Atheismus- und Gotteswahn

Säkularismus
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sven23
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#131 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von sven23 » So 6. Okt 2013, 15:48

Catholic hat geschrieben:Und es wird bei der Debatte schnell vergessen,warum es z.B. den Ersten Kreuzzug 1096 gab.


Aha, jetzt werden die Kreuzzüge auch noch verharmlost und als notwendige, alternativlose Auslandsexpedition, womöglich noch mit humanitärem Charkater gerechtfertigt.
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closs
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#132 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von closs » So 6. Okt 2013, 16:14

Mal ein grundsätzlicher Einschub, weil das immer wieder vergessen zu werden scheint:

Geistige Wahrheit/Gott einerseits und andererseits Vertreter davon sind zwei völlig autonome Systeme. - Nun kann man mit Fug und Recht feststellen, dass viele Christen und Würdenträger (bis ins Papstamt hoch) ihren Anspruch, Gott/geistige Wahrheit zu vertreten, NICHT gerecht geworden sind. Dann haben sie eben gegen ihren Auftrag verstoßen. Aber dadurch ändert sich doch nichts an Gott/geistiger Wahrheit.

Dieser grundsätzliche Tatbestand wird oft übersehen, weil es in unserer Zeit üblich ist, etwas zu beurteilen nach der Glaubwürdigkeit seiner Vertreter - mit dem Umkehrschluss: Sind die Vertreter unglaubwürdig, ist die Sache selbst auch unglaubwürdig. - Vollkommener Schwachsinn. - Und gleichzeitig der Grund, warum es so viele PR-Agenturen gibt: Man poliert die Informations-Vermittlung auf, damit die Information abgenommen wird - alles unter dem Schutz, dass kaum einer PRIMÄR wissen will, was die Information ist bzw. ob sie wahr ist. - Man verlässt sich auf die "Glaubwürdigkeit" der Vermittler.

Legt man dieses Denken zugrunde, ist es in der Tat richtig, dass das Christentum sehr oft nicht glaubwürdig vermittelt wurde/wird. - Substantiell sagt das ÜBERHAUPT nichts. - UNABHÄNGIG davon kann das Christentum vollkommen richtig oder vollkommen falsch sein - Realität ist vollkommen unabhängig von Wahrnehmung.

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sven23
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#133 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von sven23 » So 6. Okt 2013, 16:30

closs hat geschrieben:
Legt man dieses Denken zugrunde, ist es in der Tat richtig, dass das Christentum sehr oft nicht glaubwürdig vermittelt wurde/wird. - Substantiell sagt das ÜBERHAUPT nichts. - UNABHÄNGIG davon kann das Christentum vollkommen richtig oder vollkommen falsch sein - Realität ist vollkommen unabhängig von Wahrnehmung.

Nach der reinen Lehre könnte auch Sozialismus/Kommunismus etwas Gutes sein. Nur an der Umsetzung haperte es manchmal.
2000 Jahre hätten eigentlich ausreichen müssen, um Modelle zu entwickeln, die zeigen, daß Religion etwas Gutes sein könnte.

Karl Marx sagte einmal sinngemäß, daß Religion Opium fürs Volk ist.
Das stimmt so nicht: Opium ist eine bewußtseinserweiternde Droge. :lol:
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Catholic
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#134 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von Catholic » So 6. Okt 2013, 17:39

Interessant,dass Du mir vorwirfst,ich würde die (!) Kreuzzüge verharmlosen,wobei ich hier wenn ich mich nicht täusche nicht ein Wort darüber schrieb,was meines Erachtens der Grund für die (!) Kreuzzüge war,sondern lediglich schrieb,dass hier in der Debatte wohl übersehen wird,warum es den Ersten Kreuzzug von 1096 gab,ich aber keinen Grund nannte.

sven23 hat geschrieben: ...
Aha, jetzt werden die Kreuzzüge auch noch verharmlost und als notwendige, alternativlose Auslandsexpedition, womöglich noch mit humanitärem Charkater gerechtfertigt.

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#135 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von Pluto » So 6. Okt 2013, 17:43

sven23 hat geschrieben:Karl Marx sagte einmal sinngemäß, daß Religion Opium fürs Volk ist.
Das passt. :lol:
Der Marxismus ist eine der wenigen Lebensphilosphien (wenn nicht die einzige) die in der Geschichte als vollumfänglich gescheitert gilt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#136 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von Demian » So 6. Okt 2013, 17:46

closs hat geschrieben: Dieser grundsätzliche Tatbestand wird oft übersehen, weil es in unserer Zeit üblich ist, etwas zu beurteilen nach der Glaubwürdigkeit seiner Vertreter - mit dem Umkehrschluss: Sind die Vertreter unglaubwürdig, ist die Sache selbst auch unglaubwürdig.

Während man falsche Ideen positiv bewertet, wenn man sie nur glaubwürdig genug darstellt. Selbiges ist in der heute global praktizierten Weltreligion des Egoismus gang und gäbe. Das hingegen hinterfragen viel zu Wenige. Warum wohl? Vermutlich weil es leichter ist, eine Religion zu kritisieren, deren Herzstück die Nächstenliebe ist.

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#137 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von closs » So 6. Okt 2013, 17:56

sven23 hat geschrieben:Nach der reinen Lehre könnte auch Sozialismus/Kommunismus etwas Gutes sein. Nur an der Umsetzung haperte es manchmal.
Zum Beispiel - es scheitert aber an der Ego-Zentrierung des Menschen - exakt das Motiv des Sündenfalls. Und seitdem ist (nach christlicher Ansicht) der Satan (als Chiffre für Ego- statt Gott-Orientierung) der "Fürst der Welt".

In diesem Umfeld gibt es Religion und Kirche - vertreten durch Individuen, die eben auch ego-orientiert sind. - Das Ergebnis ist nach 2000 Jahren dementsprechend. - Genau das IST doch der Hintergrund des Begriffs der Erlösung: Die Schaffung eines Paradigmenwechsels, durch den der Mensch sein Ich aufhebt, also veredelt (NICHT auslöscht!) in Gott. - Das kann auch noch 2000 Jahre dauern - würde mich nicht wundern.

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Zeus
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#138 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von Zeus » So 6. Okt 2013, 18:11

closs hat geschrieben:[...] Realität ist vollkommen unabhängig von Wahrnehmung.
Dass heißt aber nicht dass die menschliche Wahrnehmung normalerweise völlig unabhängig von der Realität ist, d.h. außer bei dir, der du dir nicht einmal sicher bist, dass du existierst, aber an die Existenz deines göttlichen Heilsplanes(TM) glaubst! :mrgreen:
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#139 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von Demian » So 6. Okt 2013, 18:11

sven23 hat geschrieben: Es gibt aber auch Gläubige, die meinen, Hitler sei das Werkzeug Gottes gewesen. Wenn es einen Gott gäbe, müßte man das doch als Gotteslästerung bezeichnen.

Menschen behaupten alles mögliche - was tut das zur Sache? Die christliche Spiritualität ist im Ursprung keine, die zwischen Ketzern und Rechtgläubigen unterscheidet. Es gibt aber Lebensweisen die zum Leben befähigen und solche die vom Leben wegführen. Es geht dabei auch nicht um irgendein „Du sollst“, sondern um das inwendige „Du kannst, du darfst, du wirst“. Jesus zeigt uns eine belebende und schöpferische Lebensweise. Jeder darf, niemand muss - das ist ein Geschenk .
Zuletzt geändert von Demian am So 6. Okt 2013, 18:13, insgesamt 1-mal geändert.

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#140 Re: Atheismus- und Gotteswahn

Beitrag von closs » So 6. Okt 2013, 18:13

Zeus hat geschrieben:Dass heißt aber nicht dass die menschliche Wahrnehmung normalerweise völlig unabhängig von der Realität ist
Das glaube (!) ich auch - und Du glaubst (!) das auch. - Es bleibt aber Setzung.

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