closs hat geschrieben:Jegliches Denken des Menschen entsteht im Dasein, weil wir dort leben. - Das heisst nicht, dass das Denken auf diesen Lebensbereich beschränkt sein muss
Es heisst (wie ich gesagt habe), dass du das Denken zum Massstab machst und auf dieser Basis, ohne Suche nach Blickwinkeln auf etwas Konkretes, ein Welt-Konzept annimmst, von dem du nicht sagen kannst, „was“ es sein soll.
„über den eigenen Wahrnehmungs-Horizont hinausdenken“ ist lediglich der bereits zahlreich bekannte Nicht-XXXX-Anspruch, der durch rein gar nichts belegt wird.
Wenn du wirklich hinaus denken könntest, dann bräuchtest du nicht ständig das Bekannte zu negieren, sondern könntest das „Neue“ präsentieren.
closs hat geschrieben:Das tun Tiere NICHT - ich glaube nicht, dass sich Giraffen Gedanken machen KÖNNEN um Fragen wie "Wo komme ich her/Wo gehe ich hin".
Und was soll daran aus einer Nicht-XXXX-Welt stammen?
Wir haben, als extreme Gruppentiere, die Sprache weiterentwickelt und können abstrakte Bedeutungszusammenhänge an Worte hängen.
Aber dennoch sind es Bedeutungszusammenhänge, die aus unserer materiellen Umwelt abgeleitet, also geprägt sind.
Dein Anspruch, mit diesen Zusammenhängen auf eine andere, unsichtbare Welt schliessen zu können, ist nicht nachvollziehbar.
closs hat geschrieben:Es ist ganz alltäglich, wenn man nicht gerade in die Meta-Ebene geht (wie hier) und über das Denken nachdenkt. - Stelle es Dir vor als tiefes inneres Bewusstsein, dass über uns etwas ist, was größer ist als wir - es ist ein sprachfrei in einem Wirkendes.
Was du hier beschreibst ist alles Teil des normalen Bewusstseins.
Bewusstsein bezeichne ich manchmal als Wahrnehmung der Wahrnehmung – eine „Meta-Ebene“ wird nicht benötigt.
Für „tiefes innere Bewusstsein“ würde ich „emotional verankerten Wunsch“ einsetzen (ganz unaufgeregt und unkompliziert).
Es gibt kein einziges Beispiel, bei dem wir nur auf Basis von Bewusstseinsinhalten entscheiden könnten, ob „etwas“ einwirkt.
Schau dir „Farben“ an. Das Konzept, dass wir sie durch die Augenhöhlen, ausserhalb sehen, ist ein reines Verstehkonzept. Nichts davon ist existentiell vorhanden (die Sehdaten sind am Hinterkopf und "Farben" existieren nicht).
Das Gehirn berechnet ein Verstehen, in dem die aktuelle Situation auf diese Weise „vorkommt“, mehr nicht (wobei ich trotzdem Bauklötze staune).
Analog zu den „Farben“ erzeugt dein Gehirn eine Verstehsituation der Zusammenhänge, die dir (vermutlich in einer Prägungsphase) erzählt wurden. Du willst es so erfahren, wie du es erfährst – das ist Autosuggestion.
Wie bei allen anderen Bewusstseinsinhalten, müsstest du in einem nachvollziehbaren Schritt beweisen, dass diese Vorgänge eine Reaktion auf einen „Ausseneinfluss“ darstellen.
Laut deiner eigenen Angaben kannst du das nicht. Es gibt anscheinend nur deine eigenen Vorgänge, die du selbst steuerst und interpretierst.
Bewusstseinsinhalte sind nicht zur Existenzanalyse geeignet. Das können sie auf Basis der Wahrnehmungstechnik nicht sein.
Auch dein Trick des „besonderen Denkanspruchs“ stellt dort keinen Ausweg dar.
closs hat geschrieben:Wenn ich also der Meinung bin, dass der Tisch, an dem ich gerade sitze, unabhängig davon ist, dass ich ihn gerade wahrnehme, ziele ich damit auf die Nicht-XXXX-Welt?
Du hast oft genug betont, dass du ein „Feld“ im Visier hast, das nichts mit der materiellen Welt zu tun haben soll.
Den Hinweis auf einen Tisch, halte ich für ein Ablenkungsmanöver.
Da wir Wahrnehmungssysteme sind, und sich der Begriff der „Existenz“ in uns durch bestimmte Bedeutungs-/Verstehzusammenhänge bildet, können wir dieses Denken nicht als ein von uns unabhängiges Konzept voraussetzen.
Man muss sich klar machen, dass eine Wahrnehmung auf Basis von Sensorik/Daten/Verarbeitung letztlich keinen wirklichen Kontakt zu einer Aussenwelt hat, sondern nur eine Totalinterpretation, also eine „komplette Weltfantasie“ darstellt.
Je mehr Blickwinkel, also verlässliche Zusammenhänge diese Wahrnehmung zu verarbeiten hat, desto praktischer wird die Fantasie – aber es bleibt dennoch Fantasie („Farben“ sind nichts weiter als eine Verstehfantasie von teilweise zugänglichen Lichtzusammenhängen).
Wenn die Wahrnehmung aber hergeht, ihre Fantasie zum Grundkonzept erklärt und, ohne neue verlässliche Blickwinkel, eigene Fantasiezusammenhänge entwirft, dann handelt sie nicht mehr entlang ihrer Fähigkeiten.
Deine Neigung, dich genau auf diese Vorgänge zu stützen, kann ich nicht nachvollziehen.
closs hat geschrieben:Da ich inzwischen weiss, dass es keine Beleidigung ist, wenn man den Menschen ausschließlich als Tier
Nur wenn du bereit bist, das Wort „Tier“ aufzuwerten: Respekt vor der Ähnlichkeit.
„Vertierung des Menschen“ zeigt mir, dass du diesen Zusammenhang nicht beachtest.
Bist du bereit "das Tier" auf Grund der Forschungsergebisse aufzuwerten?