Eckermann.

Das Zitat habe ich wörtlich so nicht gefunden, aber dieses komische Buch hier
http://www.internetloge.de/arst/goethereli.htm
enthält eine Mixtur von Goethe-Zitaten und solchen, die ihm in den Mund gelegt wurden.
Es gibt allerdings am Ende des Buches sowas Ähnliches wie ein Quellenverzeichnis.

Am besten, man guckt dann in Eckermann, Gespräche mit Goethe, aber das muss dann ein anderer machen.
http://gutenberg.spiegel.de/buch/-1912/1

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Savonlinna
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#144 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Savonlinna » Mo 25. Mai 2015, 22:34

Novalis hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:das ist entweder der reine Hohn, oder du hast dich hier als Apostel der alleinigen Deutungshoheit, in diesem Forum, schon dermaßen verannnt, das du um jeden, einfach um jeden Preis recht behalten willst und recht behalten muss

Tur mir leid, aber das kann man closs nun wirklich nicht vorwerfen... er ist einer derjenigen, die hier tatsächlich Brücken bauen wollen... und sich extrem viel Mühe geben die verschiedenen Denkweisen zu verbinden.
Ich denke auch, dass die Krone dieses Um-jeden-Preis-Rechthabens anderen hier im Forum gebührt, und schon gar der Vorwurf der "Demagogie".

Allerdings ist "Das-Gesicht-wahren-Wollen" sicher mal ein Motor, um auszuweichen.

Fakt jedenfalls ist, dass das Abendland keineswegs allein durch das Christentum geprägt ist und schon gar nicht begründet wurde.

Novas
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#145 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Novas » Mo 25. Mai 2015, 22:40

Wenn Du schaumgeborene Aphroditen magst, dann solltest Du aber auch wissen, was echte Verehrung und Anbetung ist, um es mal so zu sagen, wie Du nicht nur ihren Leib, sondern auch ihre Seele und Geist in Liebe brennen lässt. Denn Liebe ist die höchste Lust und Freiheit im Leben, eine Aphrodite begehren ist leicht, aber sie lieben ist eine große Sache... daran scheiterten wir Männer oft...

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Queequeg
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#146 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Queequeg » Mo 25. Mai 2015, 22:51

Novalis hat geschrieben:Wenn Du schaumgeborene Aphroditen magst, dann solltest Du aber auch wissen, was echte Verehrung und Anbetung ist, um es mal so zu sagen, wie Du nicht nur ihren Leib, sondern auch ihre Seele und Geist in Liebe brennen lässt. Denn Liebe ist die höchste Lust und Freiheit im Leben, eine Aphrodite begehren ist leicht, aber sie lieben ist eine große Sache... daran scheiterten wir Männer oft...

Alles in der Welt ist Liebe! Liebe ist das sanfte, göttliche, von Asche verdeckte, aber unauslöschliche Wesen der Welt!
(Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften II, Aus dem Nachlaß)

Und glaube mir, um so älter man wird, um so mehr liebt man den Schaum und um so weniger die Aphroditen.

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#147 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von closs » Mo 25. Mai 2015, 22:58

Salome23 hat geschrieben:Ach und ich dachte schon, das Thema wäre "Ohne Gott keine Moral?"
:lol:

Queequeg hat geschrieben:wir sollten das Thema jetzt nicht weiter strapazieren
Du sprichst mir aus dem Herzen - das bringt nix.

Savonlinna hat geschrieben: aber dieses komische Buch
Toller Hinweis - sehr interessant!!

Savonlinna hat geschrieben:Fakt jedenfalls ist, dass das Abendland keineswegs allein durch das Christentum geprägt ist und schon gar nicht begründet wurde.
Eigentlich ist das kein Streitthema, weil wir beide sehr gut wissen, wie sich das Abendland historisch entwickelt hat.

Das Problem scheint mir hier zu sein,
a) ob man die jeweils ursprünglichen Kulturen zum Maßstab macht (Griechentum = eigene Kultur/Römertum= eigene Kultur),
b) oder in den Vordergrund rückt, dass sie erst durch christliche Assimilierung ins Abendland einflossen.

Bei a) ist das Abendland keineswegs allein durchs Christentum geprägt, bei b) schon, weil es keine nicht christliche assimilierte Kultur im Abendland zwischen 800 und 1800 gibt. - Also reine Definitionssache.

Im Sinne des Threads wäre jetzt die Frage, ob man mit "Gott und Moral" die "Götter" all dieser Kulturen als "Erfinder" der "Moral" bezeichnet, oder ob man die jeweiligen Kulturen als mehr oder weniger glückliche Formulierer einer universalen "Moral" bezeichnet. - Und selbst diese Frage kann man nicht so recht beantworten, wenn man "Moral" in Anführungszeichen schreiben muss, weil eigentlich gar nicht einvernehmlich klar ist, was "Moral" eigentlich ist.

Ist "Moral" die Zusammenfassung gesellschaftliche "To Dos", die je nach Zeit und Gesellschaft anders sind? - Oder ist "Moral" rudimentäre säkulare Ausdrucksform dessen, was man christlich "Gewissen" nennt und was universalen Charakter hat?
Zuletzt geändert von closs am Di 26. Mai 2015, 00:46, insgesamt 1-mal geändert.

Pluto
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#148 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Pluto » Mo 25. Mai 2015, 23:34

Savonlinna hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Pluto und ich hatten eine Diskussion zu Evolutions-Theorie und einer Anmerkung Kardinal Schönborns dazu. - Dabei ist uns aufgefallen, dass es sehr schwer ist, einen göttlichen Plan in Bezug auf die natürliche Welt nicht als Einmischung zu verstehen. - Es ist also noch begrifflicher Trennungs-Bedarf nötig, dass beide Felder als nicht-interferierend verstanden werden.
Mit sowas habe ich nun überhaupt keine Probleme. Es sind einfach zwei Logiken, die einander nicht im Weg stehen.
Nur, dass es sich hier nicht um gleichberechtigte Meinungen handelt. Die Erste ist wissenschaftliche Theorie, die Zweite kirchliche Dogmatik ohne Begründung.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#149 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von closs » Mo 25. Mai 2015, 23:39

Pluto hat geschrieben:Nur, dass es sich hier nicht um gleichberechtigte Meinungen handelt.
Das sagen beide Seiten - so kommen wir nicht weiter.

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#150 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Pluto » Mo 25. Mai 2015, 23:47

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Nur, dass es sich hier nicht um gleichberechtigte Meinungen handelt.
Das sagen beide Seiten - so kommen wir nicht weiter.
Man kommt sehr schnell dann weiter, wen man die Forschungsergebnisse beider Seiten nebeneinander legt und vergleicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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